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(Minka)

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Hallo!

 

Wenn ich mein Manuskript so ansehe, komm ich ins Grübeln. Nicht nur, weil es so viel Arbeit ist, alles zu überarbeiten. Auch die Seitenanzahl macht mir Kopfzerbrechen.

Ich zähle derzeit 216 Seiten. Manuskriptseiten!

Sind das zu wenig für einen Thriller? Ich habe mich in Büchereien umgesehen, dort gehts ab 300 Seiten los.

Aber umso mehr ich überarbeite, umso mehr streiche ich heraus. Dazu kommt kaum etwas. Obwohl ich meine Story gerne "dichter" haben möchte.

Z.B. finde ich diese Geschichte schön dicht:

(Link ungültig)

 

Meine kommt mir irgendwie gestelzt vor, nicht so ausführlich. Irgendwie habe ich ein Problem damit, eine fertige Story nachträglich ausfühlicher zu machen.

 

Ich bin jetzt etwas vom Thema abgekommen. Eigentlich war es die Seitenanzahl, die mich momentan interessiert.

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Mir wären das auch zu wenig Seiten.

 

Ich habe die Tendenz, Bücher durchaus auch nach Ihrer Dicke auszuwählen. Ab Seite 200 habe ich mich in die Geschichte so richtig eingekuschelt und hoffe, dass sie mich noch eine Weile weiterträgt - wenn sie denn interessant genug ist. Wenn es dann aber bereits dem Ende zugeht, enttäuscht mich das.

Andererseits, Bücher, die bis zur Seite 50 (letzte Chance: 100) nicht richtig vom Fleck kommen, lege ich in die Ecke. Und es gibt auch eine Menge Bücher, die gerne um 1/3 kürzer sein könnten. Zuletzt ging mit das bei Andreas Eschbachs "1 Billion Dollar" so, und mit Frank Schätzings "Der Schwarm" verhält es sich ähnlich.

 

Aber: ich denke, es ist Geschmackssache. Persönliche Geschmackssache und die des Zielpublikums insgesamt. Leser historischer Romane werden vielleicht erst ab 500 Seiten warm, Krimileser sind möglicherweise mit 200 Seiten bereits vollkommen zufrieden.

 

Es wundert mich nicht, dass du beim Überarbeiten kürzt. Das ist gut so und notwendig. Denn erst beim Überarbeiten fallen einem die Gußgrate, Tropfnasen und überstehenden Ecken auf.

Zu diesem Zeitpunkt etwas hinzuzufügen, wäre ja so, als würde man die Marmelade, die man hat, einfach etwas breiter vertreichen. Tatsächlich müsstest du aber eine neue "Portion" hinzufügen: einen zusätzlichen Protagonisten, einen weiteren Schauplatz, einen weiteren Konflikt, einen zusätzlichen parallelen Handlungsstrang, neue Komplikationen, Irreführungen, Erkenntnisse, Nebenpersonen, etc., etwas, das sich idealerweise an mehreren Stellen des Buches einfügt und nicht wie aufgepfropft aussieht.

 

Das Buch ein paar Seiten "strecken" geht sicher immer, indem man dies oder jenes ausführt, hier ein paar Zeilen Landschaft mehr, oder ein längerer innerer Monolog... aber dadurch verlangsamt du das Buch, und du wirst keine großen Änderungen am Umfang zustande bringen. Das geht nur, wenn es die Story auch hergibt. Und vielleicht ist deine Story nun mal so schlicht oder so gradlinig, dass 216 Seiten völlig ausreichend sind, um alles zu erzählen, was es zu erzählen gibt.

 

Andreas

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Hallo Minka,

zum Kürzen und Längen hat Andreas Wichtiges gesagt. Ich denke mal, es kommt aufs Genre an? Bei Thrillern erwarte ich als Leserin auch eher etwas dickeres, wobei ich langsam eine Abneigung gegen superfette Wälzer entwickle (kämpfe mich gerade masochistisch durch Mr. Norell und Mr. Strange).

 

Wenn ich persönlich weit unter Vorgabe bleibe, frage ich mich, ob die Idee vielleicht doch nicht so tragend war, wie gedacht. Ein Roman von 150 Seiten könnte vielleicht als Kurzgeschichte besser kommen. Aber das darf für dich kein pauschales Kriterium sein - warum ein MS zu lang oder zu kurz ist, kann nur beurteilen, wer es kennt.

 

Schöne Grüße,

Petra

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Wenn ich auf das höre, was Testleser (aus dem Bekantenkreis wohlgemerkt) gesagt haben, gibt es in meinem Roman kaum Durststrecken.

Die meisten Tester haben ihn innerhalb zwei Tagen durchgelesen. Wobei sich wirklich die Frage stellt - war er so spannend, oder nur so kurz?

Ich denke schon, dass meine Geschichte mehr Seiten hergeben würde, wenn sie ein anderer geschrieben hätte. Ich fasse mich immer gerne kurz (auch wenns jetzt gerade nicht so aussieht).

Andere beschreiben Situationen immer ausführlicher. Ich schreibe: Sie zog sich aus und legte sich auf das Bett. Andere schreiben: Sie legte ihren Mantel über die Stuhllehne und befreite sich von ihren Pumps. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, es war erst acht Uhr. Sie schüttelte ihr Haar zurecht und setzte sich aufs Bett. Dann legte sie sich hin ... oder was weiß ich.

Ich finde ein bisschen mehr Details würden meinem Roman gut tun.

 

Kennt ihr den Verlage, die überhaupt 200-Seiten-Romane veröffentlichen? Eigentlich trifftet mein Roman ein wenig ins Genre Romantic-Thriller ab - wenn das was hilft.

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Kennt ihr den Verlage, die überhaupt 200-Seiten-Romane veröffentlichen?

 

Wenn es dich tröstet, Minka, mein Roman, der Ende April erscheint, hat ca. 235 Seiten. Lieber eine rasante Geschichte als Gelaber, denke ich als Leserin. Wenn du fühlst, dass dein Roman rund ist, verrenk dich nicht und biete ihn an. Wenn er gut ist und genommen wird, erfährst du vom Lektorat, wo noch zu flicken ist.

Schöne Grüße,

Petra

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(Peter_Dobrovka)

Ich schreibe: Sie zog sich aus und legte sich auf das Bett. Andere schreiben: Sie legte ihren Mantel über die Stuhllehne und befreite sich von ihren Pumps. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, es war erst acht Uhr. Sie schüttelte ihr Haar zurecht und setzte sich aufs Bett. Dann legte sie sich hin ...

Beides ist besser, beides ist schlechter.

Je nach dem.

Und wer das genau wüßte, wann was besser ist, besäße den unfehlbaren Schlüssel zum Erfolg.

 

Die Aufmerksamkeit eines Menschen ist umso größer, je mehr ihn etwas interessiert. Aber was ihn mehr interessiert und was weniger, das weiß niemand, manchmal nicht einmal er selbst.

Nur bei wenigen Themen kann man sich als Autor sicher sein, daß es sehr viele oder sehr wenige interessieren wird. Nichts auf der Welt interessiert JEDEN oder NIEMANDEN.

 

Wenn sich jemand auszieht und auf das Bett legt, kann das etwas sein, das man besser kurz und knapp abhandelt, aber es kann auch Leute geben, die sich für Details interessieren. Nur welche? Ja, das ist eben die Kunst, das zu erraten. Ich zum Beispiel bin prinzipiell für den ersten Satz, weil mich Jacken und Haare und Uhren nicht so furchtbar interessieren.

Aber die Pumps interessieren mich dann doch. Ich stelle mir Frauen gerne in Pumps vor. Dieses Detail gibt Variante 2 dann so viel Plus, daß ich ihn besser fände, wenn ich wählen müßte.

 

Maßgeschneidert für meinen Geschmack wäre dieses:

Sie zog sich aus, befreite sich dabei von ihren Pumps und legte sich auf das Bett.

Das ist aber nur maßgeschneidert für MEINEN Geschmack. Frag hundert andere Leute und du kriegst hundert andere Antworten bzw. Vorschläge.

 

Tja, und darum besitzt man auch meiner Ansicht nach keine Distanz zum eigenen Text oder muß ihn erst Wochen bis Monate einschließen und dann neu lesen. Was man selbst schreibt, folgt dem, was man selbst für interessant / wichtig erachtet in perfekter Weise. Niemand anders kann so perfekt für einen schreiben wie man selbst.

 

Was die Seitenzahl angeht: Da sollte man, wenn man verlegt werden will, den Vorgaben des Verlags folgen, wenn der welche hat. Man kann je nach Geschichte beliebig strecken oder stauchen, indem man Details hinzufügt oder streicht, schlimmstenfalls ganze Szenen hinzufügt oder streicht. Das geht. Es geht natürlich wesentlich besser im Exposestadium, aber wenn man ein paar tausend Euro in Aussicht hat, geht es auch später. Hehehe.

 

Peter

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Wieder einmal kann ich nur als Leser meine Meinung kundtun (vielleicht sollte ich mir sowas mal als Textbaustein stricken):

 

Ich persönlich bevorzuge die längere Version, wenn sie mir die Protagonistin näherbringt. Als Leser weiss ich jetzt, daß sie kein Punk in Motorradstiefeln ist, sondern offensichtlich Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild legt. Legt sie ihre Jacke ordentlich über die Stuhllehne oder schmeißt sie ihren Sachen auf den Fußboden? Putzt sie sich vorm Ins-Bett-Gehen die Zähne oder schläft sie mit brennender Zigarette ein? Solche kleinen Ausschmückungen können einem Leser viel über den Charakter der Protagonistin verraten.

 

Ich erfahre auch immer gerne etwas über das örtliche Umfeld. Befindet sie sich in einem Hotelzimmer, Büro, Altbauwohnung oder Einfamilienhaus? Die "Bühne" kann eventuell wichtig für die Handlung sein, dann sollte sie auch sorgfältig beschrieben werden.

 

Du könntest auch die berüchtigte "Spiegelszene" einbauen, so daß der Leser erfährt, wie die Protagonistin aussieht. Muß und sollte aber vielleicht eher nicht ... :s02

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Hallo!

 

Ja - die leidigen Seitenzahlen! Ich habe immer das problem, dass ich zu viel schreibe. Ich richte mich immer nach der Anzahl der Zeichen eines Textes.

 

Wenn ich eines meiner Gebundenen Bücher nehme und es mit einem Pb-Buch vergleiche staune ich immer: Das gebundene hat im Vergelich zu anderen Büchern dieses Verlages doppelten Inhalt, da die Schrift sehr klein ist. Nehme ich ein Pb von mir, das wesendlich mehr Text enthält, ist ist es höchstens 1/3 so dick wie dieses.

 

Ein Skript von mir mit rund 1. Mio Stellen ist ein recht dünnes Buch. Mein Verlag quetscht den Text, macht die Schrift sehr klein. Nicht sehr ansehnlich sind die, das muss ich gestehen!

 

Ich richte mein Augenmerk beim Buichkeuf auch immer auf die Seitenzahl bzw. wie dick es ist! Das machern sicher (unbewusst?) die meisten Käufer. Auch wenn - wie gesgat - viel dünnere Bücher viel mehr Text enthaten können...

 

Beste Grüße

Lars :s13

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Dass manche Bücher dünner und manche dicker aussehen, obwohl die Textlänge gleich ist, liegt auch oft daran, dass bei manchen ein Papier mit höherem Volumen verwendet wurde. Volumen: ein Papier mit 90 g/qm und 1,5fachem Volumen wiegt zwar noch immer 90 g, ist aber dementsprechend dicker, als ein 90 g/qm-Papier mit 1fachem Volumen.

 

Ich entschließe mich zum Kauf eines Buches auch immer aufgrund der Dicke des Buches. Ich tendiere zu dünneren Büchern, da mir bei dickeren das Risiko zu groß ist, lange Durststrecken erleiden zu müssen. Aber wie gesagt, das Volumen-Papier mogelt uns oft was vor.

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Hallo, Minka!

 

Petra hat wohl schon das wichtigste gesagt: mach Dir keinen Krampf, sonst schreibst Du bloß verkrampft.

Wenn die Geschichte rund und stimmig ist (und auch noch Deinen Testlesern gefallen hat), würde ich mich um die Seitenzahl überhaupt nicht scheren.

Es gibt herrliche Romane (ja, Romane, keine Erzählungen), die bloß 120, 140 Seiten haben - ich sag zwar auch immer, wie Andreas, je dicker, desto lieber, aber der Umfang ist kein Qualitätskriterium.

Und wenn Dein Manuskript in Richtung Romantic-Thriller geht, will ich ein bißchen aus dem Nähkästchen plaudern: Ich hab vor etlichen Jahren eine Reihe solcher Romane übersetzt - und meist kam seitens des deutschen Verlags die Bitte, das Original doch um rund 20 bis 30 Seiten zu kürzen.... :-X

Gruß

Jan

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Hallo Minka,

 

du hast einen Romantic Thriller geschrieben?

 

Dann stellt sich die Frage, wo du ihn veröffentlichen möchtest. Für Heftromane und Taschenheftromane gilt mit Sicherheit - siehe Jan - kürzen. Taschenheftromane á la Panini und CORA liegen bei 200.000 Anschläge.

 

Strebst du Buchformat an, dann wirst du wohl aufstocken müssen. Ab 350 Seiten aufwärts gilt z.B. bei Moments als Norm.

 

So viel kann ich dir ohne weitere Informationen mit auf den Weg geben.

 

Welchen Verlag strebst du denn im Idealfall an? Vielleicht können wir dann konkreter raten.

 

Liebe Grüße

Marte,

deren erster Roman (Frauenkomödie) 220 Seiten hatte  ;).

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Hallo Minka,

 

bin ganz neu hier und habe mich erst einmal umgesehen, aber zum Thema Romantic Thriller muss ich mich natürlich melden, da ich selber in diesem Genre schreibe. ;)

 

Da das Zielpublikum für Romantic Thriller zum Bereich der Vielleser gehört (zumindest größtenteils) wird ein dickeres Buch sicher etwas besser ankommen als ein dünneres. Natürlich können auch dünnere Bücher sehr gut sein, aber ich kann mir vorstellen, dass die Leser gerade im Bereich Spannung und Liebe gerne auf etwas dickeres, gehaltvolleres zugreifen. (Geht jedenfalls mir so!) Außerdem besteht ein Romantic Thriller ja aus zwei Genres, die beide bedient werden wollen.

 

Aber wie die anderen schon sagten, das musst du letztendlich doch ganz alleine entscheiden, bzw. im Endeffekt dann der Verlag, dem du das Manuskript anbietest.

 

Viele Grüße,

 

Kokopelli

 

P.S.: Grüße an Marte und Sysai, ich schätze mal, ihr erkennt mich!

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