Sammelbuchvorstellung ;-)

[(Tom)]

Nachdem ich von Thot so herzlich darum gebeten wurde, stelle ich hiermit kurz vor, was ich in den letzten Jahren so fabriziert habe. Vor vier Wochen ist mein vierter Roman "Geisterfahrer" bei Aufbau erschienen (wie alle drei vorigen auch):

 

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Im vergangenen Jahr habe ich - mitten in der Arbeit an "Geisterfahrer", die ich dafür unterbrechen musste - die interessante Erfahrung machen dürfen, einen Roman zum Film, ein sog. "Tie-In" zu schreiben. Auf Basis von Rohschnitt und Dreh- bzw. Dialogbuch habe ich die deutsche Komödie "Stellungswechsel" verschriftlicht. Das war spannend und lehrreich. Der Film hatte mittelmäßigen Erfolg (knapp unter einer Million Zuschauer, wenn ich recht informiert bin) und wird sicherlich alsbald im Fernsehen zu sehen sein:

 

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Im Oktober 2005 kam "Idiotentest" heraus:

 

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Und mein Erstling, das 2003 erschienene "Radio Nights", wird im kommenden Sommer (vermutlich im Juli) in neuer Ausstattung wieder aufgelegt. Es ist derzeit vergriffen:

 

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Derzeit bin ich in der Planungsphase für das nächste Projekt.

[jueb]

... lecker

[Charlie]

Da kann ich Dir nur zustimmen, jueb.

Mir hat die Nudelsuppe, ach nee, der Idiotentest ganz koestlich geschmeckt, beileibe nicht nur, weil die Hauptfigur Henry heisst.

 

Herzlich willkommen und herzlichen Glueckwunsch zum neuen Buch.

Charlie

[jueb]

ich möchte an dieser Stelle gerne die Covergestaltung von "Geisterfahrer" und "Radio Nights" loben - auf angenehme Weise heutig, wenn ich das mal so hölzern formulieren darf.,,

[Bettina Wüst]

http://smilies.montsegur.de/22.gif

Hmmmm, klingt wirklich lecker... womit fange ich jetzt an? Mit dem Idiotentest oder lieber gleich den Stellungswechsel ausprobieren?

 

Man darf gespannt sein auf Dein nächstes Buch. Herzlichen Glückwunsch.

 

HG

Bettina

[(Tom)]

Hallo, Bettina.

 

"Stellungswechsel" war ein Buch zum Film, quasi eine Auftragsarbeit, und das ist insofern kein typischer Roman von mir. Ich würde also eher "Geisterfahrer" oder "Idiotentest" empfehlen. Oder beide.

[hpr]

Wer sagte da noch, dass Bücher schnell wieder verschwinden? Ich sehe gerade Idiotentest auf Platz 586 bei Amazon. Das Buch stammt von 2005! Anstandshalber sollte es irgendwo bei Platz 100.000 rumdümpeln.

 

Hans Peter

[(Tom)]

Hallo, Hans Peter.

 

"Idiotentest" ist nach Auskunft des Verlags so eine Art Backlist-Bestseller, in vergleichsweise kleinem Maßstab allerdings. Das Buch verkauft sich seit etwa Mitte vergangenen Jahres regelmäßig weit besser als am Anfang. Ein "Rumsprech-Buch" also. Es geht jetzt in die dritte Auflage. Irgendwann im Dezember hat es sogar zaghaft (allerdings von unten) an den Amazon-Top-100 geknabbert.

 

Wobei die Amazon-Verkaufsränge eigentlich Thema für einen eigenen Thread wären. Irgendwer schrieb hier letztens, sie hätten nicht die allergeringste Aussagekraft, und man solle sich als Autor, der sonst nur wenige Informationen über Verkaufszahlen bekommt (zweimal jährlich vom Verlag, aber wenn man nicht in den Bestsellerlisten steht, weiß man ansonsten so gut wie überhaupt nichts), nicht darauf verlassen, dass der Amazon-Rang auch etwas über den Verkaufserfolg aussagen würde. Das ist nur teilweise richtig. Amazon beherrscht ungefähr 15 Prozent des deutschen Buchmarktes, was ein erklecklicher Anteil ist, allerdings werden Backlist-Titel über Amazon deutlich stärker verkauft als im Live-Buchhandel. Ursache hierfür ist einerseits, dass solche Titel im Buchhandel häufig auch bestellt werden müssten; "Idiotentest" zum Beispiel findet man gerade in etwas kleineren Buchhandlungen überhaupt nicht (mehr). Eine andere Ursache findet sich im während der letzten Monate stark verbesserten Querverweissystem ("Kunden, die diesen Titel kauften, kauften auch ...") von Amazon. Zudem spielen diese merkwürdigen Lieblingslisten eine nicht unerhebliche Rolle; diese Autorengruppe, die im vergangenen Jahr eine m.E. ziemlich blöde (ich habe allerdings nur Auszüge gelesen) Erotik-Anthologie mit dem Titel "Nachts sind alle Katzen geil" produziert hat, hat dieses System weidlich ausgenutzt, um den Titel zu einem Amazon-Bestseller zu machen, der sogar in der Liste der Jahres-Bestseller zu finden ist - ausschließlich bei Amazon. Im sonstigen Buchhandel war die Anthologie bedeutungslos. Der Rang sagt also durchaus etwas aus, nämlich über die Verkäufe bei Amazon, aber man sollte nicht dem Irrglauben anheimfallen, ein Titel, der bei Amazon auf Rang 147 steht (das war die Höchstplazierung von "Idiotentest"), wäre auch im sonstigen Buchhandel das hundertsiebenundvierzigbestverkaufte Buch.

 

All das ändert nichts daran, dass die meisten Autoren, die ich kenne, und die noch keine Bestseller gelandet haben, nachgerade Amazon-Verkaufsrang-süchtig sind.

[hpr]

allerdings werden Backlist-Titel über Amazon deutlich stärker verkauft als im Live-Buchhandel. Ursache hierfür ist einerseits' date=' dass solche Titel im Buchhandel häufig auch bestellt werden müssten; "Idiotentest" zum Beispiel findet man gerade in etwas kleineren Buchhandlungen überhaupt nicht (mehr).[/quote']

Das gilt auch für Kleinverlage, überhaupt für alle nicht gängigen Titel, vermute ich mal .

 

Eine andere Ursache findet sich im während der letzten Monate stark verbesserten Querverweissystem ("Kunden, die diesen Titel kauften, kauften auch ...") von Amazon.

 

Das beobachte ich auch. Überhaupt sind die Auf- und Absprünge in der Rangfolge spannend und durchaus aussagekräftig (Ich oute mich auch als Amazon-Verkaufsrang-Junkie). Nur wechselt das sehr schnell, selbst auf den hinteren Rängen kannst du in Windeseile von Platz 100.000 auf Platz 5.000 vorrücken, wenn 3 Bestellungen ankommen (1 Stunde). Du fällst dann aber innerhalb von 2 Tagen sukzessive wieder auf die 100.000 zurück . Der Rang scheint eher eine Momentaufnahme zu sein, als eine langfristige Angelegenheit. Allerdings verändert sich das Verkaufsverhalten auf Dauer eher wenig, jedenfalls beobachte ich bei meinem Buch immer das gleiche Verhalten des Verkaufsrangs. Plötzlich Platz 15.000-20.000: einer hat es gekauft. Platz 5.000: Vermutlich eine Schreibgruppe die es entdeckt hat, etwa 3 Verkäufe.

 

Zudem spielen diese merkwürdigen Lieblingslisten eine nicht unerhebliche Rolle; diese Autorengruppe, die im vergangenen Jahr eine m.E. ziemlich blöde (ich habe allerdings nur Auszüge gelesen) Erotik-Anthologie mit dem Titel "Nachts sind alle Katzen geil" produziert hat, hat dieses System weidlich ausgenutzt, um den Titel zu einem Amazon-Bestseller zu machen, der sogar in der Liste der Jahres-Bestseller zu finden ist - ausschließlich bei Amazon.

Sex sells - und ich wette, dass Ding hätte sich auch verkauft, wenn Buchhandlungen es ins Schaufenster gelegt hätten . Obendrein ist da die Hemmschwelle der Kritik weit größer. Wenn der neueste Krimi nix war, erzählt man es weiter. Aber wer erzählt schon: "Neulich hab ich mir einen Porno gekauft, um mich so richtig aufzugeilen. Leider war der so langweilig, dass ich vor dem Orgasmus einschlief."

 

Außer den Autoren natürlich, die werden fleißig Werbung machen und erzählen wie waaahnsinnig geil das Buch sei.

 

Und allen Vorbehalten zum Trotz: Ich finde es den Rang von Idiotentest schon beachtlich. Welche Bücher aus 2005 schaffen das schon?

 

Hans Peter

[(Tom)]

Hallo, Hans Peter.

 

Sex sells - und ich wette, dass Ding hätte sich auch verkauft, wenn Buchhandlungen es ins Schaufenster gelegt hätten

 

Hast Du das Cover gesehen? Ich würde widersprechen wollen.

 

Und allen Vorbehalten zum Trotz: Ich finde es den Rang von Idiotentest schon beachtlich. Welche Bücher aus 2005 schaffen das schon?

 

Seit Monaten so gut wie immer dreistellig. Freut mich auch sehr. Wie gesagt, der Verlag ist über die Abgänge auch mehr als zufrieden, und das Buch geht demnächst in die dritte Auflage. Es gibt andere vergleichbare Romane, die sich auch sehr spät immer besser verkauft haben - Strunks "Gemüse" ist dafür ein Beispiel. Find ich gut.

[hpr]

Hallo Tom,

 

Hast Du das Cover gesehen? Ich würde widersprechen wollen.

Habs mir gerade angesehen. Ich denke, für den Zweck reicht es. Zumindest scheint es niemanden aus der Zielgruppe abzuschrecken. Das Buch ist immer noch unter den ersten 100. Das schafft man alleine mit "Lieblingslisten" nicht. Und wenn man die Bücher anklickt, die von den gleichen Kunden gekauft wurden, na ja, so toll sind die Cover von "schokospalte", "die Journalistin", "Loge der Lust" ja nun auch nicht. Die sind aber auch alle unter den ersten 100.

 

Scheint ja bei Amazon eines der bestverkauften Genres zu sein. Sex sells, das beweist sich wieder mal.

 

Hans Peter

[(Kirsten)]

Ich fand sowohl Radio Nights als auch Idiotentest sehr empfehlenswert.

Auf die schönen Cover könnte man neidisch werden!

 

LG

 

Kirsten