Liebesszenen

[(Olga)]

Mmmmmmh,

 

ich muss ja auch sagen, dass mich Olgas Liebesszene seeehr neugierig gemacht hat!!! Kriegen wir das irgendwie hin, dass wir "echte" Liebesszenen hier als Anschauungsmaterial in den Thread flechten? Würdet Ihr damit lieber in den geschlossenen Bereich umziehen? Traut sich überhaupt einer (Charlie kneift ja schon mal )?

 

 

Danke

Im Prinzip hätte ich damit kein Problem, aber:

 

a) Ich müsste das ganze Kapitel posten, weil, um die Sex-Szene zu verstehen, man wissen muss, was davor und was danach passiert ist

b) Joy würde mir dafür bestimmt gleich den Kopf abreißen, weil diese Szene zusammen mit den anderen ab Herbst im Handel sein wird

c) Dieses Kapitel (und diese Szene) ist die Mid Pointe meines Romans. (Ich sagte ja, eine Schlüsselszene und das nicht nur wegen Sex). Sollte jemand meinen Roman lesen wollen und diese Szene schon jetzt in die Finger bekommt, wird ihm ziemlich vieles vornweg genommen werden.

 

Liebe Grüße,

Olga

[Ruth]

Wie schade! Aber dann: Halt es ja bei dir!!! Denn es gibt hier einige, die deinen Roman lesen wollen!!!!

 

So, genug Ausrufezeichen, noch dazu im Off-Topic-Bereich...  

[Charlie]

Charlie kneift immer.

 

Charlie ist aber bestechlich (und Charlie liebt andrer Leut's Texte ...).

[Ruth]

Peter D. und ich haben uns ja schon getraut... schätze, die Chance auf Bestechung haben wir zwei damit schon mal verspielt.

 

Vielleicht findet sich noch wer, der Charlie rumkriegt?

[Dagmar]

Liebe Ruth,

Du fragst nach Verweisen auf gelungene Liebesszenen.

Mir gefiel Stephan Grundys "Rheingold". Prickelnd erotisch, aber nicht vulgär.

 

 

http://smilies.montsegur.de/33.gif

 

Liebe Grüße

 

Dagmar

[Charlie]

Hab Euch gerade unten entdeckt ... warten wir mal bis morgen, gell? Ich bin ja die kleinste von fuenfen ... und wenn meine vier grossen Brueder ins Wasser gesprungen sind, dann musst' ich ja auch ...

 

LEUTE, IN DER TEXTKRITIK STEHEN SEXSZENEN!

 

Love,

Charlie.

[Quidam]

Tut mir leid, Quidam, aber das was du als 'lustige' Liebesszenen schilderst, fände ich sehr stimmungstötend und damit sind es für mich keine Liebesszenen.

 

 

Viele Grüße,

 

Michelle

 

 

Liebe Michelle,

 

aber ich empfinde lustig ja auch stimmungstötend.

 

Grüße

Quiddy - immer ernst in solchen Dingen.

[Quidam]

Hm.. Jetzt wollte ich gerade eine Sexgeschichte posten. Hab sie durchgelesen - und nun verläßt mich der Mut ... Schon komisch. Da beschreibe ich richtigen Sex, jeder kennt es und doch hat man da mit Hemmungen zu tun. Weils auch noch nen Ich-Erzähler gibt... :-[

[Ruth]

Gib dir'n Ruck. Kannst dir ja die Kommentare verbitten. Ich will's lesen... (und Charlie auch...)

[Kokopelli]

Lieber Quidam,

 

eine Liebesszene kann durchaus auch humorvolle Elemente beinhalten, das mag ich sogar sehr gern. Aber mit den Beispielen, die du gebracht hast, würde ich es nicht lesen wollen, weil es eben dann keine Liebesszene ist. Und wenn du es selber so siehst, warum bringst du es dann als Beispiel?

 

 

Viele Grüße,

 

Michelle

[Quidam]

Liebe Michelle,

 

ich hab nicht gesagt, dass ich sie nicht als humorvoll sehe - ich hätte sehr wohl darüber gelacht, wenn ich das gelesen hätte. Über Humor läßt sich bekanntlich nicht streiten. Ich hab dir nur zugestimmt, indem ich meinte, dass ich das auch als stimmungstötend empfinden würde - allerdings heißt das ja nicht, wie du behauptest, dass es aufgrund dieser 'Stimmungsarmut' keine Sexszene ist.

 

Oder muss für dich bei einer Sexszene der Leser davon erregt sein, ansonsten ist es keine?? Sexszene ist für mich, wenn es um Sex geht. Ob das lustig ist, pervers, kitschig, derb, oder eben auch stimmungstötend - spielt keine Rolle, mMn.

 

Grüße

Quidam

[(Olga)]

Hi Quiddy,

 

Aber: Wir reden hier hauptsächlich von LIEBESszenen in denen es um Sex geht, so lautet ja auch der Threadtitel.

Darunter fallen nicht: Liebesszenen, wo die beiden Händchen halten und Sexszenen, wo es nicht um Liebe/Gefühl geht.

 

Das mit den Vergewaltigungen war ein wenig OffTopic.

So sehe ich das jedenfalls

 

Liebe Grüße,

Olga

[Kokopelli]

Hallo Quidam,

 

genauso wie Olga es schildert hatte ich es eigentlich auch verstanden. Sexszenen zwischen Liebenden. Sollte ich mich hier irren, berichtigt mich bitte. Genau deshalb kann ich auch zu den in der Textkritik vorgestellten Szenen nichts sagen, das sind irgendwie alles keine Liebesszenen für mich, sondern wirken eher klinisch, gefühllos. Kann aber an mir liegen.

 

 

Viele Grüße,

 

Michelle

[Quidam]

Hallo an die Damen,

 

dann hab ich was falsch verstanden! Sorry. Ich rede natürlich von blanken, animalischen Sex. Ob mit oder ohne Liebe.. Weil ich es eben so verstanden habe, dass es um die Darstellung von Sex geht.

Und bei meinem Beispielen (Und auch in der Geschichte in den Textkritiken) fehlt das Gefühl der Liebe. (Humor und Ekel usw. sind natürlich auch Gefühle.) Mich hat dann wohl das Vergewaltigungsthema verwirrt.

 

Grüße

Quidam

[(Olga)]

Ne, Quiddy, hier geht es um etwas anderes. Und zwar wirklich um den Sex zwischen Liebenden, um den schönen, gefühlsvollen Sex. Genau der ist sehr schwierig, weil die Kitsch-Gefahr extrem hoch ist. Oder man berührt den Leser nicht, weil die Gefühle "platt" beschrieben werden.

 

Einen animalischen, peinlichen, ekligen ... Sex ist dagegen vergleichsweise leicht zu schreiben. Das hat auch Charlie schon gesagt:

Auf die Spitze getrieben koennt' ich sagen:

Je haesslicher die Beteiligten, je unerfreulicher die Vorgaenge, je bizarrer (Pferdefurz) das Beiwerk, desto leichter faellt's mir.

Dem kann ich zustimmen. Denn ein schönes Gefühl zu zerstören ist viel einfacher, als dieses aufzubauen. Ist wie mit einer Sandburg

 

Liebe Grüße,

Olga

[Charlie]

Also nur um ganz vorsichtig zu differenzieren:

"Blanker, animalischer Sex" kann ja auch schoen sein.

 

Und humorvoller Sex kann hoechst erotisch sein.

 

Ich glaube, es geht eher um ein Laecherlichmachen des Autors, mit dem dieser hofft, der Kitschfalle zu entrinnen. Jedenfalls kenne ich das von mir (Pferdefurz).

Zum Beispiel ist es ein gaengiges Mittel (kenn' ich leider auch von mir ...), jemanden "du, ich muss mal pinkeln", sagen zu lassen, wenn's losgeht. Und dabei fuehlt man sich noch ganz toll: Mensch bin ich realistisch, schliesslich muessen wir doch alle mal .. , gell?

In Wahrheit habe ich mich gedrueckt.

 

Das Ergebnis einer solchen Drueckerei kann ja durchaus witzig sein und sich in einen Roman gut fuegen. Nur sind damit die Schwierigkeiten, die Ruth in ihrer Eingangsfrage anspricht umgangen, nicht in Angriff genommen.

 

Alles Liebe von Charlie.

[(Olaf)]

Wenn die Sexszene etwas Besonderes beinhaltet, sollte man sie ausformulieren, sonst eher nicht, finde ich. Es sollte immer etwas zusätzlich daran gekoppelt sein. Sei es, dass es die Handlung weiter bringt oder ungewöhnliche Eigenschaften oder Eigenarten der Protas verdeutlicht.

 

Ich möchte keine 08/15-Sexszenen lesen, aber wenn zwei Kamasutra-Meister aufeinandertreffen, würde mich das schon interessieren.

 

Den "normalen" sexuellen Akt inklusive Gefühlswelt zu beschreiben, finde ich bestenfalls langweilig, schlimmstenfalls auch noch unerträglich kitschig. Erst, wenn etwas von der Norm abweicht, wird es spannend. Ich will in einer Sexszene Raffiniertes, Ungewöhnliches, Amüsantes, Lehrreiches, Unerwartetes, Abweichendes, Informatives lesen, dann gefällt sie mir.

 

Ein etwas überspitztes Beispiel:

In meinem Roman wird ein Protagonist Sex mit einer Frau haben, die die letzten zwanzig Jahre als Delfin im Mittelmeer verbracht hat. Da wird bestimmt einiges anders sein . Den Part habe ich noch nicht geschrieben, aber ich freue mich schon drauf.

 

Aber: Die Geschmäcker sind verschieden, und alles, was ich über meinen Anspruch in Bezug auf Sexszenen geschrieben habe, gilt auch für den Rest eines Textes.

 

Viele Grüße,

Olaf

[Ruth]

Bis zu der Stelle mit der Delfin-Frau kann ich dieses Posting nur jubelnd unterschreiben.

 

Was ich hiermit tue...

 

 

Ruth

(hört Ihr das Jubeln?)

[(Olaf)]

Hallo Ruth,

 

zum Zeitpunkt des Aktes ist die Frau kein Delfin mehr. Nicht, dass hier wer denkt, ich würde Sodomie propagieren.

 

Freut mich aber, dass Du mir beim Rest meines Postings zustimmst.

 

Gruß,

Olaf

[(ElisabethM)]

Hi Leute,

ich habe den Thread schon länger mitgelesen und irgendwie komme ich zu der Erkenntnis, dass jeder aus Sexszenen letztendlich das macht, womit er beim Schreiben etwas anfangen kann. Wenn einer mittendrin ausblendet, um 'Hinterher' wieder einzusetzen, okay, warum nicht. Dem einen Autor ist das zu intim und zu obszön, was bei einem anderen nur ein müdes Achselzucken hervorruft, na und? Nicht jeder muss über alles und auch noch detailliert schreiben.

Liebe Grüße

Elisabeth

[(Joy)]

Liebesszenen - also nicht nur des Sexes wegen, schreibt wirklich toll: Michelle! Poste doch mal eine aus einem deiner Bücher, bitte. Ich finde du machst das klasse, und immer wieder mit neuen Worten.

Sorry, wenn ich dich in Verlegenheit bringe, Michelle. Aber das musste mal gesagt werden.

 

LG

Joy

[Kokopelli]

Danke für die Blumen Joy.

 

Meine Liebesszenen haben nur ein Problem: sie sind zu lang und würden dadurch den Rahmen der Textkritik sprengen

 

 

Viele Grüße,

 

Michelle

[(Joy)]

Feigling!

 

Soll ich dich quoten? Du kannst das ECHT GUT! Trau dich.

 

LG

Joy, die das natürlich respektiert, aber Spaß muss auch mal sein

[Kokopelli]

Hallo Joy,

 

das sollte gar keine Ausrede sein, ich fürchte 9 Seiten sprengt wirklich den Rahmen.

 

 

Michelle

[Eva]

Hab Euch gerade erst entdeckt…  

 

und mag an das anknüpfen, was Julia schon ein paar Seiten vorher angedeutet hat:

 

Eine Sexszene ist für mich oft nur dann gelungen, wenn gezeigt wird, was HINTER dem Sex steht. Dass zwei einfach rammeln wie die Karnickel oder sich sanft in den Schlaf lieben, mag ausreichen und dient wohl nicht selten zur "Belebung" des Lesers.

 

Wenn aber das WIE mir zeigt, was auf einer anderen Ebene mit diesem Paar los ist, was unterschwellig passiert und vielleicht als Lüge/Geheimnis/Skrupel/Tabu/Angst uusw. hinter dem Akt steht, dann ist es für mich evtl. eine wertvolle Sexszene.

 

Nach meiner Erfahrung schreibt es sich viel leichter, wenn man als Autor auf genau dieses "Hintendran" fokussiert, es behutsam und unaufdringlich in den Vordergrund schiebt. Womit ich nicht sagen will, dass ich´s könnte, das Sexszenenschreiben, aber mit einem anderen Fokus, so meine Erfahrung, verbeisst man sich nicht so sehr auf das rein Mechanische…

 

Liebe Grüße, ich geh´ jetzt mal Sexlesen…

 

Eva