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Dagmar

?! Was drückt ihr damit aus?

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Ich habe mich gerade bei "?!" ertappt, als ich ein höchstmöglichest Erstaunen schildern wollte. (Vater findet den verloren geglaubten Sohn wieder. Sohn erkennt ihn. Stellt fest, ist ungläubig beinahe, gleichzeitig glücklich)

Es kommt zu eben diesem Ausruf: Vater?!

 

Für mich steckt nun natürlich sehr viel emotionale Kraft hinter diesem Ausruf.

Nutzt ansonsten noch jemand die Kombination von Fragezeichen und Ausrufezeichen?

Wird sie überhaupt gerne gelesen?

Gespannter Gruß von Dagmar

Das Beste beim Diktieren ist, dass man Worte verwenden kann, von denen man keine Ahnung hat, wie sie geschrieben werden.

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So eine Zeichenkombination ist natürlich eine Möglichkeit, in sehr kurzer Form etwas auszudrücken.

 

Ich selber lese sie nicht so gerne, vor allem dann nicht, wenn sie gehäuft vorkommt. Und dementsprechend benutze ich so etwas äußerst sparsam.

 

Bin gespannt, was die anderen sagen.

 

Liebe Grüße,

 

Inken

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Ich benutze !? auch nur in privaten Mails und ich glaube, dass ein Lektor es nicht gerne liest. Kommt aber wahrscheinlich auf die Art des Textes an. Wenn er in einem sehr lockeren Stil geschrieben ist mit einem sehr lockeren Ich-Erzähler - vielleicht!?

 

Andererseits gibt es so viele Möglichkeiten, die Situation als Autor anders auszudrücken als in Privattexten. Zum Beispiel: "Vater!", rief er ungläubig aus. Das fände ich schöner.

 

Susanne

Autorin, Lektorin und Korrektorin. www.susanne-rauchhaus.de

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Wenn überhaupt, dann !? und nicht ?! und dann auch nur in Comics. ;D

 

Meine gelegentlich verwendeten ?? wurden auch immer auf ? reduziert, und in Nachhinein stört es mich auch nicht mehr.

Im Schreibfluss aber, wenn man seine Dialoge hört, seine Figuren aufgeregt über der Tastatur schweben, Brüllen, fassungslos sind, niederbrechen vor Gemütsbewegung, dann darf man in der Rohfasssung natürlich wie wild mit den betonenden Zeichen, und auch in fett und kursiv gedruckten Wörtern um sich werfen.

 

Später, mit etwas mehr Distanz und Gelassenheit sollte man das Schriftbild daraufhin überarbeiten.

Wir schreiben halt Romantexte und keine Comics.

 

Andrea

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Hallo Dagmar!

 

Ich finde ein "!?" ein schönes Stilmittel um emotionale Erregung ("!") und Verwunderung, bzw. Ungläubigkeit ("?") gleichzeitig auszudrücken. Doch ein Lektor würde das streichen; hat meiner auch getan. Ich habe mir - sofern es wirklich notwendig erschien - eine zulässige Brücke gebaut, indem ich in einem solchen Fall zwei kurze Wörter verwendet habe, also hier etwa "Vater! Du?" oder "Vater? Du!"

 

Gruß, Alf.

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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Hallo Dagmar,

 

ich finde das ?! auch sehr schön. Aber meine Lektorin hat es mir abgewöhnt und so verzichte ich eben in Manuskripten darauf.

 

Hans-Jürgen

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Ich verwende so etwas selbst nicht und streiche es auch bei anderen beim Korrigieren an. Finde das total unschön. Und es stellt sich mir die Frage, ob es so was überhaupt "offiziell" gibt.

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Ich benutzte ?! durchaus ab und zu - und meines Wissens ist es mir auch noch nicht rausgestrichen worden. Jedenfalls ist es mir in den Fahnen nicht aufgefallen.

 

Gerade in kurzen, knackigen Dialogen, die auf Zusätze wie "sagte er überrascht" oder "meinte sie gelangweilt" auskommen möchten, halte ich es für nützlich und durchaus für einen Unterschied, ob man schreibt:

 

"Übrigens kommt morgen deine Schwiegermutter zu Besuch."

"Wie bitte?"

 

oder

 

"Übrigens kommt morgen deine Schwiegermutter zu Besuch."

"Wie bitte?!"

 

Im ersten Fall könnte man vermuten, dass der Sprecher nicht richtig zugehört hat (oder auch nicht richtig zuhören wollte). Im zweiten Fall wird die Entrüstung in der Nachfrage deutlich.

 

Gruß,

 

Andreas

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"?!", das würde ich etwa mit "Hallo, geht´s noch?" übersetzen, es kennzeichnet dann etwas, dass sehr unverschämt, absurd, abgedreht, unverständlich oder widersprüchlich empfunden wird.

Beispiel: irgendeiner Figur wird Derartiges vorgeschlagen und sie erzählt das dann vielleicht so weiter: "ein lila Abendkleid aus Schokoladenpapier ?! wollte der Kerl haben."

 

Soweit mein Senf dazu - und für meinen Geschmack könnte es (wohl gegen alle Regeln der Kunst) auch mitten im Satz stehen - theoretisch - und eher, wenn Stil und Inhalt "abgefahren" sind. Allerdings weiß ich nicht, wie es aussieht, wenn es nur ein, zwei mal in einem Roman vorkommt - und wär´s öfter der Fall, dann müsste das schon sehr genau passen.

 

Verstehen kann ich so ein Bedürfnis recht gut. Ich merke, wie sehr mir, wenn ich zum Beispiel ein "geschäftliches" Mail schreibe, tatsächlich dieses Emoticon hier abgeht: ",-)".

Das entschärft, korrigiert vielleicht - und das geht ganz schnell und ohne große Worte - und ich zumindest hab´ mich schon so sehr dran gewöhnt (durch zum Beispiel Foren-Schreiben), dass ich mir ohne dieses kleine Zeichen manchmal richtig trocken und verstaubt vorkomme.

So gut wie immer setze ich mich quasi auf die Finger, um es zu unterlassen, allerdings habe ich es selbst schon in Kommunikationen mit Leuten gelesen (in Zusammenhang mit meinem redaktionellen Tun) von denen ich es nie erwartet hätte.

Aber - zurück zum Thema: einerseits kann ich das - wie gesagt - gut verstehen, andererseits gefällt es mir sehr gut, wenn jemand durch kristallklare Sprache ohne so etwas auskommt - und ein Buch ist ja auch immer noch etwas anderes als ein Mail mit halbzwinkernden Einlassungen - auch sind die Zeichen "?!" andere.

Ich bin da hin- und her gerissen. Einerseits soll man ja Mut haben, Vertrautes zu verlassen, andererseits müsste das schon sehr, sehr, sehr gut passen - auch zum Genre.

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Ich benutze noch nicht einmal das "!", außer in der wörtlichen Rede.

 

Ich bin der Meinung, dass die Kraft einer Aussage sich durch sich selbst erschließen sollte.

 

Ich würde ein "?!" in einem Text belächeln und den Autor ein kleines bisschen weniger ernst nehmen. Ist aber eine persönliche Meinung.

"Bis in den Tod hinein" erscheint im Juli 2013 bei Blanvalet.

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Vincent, es ist doch nur in meinem  elektronischen "Vorschreibeheft." vorgekommen.

 

Belächel ruhig.

 

Grüße von Dagmar

Das Beste beim Diktieren ist, dass man Worte verwenden kann, von denen man keine Ahnung hat, wie sie geschrieben werden.

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Hallo Vincent!

 

Ich benutze noch nicht einmal das "!", außer in der wörtlichen Rede.

 

Ich bin der Meinung, dass die Kraft einer Aussage sich durch sich selbst erschließen sollte.

 

Ich würde ein "?!" in einem Text  belächeln und den Autor ein kleines bisschen weniger ernst nehmen. Ist aber eine persönliche Meinung.

 

Dass Du nicht einmal das "!" benutzt, verstehe ich nicht und finde das auch irgendwie sinnlos. Warum soll man gegebene Satzzeichen nicht verwenden, die in sich einen nicht-neutralen Ausdruck bergen? Es nennt sich doch AusRUFezeichen und deutet an, dass die sprechende Figur etwas außergewönlich laut, scharf, kommendierend etc. äußert. Ich finde

 

"Los, komm her, du Hund!" liest sich erheblich besser als ein "Los, komm her, du Hund."

 

Natürlich eingebettet im richtigen Kontext. Ein 'Er brüllte, "Los, komm her, du Hund."' fände ich jetzt zum beispiel nicht gut, denn das liest sich unglaubwürdig und wiedersprüchlich.

Verzichtest Du auch auf Fragezeichen in Deinen Texten? Das wäre dann konsequent, denn ein '"Kommst du bitte, Nathalie", fragte die Mutter' versteht man doch ganz gut ohne, oder?

 

Wie Andrea würde ich ein "?!" nie verwenden, wenn überhaupt, dann ein "!?", doch beides würde ich nur dann belächeln, wenn der Text ansonsten schlecht wäre oder wenn dieses Stilmittel überstrapaziert würde, jedoch fühle ich mich nicht befähigt, das als Maxime einer Textkritik zu formulieren.

 

Gruß, Alf.

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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Er sagt doch: "Ausser in der wörtlichen Rede" und meint damit, dass ein Satzzeichen nicht für sich - und dann noch in Anführung - stehen sollte, sondern nur am Ende eines Satzes. (Weswegen es wohl Satzzeichen heißt).

 

Gruß Eva

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Ja, in der wörtlichen Rede verwende ich das "!" natürlich.

 

Aber eine Aussage wie:

Es blieben ihnen nur noch wenige Sekunden.

ist schon in sich so stark, dass

Es blieben ihnen nur noch wenige Sekunden!

so aussehen würde, als ob der Autor seinem Leser unterstellt, die Wichtigkeit der Aussage nicht selber zu verstehen.

"Bis in den Tod hinein" erscheint im Juli 2013 bei Blanvalet.

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Hoppla!

 

Erst lesen, dann schreiben. Sorry, Asche auf mein Haupt. Vor meinem geistigen Auge habe ich anstelle von "außer" ein "nicht einmal" gelesen. Ich hol' mir mal einen Kaffee...

 

Beschämte Grüße :s18

 

 

Alf

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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So, wie ich die Eingangsfrage verstanden habe, ging es hier um die Verwendung dieser Satzzeichen in der wortlichen Rede, nicht im narrativen Text - letzteres wäre nochmal eine ganz andere interessante Frage, die vermutlich zur Frage des Erzählers und dessen Sprache führt. Das hat aber mit dem Autor nichts zu tun und sollte dann auch nicht automatisch belächelt werden.

 

Gruß,

 

Andreas

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Richtig, Andreas, so habe ich es auch verstanden. Allerdings um das ALLEINESTEHEN solcher Zeichen. Das mag ich falsch verstanden haben.

 

gruß Eva

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Es ging mir tatsächlich ausschließlich um die wörtliche Rede, so wie Andreas sie in seinen Beispielen trefflich darstellte.

Erwünscht oder gerne gesehen ist eine solche Doppelverwendung von Satzzeichen also nicht, da bin ich doch schon ein Stück weiter.

In der Kladde werde ich sie behalten. ;)

Genau so wie ein: AUA, wenn es denn nötig ist.

Vielleicht habe ich ja eine Macke mit der - für mich aussagekräftigen - Kurzschrift, die ich vor Abgabe des Manuskriptes tunlichst heraussammeln werde.

 

Grüßlis

Dagmar

Das Beste beim Diktieren ist, dass man Worte verwenden kann, von denen man keine Ahnung hat, wie sie geschrieben werden.

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Hallo Dagmar,

 

ich kann das irgendwie nachvollziehen. Ich kann mich von diesen Satzzeichen (natürlich und ausschließlich in der wörtlichen Rede!) auch nicht trennen. Setzt man sie sparsam ein, hat man m.E. nach ein Instrument, verschiedenen Dingen noch einen neuen (mehr) Ausdruck zu verleihen. Und ich störe mich auch nicht daran, wenn ich sie lese.

Klar kannst Du am Schluss noch mal drüber gehen und das eine oder andere löschen, wenn es gar zu viele sind. Vielleicht gesteht Dir der Lektor ja auch ein paar zu. Versuchen kannst Du es.

Auf jeden Fall dürften derlei Satzzeichen zumindest kein Grund für das Ablehnen eines Manuskripts sein ;)

 

Liebe Grüße

Katrin

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