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(Beate Maly)

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Dass Verlage immer öfter "fertige" Texte wünschen' date=' habe ich neulich in einem Artikel gelesen, weiss aber nicht mehr, wo. Als Begründung wurde dort angeführt, viele Lektoren hätten keine Zeit mehr dazu, Texte wirklich von Grund auf zu lektorieren, sondern würden sozusagen nur noch das Feintuning machen.[/quote']

 

Ja, das deckt sich mit meiner Erfahrung, die ich jetzt mit insgesamt 4 Lektoren gemacht habe. Wobei die kleineren Verlage sehr viel mehr Zeit auf das Lektorat verwendet haben.

 

Sicher hängt es vom Verlag ab, vom Lektor und auch von der Agentur, wie das Zusammenspiel gewichtet ist, um das Manuskript druckreif zu machen

 

Bei mir ist es zunehmend so, dass ich selbst immer mehr Verantwortung für das satzreife Manuskript übernehmen muss.

Bei der Frage: Agentur, ja oder nein kann es eigentlich kein Entweder-Oder geben, sondern der Autor sollte sich die Frage stellen: Was will ich erreichen?

Will ich in einem Publikumsverlag veröffentlichen oder in einem kleineren? An einen größeren Verlag wäre ich ohne Agent nie herangekommen.

 

Herzlichst

Christa

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@Kerstin und AndreasE.

Danke. Dann war ich wohl auf dem falschen Dampfer. Genau solche Agenten wären etwas für mich

 

Bei der Frage: Agentur, ja oder nein kann es eigentlich kein Entweder-Oder geben, sondern der Autor sollte sich die Frage stellen: Was will ich erreichen?

Will ich in einem Publikverlag veröffentlichen oder in einem kleineren? An einen größeren Verlag wäre ich ohne Agent nie herangekommen.

 

 

Wenn man das Ganze weiterdenkt, bedeutet das dann: "Selbst wenn ich in einem Publikumsverlag veröffentliche: wenn ich zu den Autoren gehören möchte, denen man die Spitzenplätze in den Vorschauen gibt, geht es erst recht nicht ohne Agenten." ?

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Hallo Tanja,

 

das ist Stand heute nur bedingt richtig. Es gibt einige sehr erfolgreiche Autoren die ohne Agentur aus- und die trotzdem in die erste Reihe kommen. Allerdings muss ich Dir, was die Perspektive angeht, gefühlsmäßig beipflichten, denn die Tendenz geht klar dahin, dass man zukünftig ohne Agentur wahrscheinlich nur in absoluten Ausnahmefällen einen echten Hauptgewinn landet.

 

Es ist ja nicht nur die Literatur aus dem angloamerikanischen Raum, die in weiten Teilen sehr erfolgreich ist (auf vielen Gebieten erfolgreicher als die inländische), sondern auch das Konzept, wo Autoren fast ausnahmslos mit Agenturen arbeiten, scheint sich langsam immer mehr durchzusetzen.

 

Gruß, Alf.

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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Die Agenturen unterscheiden sich m. W. in ihrer Arbeitsweise. Manche Agenturen beschäftigen eigene Lektorate, andere nicht. Meine Agentin etwa hat noch nie ein Manuskript von mir vorlektoriert (und meine anderen Agenturen vorher auch nicht). Von Kolleginnen weiss ich jedoch, dass die sehr froh sind über die Lektorinnen in ihren Agenturen.

 

Auch die Zusammenarbeit zwischen Autor-Agent-Lektor unterscheidet sich. Mein Lektor bei Aufbau etwa möchte jedes Expose ausdrücklich nur von meiner Agentin bekommen, obwohl ich die Themen im Vorfeld mit ihm diskutiert hatte. Meine Lektorin bei Goldmann ist da etwas weniger streng. Es ist aber klar, dass die wirtschaftliche Seite (also die Vertragsverhandlungen) ausschließlich über die Agentur geführt werden - und deshalb ist es sinnvoll, dass meine Agentin auch in das Expose eingebunden ist. Fragen zum Roman allerdings werden niemals über die Agentin gestellt, hier erfolgt der Kontakt direkt zwischen Autor und Lektor (sonst wäre das ja wie Stille Post).

 

Übrigens habe ich noch nie ein fertiges Manuskript abgegeben, sondern nur Exposes und zuletzt eine (unfertige) Leseprobe, weil ich das Genre wechseln wollte. Diese Arbeitsweise hat mir bisher zehn Veröffentlichungen eingebracht und (ganz neu) einen Spitzentitel-Vertrag. Letzteren schreibe ich gerade, der Roman erscheint im April 2012.

 

Ich denke, dass Beates Vita ein wenig meiner eigenen gleicht. Wer bereits Veröffentlichungen vorweisen kann und ein gutes Standing bei einem Verlag hat, braucht eigentlich kein Manuskript vorzulegen, um voran zu kommen. Ich war auch schon im Geschäft, als ich meine derzeitige Agentin kennen lernte und hatte bereits einen neuen Vertrag in Aussicht. Niemand wäre auf die Idee gekommen, hier einen fertigen Roman zu verlangen.

 

Viele Grüße

Micaela

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Niemand wäre auf die Idee gekommen' date=' hier einen fertigen Roman zu verlangen.[/quote']

Das macht mir Mut, setzt aber nachvollziehbarerweise ein gewisses Renommé voraus und um das zu erlangen, wird man zuerst ein oder zwei wenigstens einigermaßen erfolgreiche Romane abliefern müssen oder ist das eine Fehleinschätzung von mir?

 

Gruß, Alf.

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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Lieber Alf,

 

was ist schon erfolgreich heutzutage?

 

Die Frage ist allerdings auch, ob Du in Deinem bisherigen Genre bleiben willst. Wenn nicht, wirst Du - wie in meinem Fall neulich auch - eine Leseprobe vorlegen müssen, um zu zeigen, dass Du halt auch in anderen Bahnen als den bisher eingefahrenen kannst.

 

Viele Grüße

Micaela

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Das macht mir Mut, setzt aber nachvollziehbarerweise ein gewisses Renommé voraus und um das zu erlangen, wird man zuerst ein oder zwei wenigstens einigermaßen erfolgreiche Romane abliefern müssen oder ist das eine Fehleinschätzung von mir?

Gruß, Alf.

Mein Debüt erscheint erst im Sommer, trotzdem habe ich bereits Verträge für weitere Romane bekommen, die teilweise nur über Exposé verkauft wurden. Ich denke, man braucht auch dabei einfach Glück und einen tollen Agenten.

 

Liebe Grüße

Kerstin

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Hallo Micaela,

 

mit einer Leseprobe (ja, auch bei mir wird parallel demnächst ein anderes Genre beackert) kann ich absolut leben. Ich möchte nur gerne davon weg, erst ein ganzes MS schreiben zu müssen, bevor man in die Akquiese geht. Nicht dass ich nicht gerne schriebe ;), aber ich würde schon gern etwas mehr Sicherheit haben, BEVOR ich 300 oder mehr Normseiten auf doof und mit Herzblut plane, recherchiere und verfasse.

 

Ich würde mir wünschen, es liefe wie bei Kerstin, aber entweder bin ich noch nicht gut/renommiert genug oder es liegt an anderen Umständen...

 

Gruß, Alf.

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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Ich würde mir wünschen' date=' es liefe wie bei Kerstin, aber entweder bin ich noch nicht gut/renommiert genug oder es liegt an anderen Umständen...[/quote']

 

Bei mir läuft's ebenfalls nicht wie bei Kerstin, also bin ich auch noch nicht gut/renommiert genug. :D

Ich kenne das mit den 300 Seiten, von denen man nicht weiß, ob man sie veröffentlichen wird. Aber müssen musste ich das noch nie.

Die Bücher der Kleinverlage waren fertig, wurden aber ausführlich lektoriert (für das zweite hatte ich überhaupt kein Exposé). Für das erste über Agentur durfte ich 20 Seiten Leseprobe einschicken, danach wurden nur noch Exposés verkauft, egal, ob ich das MS schon geschrieben hatte oder nicht. Ich schreibe meine Romane deswegen (freiwillig) fertig, um nicht so unter den Abgabedruck zu geraten.

 

Christa

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Das liegt an anderen Umstaenden, Alf!

Mein erster Roman wurde praktisch als Idee - nur mit katastrophalem Expose - von meiner Agentur unter Vertrag genommen. Und zwar nicht, weil ich renommiert war (war ich nicht) oder weil der Roman so toll war (er flopte spaeter), sondern weil sich das Genre (historischer Roman) auf seinem Hoehepunkt befand und man die Dinger praktisch blind und im Dutzend verkaufen konnte. Die hat praktisch jeder Agent "mal so mitgenommen". Ich habe dann auch als Onkel No-name einen Zweibuchvertrag bekommen, vom zweiten Roman existierte nicht mehr als meine Liebe zu ihm.

Jetzt ist das Genre auf dem absteigenden Ast und es sieht ganz anders aus. Autoren muessen beweisen, dass ihr Projekt das Messer ist, mit dem man sich von dem Schrumpfkuchen noch was absaebeln kann. Und das ist nur ein Beispiel dafuer, dass Glueck einfach auch ein wichtiger Faktor ist. Wenn man - wie ich - ueberhaupt keine Marktstudien betreibt und dazu auch kein Talent hat - kann man eben nur hoffen, dass man im richtigen Augenblick genau am richtigen Ort die Kiste mit dem richtigen Etikett hochhaelt.

 

Aber das ist ja nur ein Weg.

Es gibt viele andere, und wenn man nicht in den Glueckstopf gegriffen hat, ist das zwar entmutigend, aber vielleicht sitzt man dafuer nachher dauerhafter im Sattel als die, die den leichteren Start hatten. Das weiss doch bei der Branche alles kein Mensch.

 

Ich druecke jedenfalls fest die Daumen.

 

Herzlich,

Charlie

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Ich würde mir wünschen, es liefe wie bei Kerstin, aber entweder bin ich noch nicht gut/renommiert genug oder es liegt an anderen Umständen...

 

Ich glaube, dahin zu kommen ist mit Hilfe einer Agentur wesentlich leichter. Erstens verhandelt der Agent wahrscheinlich besser als der Autor, zweitens bürgt er auf gewisse Weise auch für die Qualität der Autoren, die er vertritt.

 

Viele rüße,

 

Mascha

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Ich würde mir wünschen' date=' es liefe wie bei Kerstin, aber entweder bin ich noch nicht gut/renommiert genug oder es liegt an anderen Umständen... [/quote']

 

Ich glaube, dahin zu kommen ist mit Hilfe einer Agentur wesentlich leichter. Erstens verhandelt der Agent wahrscheinlich besser als der Autor, zweitens bürgt er auf gewisse Weise auch für die Qualität der Autoren, die er vertritt.

 

Viele rüße,

 

Mascha

Genau das ist meine Hoffnung und ich werde (@Charlie: obwohl es wieder mal ein HR ist) das bei meinem Neuen auf jedenfall aktiv ansprechen. Schaun wir mal, ob das funktioniert. Bei einem Verlagskontakt scheint es zumindest so zu sein.

 

Gruß, Alf.

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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Ich habe ja meine HR-Story nur als Beispiel dafuer angefuehrt, dass Faktoren eine Rolle spielen, die nicht bei uns liegen und fuer uns auch nicht immer zu durchblicken sind. Natuerlich kaufen Verlage auch jetzt noch HRs und Agenturen nehmen sie unter Vertrag. Es ist nur nicht mehr ganz so einfach (hier im Forum hat man's auch gesehen. Es gab mal eine Zeit, da haette man einen eigenen Erfolgsthread fuer HRs aufmachen koennen). Ich finde es angenehm, solche Dinge zu wissen, weil man sich ja ohnehin schon zerfleischt und permanent die Schuld ausschliesslich beim eigenen Projekt sucht. Und es kann ja auch helfen, sich zu sagen: Okay, jetzt gerade ist mein Genre ein bisschen out, aber es kann ja auch wiederkommen. Und dann stehe ich schon parat ...

 

Viele Gruesse von Charlie

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Ihr Lieben,

 

eine Formel für den Bestseller gibt es nicht - das sollte sich inzwischen herumgesprochen haben. Der wichtigste Faktor im Autorenleben ist Glück. Glück, Glück und nochmals Glück. Um mit den Worten meiner Agentin zu sprechen: Einen Roman zu veröffentlichen, ist wie Lotto spielen.

 

Ausdauer, Fleiß, Leistung - das sind vielleicht Dinge, die langfristig hilfreich sind, aber das alleine bringt es leider auch nicht. Man muss - und das ist es aus meiner Erfahrung wirklich - am richtigen Ort mit dem richtigen Stoff zur richtigen Zeit zur Stelle sonst. Alles andere ist Illusion.

 

Auf meinem Weg zum Spitzentitel war meine Agentin der wichtigste Faktor: Sie gab mir den Rat, welches Genre gerade gefragt ist, sie brachte Expose und Leseprobe unter die Leute und bereitete schließlich die Auktion vor. Ohne sie hätte ich das niemals geschafft.

 

Und, Alf, ich habe keine (Lebens-) Zeit, 300 Seiten oder mehr zu schreiben, die vielleicht keiner lesen will. Schreiben ist zwar mein Leben, aber so versessen bin ich auf meine Ergüsse denn doch nicht :D

 

Liebe Grüße

Micaela

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Und' date=' Alf, ich habe keine (Lebens-) Zeit, 300 Seiten oder mehr zu schreiben, die vielleicht keiner lesen will. Schreiben ist zwar mein Leben, aber so versessen bin ich auf meine Ergüsse denn doch nicht  :D[/quote']

Das ist eine sehr professionelle Einstellung, die ich genau so empfinde, aber zu der mir, da bin ich ehrlich, bislang der Mut fehlte. Aber Du hast vollkommen Recht!

 

Danke! Alf.

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für die zahl- und sehr hilfreichen Beiträge. Ihr habt mich in dem bestärkt, was ich ohnehin geahnt hatte. Mein persönliches Projekt für die nächsten Monate wird die Suche nach einer passenden Agentur sein.

LG aus Wien

Beate

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Zu offenherzige Antworten (mir fällt keine bessere Formulierung ein) wurden in den Mitgliederbereich in [link=http://autorenforum.montsegur.de/cgi-bin/yabb/YaBB.pl?num=1297624410]dieses Thema verschoben.[/link]

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