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Sysai

Prozess um «Sakrileg»-These vom Heiligen Gral

Empfohlene Beiträge

Dan Brown bzw. Random-House wird vor Gericht gezerrt:

Drei Männer bestehen darauf, dass US-Autor Dan Brown schamlos abschrieb aus ihrem Buch über den Heiligen Gral.

 

(Link ungültig)

 

 

Wenn die drei Kläger Recht bekommen, kann kein Autor mehr mit gutem Gewissen recherchieren und einen Roman aufgrund anderer Druckwerke schreiben. Da Gheron und ich sehr viel und zumeist in Sekundärliteratur recherchieren, fühlen wir uns unmittelbar betroffen.

 

Gruß Sysai

 

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Hallo, Sysai und Gheron!

 

Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird! Im Grunde ist das beabsichtigte Ziel schon erreicht: Die Bekanntheit von Lincoln, Baigent und ihrem Mitautor Leigh als "eigenständige" "Entdecker" des sang réal (der Brüller des Jahrhunderts!) hat ihnen längst ertragreiche Neuauflagen ihrer kruden Machwerke verschafft. Außerdem müssen diese Prozeßhanseln hoffen und beten, daß vor Gericht niemand anfängt, ihre Quellen aufzudröseln, denn dann fällt Licht auf den braunen Sumpf, aus dem sich schon ihre Vor"denker" Pierre Plantard und Philippe de Chérisey (Gründer und einzige Mitglieder der Prieuré de Sion) eifrig bedienten. Diese beiden waren Anhänger des Vichy-Regimes und zumindest Plantard bekannt für seinen glühenden Antisemitismus. Kein Wunder, daß sie sich für ihre Phantastereien, die ihnen ebensoviel Geld eingebracht hat wie dem "geheimnisvollen" Pfarrer Bérenger Saunière von Rennes-le-Château der Handel mit Messen, die er nie hielt, auch im ideologischen Schmalztopf Heinrich Himmlers, der als geistige Nahrung für die Wewelsburg-Novizen gedacht war, bedienten.

 

Ein Schuldspruch gegen Dan Brown ist äußerst unwahrscheinlich, das würde ja auch den gesamten Wissenschaftsbetrieb in aller Welt auf den Kopf stellen! Die selbsternannten Gralshüter von königlichem (wenn nicht gar göttlichem!) Blut wollen bloß mehr vom Brownschen Kuchen abhaben.

Die Klage ist ohnehin nur nach dem "internationalen" (= US-amerikanischen) Copyright Act möglich gewesen, und der gilt bei uns nur, insoweit er nicht mit unserem Urheberrecht kollidiert, also so gut wie gar nicht (worüber sich wiederum Sofwarekonzerne und Musikbranche immer wieder wahnsinnig aufregen).

 

Also schaut zu und amüsiert euch, was für Wogen "geistiger" Dünnschiß schlagen kann, wenn man Juristen damit beschäftigt.

 

Fröhliche Grüße,

Iris :s17

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Samuel Mathers

Ich glaube, daß Random House (die ja beide Parteien verlegen ;D) eine wunderbar kostengünstige Werbekampagne fährt. Weltweit. Fast kostenfrei. Und wenn es was kostet bleibts ja in der Familie... :s22

 

Ich sag nur: Geniales Marketing für den Film im Mai.

 

Und wenn nicht, dann wärs jedenfalls eine gute Geschichte... :s19

www.samuelmathers.com

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Hallo, Otto!

 

Stimmt, es riecht förmlich nach einem "Propagandatribunal". Zumal sich Dan Brown jetzt auch noch international als verfolgtes Opfer stilisieren kann. Was für ein Marketing! ;D

 

Stimmt, Stoff für einen Thriller, in dem die finsteren Hintermänner mal nicht im Vatikan sitzen. ;:)

 

Fröhliche Grüße,

Iris :s17

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Der Prozeß ist eine Farce. Selbst wenn Dan Brown Ideen aus ihrem Buch übernommen hat, solange er nicht plagiiert, ist das legitim.

 

Zudem kann man doch eigentlich nur darüber lachen. Das "heilige Blut" als Entdeckung der Autoren? Meine Güte, we glaubt denn das? ... ::)

 

Aber es ist PR für beide Seiten. Damit lässt sich noch mehr Geld verdienen. Der Prozeß ist dabei doch eher Nebensache.

 

Christoph

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Ich glaube nicht, dass Random House diesen Prozess als Marketing-Gag inszeniert hat. Dazu ist das Thema zu heikel und würde bei einem schlechten Ausgang böse Auswirkungen auf recherchierte Belletristik haben.

Ich denke, da ist Geldgier im Verein mit Erpressung im Spiel - da die Klage so knapp vor dem Film kommt.

 

Weiß jemand, was aus den Plagiatsvorwürfen gegen Schätzing ('Der Schwarm') geworden ist?

Gruß Sysai

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Nein, von Random House kommt das vermutlich nicht. Aber es ist durchaus PR für Brown und seine Bücher. Ich denke nicht, dass eine große Gefahr besteht.

 

Vermutlich hielten die Kläger den Augenblick für günstig. Die Idee dahinter ist, dass Brown momentan vielleicht gewillt ist, einen Vergleich anzunehmen, egal wie die Chancen stehen. Aber für die "Sach"buch-Autoren ist es natürlich willkommene PR. Die können dabei nicht verlieren.

 

Ich halte es für Schaumschlägerei. Gut inszeniert, aber hauptsächlich für die Öffentlichkeit gedacht.

 

Christoph

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Hallo Leute,

Außerdem müssen diese Prozeßhanseln hoffen und beten' date=' daß vor Gericht niemand anfängt, ihre Quellen aufzudröseln, denn dann fällt Licht auf den braunen Sumpf, aus dem sich schon ihre Vor"denker" Pierre Plantard und Philippe de Chérisey (Gründer und einzige Mitglieder der [i']Prieuré de Sion[/i]) eifrig bedienten. Diese beiden waren Anhänger des Vichy-Regimes und zumindest Plantard bekannt für seinen glühenden Antisemitismus. Kein Wunder, daß sie sich für ihre Phantastereien, die ihnen ebensoviel Geld eingebracht hat wie dem "geheimnisvollen" Pfarrer Bérenger Saunière von Rennes-le-Château der Handel mit Messen, die er nie hielt, auch im ideologischen Schmalztopf Heinrich Himmlers, der als geistige Nahrung für die Wewelsburg-Novizen gedacht war, bedienten.

 

Auch ich hoffe schwerstens darauf, dass endlich offengelegt werden muss (was Wissenschaftler längst taten, aber nie gehört wurden), in welch üblem Sumpf sich die drei bewegten und wie schamlos eine der größten Betrügereien Frankreichs (Prieuré de Sion), die heute große Teile der internationalen Neonaziszene nährt, für ein angebliches Sachbuch ausgenutzt wurde.

 

Mich hat immer gewundert, welche Macht Bestsellerautoren haben. Als das Buch der Knaller wurde, verschwanden plötzlich auch in Frankreich Plantard-kritische Reportagen aus dem Fernsehen, musste man Aufklärungsmaterial suchen

 

Insofern hab ich keine Angst um Dan Brown. Ihm müsste ja nachgewiesen werden, dass er ein echtes Plagiat einer Seifenblase verfasst hat.

 

Sysai, viele Autoren benutzen Sachbücher als Quelle und wie ich euch kenne, benutzt ihr nicht nur eins. Da braucht ihr keine Angst haben. Für mich ist das eher ein Fall der an anderer Stelle diskutierten Autorenethik... inwieweit sollte man Stoff für einen Unterhaltungsroman verwenden, der nicht nur auf Schwindel basiert, sondern auch noch politisch einen üblen Nachgeschmack hat? Aber das wird ja nicht verhandelt. Es geht ums Geld und bei Bestsellern gibt's leider den Trend, dass andere vom Kuchen auch was abhaben wollen.

Außerdem geht's bei den Typen um Saunière und Sion nur um Geld und Macht... Platard wollte immerhin, durchgeknallt wie er ist, offiziell König von Frankreich werden.

 

Die drei haben sich menschlich eigentlich nun selbst disqualifiziert. Aber wetten, dass ihre Bücher laufen werden wie nie?

 

Schöne Grüße,

Petra

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Dan Brown ist nicht angeklagt, sondern RandomHouse USA, letztendlich also der Bertelsmann-Konzern.

Allein die Klage macht schon deutlich, daß es nur um Kohle geht:

Nach Angaben der Londoner «Times» verlangen die Kläger mindestens 10 Millionen Pfund (fast 15 Millionen Euro) dafür, dass sie ihre Vorwürfe der Verletzung von Urheberrechten aufgeben. Andernfalls wollen sie einen Bann für Browns «Da Vinci Code» sowie den Film in Großbritannien durchsetzen.

In Deutschland erfüllt das den strafrechtlich relevanten Tatbestand der Nötigung, in GB und in den USA sind solcherlei Klagen durchaus legitim!

 

in Deutschland würde gar nichts passieren, weil Ideen nicht unter das Urheberrecht fallen, also auch nicht die Struktur eines Romans, sondern nur die vollständige Ausformulierung! Die Herren Baigent und Leigh (letzteren hab ich oben mit dem Herrn Lincoln verwechselt, sorry) klagen auf eine solche Ideenverwertung.

Da es allerdings in Amiland kein Urheberrecht gibt, sondern nur die Verwertungsrechte genannt Copyright, die auch Idee, Struktur und Inhalt betreffen können, sind die Herren vor Gericht gezogen -- und zwar gegen den Inhaber der Verwertungsrechte, also den Verlag.

 

Diese alberne Farce hat für Deutschland und die allermeisten EU-Länder (außer wieder mal GB ::)) keine Bedeutung, weil die kontinentaleuropäische Rechtslage eine ganz andere ist als die in GB und in den USA.

 

Was Schätzing angeht, ist die Sache wohl gütlich beigelegt worden. Ob der Kläger nennenswerte Ansprüche durchsetzen konnte, ist mir nicht bekannt. Allerdings ging es hier auch um möglicherweise wortwörtlich übernommene Textpassagen ohne ausreichenden Verweis auf den eigentlichen Urheber.

 

Fröhliche Grüße,

Iris :s17

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...

 

Weiß jemand, was aus den Plagiatsvorwürfen gegen Schätzing ('Der Schwarm') geworden ist?

 

Hallo Sysai!

 

Das Verfahren wurde eingestellt.

 

(Link ungültig)

 

Gruß,

koldir

 

:)

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Petra, Iris, Koldir,

herzlichen Dank für die Infos!

 

Nach dem, wie es mit Schätzing ausgegangen ist, bin ich jetzt doch beruhigt. Natürlich benutzen Gheron und ich mehr als ein Sachbuch - so an die 15-20 pro eigenem Roman. Doch es kann passieren, dass wir eine Information, die uns besonders anspricht, als Grundlage einer umfangreichen Szene benutzen.

 

Liebe Grüße

Sysai (ausgelaugt nach einer knappen Woche, in der die Druckfahnen von zwei Romanen bearbeitet werden mussten - so an die 1230 Seiten! Das war wohl die Strafe für unser 'Fremdgehen')

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Hi,

 

ich glaube, der Prozess den Baigent und Leigh da angetrengt haben ist eine Farce, um ihre Auflagen zu steigern. Ich stimme Iris zu, dass ihre Quellen sehr zweifelhaft sind. die Kerle waren bloß zu faul, vor 15 Jahren selber einen Roman draus zu machen!

 

@ US-Klage von Lewis Perdue:

Da habe ich längere Textpassagen von Perdue und Brown gesehen, die einander gegenüber gestellt worden waren - ich fand es erstaunlich, wie ähnlich das war : Der Prota war gleich, die Frau dazu und ihr Verhältnis miteinander, die these mit Magdalena sowieso - aber Perdue hat verloren, so what.

 

Ich denke, es besteht keine Gefahr, mit Sachbüchern zu arbeiten, was halbgedichtete Sachbücher angeht, ist es ja fast noch blödsinniger B+L haben das Ganze ja aber nicht als Fiktion, sondern als "Tatsache" verkauft.

 

Ts Ts... ;D

 

Viele Grüße

 

Kathrin

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Samuel Mathers

Hallo,

 

ich glaube, daß ein kleines Problem für Dan Brown auftauchen könnte. Und zwar zitiert er ja in seinem Roman nicht nur das Buch von Baigent und Leigh namentlich, sondern er erwähnt auch noch die beiden Autoren direkt mit ihren Namen.

 

Das könnte das Copyright sehr wohl etwas verletzen. Nur frage ich mich, warum der Lektor von Random House diese Zitate überhaupt zuließ. Bzw. warum er das nicht verlagsintern löste.

 

Also dies könnte sehr wohl eine kleine Geldsumme für die beiden Sachbuchautoren bedeuten, aber nicht wegen eines etwaigen Plagiatsvorwurfes, sondern wegen eines kleinen Copyright-vergehens.

 

 

@Petra & Iris:

 

Könnt ihr mir Quellen nennen, die 'den braunen Sumpf' um Pierre Plantard und Philippe de Chérisey (Gründer und einzige Mitglieder der Prieuré de Sion) näher beschreiben?

Würde mich interessieren.

 

lg, Otto

www.samuelmathers.com

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Hallo Otto,

Könnt ihr mir Quellen nennen, die 'den braunen Sumpf' um Pierre Plantard und Philippe de Chérisey (Gründer und einzige Mitglieder der Prieuré de Sion) näher beschreiben?

Würde mich interessieren.

Kannst du Französisch? Und dann... puuh... da gibt es irgendwo auf dem Speicher eine Kiste (unausgepackt), in der mein Recherchematerial zu den "Schwarzen Madonnen" lagert. In dem Buch habe ich die drei schon zerrupft. Es lief aber vor nicht allzu langer Zeit eine Doku über den Schwindel im ZDF, sonntags in der Reihe um 19:30 (war es Terra X?) Ich habe leider nur den Schluss gesehen, aber ich glaube, die Sendung war deutlich. Gibt's sicher auf VHS.

 

Ich hab hier außerdem ein französisches Buch über Geheimgesellschaften in Frankreich, das die Prieuré de Sion als Schwindel mit politischen und monetären Ambitionen entlarvt. Die haben sogar gegen gewisse Regeln verstoßen (es müssen für die Eintragung nämlich mehr Mitglieder sein)... in Frankreich wurden sie dann irgendwann verboten und sind in die französische Schweiz, Genf?) Ich kann den Buchtitel nachschauen.

 

Plantard ist in Frankreich kein Unbekannter und immer wieder in der Presse zerrissen worden. 1989, zum Jahrestag der Französischen Revolution, hat er ein riesiges Spektakel veranstaltet, Frankreich brauche wieder einen König und er sei der letzte Merowinger. Die Leute, die ihn politisch unterstützt haben, kamen großteils aus dem Umfeld Le Pen und Konsorten. Seine angeblichen Papiere und Geheimunterlagen sind natürlich nicht in der Nationalbibliothek vorhanden, wie behauptet - das kann man durch eine einfache Anfrage dort klären.

 

Das Blutgeschwätz und Gralsgelaber wird ideologisch von Neonazis benutzt, die eine modernere mythologische Unterlage für Rassismus und Ariergeschwätz verbreiten wollen... Die von Iris genannte Wewelsburg-Bewegung ist auch heute aktiv und versucht vorwiegend, Esoteriker zu unterwandern. Da rate ich vor einer Recherche direkt an den Quellen nur so aus Spaß und Hobby eher ab, kann sehr ungemütlich werden. Du wirst aber beim Verfassungsschutz öfter mal fündig (die Berichte gibt's online).

 

Wenn die drei Autoren wirklich in Frankreich waren, mussten sie zum Zeitpunkt des Schreibens von all dem gewusst haben... oder sie sind wirklich blind wie die Maulwürfe reingefallen. Zumindest sollten sie langsam mal dazulernen...

Deutschsprachige Quellen habe ich leider nicht.

 

Schöne Grüße,

Petra

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- aber Perdue hat verloren' date=' so what.[/quote']

Nomen est omen. ;D

 

B+L haben das Ganze ja aber nicht als Fiktion, sondern als "Tatsache" verkauft.

Das tut Dan Brown auch. Er besteht ja in jedem Interview darauf, daß dieser ganze Weltverschwörungsmist die reine Wahrheit sei. Ob er er das Zeug tatsächlich glaubt? :s12

 

 

ich glaube' date=' daß ein kleines Problem für Dan Brown auftauchen könnte. Und zwar zitiert er ja in seinem Roman nicht nur das Buch von Baigent und Leigh namentlich, sondern er erwähnt auch noch die beiden Autoren direkt mit ihren Namen.[/quote']

Der Name des Gegenspielers, Leigh Teabing, ist eine Kombination aus der wörtlichen Übernahme einer Namens und einem Anagramm eines anderen. Möglicherweise klagen deshalb ausgerechnet Leigh und Baigent. ;D

Allerdings könnten die Herren dann ebensogut Umberto Eco wegen seines Foucault'schen Pendels verklagen. ;D

 

Könnt ihr mir Quellen nennen, die 'den braunen Sumpf' um Pierre Plantard und Philippe de Chérisey (Gründer und einzige Mitglieder der Prieuré de Sion) näher beschreiben?

Zur Einführung kann dir der Artikel zu Pierre Plantard (Link ungültig) (Link ungültig) in der französischen (!) Wikipedia weiterhelfen. Die meisten wirklich zuverlässigen Unterlagen zum Fall Plantard gibt es nur auf Französisch.

 

Außerdem (aber tendenziös):

 

Das nur zur Einführung. Für die Bezüge zu faschistischen und nationalsozialistischen Ideologien empfehle ich einen Blick in die Giftschränke der Neueren und Neuesten Geschichte. Das Zeug ist auch im WWW greifbar. Ich werde mich jedoch hüten, hier Links zu solchen Seiten zu legen, da das strafbar ist!

 

Fröhliche Grüße,

Iris :s17

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Ein weiterer Aspekt zu Browns "Sakrileg":

 

Im "Skeptiker" erschienen jetzt gerade zwei große Artikel zu "Illuminati" und "Sakrileg".

Im Vorwort zu "Sakrileg" liest man von Brown: "Sämtliche in diesem Roman erwähnten Werke der Kunst und Architektur und alle Dokumente sind wirklichkeits- bzw. wahrheitsgetreu wiedergegeben."

Damit sagt Brown aber nichts über die "Faktentreue der Dokumente" aus, die er als Quellen verwendete – zum Beispiel die Bücher von Baigent, Lincoln und Leig, die sich auf den Antisemiten und Betrüger Plantard beziehen..

 

Aus der Zeitschrift "Skeptiker": "Auf der offiziellen Webseite des Autors wird betont, dass die zitierten realen Elemente erst durch die erfundenen Romancharaktere zu rein fiktiven Theorien ausgedeutet würden. Brown bezeichnet sich gar selbst als Skeptiker: wenn er überhaupt etwas bezweckt habe, dann nur eine Beschäftigung mit der Frage, wie objektiv Geschichte überhaupt sein kann."

 

Der Skeptiker wirft Brown vor: "Zum Thema für den Skeptiker wird die Brown'sche Bewertung trotz allem aufgrund der vermehrten Beobachtung, dass sich Romaninhalte losgelöst vom Umfeld der Literatur im populären Wissen (heute vielfach und beschleunigt durch das Internet) neu verankert oder wiederbelebt (wo zuvor zu recht vergessen) finden: konkret in diversen Verschwörungstheorien und in Geschichtsverfremdung."

 

In jetzt nachträglichen Kommentaren – als Reaktion auf  seine Kritiker – wünscht sich Brown eine "Auseinandersetzung des Lesers mit den Quellen".

Doch das kann man von den Lesern eigentlich nicht wirklich erwarten.

 

LG - Elisabeth

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Im Vorwort zu "Sakrileg" liest man von Brown: "Sämtliche in diesem Roman erwähnten Werke der Kunst und Architektur und alle Dokumente sind wirklichkeits- bzw. wahrheitsgetreu wiedergegeben."

Ach so, das angebliche Lenchen neben Jesus sei also die wahrheitsgetreue Wiedergabe? http://www.kiki-net.de/smilies/froehlich/lolschild.gif

 

M.W ist das "Problem" dieses Gemädes nichts weiter als die Folge einer der am besten dokumentierten Restaurationspannen des vorletzten Jahrhunderts -- aber ich wette, man wird mich zu korrigieren wissen, daß die Restauration Leonardos später verfälschte Original erst wieder zum Vorschein brachte und dies dann mit einer Panne begründet werden mußte, um das Gehemnis zu wahren? ;D

 

In jetzt nachträglichen Kommentaren – als Reaktion auf seine Kritiker – wünscht sich Brown eine "Auseinandersetzung des Lesers mit den Quellen".

Doch das kann man von den Lesern eigentlich nicht wirklich erwarten.

Nicht, wenn man so ein niveauarmes, reißerisches Ding geschrieben hat. Nein, ich habe wirklich keine Lust, mich mit jemandem auseinanderzusetzen, der bedenkenlos Theorien aus den finstersten Tagen der europäischen Geschichte in dieser Form ausschlachtet. :s21

 

Fröhliche Grüße,

Iris :s17

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Das sehe ich genau so wie du, Iris -

 

der "Skeptiker" schlug deshalb vor, dass die Leute statt Dan Browns "Sakrileg" lieber Ecos Groteske "Das Foucaultsche Pendel" lesen sollten.

 

Der Skeptiker nannte dann das "Sakrileg" noch "vorgekautes Fastfood".

Sehr treffende Beschreibung... ;D

 

LG - Elisabeth

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Stefan Mühlfried

Aus dem ZDF-Beitrag (Link weiter oben):

Zwei legendäre Schätze aus der Vergangenheit sollen in der Region um Rennes-le-Château vergraben liegen. Ein Hort gehörte den Katharern. Die Sekte, die sich gegen bestimmte Lehren der Kirche auflehnte, hatte eine Festung auf dem Montségur - nur wenige Kilometer von Rennes-le-Château entfernt.

Ach nee!  ;D

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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off-topic: In Frankreich wären Autoren, die sich in einem Montségur Forum treffen, sofort therapieverdächtig. Sagt's nicht weiter http://www.kiki-net.de/smilies/verrueckt/verrueckt.gif

:s06 Petra

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Alles Ketzer, sag ich! Alles Ketzer! Verbrennen -- alle miteinander! Verbrennen! :s16

 

 

(Schöne alte Sitte, sollte man unbedingt wieder einführen!)

 

 

Alberne Grüße,

Iris :s23

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Samuel Mathers

Iris, hihi!

 

 

Danke für deine und Petras Mühe. Ich bin mir sehr im Klaren darüber, daß diesen Gralsgeschichten leider immer wieder 'braune' Flecken anhaften. Und da sieht man wieder einmal aufs Neue, welch gewaltiges Unheil das dritte reich über uns alle brachte.

 

Der heilige Gral. Eine poetische Inspiration vor dem dritten reich für Jahrhunderte. Heute bestenfalls ein zwar spannendes, aber doch recht plattes und oberflächliches 'McGuffin', das fast nur noch Sensationslüsternheit für breite Massen fördert.

 

Ich möchte gern Richard Wagner zitieren, aus seinem Parsifal. Und ich meine, daß seine Worte so wunderschön sind, daß sogar der perverseste Nazigedanke dorthin fährt, wo er hingehört... jedenfalls nicht hierher.

 

 

" (...)

 

Parsifal

 

Wer ist der Gral?

 

 

Gurnemanz

 

Das sagt sich nicht;

doch bist du selbst zu ihm erkoren,

bleibt dir die Kunde unverloren. –

Und sieh! – Mich dünkt,

daß ich dich recht erkannt:

kein Weg führt zu ihm

durch das Land,

und niemand könnte ihn beschreiten,

den er nicht selber möcht’ geleiten.

 

 

Parsifal

 

Ich schreite kaum, –

doch wähn’ ich mich schon weit.

 

 

Gurnemanz

 

Du siehst, mein Sohn,

zum Raum wird hier die Zeit.

 

(...)"

 

 

Mystik.

Auch wenn Wolfram von Eschenbach seinen Parzival sprechen läßt, dann öffnet sich das Herz des Lesers. Poesie durchströmt einen in seiner urspünglichsten und unschuldigsten Form.

 

Ich meine, diese banale, mediale Dan-Brown-Hysterie ist genau das Gegenteilige.

www.samuelmathers.com

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Nun, in gewisser Weise betrifft mich die Sache auch. Ich habe einen Schüleraufsatz aus Österreich gelesen über die Templer, anschließend dieses SACHBUCH dieser drei Leute gekauft. ich fand das alles wenig glaubhaft, fand aber Gefallen am Prinzip der Verschwörungstheorie. Da gleichzeitig historische Quellen von einer etwas anderen Geschichte von Jesus berichten, habe ich einfach meine eigene Verschwörungstheorie entwickelt und dann in "Das große Geheimnis" veröffentlicht. Nur um festzustellen, dass ein gewisser D. Brown etwas ähnliches veröffentlichte und damit ein klein wenig mehr Erfolg hatte. Nun könnte theoretisch Brown gegen mich Klage erheben. Ob es mir hilft, beweisen zu können, dass die ersten Skizzen aus 2001 stammen, ich weiß es nicht.

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Außerdem (aber tendenziös):

 

Und teilweise falsch. Manche der angeblich unwahren Fakten sind wahr. Dieser Bursche bastelt sich haarsträubende Beweisführungen zurecht. Bezüglich Christentum (inklusive der Details zur Kircheneigenen Fälscherwerkstatt) ist Deschners "Ewig krähte der Hahn" mein Standardwerk. Aber was solls? Die Leute glauben, Hollywood-Filme bilden die Realität ab, insofern graust es mir schon vor der ersten Party nach Premiere des Films. Pisa ist überall.

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