Zum Inhalt springen
(AlexanderH)

20 Autoren äußern sich zu amazon

Empfohlene Beiträge

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/amazon-kommentar-zum-autorenprotest-a-986179.html

 

Zwar nichts Neues so weit, aber binnen drei Stunden 29 Seiten Leser- und Kundenkommentare. Scheint die Leute anzusprechen, das Thema. Allerdings kaum so wie von den Initiatoren erhofft.

 

LG,

eva v.

 

 

Inzwischen sind es 149 Kommentare. (15.8.2014, 11:05).

 

Glaubt ihr, dass die apokalyptische Behauptung des Kommentars, Amazon könne die deutsche Verlagslandschaft zerstören, indem Amazon alle Autoren mit Lockverträgen ködert, zutrifft?

 

Kennt jemand Amazons Konditionen?

 

Grüße

Martin

 

 

Die sind eigentlich allgemein bekannt: Bei E-Books erhalten Autoren von Amazon 70 % vom Nettoverkaufspreis. Gezahlt wird monatlich.

 

Bezogen auf reguläre Verlagsverträge mit Amazon Publishing können sicher andere Forumsmitglieder mehr sagen.

 

LG,

eva v.

 

Edit: Bei Verlagen erhält ein Autor im Schnitt für ein E-Book meist 25 % vom VerlagsNETTO-Erlös, das ist unterm Strich etwa ein Viertel von dem, was Amazon ihm zahlt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bei Verlagen erhält ein Autor im Schnitt für ein E-Book meist 25 % vom VerlagsNETTO-Erlös' date=' das ist unterm Strich etwa ein Viertel von dem, was Amazon ihm zahlt.[/quote']

 

Genau - und dadurch, dass Amazon nun noch 50% Rabatt haben will, statt 30%, sinkt das Einkommen der Autoren noch mehr. Da die Autoren aber vertraglich gebunden sind, haben sie keine Chance, sich gegen diese massive Einbuße ihres Einkommens zu wehren. Sie können höchstens darauf aufmerksam machen.

 

Die Alternative ist ja nicht, jetzt zu Amazon zu gehen - schließlich sind sie vertraglich gebunden - und das geschah in den meisten Fällen bereits vor der Zeit, als es KDP gab.

 

Gruß, Melanie

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ob das bei 70 % bleibt, ist fraglich.

Was kriegt man hier gegenwärtig beim Publizieren mit KDP?

 

Angeblich soll dies bald auf 35 % gekürzt werden, vgl. Daily Telegraph

 

(Link ungültig) (englisch)

 

(Link ungültig) (englisch)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ob das bei 70 % bleibt, ist fraglich.

Was kriegt man hier gegenwärtig beim Publizieren mit KDP?

 

Angeblich soll dies bald auf 35 % gekürzt werden, vgl. Daily Telegraph

 

(Link ungültig) (englisch)

 

(Link ungültig) (englisch)

 

Was zu erwarten war - und mein Posting weiter oben bestätigt - egal wo Autoren veröffentlichen - sie sitzen im gleichen Boot und es sollte in unser aller gemeinsamen Interesse sein, dass die Händler-Rabatte nicht 30% übersteigen.

 

Gruß, Melanie

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ob das bei 70 % bleibt, ist fraglich.

Was kriegt man hier gegenwärtig beim Publizieren mit KDP?

 

Angeblich soll dies bald auf 35 % gekürzt werden, vgl. Daily Telegraph

 

(Link ungültig) (englisch)

 

(Link ungültig) (englisch)

 

 

Barbara, diese schon etwas älteren Artikel beziehen sich auf die Preisspanne, innerhalb derer es bei KDP die 70 % Tantieme gibt, nämlich bei einem Preis zwischen 2,99 und 9,99 Dollar (die gelten umgerechnet auch in D). Darunter oder darüber erhält ein Autor nur 35 %. Das hätte ich vielleicht oben noch dazusagen sollen. Für Verlage gilt diese Beschränkung nach oben oder unten allerdings nicht, d. h. sie bekommen immer ihre 70 %.

 

Ob Amazon demnächst, genau wie von den Verlagen, auch von den Selfpublishern höhere Rabatte beansprucht, kann natürlich niemand sagen. Allerdings wären auch 50 % vom Ladennettopreis immer noch viel.

 

Dass die Verlagsautoren sich gegen einen schlechteren Schnitt bei knapperen Rabatten nicht wehren können, stimmt nicht. Eine sich derart stark verändernde Geschäftsgrundlage ermöglicht in jedem Fall mindestens ein Nachverhandeln. Es werden sich auf lange Sicht Staffeln durchsetzen, was ja auch nur fair ist. Insoweit entbehrt es nicht einer gewissen Widersprüchlichkeit, dass Amazon mit einem Riesenaufriss daran gehindert werden soll, höhere Rabatte herauszuhandeln, weil dann weniger Geld bei den Autoren ankommt, aber niemand von den Autoren dagegen zu Felde zieht, dass die meisten Publikumsverlage bei 25 % Erlös-Beteiligung den Sack zumachen. (Anm.: Es gibt durchaus Verlage, die bis zu 50 % Tantieme für E-Books zahlen!).

 

So oder so, Autoren und deren Agenten sind jedenfalls jetzt schon gut beraten, bei neuen Verträgen eine "Unterkante" einzubauen. Die meisten Verlagsverträge, die von Agenturen gestellt werden, haben schon so was.

 

LG,

eva v.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eine sich derart stark verändernde Geschäftsgrundlage ermöglicht in jedem Fall mindestens ein Nachverhandeln.

 

Nachverhandeln ist ja schön und gut - aber wenn der Verlag sich nicht darauf einlässt, sondern auf der Einhaltung des alten Vertrags besteht, bringt dir das auch nichts weiter.

Autoren, die das Glück hatten, dass fähige Agenturen ihnen am Anfang 50% ausgehandelt hatten, müssen sich bei laufenden Verträgen ja auch nicht auf 25% einlassen, weil das jetzt so üblich ist.

 

Gruß, Melanie

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn aber jemand eine Firma als Inbegriff des Bösen ansieht' date=' müsste dieser jemand dann nicht konsequenterweise die Geschäfte mit dieser Firma einstellen? [/quote']

 

Ich finde dieses Schwarzweiß-Denken ehrlich gesagt ziemlich beknackt. Warum muss man gleich vom "Inbegriff des Bösen" reden, wenn es Leute gibt, die nicht mit allen Dingen einverstanden sind, die ein Unternehmen praktiziert?

 

Man muss ja nicht gleich ein Unternehmen verteufeln, weil man sich über einige Geschäftsgebaren ärgert. Man kann ja auch schauen, was ist gut, was will man unterstützen und was ist schlecht, was will man bekämpfen?

 

Diese differenzierte Betrachtungsweise, die Du anmahnst, findet aber eben in vielen Fällen nicht statt. Wenn ich mir die Diskussionen und die Berichterstattung der vergangenen Wochen und Monate noch einmal ansehe, dann herrscht da nach meiner Wahrnehmung eher eine Art Generalempörung vor und eben kein "was ist gut, was will man unterstützen und was ist schlecht".

 

Vielleicht habe ich auch zufällig immer nur die äußerst negativen und einseitigen Artikel erwischt  ;)

 

Hast Du vielleicht zufällig einen Link zur Hand zu so einer ausgewogenen Diskussion? Würde mich freuen.

 

Hier mal eine andere Stimme: (Link ungültig)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke für die Erläuterungen, Eva.

 

So oder so, Autoren und deren Agenten sind jedenfalls jetzt schon gut beraten, bei neuen Verträgen eine "Unterkante" einzubauen. Die meisten Verlagsverträge, die von Agenturen gestellt werden, haben schon so was.

 

LG, eva v.

 

=> Idee für einen Vortrag im September?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Autoren sind da nur Kanonenfutter' date=' die sich gerne instrumenatlisieren lassen und glauben, mit windelweichen larmoyanten Statements, denen keinerlei Konsequenzen folgen, irgendetwas erreichen zu können.[/quote']

 

Es geht doch überhaupt gar nicht darum, den "Statements" irgendwelche Konsequenzen folgen zu lassen. Es geht doch darum, eine Diskussion zu führen, auf Dinge aufmerksam zu machen. Und zwar ausgewogen.

 

Amazon ist und bleibt ein Konzern, der Geld verdienen will. Das ist legitim. Um Geld zu verdienen, hat Amazon viele gute Innovationen etabliert, von denen alle profitiert haben. Aber irgendwann wurde der Druck für Amazon so groß, immer mehr zu expandieren und immer mehr Profit zu schaffen, um die Innovationen finanzieren und die Aktionäre zufrieden stellen zu können, dass schrittweise arbeitnehmer-, autoren- und kundenunfreundliche Praktiken eingeführt wurden.

 

1. Billige Arbeitskräfte - ging durch die Presse.

2. Verzögerte Lieferzeiten von Büchern unwilliger Verlagskonzerne

3. Autoren, die bei den entsprechenden Verlagskonzernen unter Vertrag sind, verschwinden aus den Empfehlungen für andere Kunden - das ist das Schlimmste, was man den Autoren antun kann.

4. Kundenunfreundlichkeit - sie können nicht mehr darauf verlassen, durch die Empfehlungsseiten von Amazon auf die Bücher gestoßen zu werden, die sie gern lesen - sie erfahren so nicht mehr so ohne Weiteres, ob ihr Lieblingsautor ein neues Buch geschrieben hat, wenn er nicht ohnehin ein berühmter Bestsellerautor ist, der überall vertreten ist, sondern nur ein "Nischenautor"

 

Es geht doch überhaupt gar nicht darum, Amazon zu verteufeln - es geht doch darum, die Diskussion am Laufen zu halten, in der Hoffnung, dass die Endverbraucher Kunden wieder die Bücher der Produzenten Autoren finden - ganz egal, bei welchem Verlag die Autoren veröffentlicht haben.

 

Ich finde auch solche Vorschläge: "Wir boykottieren jetzt Amazon und wollen unsere Bücher dort nicht mehr verkauft haben" schwachsinnig - das Gegenteil ist doch der Fall: Wir wollen ja, dass unsere Bücher über alle Vertriebskanäle lieferbar und sichtbar sind. Und ich finde es toll, wenn sich auch Autoren, die (noch) nicht betroffen sind, solidarisieren. Weil das zeigt, dass diese Autoren mit ihren Kollegen mitfühlen und nicht denken: "Interessiert mich nicht, jeder ist sich selbst der Nächste und Hauptsache, ich verdiene gut als Selfpublisher meiner vergriffenen Backlist und ansonsten bin ich ja auch gar nicht bei einem der betroffenen Verlage."

 

Hier wurde so oft kritisiert, dass deutsche Autoren sich nicht so wie amerikanische Drehbuchautoren solidarisieren, so dass sie etwas bewirken können. Aber jetzt sehen wir - es ist nicht mal möglich, dass sich alle Autoren solidarisieren, indem sie einfach nur sagen (sagen, nicht streiten, kämpfen oder boykottieren), dass sie das nicht gut finden. Nein, Amazon wird zum Teil weiter verteidigt und die Autoren, die sagen, dass sie es nicht gut finden, wenn Bücher nicht mehr in den Empfehlungen auftauchen - also eine ganz normale Meinungsäußerung zur Diskussion - werden als Jammerlappen dargestellt, die ohnehin nichts ändern wollen.

 

Immerhin machen die "Jammerlappen" wenigstens mal den Mund auf und sagen, was ihnen nicht gefällt, anstatt sich tatsächlich instrumentalisieren zu lassen.

 

Gruß, Melanie

 

 

Liebe Melanie,

 

das Problem fängt ganz woanders an: Wer wird hier eigentlich in wessen Sinne instrumentalisiert? Wir tun uns als Autoren keinen Gefallen, wenn wir ungeprüft irgendwelche Statements übernehmen. Zu den Arbeitsbedingungen bei Amazon wurde ja schon gepostet - wer weiß das so genau, um hier Behauptungen aufzustellen, vor allem, wer weiß bitte genau (und nur dann hat das Anprangern einen Sinn) wie es bei den "Konkurrenten" mit der Bezahlung aussieht? Legte Amazon da mal eine Vergleichsliste vor, ich glaube, der eine oder andere würde ggfs. erröten. Auch die Behauptung mit den Empfehlungslisten ist meiner Meinung nach obsolet. Schon bei einer oberflächlichen Recherche fallen mir zig Bücher aus Bonnier-Verlagen in den Empfehlungslisten auf! Und Solidarität? Ja, unbedingt, aber nicht auf Teufel komm raus.

Und das schreibe ich als Autorin, die mit ihrer Backlist (Ullstein) selbst betroffen ist. Nein, ich fühle mich nicht als Opfer von Amazon. Amazon ist ein Geschäftspartner meines (Konzern-)Verlags (Ullstein), und es ist ein Geschäftspartner für meinen (eigenen) Kleinverlag. Nicht mehr und nicht weniger. Und die Geschäftspartner müssen zurande kommen. Wenn ich mehr Honorar haben oder besser im Sortiment vertreten sein will (ja, ja, nach wie vor werden die meisten Bücher über den stationären Buchhandel verkauft, und da schicken die großen Verlage Vertreter hin, aber die empfehlen nun mal nicht alles!), muss ich mit meinem Verlag verhandeln.

Ebenso übrigens, wie der Barsortimenter KNV mein Geschäftspartner ist und Buchhandlungen, die direkt über den Verlag bestellen - und eben NICHT über KNV, wo sie mehr Rabatt berappen müssen (und ich weniger Marge bekomme, dafür aber das Buch schneller beim Kunden ist). Worüber reden wir also? Dass die Bücher anderer Autoren aus anderen Verlagen schneller beim Kunden sind? Das sind sie auch im Buchhandel, nur darüber redet keiner. Und das soll jetzt bitte nicht heißen, dass ich ein bedingungsloser Amazon-Fan bin. Aber etwas mehr Weitsicht fände ich gut.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hier mal eine andere Stimme: (Link ungültig)

Amüsanter Rundumschlag, aber ausgewogen ist doch wohl was anderes.

 

Deshalb habe ich ja auch gesagt: Andere Stimme. Außerdem war ich nicht aufmerksam genug - jemand hat den Link schon vorher gepostet. Habe ich gerade erst gesehen ... ;D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hier mal eine andere Stimme: (Link ungültig)

Amüsanter Rundumschlag, aber ausgewogen ist doch wohl was anderes.

 

Thomas Brasch:

"Johannes Gutenberg war der erste Jeff Bezos. Seine Erfindung machte den Erwerb von Schriften nicht nur günstiger, schneller und umfangreicher, sondern auch einer größeren Gruppe zugänglich. Die bis dahin für den Klerus besonders wertvolle Insignie Buch wurde nun in den kommenden Jahrhunderten unaufhaltsam entwertet."

 

Sowas nenne ich "Beweis der Inkompetenz", der auch an einigen anderen Stellen in dem Artikel von Herrn Brasch zu finden ist. Weiter oben im Thread wurde schon darauf eingegangen.

 

Wenn schon bashen, dann aber mit den entstprechenden Fakten. :s22

 

Und der Herr Brasch ist selber Teil der Kulturbourgeoisie, die er anprangert:

 

"Und so, wie der Klerus vor Jahrhunderten sich empörte und vor den schrecklichen Folgen warnte, klingen auch die kulturpessimistischen Klagen der akademischen Bourgeoisie. Der Klerus hatte damals vollkommen Recht als er vor der immensen Verbreitung von Schund warnte. Würde man den damaligen Kritikern des Buchdrucks die Bestseller der vergangenen Jahrhunderte vorlegen, würden sie sogar feststellen, dass ihre Befürchtungen noch weit übertroffen wurden."

 

Na dann Prost!

 

Grüße

Martin

_________________________________________________

www.martinconrath.de

Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eine sich derart stark verändernde Geschäftsgrundlage ermöglicht in jedem Fall mindestens ein Nachverhandeln.

 

Nachverhandeln ist ja schön und gut - aber wenn der Verlag sich nicht darauf einlässt, sondern auf der Einhaltung des alten Vertrags besteht, bringt dir das auch nichts weiter.

 

 

Das ist ja gerade die Widersprüchlichkeit, die ich hier wahrnehme: Generalmobilmachung von Autoren gegen einen Händler, weil der so fies ist, von dem Verlag höhere Rabatte zu verlangen, welcher einem sowieso schon viel zu wenig zahlt, weshalb man dann noch weniger kriegen würde, wogegen man wiederum machtlos sei.

 

Wieso zahlen manche Bonnier Verlage ihren Autoren 50 %, andere Verlage unter demselben Dach aber nur 25 oder wiederum andere gar bloß maximal 20 %?

 

Ist das fair und korrekt? Und wenn ja, warum? Weil sie es dürfen? Und dann weitergefragt, wenn man es (wie zu vermuten steht) unfair findet: Warum darf dieser Konzern sich an den Autoren wahlweise jeweils mal mehr oder mal weniger bereichern und die E-Book-Konditionen nach Gusto diktieren, Amazon aber nicht? Warum schluckt der Autor das in einem Fall leise weinend runter, während er sich im anderen Fall in die Front der Enrüsteten stellt und Solidarität gegen Amazons Verhandlungsgebaren anmahnt?

 

Warum wird bei dieser Gelegenheit (über 500 Autoren unterzeichnen einen Aufruf) nicht mal dieses mindestens genauso zum Himmel stinkende Fass aufgemacht und darüber Klartext geredet? Oder tun die bis zu dreißig Prozent, die einem als Verlagsautor vertraglich abgeschnitten werden, nicht so weh?

 

Ich formuliere diese Fragen jetzt mal bewusst provokant, aber Antworten darauf würden mich ehrlich interessieren.

 

LG,

eva v.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe mich in den letzten Tagen intensiv mit den verschiedenen Haltungen und Argumenten für und wider den Amazon-Brief beschäftigt - hier, aber auch an anderer Stelle.

 

Mag sein, dass der Brief nicht perfekt ist und nicht alle Positionen abdeckt, aber zumindest ist ein Anfang gemacht, es wird ein Weg gesucht, um verschiedene Missstände anzuprangern und auf Ungleichheiten aufmerksam zu machen.

 

Ich frage mich aber, was denn Schweigen bringen soll?

 

Leider gibt es zu dem Brief keine Alternative, niemand hat sich bisher die Mühe gemacht, einen anderen Entwurf zu verfassen. Einen, der vielleicht differenzierter ist oder die berechtigten kritischen Einwände zu dem Brief ausformuliert.

Oder vielleicht eine völlig andere Aktion startet, es muss ja nicht unbedingt ein Brief sein.

 

Es ist einfach, seine Kritik in Foren und Mailinglisten zu posten - aber all das ist wirkungslos, wenn dem keine Aktion folgt, der man sich anschließen kann.

 

Und da mir eine Alternative fehlt und ich trotzdem nicht einfach schweigend zugucken kann, habe ich unterschrieben.

"Wehret den Anfängen", geht mir da nur durch den Kopf ...

 

Viele Grüße,

Melle

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin kein Amazon-Gegner, eher eigentlich das Gegenteil. Ich glaube auch nicht, dass der Autorenbrief wesentliches bewirken wird. Das habe ich schon gesagt. Dennoch habe ich ebenfalls unterschrieben. Einfach aus Unterstützung für Autoren im Allgemeinen. Ein Protest, wie auch immer, tut mal gut. Ich glaube, die meisten Leute vergessen einfach, wer das Zeug eigentlich liefert, an denen die Konzerne da verdienen. Ohne uns hätten sie nämlich gar nichts, um das sie sich streiten könnten. Etwas Aufmerksamkeit für uns Autoren tut mal gut, denke ich. Dazu ist ein bisschen Protest und Demo ganz nützlich. :)

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jetzt ist die Seite und der Brief (mit mehr als 500 Unterschriften) online und es wird auch schon berichtet:

 

(Link ungültig)

 

Grüße in die Runde!

Nikola

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Amazon hat offenbar schon heute Morgen zu dem Brief Stellung genommen.

 

Demnach soll Bonnier sich mit seinen Konditionen-Forderungen gegenüber Amazon abseits des Branchenüblichen bewegen, quasi ein Ausreißer sein. Unter anderem heißt es hier (Link ungültig) (Link ungültig):

 

"Tatsache sei jedoch, dass Bonnier mit seinen Konditionen deutlich von denen anderer führender Verlagshäuser abweiche.  Man arbeite intensiv mit Bonnier daran, Vereinbarungen zu schließen, „die mehr im Einklang mit branchentypischen Konditionen in Deutschland sind“."

 

Seltsam. Was darf man sich denn darunter vorstellen? Und wieso ist Bonnier nicht bereit, diesen - in der Öffentlichkeit völlig neuen - Vorwurf zu kommentieren?

 

LG,

eva v.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Amazon hat offenbar schon heute Morgen zu dem Brief Stellung genommen.

 

Demnach soll Bonnier sich mit seinen Konditionen-Forderungen gegenüber Amazon abseits des Branchenüblichen bewegen, quasi ein Ausreißer sein. Unter anderem heißt es hier (Link ungültig) (Link ungültig):

 

"Tatsache sei jedoch, dass Bonnier mit seinen Konditionen deutlich von denen anderer führender Verlagshäuser abweiche.  Man arbeite intensiv mit Bonnier daran, Vereinbarungen zu schließen, „die mehr im Einklang mit branchentypischen Konditionen in Deutschland sind“."

 

Seltsam. Was darf man sich denn darunter vorstellen? Und wieso ist Bonnier nicht bereit, diesen - in der Öffentlichkeit völlig neuen - Vorwurf zu kommentieren?

 

LG,

eva v.

 

In dem Artikel steht doch schon etwas dazu:

 

Christian Schumacher-Gebler, seit Jahresbeginn CEO von Bonnier Media Deutschland, hatte sich aber erst kürzlich zur Pricing- bzw. Konditionendebatte geäußert. Laut Amazon Deutschland dürfe ein E-Book analog zu den Forderungen für die USA generell einen Preis von 9,99 Euro in Deutschland nicht überschreiten. Zudem müsse ein Preisabstand von 40 bis 50% zwischen gedruckte und digitaler Version bestehen. „Auf Basis dieser Preisvorstellung von Amazon können seriös arbeitende Verlage ihr Geschäft nicht betreiben“, so Schumacher-Gebler.

 

Derzeit werden Ebooks von manchen Verlagen sogar zum gleichen Preis wie die TB-Ausgabe (oder teurer, z.B. "Das Schicksal ist ein mieser Verräter", dtv TB = 9,95, Ebook 9.99) verkauft. Der Abstand zwischen Print und Ebook liegt im Allgemeinen zwischen 10% und 15%. Wenn Amazon fordert, dass der Abstand 40% bis 50% sein muss, wird das sich natürlich auf den Verkauf der Prints negativ auswirken und letztlich zur Folge haben, dass es seitens der Verlage noch weniger Bücher gibt, die als Prints erscheinen. Das Risiko ist halt größer. So soll dann der Ebook-Markt, den Amazon dominiert, weiter gestärkt werden.

Fazit - für die Leser von Ebooks ist das gut, für die Freunde von gedruckten Büchern fatal, weil sie viele Bücher gar nicht mehr als Prints bekommen werden. Oder eben zu sehr hohen Preisen, die deutlich über den gegenwärtigen TB-Preisen liegen - man muss sich dazu nur mal die Create-Space-Preise ansehen.

 

Gruß, Melanie

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, die Richtung Bonniers, die E-Books eben nicht deutlich billiger machen zu wollen als die Printausgabe, geht aus der Aussage klar hervor, aber das ist KEINE Stellungnahme zu dem Vorwurf, Bonnier weiche vom Branchenüblichen ab. Denn schließlich machen es die anderen großen Verlage ja genauso.

 

Was also kann damit gemeint sein, Bonnier verlange Konditionen, die im Vergleich zu anderen führenden deutschen Verlagen nicht branchentypisch seien?

 

LG,

eva v.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, die Richtung Bonniers, die E-Books eben nicht deutlich billiger machen zu wollen als die Printausgabe, geht aus der Aussage klar hervor, aber das ist KEINE Stellungnahme zu dem Vorwurf, Bonnier weiche vom Branchenüblichen ab. Denn schließlich machen es die anderen großen Verlage ja genauso.

 

Was also kann damit gemeint sein, Bonnier verlange Konditionen, die im Vergleich zu anderen führenden deutschen Verlagen nicht branchentypisch seien?

 

LG,

eva v.

 

 

Warten wir es mal ab - da kommt bestimmt noch eine Stellungnahme.

Vielleicht gab es deshalb noch keine, weil bislang keiner bei Bonnier weiß, was Amazon eigentlich meint ;);D?

 

Gruß, Melanie

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"Tatsache sei jedoch' date=' dass Bonnier mit seinen Konditionen deutlich von denen anderer führender Verlagshäuser abweiche.  Man arbeite intensiv mit Bonnier daran, Vereinbarungen zu schließen, „die mehr im Einklang mit branchentypischen Konditionen in Deutschland sind“."[/quote']

Na super, branchenüblich soll wohl heißen, die Rabatte, die man der Mehrheit der deutschen Verlage abpresst, die zahlenmäßige Mehrheit sind dabei aber die kleineren Verlage, sic!  Klar, die müssen ja bei Print schon 50% und mehr abgeben, und das soll jetzt eben auch auf E-Books ausgedehnt werden.

Als ich vor einiger Zeit mal mit einem Barsortimenter sprach und über die 50% stöhnte, die man verlangte, und meinte, die großen Gruppen hätten doch bessere Konditionen, kam die kühle Antwort: "Nicht mehr lange, die kriegen wir auch noch klein."   Der größte Profiteur war stets der Handel, auch in anderen Branchen, daran wird sich wohl kaum etwas ändern.  Aber widerstandslos alles hinnehmen muss man deswegen auch nicht.

In der Medien-Demokratie wird nur der gehört, der intensiv und laut schreit, deshalb ist der Brief gut. Die Kleineren, also die Autoren müssen um so lauter schreien.

Was mich echt wurmt ist, dass die ganzen anderen E-Book-Händler jetzt nicht etwa lauthals mit günstigeren Angeboten punkten, wie es bei richtigem Konkurrenzkampf üblich wäre. Nein, die warten lieber ab und werden dann grinsend nachziehen, mit dem Argument, das sei ja (jetzt) branchenüblich.

Das neue Jugendbuch: "Der Reiter des Königs"&&Homepage Burkhard P. Bierschenck

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Thomas Brasch:

"Johannes Gutenberg war der erste Jeff Bezos. Seine Erfindung machte den Erwerb von Schriften nicht nur günstiger, schneller und umfangreicher, sondern auch einer größeren Gruppe zugänglich. Die bis dahin für den Klerus besonders wertvolle Insignie Buch wurde nun in den kommenden Jahrhunderten unaufhaltsam entwertet."

 

Sowas nenne ich  "Beweis der Inkompetenz", der auch an einigen anderen Stellen in dem Artikel von Herrn Brasch  zu finden ist.

 

:-? Was ist an dem Zitat jetzt sachlich falsch??

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...