Verlage in Österreich - Steuerliche Behandlung etc.

[(9Rabem)]

Hallo Ritterinnen und Ritter der schreibenden Zunft, die Ihr Erfahrungen mit Verlagen in Österreich habt.

Habe gerade einen Vertrag vor mir liegen. Das erst Mal aus Österreich. Da stehen Sachen mit nicht im Inland Steuerpflichtigen und so drin. Wie sind Eure Erfahrungen/Wissen.

Wird da auf einmal vom Verlag noch einmal was abgezogen und der österreichischen Finanzverwaltung in den Rachen geworfen. Müsste doch ausreichen, wenn ich das hier bei uns versteuere, oder?

Gruß

Rabe

[(Petra)]

Hallo Rabe,

ganz allgemein ist es in der EU so, dass der Mensch an seinem Hauptwohnsitz und nicht am Arbeitsplatz versteuert (es sei denn, es gelten Ausnahmeregeln). Sitzt nun dein Verlag in einem anderen Land, so hat dein Land ein Steuerabkommen mit diesem. Meist ein sogenanntes "Doppelbesteuerungsabkommen", das verhindern soll, dass du doppelt Steuern zahlst. Und dafür gibt's beim Finanzamt des Landes, in dem der Verlag sitzt, ein Formular über "Lizenzabkommen". Das füllt der Autor aus und der Sermon sagt nur, dass er sich verpflichtet, brav daheim bei sich Steuern zu zahlen. Wichtig ist das aber nur, wenn Vorsteuern im Verlagsland fällig würden (was z.B. die Deutschen von Ausländern fordern).

 

Ergo ist der Weg der: du entscheidest dich, wo du versteuerst und überhaupt versteuern kannst. Rufst die Buchhaltung bei deinem Verlag an und fragst, ob für diesen speziellen Fall, für den du dich entscheidest, Formulare nötig sind, die sie dir bitte schicken mögen.

 

Auch wenn das nun keine Antwort auf deine Frage ist - ich hab den allgemeinen Sachverhalt, der in der ganzen EU gilt, dargestellt, weil die Frage grenzüberschreitend oft kommt und ich einige Kollegen kenne, die böse aufgewacht sind, weil sie die Formulare nicht kannten. Über Österreich können dir dann die anderen mehr sagen.

 

Schöne Grüße,

Petra