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(Huutini)

Welche guten Schreibübungen gibt es?

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Liebe Leute!

 

Habe lange überlegt, ob das Thema hier ins Kaffeehaus, ins Handwerk, oder sonst wo hin gehört, denke aber, der Einsteigerbereich ist der beste Bereich dafür, weil, jedenfalls meine hier vorgestellte Übung, wohl eher für Einsteiger interessant ist.

 

Thema sind: Übungen. Habt ihr jemals irgendwelche Übungen zum Schreiben gehabt, oder genutzt? Oder tut ihr das in irgendeiner Form immer noch?

 

Als Beispiel: Insbesondere als Teenager, der ich noch ein bisschen Probleme damit hatte, kreative Ideen zu finden, über die sich schreiben lässt, hatte damals eine tolle Übung, die mir viel Spaß gebracht hat.

 

Ich habe versucht, mir einen Satz, meist waren es Dialogzeilen, zu überlegen, die in der Realität unwahrscheinlich bis unmöglich sind.

 

Etwa (Zwei Beispiele aus jungen Jahren!)

Reiche mir mal meine Hand

oder

Meine Haare sind zu laut.

 

Und dann, zu diesen, oder solchen Sätzen, eine Geschichte finden, die auf diesen Satz hinausläuft, oder ihn in einen Kontext stellt.

Der Vorteil dabei: Schon durch die ungewöhnliche Ausgangslage wird die Geschichte dazu quasi automatisch interessant, weil sie etwas ungewöhnliches erzählen MUSS!

 

Heute nutze ich das manchmal noch, wenn mich die kreative Blockade trifft, und ich einer Szene, oder ähnlichem, nichts ungewöhnliches abgewinnen kann. Dann überlege ich mir: Was könnte in dieser Szene ungewöhnliches passieren. Und dann erzähle ich, warum. :)

 

Hat einer von euch auch irgendwelche 'Übungen', die seiner Meinung nach beim schreiben (lernen?) helfen können??

 

Lieben Gruß,

Marco! :s17

 

Edit - Titel in aussagekräftige Frage geändert - Thot

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Hi Marco,

 

ich denk´ immer, Pianisten machen Fingerübungen, bevor sie anfangen zu spielen, Sportler machen Stretching -und was machen wir Autoren :s09 ?

 

Wenn ich einen Schreibkurs mache, geb´ ich diese hier mit raus:

 

FINGERÜBUNGEN FÜR AUTOREN /10-MINUTEN-FITNESS FÜR AUTOREN

 

1)Erinnere dich an einen der peinlichsten Momente in deinem Leben und beschreibe ihn und wie du dich dabei gefühlt hast.

Setz noch einen drauf und beschreibe wie dein/e größte FeindIn fühlen würde, wenn sie dabei wäre.

 

2)Unterhalte dich mit einer der Hauptpersonen aus deinem Schreib-Projekt.

Frage ihn/sie, was sie am meisten nervt, was sie jetzt am liebsten tun würde, was ihre größte Angst ist.

 

4)Schreibe über die interessanteste Person, die du heute/in den letzten Tagen getroffen hast.

 

5)Lies alte Tagebücher oder Kalender/Notizbücher noch einmal durch – die Szenen und Erlebnisse, die dabei hochkommen, könnten dich zum Schreiben bringen...

 

6)Was regt dich auf? Schreib es auf und erzähle, was dir damit passiert ist.

 

7)Was nervt dich? Schreib darüber.

 

8)Was macht dir am meisten Freude? Schreib darüber.

 

9)Spiel ein bisschen „Tabu“: Nimm dir ein Objekt im Raum oder in deiner Wohnung. Dann schreib fünf Wörter auf, mit denen es am offensichtlichsten beschrieben werden kann. Dann schreib möglichst lebendig darüber, ohne diese Worte zu gebrauchen.

 

10)Beschreibe dich aus der Sicht d/eines Kindes/Hundes/Katze. Denke an deine Erscheinung, deine Wertvorstellungen, wie du handelst.

 

11)Stell dir vor, du besteigst einen Fahrstuhl, in dem die Lektorin deines Lieblings-Verlages steht. Beschreibe dein derzeitiges Schreib-Projekt in 3-4 Sätzen so, dass sie Interesse daran bekommt.

 

LG

 

Kathrin

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Hallo KathrinS,

 

da sind mir zu viele Superlative drin :s22. Ich mache das Gegenteil als Übung:

 

Nimm ein leeres Blatt und schreibe für eine halbe Stunde ohne den Stift abzusetzen.

 

Es ist irrsinnig interessant, welche Themen, Meinungen, Bilder da zu mir kommen. Und es verrät auch viel, wenn man immer wieder beim selben Thema ankommt. ;) Bei mir entstehen so die schönsten (aha, hier nun doch ein Superlativ!) Sätze, auch Ungewöhnliches, weil ich mich nicht vorher auf irgendeine festgelegte Richtung eingeschossen habe.

 

Bin aber deiner Meinung, dass das Training zum Aufwärmen ebenso dazugehört wie beim Pianisten und Sportler.

 

Inspirierte Grüße

Judith

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

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Hallo Judith,

 

das freie Schreiben ist doch auch klar, das machen ja wohl die meisten. Marco hatte ja nach Übungen gefragt udn auch dier sind natürlich Geschmackssache. Da kann sich ja auch jeder selber was ausdenken nach gusto ;D.

 

Viele Grüße

 

Kathrin

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Also mir gefallen diese Übungen nicht.

Das liegt vielleicht auch daran, dass mein Problem weniger der Mangel an Einfällen ist, als die Zeit sie auszuarbeiten. Ich sehe keinen Sinn darin, zur Übung meine peinlichsten Momente aufzuschreiben, wenn ich in der gleichen Zeit an einem "echten" Projekt arbeiten könnte.

Außerdem - das hört sich jetzt vielleicht etwas übertrieben an - "erschöpft" mich gerade das Schreiben mit der Hand. Da habe ich dann keine Kraft mehr an dem weiterzuarbeiten, was ich wirklich will.

Wem es Spaß macht, der profitiert sicher davon, für mich wären diese Übungen eher eine Quälerei.

Grüße vom Raben

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Witzig, ich könnte jetzt Rabes posting eins zu eins hier reinkopieren. :s21

Ich empfinde üben als Zeitverschwendung. Meine persönliche Meinung, wobei ich niemanden verurteile, der das hilfreich findet.

Ich "übe" lieber gleich an einem neuen MS.

Was ich aber sehr wohl tue, ist geistig "üben", also mir Situationen oder Dialoge auszudenken beim spazieren gehen beispielsweise, die ich dann später notiere und eventuell in ein MS einbaue, wenn sie was taugen.

 

LG

Joy

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Ich empfinde üben als Zeitverschwendung.

 

So für sich genommen ist das eine ganz schön - alberne Aussage! ;D

 

Aber ich verstehe deinen Kontext, und sage daher: Auch du übst doch!! Vielleicht an einem ganzen Manuskript, aber das ist nicht immer jedem Anfänger gegeben.

 

Mir ist darum nochmal wichtig: Es geht nicht ums 'üben', sondern um 'Übungen', und die vor allem für Anfänger!!

 

Ich bezweifle sowohl bei dir als auch Rabe, dass ihr von Anfang an (Vermutlich als Teenager oder noch früher) anfgefangen habt, Romane zu schreiben, und daran zu üben...

Auch bezweifle ich, dass ihr von Anfang an wusstet, WORÜBER es sich zu schreiben lohnt.

 

Interessanter ist das vielleicht für Leute wie Johnny, die ewig klagen: Ich weiß nicht, worüber ich schreiben soll...

Oder Leute, die sechzehn Seiten darüber schreiben, wie eine Oma Brötchen kauft, und nicht verstehen, weshalb das als langweilig gilt.

 

Davon abgesehen: Üben ist niemals verkehrt, und Übungen (!) sind für manche Menschen durchaus hilfreich. Viele Leute fangen mit einem Roman an, und verzweifeln, weil sie die Distanz nicht halten können, weil ihre Idee nicht mal für was kurzes reicht.

 

In diesem Zusammenhang finde ich euren kopierten Beitrag schlicht kontraproduktiv. :-/

 

Aber das nur am Rande...

 

Liebe Grüße,

Marco! :s17

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Sorry Marco, vielleicht hab ich am Thema vorbeigeschossen. Wenn du Anfänger ansprechen möchtest, dann hast du sicher Recht.

 

Ich habe allerdings von Anfang an gewusst worüber es sich zu schreiben lohnt. Sonst hätte ich gar nicht erst angefangen. Ich schrieb nämlich nicht um zu schreiben, sondern um eine Geschichte zu erzählen. Auch habe ich tatsächlich gleich an einem Roman geübt. Als Kind noch nicht, da probierte ich mich an einem Hörspiel aus. Später dann versuchte ich es einfach mit dem Roman. Übungen habe ich nie gemacht, nur der Übung wegen. Aber so bin ich einfach. Ich habe auch nie ein Übungstuch gestrickt, sondern gleich mit einem komplizierten Lochmusterpulli angefangen. (In den 80igern hat man tatsächlich noch selbst gestrickt) Ich liebe Herausforderungen!

Vielleicht hätte ich es leichter gehabt wenn ich mir die Zeit für Übungen genommen hätte, das will ich nicht bestreiten.

 

Also dann, immer weiter machen, ich will nicht kontraproduktiv sein. Aber es gibt eben immer zwei Seiten von allem.

 

LG

Joy

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Hallo, Marco!

 

Hier ist noch einer, den Du auspeitschen kannst  :s23

 

Ich muß Rabe und Joy recht geben - warum soll ich mit solchen Übungen meine Zeit vertun? Ich geb zu, manche können ganz witzig sein, resp. die Ergebnisse; es wär vielleicht mal ein nettes Spielchen, aber so richtig als (womöglich noch tägliche) Übungen?

Nee.

 

Dann würde ich lieber Briefe schreiben oder Tagebuch - auch das sind Übungen, sehr gute sogar, bei denen man an seinen Ausdrucksmöglichkeiten und Formulierungen feilen kann.

 

Wirklich interessant finde ich aber den zweiten Punkt, den Du ansprichst (wäre einen eigenen thread wert): Ich weiß nicht, worüber ich schreiben soll.

 

Das ist etwas, was ich überhaupt nicht verstehe, auch gar nicht nachvollziehen kann - was bitte jetzt nicht als herablassend empfunden werden soll.

Bei mir ist die Frage: wann soll ich das, um Himmels willen, alles bloß schreiben?

Ideen für Geschichten, Erzählungen, Romane laufen mir quasi ständig übern Weg, ich kritzel ein paar Notizen, um es nicht zu vergessen und bei Gelegenheit mal auszuarbeiten.... aber wann ich das machen soll, weiß ich nicht.

 

Allerdings bin ich sicher, daß das nicht nur mir so geht.

 

Gruß

Jan (arg vergrippt; deshalb liege ich eigentlich im Bett und feile am Exposé für ein Kinderbuch, wobei mich ständig eine Dame aus dem spanischen Hochadel nervt, sie hätte eine viel bessere Geschichte, die solle ich erst mal schreiben ;D ... Danke für die Suppe, Joy :) )

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Hallo,

 

eine der besten Übungen zum Schreibenlernen überhaupt:

 

Erzähle eine Geschichte in zehn Sätzen, mit Anfang, Mitte und Schluss.

 

Bei dieser Übung kommt es auf den Inhalt an,  nicht auf den Stil  :)

 

LG,

eva v.

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Hey Jan! (Und Joy!) ;D

 

Naja, mir gehts ja gerade auch um zwei Seiten, vielleicht kam das aus meinem ersten Post nicht heraus, darum ist ein eigener Thread gar nicht nötig.

 

Ja, es gibt sie, die Autoren, die gerne schrieben möchten, und nicht wissen, wieso. Und ja, es gibt sie, die Autoren, die zwar wissen, worüber sie schreiben, und am Stil scheitern.

 

Für mich sind das zwei probleme, die man haben kann, und ich gratuliere euch beiden, dass ihr offenbar a) keine Anfänger mehr seid, und b) niemals eine Schreibblockade hattet.

 

Das Thema Übungen hatten wir schon mal, da schieden sich vermutlich die Geister.

Die einen sagen: Ich übe nicht, ich schreibe einfach Romane, und wenn der erste gut wird, ist es so gut, wie wenn erst der 13 gut wird, aber warum üben, wenn ich gleich die dicken Klopper schreiben kann.

Für solche Leute sind 'Übungen' halt nicht nötig. Das ist doch gut! ;D

 

Aber es gibt auch Leute, die, bevor sie sich ans Opus Magnum wagen, erst mal wissen wollen: Wie erschaffe ich Spannung? Wie erzeuge ich Gefühle? Wie lasse ich den Leser hier die Augen aufreißen?

Und es gibt auch die Autoren, die sagen: Ich habe einen tollen Charakter, und weiß nicht, was ich ihn erleben lassen soll...

 

Und, eure Fähigkeiten und überkreativität in allen Ehren: Für SOLCHE Leute sind Übungen vermutlich keine Zeitverschwendung. Da liegt die Zeitverschwendung eher darin, ein Jahr lang einen Roman zu schrieben, bei dem man nichts lernt, weil man den Überblick nicht hat...

Gutes schreien liegt doch im Detail, nicht in der Masse, und für manche Leute lohnt es sich daher vielelicht, erst einmal anhand kleiner Textteile eben diese Details zu üben.

 

Wer das icht braucht - muss den Thread ja nicht lesen!

 

Ich halte Übungen nicht für zwangsläufig nötig, kenne aber genügend Leute, die damit viel anfangen können, und wo eine Aussage, das wäre Zeitverschwendung halt - am Thema vorbeischießt.

 

Einige Leute hier bedauern doch, dass es in Deutschland, im Gegensatz zu Amerika, so schwer ist, kreatives Schrieben zu 'lernen'. Die arbeiten schließlich auch nur mit Übungen.

 

Also, für die Leute, dies brauchen können halte ich Übungen für mehr als wertvoll!! :)

 

So, genug jetzt, mal sehen, ob sich hier noch jemand traut, eine Übung anzubringen, ohne sich deswegen 'Zeitverschwenderisch' zu fühlen. (Was ich nach solchen Postings nämlich befürchte...)!

 

Gruß,

Marco! :s17

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Tschuldigung.  :-[

 

Okay, also wenn ich persönlich nicht gemeint bin, dann kann ich aber dennoch eine Übung anbringen!  :s21

 

Man nehme sich ein Foto vor. Irgend eins, das etwas mehr zeigt als nur eine Person. Eine Szene vielleicht, oder ein Bild von einer Landschaft mit einem Auto drin. Und dann schreibe man eine kleine Geschichte passend zu dem Bild.

 

LG

Joy

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Huuh, jetzt isser sauer :s08

 

So, genug jetzt, mal sehen, ob sich hier noch jemand traut, eine Übung anzubringen, ohne sich deswegen 'Zeitverschwenderisch' zu fühlen. (Was ich nach solchen Postings nämlich befürchte...)!

 

Marco, hast völlig übersehen, daß ich ja sogar Übungen vorgeschlagen habe - Tagebuch, Briefe.

 

Schreib z.B. mal einen 10seitigen Brief an Großtante Erna über Deinen letzten Stadtbummel, ohne daß Tante drüber einschläft!

 

Da lernst Du ganz von selbst was über Dramaturgie und Spannungsaufbau... und hast nebenbei den regelmäßig erwarteten Pflichtbrief geschrieben  ;D

 

Gruß

Jan

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Fällt mir spontan die beliebte Aufgabe ein, sich in etwas völlig Abwegiges zu versetzen und innerhalb von zehn Minuten einen Text aus dieser Perspektive zu schreiben, mit Emotionen, Kurzhandlung, allem Drum und Dran. Mein Liebling: Stell dir vor, du seist eine Pizza.

Schärft Gefühl für Perspektiven und Empathiefähigkeit.

 

Was wir in der Schule immer gemacht haben: Über ein Thema aus der Sicht unterschiedlicher Leute einen Leserbrief schreiben. Als Wissenschaftler, als fromme Helene von nebenan, als der Schläger vom Stammtisch, als salbadernder Pfarrer, als Psychiater etc. Immer das gleiche Thema, aber jedes Mal andere Personen.

Schärft den Blick für Charaktere.

 

Noch so ne alte Schulübung: Man nehme ein einfaches, kompaktes Sujet, z.B. einen Restaurantbesuch. Den beschreibe man im Stil von Thomas Mann, Kafka, Max Frisch etc. pp. Nachahmen ist zwar bei vielen Autoren verpönt, aber als Sprachübung dieser Art schärft es enorm den Blick für verschiedene Stile und für aufmerksames Lesen. Dadurch, dass man sich etwa fünf möglichst gegensätzliche Stile wählt, besteht auch nicht die Gefahr, dass man sich die Nachahmung aneignet.

 

Ich könnt da jetzt ewig so weitermachen...

 

Jans Erna-Übung kann man auch witziger gestalten: Schreib deiner Tante über die Harmlosigkeiten der letzten Woche so, dass sie

- dich sofort enterbt

- dir eine Kreuzfahrt spendiert

- in die Psychiatrische kommt

 

Viel Spaß dabei, vor allem bei der Pizza und der Tante ;-)

Petra

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Liebe Petra, die Stilübung ist interessant. Das probier ich mal! Momentan klingen nämlich zwei meiner Roman-Protas noch ziemlich gleich, wenn sie was sagen. Da hilft ein geschäftes Ohr für verschiedene Arten, etwas zu sagen, bestimmt.

 

Liebe eva v.: Wie viele Neben-, Unter- und Schachtelsätze dürfen diese 10 Sätze denn haben? :s21

 

Liebe Zeitverschwender: interessant. Ich übe auch nicht am Roman vorbei. Denn meine Übung mit leerem Papier landet thematisch oft irgendwo da, wo ich im Roman hinsoll, oder sie destilliert einen Satz, den ich für mein Manuskript verwenden kann. Übungen mit vorgegebenem Thema (schreibe 10 Minuten über...) sind grundsätzlich zu Romanthemen. Soll heißen: Mein Roman spielt in London. Ich war schon dort. Und in meinem Roman soll man riechen, spüren, hören, dass man in London ist. Also schreibe ich 10 Minuten alles Mögliche, was mir zu London einfällt, unabhängig vom Roman. Irgendwann stoße ich dabei dann zu einer Kuriosität vor, die ich schon fast vergessen hätte, die aber Leben in meinen Roman bringt. Würde ich diese Übung in mein Romanmanuskript hineinschreiben, also gleich ins Reine sozusagen, kann ich nachher alles wieder rausschmeißen, als Übung aber ist es tatsächlich eine Art Aufwärmen für den Roman.

 

Vielleicht macht ihr das selbe, benennt es aber nicht als Übung.

 

Liebe Grüße

Judith

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

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Hallo Judith,

 

nein, das mache ich anders. Ist aber ne gute Idee!

Ich hab alles auf meiner Festplatte Gehirn gespeichert und rufe es dann da ab. Was ich mir unabhängig vom Roman aufschreibe sind nur Fragmente, die man schwerlich als Übung ansehen kann. Notizen von Kuriositäten, die ich vielleicht irgend wann mal brauchen kann.

 

LG

Joy,

 

die nicht gesagt hat Übungen seien in jedem Falle Zeitverschwendung, sondern, dass sie für MICH PERSÖNLICH nichts bringen. Als ehemalige Schule des Schreibens Schülerin hat mich das so genervt, dass ich den Kurs hingeschmissen habe. Ich habe einfach nicht die Ausdauer sowas durchzuziehen, wenn irgendwo ein unfertiges MS gammelt. Da übe ich lieber damit.

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Huuh' date=' jetzt isser sauer :s08[/quote']

 

Klingt so, hmm? ;D

 

War aber eigentlich nicht meine Absicht, hätte nur zu dem Zeitpunkt, als ich die Mail angefangen hab, schon seit einer Viertelstunde aus der Tür sein sollen, daher hab ich vielelicht etwas - gebellt! :)

 

Sorry!

 

 

Davon abgesehen:

 

Mir wurde (und wird) immer gesagt, ich würde so unheimlich lange (ab 15 Seiten aufwärts) und schön zu lesende Briefe, bzw. mittlerweile E-Mails schreiben. Scheint ne Autorenkrankheit zu sein. :)

 

Lieben Gruß,

Marco! :s17

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Also ich übe jeden Tag.

 

Egal was ich schreibe - immer ist es eine Übung. Eine Übung besser zu werden - und größer.

 

Ich habe mit Beiträgen für eine Elternzeitschrift angefangen zu schreiben.

Dann fiel mir eine Kurzgeschichte ein und ich dachte: Probiers mal.

Als mir ein Hörspiel angeboten wurde, habe ich es genau so gehalten und jetzt übe ich gerade an einem Kinderroman.

 

Je "größer" ich werde, umso öfter stoße ich an meine Grenze.

Aber je mehr ich schreibe, umso mehr "meckert" meine Erstleserin. Und dafür bin ich ihr sehr dankbar. Schließlich übe ich ja und will noch was lernen, um mich weiter zu entwickeln.

 

Aber ich brauche keine "Übungen" an sich.

"Learning by doing" klappt bei mir bisher prima. Damit arbeite ich mich langsam voran.

 

Das heißt - eine Übung brauche ich doch:

 

"Progressive Muskelentspannung"  :s17

 

die hilft mir zwar nicht beim Schreiben, aber mein Rücken freut sich  :)

 

Entspannte Grüße

Sabine

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Ich habe mal über einen Autor gelesen, der sich bevor er angefangen hat, zu schreiben, erstmal eine Stunde in ein -seiner Meinung nach- perfektes Werk vertieft hat, um die Sprache in sich aufzusaugen und dann angefangen hat, zu schreiben. Das ist eine Übung nach meinem Geschmack. ;)

Mir geht das, jetzt ohne Scherz, wirklich ebenfalls so, beim Lesen eines guten Buchs, ob ich es schon kenne oder nicht, kommen mir zig Ideen, wie ich meine Geschichte noch verändern oder umformulieren könnte. Ich habe immer Stellen, mit denen ich nie komplett zufrieden bin, mir dann aber einrede, sie seien ja doch ganz ok, das dann irgendwann nicht mehr glaube und schließlich -genau nach solchen Romanübungen- fällt mir dann die Idee ein, sie so umzuschreiben, dass sie mir passen. Das geht gar nicht in Richtung Plagiat oder ähnliches, aber meine grauen Zellen, die sich mit meinem Problem wohl unterbewußt befassen, stehen wohl auf diese Stimulierung.

 

Also: Übung: Lesen Sie in einem Roman, den sie als "sehr gut" geschrieben betrachten.

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Also: Übung: Lesen Sie in einem Roman' date=' den sie als "sehr gut" geschrieben betrachten. [/quote']

 

Das ist die beste Übung überhaupt! BEWUSST hin-lesen, sozusagen. Ich denke das mache ich andauernd, ohne es als Übung erkannt zu haben. ;)

 

LG

Joy

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Eine gute Übung ist es, rauszugehen, sich irgendwo hinzusetzen, Gegend anzugucken und zu beschreiben, was man sieht. Eben so, als wäre es der Schauplatz einer Geschichte. Ich bin mal vor vielen Jahren mit meinem damaligen Freund an so ein Flüßchen hier in der Nähe gefahren, und wir haben versucht, das Bild in Worte zu fassen.

Es ist gar nicht so einfach, mit Worten zu malen. Mein Freund scheiterte daran, daß ihm die Worte fehlten. Ich scheiterte daran, daß ich farbenblind bin, Schwierigkeiten bei der Unterscheidung von Grün und Braun habe und keine Namen für die vielen verschiedenen Grüns kenne. Und außerdem kann ich gerade Pappeln von Birken unterscheiden. "Da steht ein äh, hm, Baum mit hellgrünen Blättern, und drumrum, also um den Stamm, unten, ist Gestrüpp und Zeug" - das geht sicher auch bildhafter und detaillierter. ;D

Meine Homepage

 

Rabenzeit 1 gibt's als E-book und gedruckt bei Amazon. :)

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Seit ich selbst schreibe, d.h. eigentlich schon, seit ich die Manuskripte meiner Schwester testlese, kann ich leider nicht mehr entspannt lesen.

 

Ich fange an, die Texte zu lektorieren.

 

Aber dabei lerne ich auch, wie ich es nicht machen würde - auch eine Art von Übung!

 

LG

Sabine

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