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(AlexanderH)

20 Autoren äußern sich zu amazon

Empfohlene Beiträge

 Alles ist wieder gut, wenn Amazon seinen Job macht - nämlich als Händler seine Kunden schnell und kompetent beliefert und die Kunden auch darüber informiert, welche Waren andere Kunden tatsächlich kauften, anstatt da bestimmte beliebte Produkte absichtlich rauszunehmen.

 

Hier könnte man die ketzerische (aber zugleich interessante) Frage stellen, wie genau man als Händler denn jemals bei abgelaufenen Liefervereinbarungen für neue Verträge höhere Rabatte für sich raushandeln soll als durch Blockieren der Abnahme beim Lieferanten, wenn der nicht freiwillig eine höhere Marge einräumt?

 

LG,

eva v.

 

Wie wäre es, wenn der Händler dann so fair wäre, gleich konsequent alles aus dem Programm zu nehmen, bis die Verhandlungen abgeschlossen sind, anstatt so zu tun, als würde keiner mehr die Bücher kaufen und die Empfehlungslisten zu manipulieren?

 

Damit wäre der Druck klar und eindeutig. Aber so wird es auf dem Rücken der Autoren abgeladen - Ebooks sind sofort lieferbar, werden aber nicht mehr bei "andere Kunden kaufen auch" aufgeführt - hier wird also bewusst manipuliert. Zu Lasten der Autoren.

 

Ich weiß nicht, wie du es finden würdest, wenn du zufälligerweise bei einem der betroffenen Verlage wärst und dadurch dann auch deine ganzen Ebooks nicht mehr beim Stöbern von Zufallskunden gefunden werden könnten und du jeden Tag viel Geld verlierst. Ich persönlich finde das verdammt ärgerlich. Wenn die Stöberkundschaft offen weiß, dass sie so nicht alles findet, würden sie viel häufiger auf die Autorennamen klicken und dann auf die anderen Bücher stoßen. Aber die Stöberkundschaft weiß das eben nicht - und deshalb muss sie durch offene Briefe darüber aufgeklärt werden.

 

Gruß, Melanie

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Gab's da jemals Aufruhr deswegen? Wenn, ist es an mir vorbeigegangen. Ich wusste das bis vor ein paar Jahren nicht mal. Und es zu erfahren hat mir den Spaß an Buchhandlungsbesuchen lange Zeit vermiest.

 

Ja, da gab es Aufruhr - auch gegen Thalia und die Geschichten, dass die von den Verlagen ihre Rolltreppen finanziert haben wollten (was dann, da sich alle einig waren und es offen kommuniziert wurde, nicht passierte) oder dass Eichborn von Thalia eine Zeitlang ausgelistet wurde.

Es gab da noch viel mehr - kannst du auch im Forum hier finden, wenn du dich durch die Archive wühlst.

 

Ist anscheinend tatsächlich an dir vorbeigegangen. ;)

 

Gruß, Melanie

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Inzwischen habe ich aber das Gefühl' date=' dass Wallstreet die Verluste (oder schwachen Gewinne) nicht mir so gütig abwinkt. Da entsteht eine Menge Druck im Kessel.[/quote']

 

Selbst wenn das tatsächlich so ist ändert es am grundlegenden Problem nichts: dass es keine ernst zu nehmende Konkurrenz gibt.

 

Ich sollte vor 20 Jahren mal für meine damalige Firma CDs mit Telefonnummern für eine Marketingaktion kaufen. Einziger Anbieter: die Telekom. Ich erinnere mich an einen Kaufpreis von ca. 1500(!) Mark. Das war natürlich unverschämt teuer, aber ausser der Telekom durfte niemand anbieten. Heute kosten dieselben Informationen dank Konkurrenz 25 Euro.

 

Unterschriftenaktionen von einigen hundert Autoren und Verlagen werden Amazon vermutlich nicht interessieren. Wieso sollten sie auch? Am Ende des Tages werden sie doch alle die Konditionen schlucken, mangels gleichwertiger Alternative und weil sie alle in Zukunft lieber weniger mit Amazon verdienen wollen, als gar nichts mehr.

 

>>wenn sie einfach nur standhaft bleiben, dann denke ich, sollten sie das einfach tun.

@AndreasE - das ist sicher nur Spekulation, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass sie nicht standhaft bleiben.

 

Das ist natürlich nicht schön. Aber die Situation lässt sich nur dadurch verbessern, dass irgendwer anfängt einen vergleichbaren Webshop für Bücher zu entwickeln mit einem Service, der mindestens genauso gut ist. Sicher greift das auch nicht über Nacht, sondern erst in 5 Jahren. Aber dann wäre wenigstens mal ein Anfang gemacht.

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Und Bashing ist es deshalb' date=' weil es immer [i']nur[/i] gegen Amazon geht, gerade so, als seien andere Versandhändler reine Engel und der Rest der Buchhandelsbranche nur Schöngeister. Dabei gibt es da Praktiken, die es verdient hätten, mindestens genauso heftig kritisiert zu werden, etwa der Brauch der großen Ketten, Tischplätze für Bücher an Verlage zu vermieten: Das schadet meines Erachtens gerade Midlist-Autoren viel mehr als ein paar wegfallende "kauften auch"-Links, denn

 

(a) im Unterschied zur "guten alten" Buchhandlung, wo die Buchhändler die Titel vorn präsentierten, die sie selber auswählten, nach welchen Kriterien auch immer – literarischer Wert, vermutete Verkäuflichkeit, etc. –, und es so möglich war, dass ein Buch sich "selber" lokal eine Leserschaft eroberte, ist das unter oben genannten Bedingungen von vornherein ausgeschlossen, und

 

(b) erhöht das die Werbeausgaben für Top-Titel, zu Lasten des übrigen Programms. Sprich, anstatt dass der Bestseller die übrigen Titel mitfinanziert, ist es heute eher andersherum.

 

Gab's da jemals Aufruhr deswegen? Wenn, ist es an mir vorbeigegangen. Ich wusste das bis vor ein paar Jahren nicht mal. Und es zu erfahren hat mir den Spaß an Buchhandlungsbesuchen lange Zeit vermiest.

 

Völlig einverstanden. Die großen Ketten haben in den Jahren so viel Raubbau betrieben und Existenzen vernichtet, dass es nicht mehr schön ist. Man kann in keine ihrer Buchhandlungen mehr gehen, ohne von der Kommerzialisierung der wenigen Bestseller fast erschlagen zu werden. Und dafür sollen Verlage auch noch zahlen, sehr zum Nachteil der Midlist-Autoren, die nach 3 Monaten aus dem Sortiment verschwunden sind. Natürlich wird in Einkaufsverhandlungen mit harten Bandagen gekämpft. Das ist in allen Branchen so. Und für Megakonzerne wie Hachette oder Random House muss man keine Tränen weinen. Und bitte nicht vergessen: Empfehlungslisten und Kundenrezensionen hat Amazon erfunden. Die gab es vorher gar nicht.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Vielleicht verkauft Zalando ja bald auch Bücher - Werbung auf Lesezeichen machen sie ja schon  ;)

 

Genau, die machen es genau anders herum wie Amazon. Fangen mit Klamotten an und nehmen später die Bücher dazu. Raffiniert eigentlich ;)

 

Vielleicht führen wir dann in 5 Jahren dieselben Diskussionen über Zalando.

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Und bitte nicht vergessen: Empfehlungslisten und Kundenrezensionen hat Amazon erfunden. Die gab es vorher gar nicht.

 

Und deshalb ist es in Ordnung, wenn sie jetzt manipuliert werden?

Und deshalb ist es in Ordnung, wenn Autoren jetzt auch noch dort benachteiligt werden, wo sie früher wenigstens noch eine Chance hatten, gesehen zu werden?

 

Ich finde es übrigens sehr interessant, dass die betroffenen Autoren NICHT Amazon verteufeln, sondern differenziert darüber diskutieren, während etliche nicht betroffenen Autoren immer wieder die Anwälte von Amazon werden und alles schön reden.

 

Zum Glück nicht alle - viele nicht betroffene Autoren haben den Brief aus Solidarität unterzeichnet und damit deutlich gemacht, dass es auch unter Autoren nicht nur Ellenbogen und Konkurrenzkampf gibt, sondern auch noch Solidarität.

 

Gruß, Melanie

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Inzwischen habe ich aber das Gefühl' date=' dass Wallstreet die Verluste (oder schwachen Gewinne) nicht mir so gütig abwinkt. Da entsteht eine Menge Druck im Kessel.[/quote']

 

Selbst wenn das tatsächlich so ist ändert es am grundlegenden Problem nichts: dass es keine ernst zu nehmende Konkurrenz gibt.

 

Ganz genau. Das ist der springende Punkt.

 

Ich glaube nicht, dass sich in der Wirtschaftsgeschichte ein Beispiel finden lässt, in dem irgendwelche Appelle irgendetwas erreicht haben. Das Einzige, was für gesunde Verhältnisse sorgt, ist gesunde Konkurrenz. Und da ist – mit Ausnahme der Tolino-Allianz, die ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung war – in 20 Jahren Amazon verdammt wenig passiert, das wird wohl kaum jemand bestreiten.

 

Und deswegen denke ich, dass diese Briefe an die falsche Adresse gehen.

 

(Die Situation kommt mir vor, als hätten sich alle Bundestagsparteien außer, sagen wir, der CDU piraten-artig ins Nirwana verabschiedet und als würde man der CDU nun vorwerfen, die absolute Mehrheit im Bundestag zu haben.)

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Und deshalb ist es in Ordnung, wenn Autoren jetzt auch noch dort benachteiligt werden, wo sie früher wenigstens noch eine Chance hatten, gesehen zu werden?

 

Früher – und damit meine ich richtig früher, vor Amazon – gab es das nicht nur nicht, es hat sich nicht mal jemand vorstellen können, dass es so etwas geben könnte.

 

Im Klartext beklagst Du, dass kostenlose Werbung für Deine Bücher eine Zeit lang nicht stattfindet.

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Ich finde es übrigens sehr interessant' date=' dass die betroffenen Autoren NICHT Amazon verteufeln, sondern differenziert darüber diskutieren, während etliche nicht betroffenen Autoren immer wieder die Anwälte von Amazon werden und alles schön reden. [/quote']

Persönlich mache ich mich niemandes Anwalt. Das sind Marktkämpfe zwischen Giganten. Große Medienkonzerne und Händler, die es miteinander austragen. Keiner von denen hat das Wohl der Autoren im Blick. Wir sind zwar die Lieferanten, mit deren Produkte sie Geld scheffeln, befinden uns aber ganz am verlorenen Ende der Wertschöpfungskette. Wir kriegen nur die Krumen ab. Es tut mir leid für dich und andere Autoren, aber für Hachette oder andere Konzerne schlägt mein Herz dabei auch nicht.

 

Außerdem muss man die Sache mal relativieren. Die verzögerten Lieferungen und Leselisten betreffen allein Amazons Online-Handel in Deutschland. Wie viel Prozent ist das? 10% oder 15% aller Buchverkäufe. Ich weiß es nicht genau. Irgend sowas in der Richtung. Von denen werden einige potentielle Verkäufe aufgeschoben oder erschwert. Niemand kann genau sagen, wie viel das in Prozent vom Gesamtumsatz eines Buches darstellt. 2%, 3% 5% oder sogar 10%??? Das ist in jedem Fall blöd aber nicht so katastrophal, wie es dargestellt wird.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Und deswegen denke ich, dass diese Briefe an die falsche Adresse gehen.

 

 

 

Die Alternative ist also, gar nichts zu tun, den Mund zu halten und keine Aufklärung zu betreiben?

 

Es gab in der Geschichte der Menschheit viele Menschen, die - obwohl sie nicht wirklich etwas verändern konnten - versucht haben, andere Menschen aufzuklären und zu informieren. Es sind sogar Menschen dafür gestorben.

 

Es geht hierbei doch gar nicht darum, einen Wirtschaftskonzern in die Knie zu zwingen. Es geht doch um Aufklärung. Um Diskussion. Zuerst muss doch einmal ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass etwas nicht ganz rund läuft. Nur dann lässt sich etwas ändern.

 

Gruß, Melanie

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Vielleicht führen wir dann in 5 Jahren dieselben Diskussionen über Zalando.

In fünf Jahren können wir uns hoffentlich entspannt zurücklehnen, weil Läden wie Amazon dann genug ernstzunehmende Konkurrenz haben & gar nicht mehr die Marktmacht haben, allen Beteiligten ihre Konditionen aufzuzwingen.

 

Schöne Grüße

 

Barbara, Optimistin

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Im Klartext beklagst Du' date=' dass kostenlose Werbung für Deine Bücher eine Zeit lang nicht stattfindet.[/quote']

 

Und da sie für deine Bücher im Gegenzug nach wie vor stattfindet, weil du bei einem anderen Verlag bist, bin ich benachteiligt. Und das finde ich nicht fair. Vor allem finde ich es aber zusätzlich richtig mies, wenn mir dann noch Kollegen durch die Blume sagen: "Pech gehabt, so ist das Leben - wie es dir geht, juckt uns nicht die Bohne, wir können zwar verstehen, dass es dich ärgert, aber Hauptsache, unsere Bücher laufen gut und wir werden uns hüten, uns mit dir zu solidarisieren."

 

Umso mehr freue ich mich über alle nicht betroffenen Kollegen, die das anders sehen und Solidarität zeigen.

 

Gruß, Melanie

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Und deswegen denke ich, dass diese Briefe an die falsche Adresse gehen.

 

 

 

Die Alternative ist also, gar nichts zu tun, den Mund zu halten und keine Aufklärung zu betreiben?

 

Nein, aber Du könntest zum Beispiel schon mal auf Deiner Homepage Deine Leser darauf hinweisen, dass Deine Bücher derzeit bei Amazon nicht zu kriegen sind, warum das so ist und wo sie sie stattdessen finden können. Was Du - ich habe gerade nachgesehen – nicht tust, und da frage ich mich, warum nicht?

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@Melanie

Fairness und Solidarität sind für mich große Worte - und große Werte! Trotzdem fallen sie mir in diesem Zusammenhang nicht leicht. Soll ich dir mal aufzählen, wo ich überall nicht fair behandelt werde? Soll ich mich solidarisch mit einer Partei (hier die Verlage) zeigen, die mir gesagt haben: Für uns bist du nicht gut genug? Soll ich das fair finden, wenn mir der Zugang zu Thalia (und den Buchhandlungen) an allen Ecken erschwert wird? Soll ich das fair finden, im Thalia-Ranking benachteiligt zu werden? Oder dass die Regeln für Bestsellerlisten von der Buchbranche so gestrickt werden, dass Selfpublisher keine Chance haben? Soll ich Mitleid haben mit Autoren (z. B. Nele Neuhaus), die von ihren Verlagen mit hohen, zum Teil sechsstelligen Eurobeträgen promotet werden, während ich jeden Euro selbst investieren muss? Es ist ja nicht so, dass keine Autoren mehr empfohlen werden, es werden nur andere empfohlen, die sonst vielleicht weiter hinten stehen würden. Weiter hinten zu stehen, gehört für viele Autoren zum Alltag.

 

Wenn in diesem Zusammenhang von Autoren geredet wird, wird selbstverständlich von Verlags-Autoren ausgegangen. Sind die anderen doch nicht so gleichwertig? Ich bin sehr für Fairness - aber die wirklich unfairen Sachen laufen ganz woanders als bei ein paar weggelassenen Empfehlungen. Und daran sind die Verlage nicht unschuldig. Die Buchbranche (konkret die Verlage und ihre tradionellen Vertriebspartner) kämpfen viel mehr gegen die unabhängigen Autoren als es Amazon gegen einzelne Verlagsautoren tut.

 

Klaus

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Unterschrieben habe ich aber jetzt trotzdem, auch wenn ich von der Wirkung wenig überzeugt bin. :)

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Soll ich Mitleid haben mit Autoren (z. B. Nele Neuhaus)' date=' die von ihren Verlagen mit hohen, zum Teil sechsstelligen Eurobeträgen promotet werden, während ich jeden Euro selbst investieren muss? [/quote']

 

Gerade Nele Neuhaus ist da aber ein schlechtes Beispiel - die hat sich auch ganz hart nach oben gekämpft und als Selbstverlegerin angefangen.

 

Dieses Aufrechnen ist doch genau der falsche Weg - damit wird doch die Kluft zwischen Autoren erst weiter zementiert. Genau das passiert doch gerade und das ist die Gefahr.

 

Es geht letztlich um die Ebooks. Und das ist auch der Markt, wo die betroffenen Autoren die Verluste einfahren. Die Prints gibt es überall. Aber die Kindles gibt es nur bei Amazon. Wenn Amazon damit durchkommt, die Verlage nach und nach zu schlechteren Konditionen zu zwingen, in der Hoffnung, das Ebook-Monopol (vor allem auch das der Selfpublisher) zu haben - was meinst du, was dann als nächstes mit den Selfpublishern passiert? Jetzt gibt es noch 70% - als nächstes, wenn die Konkurrenz ausgeschaltet ist und man die Autoren alle angelockt hat, weil sie glauben, dass Amazon ihre Rettung ist, da man bei Verlagen ja nichts mehr verdient, werden natürlich auch die großzügigen Anteile der Selfpublisher beschnitten. Die sind doch nur so hoch, weil sie ein attraktives Gegengewicht zu den Verlagen bilden sollen. Aber wenn das Ebook-Geschäft der Verlage unattraktiv gemacht wird, gibt es keinen Grund mehr, Selfpublisher zu hofieren - dann werden die auch gemolken.

 

Deshalb sollte man nicht aufrechnen und die eine oder andere Seite verteufeln oder idealisieren. Ziel sollte sein, dass Amazon grundsätzlich als Händler 30% kriegt - egal ob vom Selfpublisher oder vom Verlag. Mit 30% ist der Händler verdammt gut bedient.

 

Gruß, Melanie

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Ich bin übrigens über das Quasi-Monopol von Amazon im E-Book Markt überhaupt nicht glücklich. Ich kann aber auch nicht die Seite unterstützen, die sich nicht um ein faires Gegengewicht bemüht, sondern mich krass benachteiligt. Über ein faires Gegengewicht (oder eine handfeste Konkurrenz) würde ich mich sehr freuen.

 

Und die Kluft zwischen den Autoren? Die scheint mir eher durch solche Briefe zementiert zu werden. Hier geht es nämlich nur um die Interessen einer ganz bestimmten Sorte von Autoren. Die anderen hat man als Autoren überhaupt nicht im Blick. Das wiederum weckt den Geruch, dass eine Interessengruppe ihr verbundene Autoren mobilisiert, um ihr Geschäftsmodell gegen Veränderungen zu schützen. An eine faire Zukunft für ALLE Autoren scheinen mir die Verfasser dieses Briefes nicht gedacht zu haben. (Das tust du in deinen Posts, aber im Brief klingt das leider nicht an.)

 

Klaus

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@Klaus

In dem Brief geht es nicht darum, ob ein Autor Verlagsautor ist oder nicht - wobei es hier insofern um Verlagsautoren geht, weil die Bücher von Autoren bestimmter Verlagsgruppen benachteiligt werden.

Aber welches Selbstbild ein Autor hat, entscheidet er selbst. Wenn er Bücher schreibt und diese von seinen Lesern gekauft werden, ist er ein Autor. Natürlich gibt es die von dir bemängelte Zwei-Klassen-Hierarchie (sogar eine Drei- oder Vier-Klassen-Hierarchie - das fängt sogar schon bei den Aufnahmekriterien von Montsegur an, wo ein Selbstverleger früher, vor der Innovation durch Amazon und den erfolgreichen Selfpublishern, keine Chance gehabt hätte, aufgenommen zu werden).

 

Aber es liegt letztlich an jedem Autor selbst, wo er sich eingruppiert und ob sein eigenes Selbstbild das eines Autors unter anderen Autoren ist - eben gleichwertig, aber mit einer anderen Veröffentlichungs- und Marketingstrategie. Das wurde ja auch - soweit ich es als Außenstehende beurteilen kann - bei den Aufnahmekriterien von Montsegur berücksichtigt, nachdem Selfpublishing "salonfähig" wurde. Das ist natürlich ein großer Verdienst von Amazon. Das spricht ja auch niemand Amazon ab. Es ist eine interessante Alternative oder Ergänzung - je nachdem, wo ein Autor steht und veröffentlicht.

 

Umso wichtiger finde ich es ja, das große Ganze zu betrachten - in der Hoffnung, einen Konzern, der wirklich große, tolle Innovationen geschaffen hat, nicht zu verteufeln, aber gleichzeitig auch deutlich zu machen, dass im Moment nicht alles optimal läuft.

 

Und um noch mal auf eva v. und die Frage zurückzukommen, wie ein Händler sonst seine Wünsche durchdrücken soll: Am besten durch Ehrlichkeit! Ehrlich sagen, dass man bestimmte Dienstleistungen nicht mehr bieten kann und will, wenn nicht höhere Margen geboten werden. Und die Anbieter dann eben komplett und konsequent auslisten. So machen das übrigens auch die Einzelhandelsketten. Wenn man weiß, dass es bestimmte Dinge aus bestimmten Gründen gar nicht gibt, wäre der Druck seitens der Autoren auf die Verlage ein ganz anderer. Aber natürlich müsste Amazon sich dann auch offen eingestehen, dass sie eben nicht mehr alles auf Lager haben. Also wird hintenrum agiert.

 

Was mich so ärgert, ist die Verlogenheit, die dahinter steckt. Im Grunde werden auch die Kunden verdummt, denen man nun einreden will, es gehe ja nur darum, ihnen günstige Ebooks zu verkaufen und den Autoren tolles Gehalt zu zahlen.

 

Warum nicht ehrlich kommunizieren, dass der Telefonsupport, der gute Kundendienst etc. seinen Preis hat? Und das der reinkommen muss? Warum diese Lügerei? Amazon lebte doch bislang von seiner Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit.

 

Gruß, Melanie

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Vielleicht führen wir dann in 5 Jahren dieselben Diskussionen über Zalando.

In fünf Jahren können wir uns hoffentlich entspannt zurücklehnen, weil Läden wie Amazon dann genug ernstzunehmende Konkurrenz haben

Wenn es so weiter läuft wie bisher, dann haben wir diese Konkurrenz in 5 Jahren leider nicht, fürchte ich.

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(Link ungültig)

 

Zwar nichts Neues so weit, aber binnen drei Stunden 29 Seiten Leser- und Kundenkommentare. Scheint die Leute anzusprechen, das Thema. Allerdings kaum so wie von den Initiatoren erhofft.

 

LG,

eva v.

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http://www.spiegel.de/kultur/literatur/amazon-kommentar-zum-autorenprotest-a-986179.html

 

Zwar nichts Neues so weit, aber binnen drei Stunden 29 Seiten Leser- und Kundenkommentare. Scheint die Leute anzusprechen, das Thema. Allerdings kaum so wie von den Initiatoren erhofft.

 

LG,

eva v.

Ja, die Kommentare sind es wert zu lesen.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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http://www.spiegel.de/kultur/literatur/amazon-kommentar-zum-autorenprotest-a-986179.html

 

Zwar nichts Neues so weit, aber binnen drei Stunden 29 Seiten Leser- und Kundenkommentare. Scheint die Leute anzusprechen, das Thema. Allerdings kaum so wie von den Initiatoren erhofft.

 

LG,

eva v.

 

 

Inzwischen sind es 149 Kommentare. (15.8.2014, 11:05).

 

Glaubt ihr, dass die apokalyptische Behauptung des Kommentars, Amazon könne die deutsche Verlagslandschaft zerstören, indem Amazon alle Autoren mit Lockverträgen ködert, zutrifft?

 

Kennt jemand Amazons Konditionen?

 

Grüße

Martin

_________________________________________________

www.martinconrath.de

Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

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http://www.spiegel.de/kultur/literatur/amazon-kommentar-zum-autorenprotest-a-986179.html

 

Zwar nichts Neues so weit, aber binnen drei Stunden 29 Seiten Leser- und Kundenkommentare. Scheint die Leute anzusprechen, das Thema. Allerdings kaum so wie von den Initiatoren erhofft.

 

LG,

eva v.

Ja, die Kommentare sind es wert zu lesen.

 

Sie sind m.E. auch relativ ausgewogen, wenn man wirklich alle liest.

 

Gruß, Melanie

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