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(Pyranha)

Verlagssuche / Expose

Empfohlene Beiträge

(Steffi (Ronya))

Ganz allgemein ist eine Kurzgeschichte lediglich eine Geschichte, die ... äh, kurz ist.

Das ist schlichtweg falsch!

Die Kurzgeschichte spiegelt die Vielfalt des menschlichen Daseins; deswegen vielfältige Erscheinungsformen; eine meist knappe, mit klaren, versachlichten, oft umgangssprachlichen Wendungen gestaltete Textsorte, die gewöhnlich durch einen linearen Handlungsablauf gekennzeichnet ist und einen kurzen Alltagsausschnitt, typisch verdichtet, gesellschaftskritisch beleuchtet; plötzlicher Handlungsbeginn, offener Schluss.

 

So habe ich es jedenfalls in der Schule gelernt.

Gruß Ronya

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(Peter_Dobrovka)

Was du da in der Schule gelernt hast, ist die Defnition der klassischen "american short story".

 

Das ist genau so, als wenn jemand behaupten würde, Gedichte bestünden aus Jamben, besäßen 4 Strophen und würden von heiteren Alltagssituationen erzählen.

 

Peter

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(Steffi (Ronya))

Du redest von kurzen Geschichten, das können aber auch Anekdoten, Fabeln, Novellen oder Parabeln sein, aber es sind noch lange keine Kurzgeschichten.

Gruß Ronya

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Nein, Peter. Ronya hat es sehr schön auf den Punkt gebracht, worauf es ankommt. Lies nur mal die Definition von "Kurzgeschichte" im Wilpert. Eine Kurzgeschichte ist weit mehr als nur "kurz" und sicherlich sehr nahe an der short story (zumindest, wenn sie literarischen Wert zu besitzen für sich beanspruchen möchte).

 

Außerdem ist es - finde ich - immer schwieriger, etwas in knapper Form darzustellen als in ausschweifender. Ich kann Marcel Reich-Ranicki nur verstehen, der für eine einsätzige Definition des Begriffs "Liebe" ein größeres Honorar verlangte, als wenn er dafür fünf Seiten Raum gehabt hätte.

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(Peter_Dobrovka)

Nix auf den Punkt gebracht!

Ganz weit weg vom Punkt gekommen!

 

Ausgangspunkt war meine Behauptung, daß ein Roman und eine Kurzgeschichte sich nicht so sehr unterscheiden, wie es einem immer suggeriert wird, und daß Kurzgeschichten sich wunderbar zum Üben eignen, wenn man mal gute Romane schreiben will.

Daß es noch andere Formen kurzer Literatur gibt, darf jetzt nicht benutzt werden, um das anzugreifen, ebensowenig spielen bei dieser Betrachtung akademische Spitzfindigkeiten eine Rolle.

 

Wir sind gaaaanz weit weg vom Kern der Sache.

 

Ansonten wird hier einiges durcheinandergeworfen für meinen Geaschmack:

 

Anekdote: Ja, die bildet wohl eine eigene Gattung.

 

Fabel: Geschichte mit vermenschlichten Tieren. Kann eine Anekdote, ein Roman oder eine KURZGESCHICHTE sein.

 

Novelle: Das "Zwischending" zwischen Kurzgeschichte und Roman. Letztlich nur wieder ein quantitatver Unterschied.

 

Parabel: Gleichnis. Kann eine Anekdote, ein Roman oder eine KURZGESCHICHTE sein.

 

Wahrscheinlich hast du in der Schule auch hier einengende Definitionen eingebleut bekommen.

 

Vergessen du mußt, was früher du gelernt http://www.smilchat.net/smileys/sf/vert.gif

 

Peter

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(Steffi (Ronya))

Nein, du bist falsch! Trotz Yoda! Um ganz korrekt zu sein, es stimmt einfach nicht, was du sagst. Und ich besorg mir jetzt gleich ein Buch, in dem das steht, wenn du meinen Schulblättern nicht glauben willst.  :s02

Gruß Ronya

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(Steffi (Ronya))
Ach' date=' Peter ... früher ist so lange her ... glaubst Du wirklich, ich hänge noch im Schulwissen fest ...? :s03[/quote']

Ich glaub damit meint er eher mich Jungspund.

Gruß Ronya

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Hallo Leute,

ihr tätet der Allgemeinheit einen großen Gefallen, solche Extradiskussionen nicht unter "Exposé" abzuhandeln, sondern in einem eigenen Thread "Kurzformen"... wäre hilfreicher beim Finden und Schmökern.

Schöne Grüße,

Petra

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(Peter_Dobrovka)

Merkt hier eigentlich noch jemand, daß wir irgendwo ganz falsch abgebogen sind?

 

Es geht hier nicht ums Rechthaben. Es geht darum, womit man das Schreiben üben kann.

Wer recht hat in dieser akademischen Diskussion - das wage ich mal ganz keck zu behaupten - ist völlig irrelevant.

 

Die ganze akademische Definition einer Kurzgeschichte ist - mit Verlaub - irrelevant. Relevant ist nur, was in der "freien Natur" tatsächlich vorkommt. Und da sind die Kurzgeschichten, die diesen Definitionen nicht folgen wollen, längst in der Überzahl.

 

Und das ist auch gut so.

 

Peter

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Okay, ich geb zu, ich hatte auch immer die "akademische" Definition im Hinterkopf.

 

Wenn es Dir um den Punkt geht, Kurzgeschichten zu "Trainingszwecken" zu schreiben - sicher, da kann man manches lernen. Und das kann sicher jeder.

 

Aber es ist dann lediglich ein Übungstext - und nicht zum Veröffentlichen gedacht, oder sehe ich das falsch?

 

Gruß

Jan

 

PS: mag trotzdem sein, der eine oder andere "Übungstext" gelingt so gut, daß er eine runde Sache ist. Allerdings eher in Ausnahmefällen, behaupte ich mal.

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(Peter_Dobrovka)

In der Tat sind es zunächst mal nur Übungstexte. Aber wenn einer davon gut gelingt, warum nicht einem Verlag anbieten?

 

Die Sache ist halt die, daß es einfach gräßlich unökonomisch ist, zu Übungszwecken jedesmal einen 300-Seiten-Roman zu schreiben. Was auch keiner bewußt tut, aber am Ende läuft es darauf hinaus. Man müht sich ab, nur um am Ende gesagt zu bekommen, daß man das Manuskript verbrennen kann. Und was noch schlimmer ist: Man tut es zumeist nicht, verbeißt sich in seiner Totgeburt und das ist dann die Sackgasse.

 

Von einer mißratenen Kurzgeschichte trennt es sich halt auch wesentlich leichter.

 

Was den umgekehrten Fall angeht: "atypische Kurzgeschichten" werden jeden Tag massenhaft geschrieben und verlegt, und niemanden schert es, ob die Kriterien der Germanisten erfüllt sind oder nicht. Den Leser am allerwenigsten.

 

Peter

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Stefan Mühlfried
In der Tat sind es zunächst mal nur Übungstexte. Aber wenn einer davon gut gelingt, warum nicht einem Verlag anbieten?

...

 

Was den umgekehrten Fall angeht: "atypische Kurzgeschichten" werden jeden Tag massenhaft geschrieben und verlegt, und niemanden schert es, ob die Kriterien der Germanisten erfüllt sind oder nicht. Den Leser am allerwenigsten.

 

Da würde ich gern den Beweis sehen, Peter - bisher ist das nur eine Behauptung. Es geht nicht um Germanisten, sondern um Ansprüche von Redakteuren, Lektoren, Herausgebern und Verlegern. Meine Erfahrung ist: wenn man mit einer Kurzgeschichte veröffentlicht werden will, sind Standards einzuhalten.

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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Huhu,

 

ich habe eben mein Exposee auf Diskette verschoben und in die Ecke gefeuert. Nachdem ich heute viele Stunden im Forum und in externen Links Informationen gelesen habe, mußte ich doch glatt mal das Ding korrigieren. Vom Original her wie ich es im ersten Post habe, ist es ein Unterschied wie Tag und Nacht. Das Ergebnis nach der Korrektur sagt der erste Satz aus, das Original existiert nicht mehr.

 

Weiterer Kommentar dazu von mir, erübrigt sich also :s01

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(Peter_Dobrovka)

Na, na! Versucht ihr mich reinzulegen? Nun wollen wir aber mal die Kirche im Dorf lassen.

 

Natürlich sind "Standards" einzuhalten. Es sind IMMER irgendwelche "Standards" einzuhalten.

Nur ob der Standard wirklich SO aussieht:

eine meist knappe, mit klaren, versachlichten, oft umgangssprachlichen Wendungen gestaltete Textsorte, die gewöhnlich durch einen linearen Handlungsablauf gekennzeichnet ist und einen kurzen Alltagsausschnitt, typisch verdichtet, gesellschaftskritisch beleuchtet; plötzlicher Handlungsbeginn, offener Schluss

das wage ich doch mal HEFTIG anzuzweifeln!!

 

Beweise? Also, die ganzen Anthologien von Foster, Barker und diese Bastei-Dinger, die ich hier habe - die folgen dieser Vorgabe mehrheitlich NICHT. Und ich bin sicher, wenn ihr auch Anthologien bei euch im Regal stehen habt und mal reinschaut, werdet ihr das ebenfalls feststellen.

 

Peter

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Stefan Mühlfried

Beweise? Also, die ganzen Anthologien von Foster, Barker und diese Bastei-Dinger, die ich hier habe - die folgen dieser Vorgabe mehrheitlich NICHT. Und ich bin sicher, wenn ihr auch Anthologien bei euch im Regal stehen habt und mal reinschaut, werdet ihr das ebenfalls feststellen.

 

 

Netter Versuch, Peter, uns (kein pluralis majestatis: Roy und mir) die Notwendigkeit aufzudrücken, Deine Behauptung zu widerlegen. :D Er sei Dir gegönnt.

Aber Du hast von Kurzgeschichten "in Überzahl" gesprochen, die nicht dem klassischen Muster entsprechen.

Das ist halt das Problem mit dem Übertreiben als Stilmittel. Hättest Du von "einigen", gern auch von "zunehmender Zahl" gesprochen - aber gleich von "Überzahl"? Und wo ist überhaupt der Kurzgeschichtenmarkt in D? Es geht doch um eine überschaubare Größenordnung, insbesondere in den phantastischen Genres.

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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(Peter_Dobrovka)

Darf ich mal fragen, wie du dir so einen Beweis vorstellst?

Außerdem behauptest du ja auch etwas, nämlich daß die Verlage Kurzgeschichten mit offenem Ende, linearem Handlungsablauf, gesellschaftskritischem Touch etc. wollen.

 

Ich habe keinen Bock auf diese Spielchen, denn ich habe nicht die Absicht, jemandem was zu beweisen. Wenn jemand aufgrund deiner Ansicht(und der anderer Skeptiker hier) nun glaubt, Kurzgeschichten sind was ganz Schwieriges mit ganz vielen formellen Vorgaben, und sich deswegen von ihnen fernhält, anstatt mal eine Anthologie zu lesen und zu gucken, was da so geschrieben wird, dann ist das nun wirklich nicht mein Problem.

 

Peter

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(Steffi (Ronya))

Ich finde diese Rechthaberrei zwar auch doof, aber bist du dir denn sicher, dass es sich bei diesen Anthologien um Kurzgeschichten und nicht vielleicht doch um Novellen handelt?

Gruß Ronya

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(Peter_Dobrovka)

Wer soll das abgrenzen?

 

Wenn man sich wie ich mit dieser Materie tagein tagaus beschäftigt, kann man aufgrund der zahllosen Regel- und Schubladenbrecher (huhu, Petra) diese Begriffe in ihrer akademischen Definition nur noch für historische Zwecke verwenden. Als die Kurzgeschichte noch jung war, griff die Schublade, ja. Inzwischen hat sie mehr Lücken als das Gebiß von Ramses III.

 

Die einzig praktikable Einteilung heutzutage ist die nach der Länge (Anekdote, Kurzgeschichte, Novelle, Roman, Serie) und dem Genre (Liebesroman, historischer Roman, phantastischer Roman etc.). Auch hier sind die Schubladenbrecher unterwegs (huhu, Petra), aber noch kann man das einigermaßen halten.

Eine standardisierte STRUKTUR oder gar Eingrenzung des Inhalts gibt es schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Außer in Schulbüchern, die hinken in diesem Land bekanntlich etwas ihrer Zeit hinterher. In ihrem eigenen Begriffssystem mögen sie Gültigkeit haben, und ich bin ein ahnungsloser Narr. Doch auf dem Literaturmarkt sind diese ganzen Definitionen überholt und irelevant.

Wenn ich ganz böse wäre, könnte ich von Klugscheißerei sprechen, aber ich bin ja ein ganz Lieber ... :s22

 

Peter

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(Steffi (Ronya))

Ich hab nen besseren Vorschlag: Lassen wir diese dumme Streiterei, is doch eh nur lächerlich!

Gruß Ronya

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(Peter_Dobrovka)

Ich will ja nicht streiten. Ich möchte nur jedem im allgemeinen und Pyranha im besonderen empfehlen, die Autorenkarriere mit Kurzgeschichten anzufangen.

Im Sinne von: Erst das Einfache, und wenn das sitzt, dann auf zum Komplexen (Roman).

Und auch auf die Gefahr hin, daß ich ich wiederhole: eine der besten Plattformen dafür ist (Link ungültig)

 

Da kann man sogar Novellen posten ... ;D

 

Peter

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Die Sache ist halt die' date=' daß es einfach gräßlich unökonomisch ist, zu Übungszwecken jedesmal einen 300-Seiten-Roman zu schreiben.  Von einer mißratenen Kurzgeschichte trennt es sich halt auch wesentlich leichter.[/quote']

 

Hallo, Peter,

 

dein unökonomischer Ansatz hat uns (Sysai und Gheron)  aber sehr weit gebracht: Wir haben beinahe alle Kurzgeschichten in Anthologien untergebracht - aber sechs Romane zwischen 300 und 1000 Seiten in der Schublade liegen. Das war zwar damals nicht so gedacht, aber wir bedauern es nicht. Wir haben jetzt die Ausdauer, den Anforderungen der Verkage gewachsen zu sein. Inzwischen sind nämlich sieben Romane von uns auf dem Markt und wir haben Verträge, die uns bis 2007 in Atem halten.

 

Fazit:  Kurzgeschichten sind zwar eine wunderbare Übung, aber sie beweisen noch lange nicht, dass man fähig ist, einen brauchbaren Roman zu schreiben

 

Gruß Sysai

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