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AngelikaD

Songfiction?

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Meine Frage ist eine Mischung aus Handwerk und Recht, daher wusste ich nicht genau, wo ich sie reinsetzen sollte.

Den Gedanken hat die Kitschfrage angestoßen, aber das wäre ein neuer Thread im Thread, also besser getrennt fragen.

 

 

Meine Erfahrungen mit Kindern/Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 15 haben mir gezeigt, dass man in dieser Altersgruppe Gefühle am besten mit Musik erreicht, Musik nimmt in ihrem Leben einen viel größeren Raum ein als das Lesen von Büchern.

 

In Internetforen, wo Jugendliche ihre Fictions posten, sind Songfictions ein eigener Bereich unter den Geschichten, in Ratgebern übers Schreiben habe ich sie nicht gefunden.

 

Soweit ich anhand der Beispiele im Netz gesehen habe, funktionieren diese so, dass eine Szene erzählt wird, in der ein Prota einen bestimmten Song hört und in die Erzählung werden Zitate aus dem Songtext eingeflochten. Wie bei einem Gedicht, zentriert in der Mitte, stehen dann ein paar Zeilen aus dem Lied.

Meistens wird im Verlauf der Szene das ganze Lied zitiert.

 

Die Leserschaft nimmt diese Anregung offenbar dankbar auf, wenn beim Lesen des Textes im Kopf das Lied ertönt, ist meist auch die Stimmung des Liedes Teil der Szene.

 

Ist das rechtlich gesehen erlaubt, ein ganzes Lied zu zitieren?

Hat jemand das schon gemacht und Erfahrung damit, wie gut das bei seinem Zielpublikum angekommen ist?

Derzeit in Schreibpause... mit immer wieder Versuchen, dieses Sumpfloch zu verlassen

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Liebe Angelika,

 

auf Anhieb fällt mir da Heidi Hassenmüller ein, in deren Roman "Kein Engel weit und breit" Robbie Williams' Song "Angels" komplett zitiert wird.

 

Ich selbst baue höchstens ein paar Liedzeilen ein. Wenn das für den Verlauf der Handlung wichtig ist, sagte meine Lektorin beim ersten Mal, gäbe es damit keine Probleme.

Allerdings solltest du bedenken, dass die Lebenszeit aktueller Songs sehr kurz sein kann. Wenn du Pech hast, interessiert sich kein Mensch mehr dafür, wenn dein Roman erscheint. Deshalb greife ich, wenn ich Musik im Buch brauche, meistens auf "Klassiker" zurück.

 

LG,

Christine

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Aus aktueller, eigener Erfahrung kann ich nur davor warnen, ganze Liedtexte zu verwenden. Ich habe gerade - witzig - eine historische Songfiction geschrieben. Und zwar mit Texten aus dem Minnesang. Nun möchte man meinen, die Minnelieder aus dem 12. und 13. Jh. seien wirklich so was von gemeinfrei, aber weit gefehlt - die Übersetzungen aus dem MHD sind es nicht, und so müssen also die Abdruckrechte für die Veröffentlichung dafür eingeholt werden.

 

Aktuelle Songtexte sind nie gemeinfrei, sie zu verwenden kostet den Verlag immer Geld. Also solltest Du so etwas mit dem Lektorat gut absprechen.

 

Andrea

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Wie ist es mit einer einzelnen Refrainzeile, die eine Stimmung ausdrücken soll, wenn der Künstler genannt wird? Z.B. "im Autoradio lief soundso. Beim Refrain (kurzes Zitat) dachte er an ..."

Kostet das auch Abdruckrechte?

 

Gruß, Melanie

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Nun möchte man meinen' date=' die Minnelieder aus dem 12. und 13. Jh. seien wirklich so was von gemeinfrei, aber weit gefehlt - die Übersetzungen aus dem MHD sind es nicht, und so müssen also die Abdruckrechte für die Veröffentlichung dafür eingeholt werden.[/quote']

Interessant, denn ich habe eine ähnliche Situation. Ich zitiere Troubadour-Verse, allerdings im Original und die Übersetzung ins Deutsche ist meine eigene. Zu Rate gezogen habe ich dabei für das gleiche Gedicht jeweils englische wie französische Übersetzungen, weil ich kein Okzitan spreche (jedenfalls nicht gut genug), aber wie gesagt, der deutsche Text ist meiner. Der Verlag fand nichts dabei.

 

LG

Ulf

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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@Melanie: Eine Zeile geht meist ohne, aber wenn jemand kniepig ist, kann er den Verlag trotzdem an den Ohren kriegen. So hat mir meine Lektorin das vermittelt.

 

@Ulf: Ja, ich habe mich auch mit eigenen Nachdichtungen größtenteils aus der Affäre gezogen. Aber bei der Carmina burana ging das nicht. Mein Verlag kümmert sich um die Rechte.

 

Andrea

 

Ich verschiebe das mal in die Rechte-Abteilung, denn darum geht es ja. A.S.

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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