Zum Inhalt springen
Thomas R.

Hingerotzte Texte

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

da gerade in einem anderen Forum über hingerotzte Texte gesprochen wird, aber es nirgends genauer definiert ist, hier meine Definition:

(Wobei immer mehrere dieser Kriterien zusammenkommen für einen "hingerotzten Text")

 

1. Rechtschreibung

 

In vielen Texten finden sich Rechtschreibfehler. Bei einem "hingerotzten Text" finden sich aber Fehler, die ein handelsübliches Rechtschreibprogramm schon als Fehler markiert hat. Sie sind trotzdem nicht ausgebessert worden.

(Siehe auch Punkt: Wie George, Schmidt oder Joyce)

 

2. Grammatik

 

Immer wieder bleiben Sätze in einem Text unbeendet, es fehlen unabsichtlich Verben oder Substantive. Darüber hinaus sind fast alle Sätze nach dem gleichen grammatischen Schema sortiert:

Bspweise keine Sätze mit Komma, immer Substantiv Verb Objekt.

 

3. Logik

 

Die Geschichte ist in der Handlung oder anderen wichtigen Punkten uneinheitlich.

Der Name wichtiger Figuren im Text ist uneinheitlich, die Handlung schwankt ohne erkennbaren Grund in eine völlig andere Richtung, Personen tauchen aus dem Nichts auf, die Handlung besteht nur aus Zufällen, ....

 

4. Zusammenfassung

 

Der Text ist eigentlich gar kein Text, sondern eine Zusammenfassung eines Textes- es fehlen vollständig erzählende Passagen und die figurenbezogene Handlung wird hingerotzt:

 

Bsp.: Peter war in Freiburg zur Welt gekommen und besuchte dort die Schule. In der dritten Klasse verliebte er sich in Lara. Er heiratete sie direkt nach der Schule und sie machten einen Laden für Kunstgewerbe auf.

Dann verließ sie ihn wegen Karl. Peter ging auf ein Hochhaus und sprang herunter. Traurig schlug er auf den Boden auf.

 

(Und ja, solche Texte habe ich schon gelesen!!!)

 

5. Fakten

 

Die Fakten im Text sind offensichtlich nicht oder falsch recherchiert. In einem fremden Land der Welt gilt deutsches Recht, die USA werden von einem Kanzler beherrscht, Krankenhäuser gibt es in jedem afrikanischen Dorf, eine Autoreise durch den Irak dauert maximal eine Woche, die Pyramiden sind in Äthopien, die Inkas leben in Nordamerika,...

 

Und ja, einiges davon habe ich schon in Texten gelesen.

 

6. grober Unfug/ unfreiwilliger Trash

 

Jedem Autor kann es passieren, dass sein eigener Text in den Trash abrutscht, wenn einige Formulierungen nicht sitzen.

Besteht ein Text weitgehend aus unfreiwilligem!!!! Trash, dann ist der Text hingerotzt.

 

Bsp.: (und ja, das ist freiwilliger Trash! ;-))

 

Die Angst trat ihm die Augen aus den Höhlen, als er das schleimige Urviehmonster aus dem Aquarium steigen sah.

"Oh mein Gott, ein Glubber!"

sagte Ralph und nahm den Wischmop zur Hilfe.

" Dich kriege ich."

Mit einem beherzten Wisch, war das Monster im Wischmop gefangen. Obwohl es schleimige Kurven aufs Parkett legte.

" Du Monster!"

Rief Ralph und lief mit dem monstertriefenden Wischmop vors Fenster. Er warf den Wischmop aus dem Fenster, rette die Welt, nachdem er das Fenster geöffnet hatte.

" Alles wird gut,"

sagte Ralph zu Sandy, die vom Ungetüm bedroht, schon aufs Dach gestiegen war, wohin Ralph ihr natürlich gefolgt war. Schließlich war sie total geil. Und Ralph kein Kostverächter. Also vögelten sie ein wenig.

Und dann stellte Ralph fest, auch Sandy war ein Schleimungetier und wollte ihn auflösen. Also machte es sich dünn, schloß ab, und rief die Polizei, während er die Zigarette danach rauchte. Ralph, der Hausmeister, hatte wieder die Welt gerettet. Auch wenn Sandy ihn überall mit Schleim besudelt hatte. Und er nun nicht mehr so toll aussah.

 

7. Wie George, Arno Schmidt oder Joyce,...

 

Wenn ein Jungautor seinen Text nicht nach gewissen grammatischen oder rechtschreiblichen Kriterien einteilt, sondern mit konsequenter Kleinschreibung, Blocksatz, Vermeidung von Interpunktion und Bandwurmsätzen versucht möglichst wie George, Schmidt oder Joyce zu sein- in völlig Rücksichtslosigkeit gegen seine Leser.

 

8. Literarische Zitate

 

Der Text ist in Anlehnung an einen anderen Autor mit Zitaten aus seinem Werk geschmückt- die einen wesentlichen Teil des Textes tragen, oder alternativ keinen Zusammenhang mit dem Text haben.

 

Ergänzend:

 

Vor der ersten Kritik:

 

1. Man postet zuerst einen Text- ohne sich vorgestellt, eingelesen zu haben.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(Peter_Dobrovka)

Du hast hier gerade einen so schönen Katalog des guten Schreibens begonnen, Thomas, daß ich mich dafür hasse, dir widersprechen zu müssen, aber ein "hingerotzter" Text ist etwas sehr viel Einfacheres.

Dein Posting ist gefährlich, Thomas. Mich als Neuling würde er verschrecken: Oh Gott, was muß ich da alles beachten, das schaff ich nie, sie werden mich beschimpfen, ich laß es lieber sein und such mir ein anderes Forum.

 

Nein, bitte.

 

Wir - oder zumindest ich - erwarten hier, daß ein Autor sich mit seinem Text kritisch auseinandergestzt hat, bis zu dem Punkt, wo er nicht mehr weiter weiß, was daran noch schlecht sein könnte, und deswegen die Hilfe anderer erbittet.

Wenn es sich um einen Anfänger handelt, ist der Text in diesem Stadium immer noch grausam, aber er ist nicht hingerotzt, und Hilfe kann gegeben werden. Und sei es auch nur erst mal die, es auszusprechen, daß er grausam ist.

 

Hingerotzt ist ein Text, wenn der Autor ihn einmal runtergeschrieben und dann sorglos abgeschickt hat, um mal zu sehen, was kommt.

Unterscheiden können wir das nur daran, daß der Autor das selbst sagt.

 

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Thomas!

 

Dann verließ sie ihn wegen Karl. Peter ging auf ein Hochhaus und sprang herunter. Traurig schlug er auf den Boden auf.

 

Grandios! Ich hab wirklich schon lange nimmer so gelacht!

 

Dein Katalog des "guten Schreibens" ist herrlich, er sollte eigentlich in Jans Thread "Ein Vorschlag" stehen, am besten mehrmals.

 

Hallo Peter,

 

wenn jemand diesen "Katalog" liest, sich aber gar nicht erklären kann, warum diese Texte schlecht sein sollen, meinst Du wirklich, es ist für das Forum ein Verlust, wenn er dann abgeschreckt wieder von hinnen zieht? Ich meine, die Textbeispiele sind doch so krass, obwohl in letzter Zeit durchaus ähnliche in der Textkritik zu bewundern waren, hälst Du das wirklich für gefährlich? Mich als Neuling würde es nicht abschrecken.

Im übrigen sind solche Texte doch das Ergebnis davon, daß sich der Autor eben nicht mit seinem Werk auseinandergesetzt hat. Zweimal durchgelesen nach dem Motto "irgendwann muß ja mal gut sein" ist doch eigentlich auch hingerotzt, oder nicht?

 

Gruß,

 

Ulli

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(Steffi (Ronya))
Ich meine' date=' die Textbeispiele sind doch so krass, obwohl in letzter Zeit durchaus ähnliche in der Textkritik zu bewundern waren, hälst Du das wirklich für gefährlich? [/quote']

Bitte konkretisiere. Jetzt fühlt sich ja schon wieder jeder angesprochen, der in den letzten zwei Wochen etwas in der Textkritik gepostet hat.

 

Insgesamt muss ich sagen, dass das ganze Thema eine ziemliche Gradwanderung ist. Auch wenn ich eigentlich verstehe, worin ihr einen hingerotzten von einem schlechten Anfänger Text unterscheidet, aber dennoch halte ich es für problematisch eine klare Grenze zu ziehen.

Unterscheiden können wir das nur daran, daß der Autor das selbst sagt.

Jetzt mal ganz profan: Und wenn er lügt? Oder es in seinen Augen, um viel Arbeit handelt. Ich meine manche sehen halt heute schreiben, morgen durchlesen, übermorgen reinschreiben schon als harte Arbeit und immerhin hat er ja den Text nicht "vorhin gerade" geschrieben.

Gruß Ronya

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Ronya,

 

was willst Du eigentlich? Gemetzel? Nietenhatz? Circensische Spiele? Daß ich Namen nenne und sich jeder über die betreffenden Opfer totlachen kann?

 

Spätestens wenn jemand Bluomos Posting gelesen hat und dann immer noch nicht weiß, was ein schlechter Text ist, dann tut es mir leid, dann ist dem nicht zu helfen.

Ich finde auch, Du solltest das Wort "schlechten" nicht im Zusammenhang mit Anfänger gebrauchen. Es gibt Anfänger, die nie einen wirklich schlechten Text geschrieben haben und es gibt Leute, die ihre schlechten Texte in DKZ-Verlagen ein Leben lang "veröffentlichen" lassen.

Es ist doch völlig wurscht, ob einer seinen schlechten aber 100 mal bearbeiteten Text hier postet oder einen hingerotzten (das Wort scheint ja die ganze Runde geradezu zu faszinieren). Beide haben in einem Autorenforum nichts zu suchen.

 

Gruß,

 

Ulli

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(Steffi (Ronya))

Alles, was ich will ist Konkretisierung. Ich bin ein sehr direkter Mensch, was im schlimmsten Fall wohl zu dem führen kann, was du ein Gemetzel nennst! Aber so weiß keiner so Recht, woran er ist! Außerdem weiß ich nicht wo es hier einen Grund zum Lachen gibt.

 

Es ist doch völlig wurscht, ob einer seinen schlechten aber 100 mal bearbeiteten Text hier postet oder einen hingerotzten (das Wort scheint ja die ganze Runde geradezu zu faszinieren). Beide haben in einem Autorenforum nichts zu suchen.

HALT, nur damit ich jetzt mal mitkomm.

1. Habe ich dich richtig verstanden, dass hier weder schlechte noch hingerotze Texte etwas zu suchen haben?

2. Habe ich dich richtig verstanden, dass ein Anfänger Text hier zwar stehen kann, aber nur dann wenn er nicht schlecht ist?

3. Gehe ich Recht in der Annahme, dass du Peters folgender Meinung widersprichst?

Wenn es sich um einen Anfänger handelt, ist der Text in diesem Stadium immer noch grausam, aber er ist nicht hingerotzt, und Hilfe kann gegeben werden. Und sei es auch nur erst mal die, es auszusprechen, daß er grausam ist.

Hingerotzt ist ein Text, wenn der Autor ihn einmal runtergeschrieben und dann sorglos abgeschickt hat, um mal zu sehen, was kommt.

Unterscheiden können wir das nur daran, daß der Autor das selbst sagt.

 

Ich bin momentan wirklich verwirrt und ich schätze ich bin nicht die einzige. Ich würde mich einfach freuen, wenn jeder mal ein Statement zu dem Thema abgibt.

Gruß Ronya

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

100 Mal überarbeitete Texte, die schlecht sind ...

Ja, woher soll man das wissen, wenn man diese Texte nicht einer Kritik stellen darf?

Ich hole mir jetzt ein Zitat aus einem anderen Thread hier, begonnen heute von Tin:

weil man auf die erste Reaktion wartet und sich nicht sicher ist, ob man es gut gemacht hat?

Tin ist profi und ist trotzdem unsicher - bis ihre Lektorin anruft und sagt: wunderbar.

Und in dieses Forum kommen eben auch Menschen, die - noch - keine Lektorin haben, denen ihre Freunde gesagt haben: wunderbar. Sie sind aber selbstkritisch und hinterfragend genug, um nicht in dem Lob von Freunden zu schwelgen. Wo, wenn nicht hier, sollen sie erfahren, wo sie wirklich stehen? Auch wenn sich unter Umständen herausstellt, dass ihr 100 Mal überarbeiteter Text schlicht und einfach schlecht ist.

Maja

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Ronya,

 

du möchtest mehr Statements von anderen, deshalb hier eins von mir.

 

Obwohl es sehr schwer ist seinen eigenen Text zu beurteilen, so gibt es doch Vergleichsmöglichkeiten. Jeder, der Augen im Kopf hat, sollte doch selbst erkennen ob sein Text dem Aufsatz eines 5.-Klässlers entspricht, oder durchaus aus einem gängigen Roman des eigenen Genres stammen könnte, oder etwa nicht? Ich jedenfalls, hätte niemals meine Anfängertexte irgendwo gepostet, wenn ich diesem Vergleich nicht standgehalten hätte! Dafür habe ich gelesen, gelesen, und nochmal gelesen, Schreibbücher studiert und so weiter. Mir persönlich ist es unverständlich, dass ein Anfänger das nicht hinkriegen soll. Der Klang der Sätze, die Komposition der Worte, der Sinn... wenn man darin kein Muster erkennt, ist man auch kein Autor.

 

Ich glaube das ist hier gemeint mit schlechten Texten. Zu wenig Selbstkritik, zu selbstverliebt in das Produzierte um es mit bereits erfolgreichen Autoren zu vergleichen. Dabei MUSS einem doch auffallen, ob man da mithalten kann oder nicht! Es gibt genug berühmte Autoren von denen ich sagen muss - ICH kann da nicht mithalten! Aber in meinem Genre bin ich nicht schlecht. Man muss halt ehrlich mit sich sein, und das scheint vielen schwer zu fallen.

 

Und natürlich fällt es geübten Autoren schwer einen kindlich naiven, technisch schlechten Text zu besprechen. Das ist einfach sinnlos, weil man sieht, dass da keine Selbstkritik vorhanden ist. Was soll man da noch dazu sagen, ohne den Verfasser zu kränken?

 

LG

Joy

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(Steffi (Ronya))
Man muss halt herlich mit sich sein' date=' und das scheint vielen schwer zu fallen.[/quote']

:s06 :s06 :s06

 

Aber mal im Ernst: das ist jetzt eine wirklich gut fundierte Aussage, die ich klar nachvollziehen und der ich voll und ganz zustimmen kann, die mich aber auch beschämt macht und andererseits nachdenklich. Ich habe ja selbst vor einiger Zeit einen schlechten Anfängertext hier gepostet, der auch so betitelt wurde und zerissen wurde. Aber hätte ich ihn nicht gepostet, hätte ich mein Auge nicht geschult. Erst durch die Kritik seh ich wirklich das Manko, davor habe ich zwar gewusst, dass da was nicht stimmt, aber was habe ich nicht so recht sehen können.

Gruß Ronya :-[:s03

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Habe deinen Text nicht gelesen, glaube ich. Welcher ist es denn? Bin noch nicht sehr lange hier.

 

Ich wollte niemanden damit beleidigen, und es tut mir Leid, dich frustriert zu haben. :-X

Du sagst, du wusstest, dass was damit nicht stimmt. Liest du fleissig Bücher? Ich finde halt, dass man an anderen Autoren erkennt was am eigenen Text nicht stimmt. Die Fragen: was macht dieses (andere) Buch so gut? Worin unterscheidet sich mein Text von dem? Was kommt bei mir nicht rüber? - sind doch aufschlußreich, oder nicht?

 

Hm... man kann schlecht von sich auf andere schließen. Vielleicht kann nochmal jemand anderes ein Statement abgeben? Meins hat offensichtlich nicht weiter geholfen.

 

LG

Joy

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Ronya!

 

Mir scheint, Du hast mich wirklich nicht verstanden. Vielleicht willst Du auch einfach nicht verstehen. Wenn Peter schreibt, daß ein Anfängertext immer grausam ist, heißt das ja nicht, daß ich der gleichen Meinung sein muß.

Nur damit Du jetzt endlich mal mitkommst:

Ja, Du hast mich richtig verstanden, ich bin der Meinung, daß schlechte und hingerotzte Texte in diesem Forum nichts zu suchen haben!

Ja, ich bin der Meinung, daß hier sehr wohl ein Anfängertext stehen kann, so er nicht schlecht ist!

Nein, ich widerspreche Peters Meinung nicht! Ich widerspreche lediglich der Aussage, daß ein Anfängertext immer schlecht sein muß, das ist Unsinn.

Nimm doch mal einfach den von Dir erwähnten Text. Das war ein Anfängertext, das ist wahr. Aber es war kein schlechter Text. Möchtest Du bitte allmählich mal die Definition von schlechten Texten akzeptieren. Das wurde doch nun schon wirklich hinreichend analysiert und durchgekaut!

Joy hat es absolut auf den Punkt gebracht. Jetzt brauchst Du nur in der Rubrik Textkritik zu suchen, und es wird Dir nicht entgehen, welche Texte Anfängertexte, gute Texte, sehr gute Texte und grottenschlechte Texte sind. Wenn es immer noch nicht geht, ließ halt nochmal Joys Posting.

Im übrigen glaube ich Dir nicht so ganz, daß Du irritiert bist, denn Du weißt genau, daß ich Dich nicht in die Kategorie "schlecht" einbezogen habe. Also geht es wohl doch nur ums Gemetzel?

 

Etwas irritiert,

 

Ulli

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(Steffi (Ronya))

Mein Text ist einmal der Thread "Jugend Fantasy Roman" und dann nocheinmal in "nochmal von vorn...".

Dein Statement war doch super und du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Du hast klipp und klar gesagt, was du denkst und so eine Direktheit finde ich gut.

Zu deiner Frage: ja, ich lese richtig viel, dummerweise verdammt viel auf englisch oder sehr viele Klassiker. Da ich jetzt aber nicht anfangen sollte im Kafka oder Goethe loszulegen und im englischen die Redewendungen ja nicht übernehmen kann, hiflt mir das oft nicht viel weiter. Der Plot ist bei mir weniger das Problem, vielmehr das wie. Aber, so dumm es klingen mag, dass ich mich richtig an anderen Autoren orientieren muss, habe ich erst richtig kapiert seit ich hier bin.

Gruß Ronya

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(Steffi (Ronya))

Hi Ulli

es ist nicht so, dass ich dich nicht verstehen will, ich bin so langsam. Ich versteh zwar die Relativitätstheorie und kann sie erklären, aber manchmal kapier ich keine zwei zusammenhängenden Sätze. Klingt komisch ist aber so! Ich stell mich also nie absichtlich dumm!

Mein Problem im Bezug auf meinen Text lag darin, dass Peter ihn damals wortwörtlich als "schlechten" Text tituliert hat. Das war letztendlich der Grund, der mich ein bisschen durcheinander gebracht hat. Ansonsten würde ich mich nicht so angesprochen fühlen. Außerdem bin ich so selbstkritisch, dass ich immer alles auf mich beziehe. Ich wollte dich keinesfalls angreifen. Es tut mir leid, falls es so rübergekommen ist, aber können wir uns nur über nackte Buchstaben unterhalten, dadurch fasst hier manchmal wohl der eine etwas falsch auf.

Gruß Ronya

 

P.S.: Ich bin übrigens kein Streithahn und wenn ich in einer Suppe zehnmal umrühr, dann liegts ganz ehrlich nur daran, dass ich a bisserl dumm bin.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Ronya,

 

ich kann Dir zwar Mahlers 5. analysieren und erklären, aber bei Einsteins Relativitätstheorie dürfte ich wohl in Dummheit glänzen. So hat jeder seine Stärken und Schwächen. Und das ist gut so.

Gegen Deine Selbstkritik solltest Du allerdings etwas unternehmen. Fürs erste vielleicht mal öfter ein Gläschen Cognac, zum Beispiel, das relativiert einiges.  :s17 Zuviel Selbstkritik macht unsicher, man wird zu anfällig für die Widrigkeiten des Lebens, und letzlich leidet die Kreativität.

 

Hab einen friedlichen Abend,

 

Ulli

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Ronya,

 

Ich will jetzt nicht noch mal unnötig die ganze Diskussion von vorn anheizen, aber Du benennst selbst den ganz entscheidenden Punkt:

 

Erst durch die Kritik seh ich wirklich das Manko, davor habe ich zwar gewusst, dass da was nicht stimmt, aber was habe ich nicht so recht sehen können.
 

 

Das ist es eben. Du quälst Dich mit Deinem Text herum, spürst, daß was nicht stimmt, stellst ihn deshalb hier ein (und genau dafür ist Textkritik da!) - und hast dann nach den Reaktionen ein Aha-Erlebnis. (Und kannst damit was anfangen, was konkret ändern).

 

Es gab aber auch schon Texte, die bei ein paar gezischten Bierchen hier eingestellt wurden, auf kritische Anmerkungen wurde verständnislos reagiert, oder es wurde abgewiegelt .... und das vergrätzt natürlich.

 

Du dagegen bist selbstkritisch - und das ist die beste Voraussetzung!

 

Gruß

Jan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(Steffi (Ronya))

Aber du kannst doch vorher nie sagen wie jemand mit seiner Textkritik umgeht. Also kann man ja schlechte Texte doch nicht von Anfang an ablehnen, oder? :-/

Gruß Ronya

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ronya, es gibt eben solche und solche schlechte Texte. Hab zwar deinen immernoch nicht gelesen, aber so wie du klingst bist du hier garnicht angesprochen. Hingerotzt, heißt es (ein furchtbares Wort!) und das hast du ja wohl nicht. Also hab keine Scheu und poste ruhig weiter.

 

LG

Joy

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(Steffi (Ronya))

Falls es noch keiner gemerkt hat, ich versuche auch ein bisschen die Position zu vertreten, die ein Neuankömmling vielleicht vertritt (entschuldige bitte diese miese Wortwahl, aber mir fällt grad nichts besseres ein).

Gruß Ronya

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Ronya,

 

wie Peter es heute schon mal erwähnt hat, die meisten schreiben ja ein paar einleitende Sätze zu ihrem Text - und daraus sieht man schon mal, was Sache ist.

 

Ich nehme jetzt mal Dich als Beispiel: wenn ich weiß, Du jonglierst in Deinem Roman mit 9 wichtigen Personen und hast Schwierigkeiten, die Fäden in der Hand zu behalten und fragst deshalb hier nach --- das schaut sich jeder ganz anders an als einen kurzen Text, der quasi aus Übermut eingestellt wird.

 

Gruß

Jan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(Steffi (Ronya))

Ich denke allmählich kann ich euch folgen. Eigentlich gut, dass ich so langsam bin, dadurch wird Schritt für Schritt genau erklärt, was die einzelnen Personen so denken und was ganz genau gemeint ist, in den Erklärungen, dann kann sich wenigstens keiner mehr rausreden, er hätts nicht besser gewusst. Denn wers nach mir kapiert, bei dem is eh Hopfen und Malz verloren!

Gruß Ronya

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Okay, der Thread hat sich heute Nacht sehr auf Ronya zugeschnitten, aber der Anfang der Diskussion hat mich an etwas erinnert.

 

Vor etwas über einem Monat war ich hier in Hamburg auf meinem fünften und definitiv letzten Poetry Slam. (Gibt es zu den Dingern eigentlich schon einen Thread? Wenn nicht, muss ich ihn eröffnen! :s20)

 

Mein erster Poetry Slam vor etwa vier Jahren hatte fünf Teilnehmer, wovon drei einen Vierzeiler in der Warteschlange auf ein Taschentuch gekritzelt hatten, weil Teilnehmer freien Eintritt hatten. Zwei der Dinger fingen mit 'Rosen sind rot, Veilchen sind blau' an.

Die Tatsache, das diese 'hingerotzten' Texte auf einem Taschentuch standen, war poetischer als alles andere, was ich an dem Abend hörte.

 

Fortan begab ich mich nur noch auf Slams, die eine Vorauswahl hatten. Von einer fünfköpfigen Jury. Von denen jeder meinte, sie würden immer gute 'Slum-', äh, 'Slamtexte' heraussuchen.

Ich habe es aufgegeben. Furchtbare Texte der Autoren über die Autoren selber, die mit dem Gedanken spielen Selbstmord zu begehen, ständig nur Kotzen, popeln und Schleim spucken, Markensachen tragen, bekannte Fernsehserien gucken und sich fragen, ob eigentlich ALLE H&M Verkäufer schwul sind. Anstatt interessante Geschichten über interessante Menschen zu schreiben, die mit der normalen Umwelt hadern, beschreiben die Autoren sich selbst, wie normal sie sind und wie wirr die Umwelt ist. Das ist prima Stand-Up-Comedy, aber gute Geschichten? Nope!

 

Waren diese Texte schlecht? JAWOLL! :s07

Waren sie hingerotzt? Nein! 8)

Kann man diesen Leuten noch helfen, wenn sie sich in ein Forum wagen? Auf jeden Fall! :s21

 

Soviel zu meinem Kommentar! ;D

 

Gruß, Marco!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Ronya,

 

gut, dass du so "begriffsstutzig" (ich nehm mal dein eigenes Wort) warst, dadurch habe ich selbst jetzt auch besser verstanden, welche Art von Texten hauptsächlich angesprochen war und fühle mich selbst ein bisschen weniger als "Puzzleteil des Mosaik des Anstoßes".

 

Denn die meisten der "Kriterien" trafen auch auf mich zu (nicht die Kriterien des "hingerotzten" Textes (hoff ich doch), aber ich bin selbst a) neu und b) habe mich mit einem Parallelpost vorgestellt sowohl im Kaffeehaus gleichwohl auch in der Textkritik, will heißen gleich mal mit einem eingestellten Text begonnen).

 

Ich will nur sagen ... gut, dass ihr es ausdiskutiert habt.

 

 

Anmerkung:

Der Thread hier ist insgesamt ein wenig zu einem Parallel-Thread von Jans "Ein Vorschlag" entartet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Mein erster Poetry Slam vor etwa vier Jahren hatte fünf Teilnehmer, wovon drei einen Vierzeiler in der Warteschlange auf ein Taschentuch gekritzelt hatten, weil Teilnehmer freien Eintritt hatten. Zwei der Dinger fingen mit 'Rosen sind rot, Veilchen sind blau' an.

Die Tatsache, das diese 'hingerotzten' Texte auf einem Taschentuch standen, war poetischer als alles andere, was ich an dem Abend hörte.

 

 

 

;D ;D ;D

 

Einen Thread über Poetry Slam würde ich gerne lesen.

 

Ein herzliches Willkommen von mir!

 

Gruß,

 

Tin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde gerne mal einen anderen Aspekt in diesen Thread einbringen: Absichtliches Hingerotze! Je nach Genre kann die Rotzerei doch auch ein Stilmittel sein, oder nicht? Ich muß da mit einem Beispiel leider mal wieder auf mein Lieblingsgebiet, die Musik zurückgreifen: Bei einer Symphonie oder bei "anspruchsvollem" Prog-Rock (Pink Floyd, Dream Theater usw.) darf bei Aufnahmen natürlich nicht geschludert werden - bei Punk allerdings erwarte ich genau das! Matschige Bässe, übersteuerte Gitarren, Schlagzeuge die klingen als ob jemand auf'm Schuhkarton rumpatscht, sind dann absolut legitime Stilmittel, die erst die gewünschte Rauheit und Aggressivität dem Hörer vermitteln.

Auch in der Literatur geht es doch darum, Gefühle zu vermitteln, dazu ist eben manchmal eine gewisse Schnodderigkeit oder Nonchalance durchaus angebracht. Z.B. Burroughs, eigentlich ein unterirdischer Stil in dem der Mann schreibt (schrieb) und trotzdem lieben wir ihn doch alle, oder? Oder?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...