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(Peter D. Lancester)

Wie beschreibt ihr Glücklichkeit und Zufriedenheit?

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Auch wenn ich mich selbst als Leser vorstelle, kann ich mir keine Szene vorstellen, die bei mir Glücksgefühle auslösen könnte. Es geht im Buch schließlich nicht um mich.

 

??? Ui, das überrascht mich jetzt aber. Gute Bücher (nach meiner eigenen Skala selbstverständlich) tun genau das mit mir. Sie spielen mit meinen Gefühlen, sie berühren mich, das Schicksal des Protas berührt mich. Wie beim Film (Mitheulen bei Titanic, als schnelles Beispiel). So ergeht es mir auch mit Büchern, die es schaffen mich zu erreichen.

Das geht dir echt nicht so?? :s05

 

LG

Joy

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(Peter_Dobrovka)

Da ist eine Szene (Liebesroman als Beispiel) in der das Pärchen nach Irrungen und Wirrungen und vielleicht auch nach Sex (muss nicht unbedingt sein, ich erfinde jetzt mal einfach nur schnell eine Szene) zusammen im Bett liegt. Innenansichten der ein oder anderen Figur wird beschrieben. Aber nicht mit: "Sie war glücklich". Sondern sie streichelt, vielleicht auch ganz ohne Gedanken, über seine Brust, niemand spricht, nichts sonst passiert in der Szene, sie ist ruhig und stimmungsvoll, no words needed.

Das strahlt doch von ganz allein Friede, Wärme, Glück aus, oder? Warum sich manche Autoren dann noch die Mühe machen das Glück wörtlich hervorzuheben, ist mir ein Rätsel und tötet auch den Moment des Glücks, den ich doch schon ganz von selbst spüren kann.

Nun, hier erübrigt sich die Erwähnung der Innenwelt eventuell, weil die Erwartung des Lesers (wer so ruhig herumliegt MUSS doch glücklich sein!) mit der Intention des Autor ZUFÄLLIG übereinstimmt. Was offensichtlich ist, muß man in der Tat nicht unbedingt noch mal aufkochen. - Obwohl es Leser gibt, die dafür empfänglich und dankbar sind, aber lassen wir das Faß mal zu.

 

Oder nein, lassen wir es nicht zu, denn darum geht es. Man kann den Leuten in der Realität nicht in den Kopf gucken, im Roman kann man es aber. Sind die wirklich glücklich? Geht nicht vielleicht noch was anderes in ihren Köpfen vor?

 

Ich kann da nur nochmals betonen: Es ist eine Geschmacksfrage. Und mein Geschmack geht - ich kenne mich - in die Richtung, daß ich solche Dinge gerne noch mal "schwarz auf weiß" lesen möchte. Weil ich so angelegt bin, daß ich nichts als offensichtlich und selbstverständlich hinnehme.

 

Peter

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Ich kann da nur nochmals betonen: Es ist eine Geschmacksfrage. Und mein Geschmack geht - ich kenne mich - in die Richtung, daß ich solche Dinge gerne noch mal "schwarz auf weiß" lesen möchte. Weil ich so angelegt bin, daß ich nichts als offensichtlich und selbstverständlich hinnehme.

 

Das ist interessant! Ich gehe beim Lesen immer davon aus, wenn es anders wäre, wenn die Figuren nicht happy wären, würde der Autor das durchblicken lassen.

 

Ich muss sagen, dass ich dann wohl für solche Leser nicht schreibe, die gern beschreibende Adjektive lesen.

Zu dem Thema noch kurz: Bei Lesungen fällt immer ganz besonders negativ auf, wenn der Text voll davon ist. Der Sprecher/Vortragende, kann sich noch so große Mühe geben, nach einer Weile klingt es seltsam, störend, stockend gar, hinter jeder wörtlichen Rede dieses "sagte Harry ärgerlich" zu hören, wo doch die Stimme des Lesenden bereits ärgerlich klang!

 

LG

Joy

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(Peter_Dobrovka)

Das ist interessant! Ich gehe beim Lesen immer davon aus, wenn es anders wäre, wenn die Figuren nicht happy wären, würde der Autor das durchblicken lassen.

Ich muss sagen, dass ich dann wohl für solche Leser nicht schreibe, die gern beschreibende Adjektive lesen.

Vorsicht, wir sollten nicht zwei verschiedene Themen vermengen. Daß jemand so und so drauf ist, ist keine Frage beschreibender Adjektive, das fiele unter das Thema Show don't Tell.

 

Andererseits. Wir sind mitten drin in der Show don't Tell Frage. Dennoch: diese Diskussion sprengt den Rahmen des Threadthemas. Darum mach ich einen neuen auf.

 

Peter

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Wie ich Glück und Zufriedenheit geschreibe?

Ich habe nicht den ganzen Tread nicht nachgehalten, vielleicht hat es schon eine ähnliche Antwort gegeben, an die ich mich anhängen könnte.

Es ist eine seltsame Sache.

Mein Protagonist macht, was ICH will. Leidet, hetzt, verliert...Ich scheuche.

Bei geschilderten Glück und Zufriedenheit, aber lasse ich ihn an meiner Zufriedenheit teilhaben. Nicht nur teilhaben, sie sogar erzählen. Ich bin ein einfach gestrickter Mensch, ich passe ins "Klischee". Mich machen die einfachen Dinge des Lebens glücklich.

Eine schöne Umgebung, der liebster Mensch in meiner Nähe, sogar vorhandene Probleme, die man nicht alleine bewältigen muß. Leckeres Essen, ein Blick in den Nachhimmel, ein freizügiges Handeln.

Subjektiv.

Nichts im Leben ist selbstverständlich!

LG

Dagmar

Das Beste beim Diktieren ist, dass man Worte verwenden kann, von denen man keine Ahnung hat, wie sie geschrieben werden.

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(Peter_Dobrovka)

Moin Charlie,

du kannst vielleicht Fragen stellen ...

Nun schreibst du ja von Schönem, und nicht vom Glück. Ich denke, dass Glück und Trauer zu intim sind, als dass sie in einen Unterhaltungsroman passen würden.

Eine gewagte These. Woher nimmst du sie?

Sagst du nun damit, daß ein Unterhaltungsroman, in dem Glück oder Trauer vorkommen, vom Verlag abgelehnt wird bzw. beim Publikum durchfällt oder sagst du, daß er damit dann zu Hochlitertur wird?

 

Das Schöne zu beschreiben finde ich absolut schwierig, weil ich dabei immer den Erwartungshintergrund des Lesers beachten muss.

Wenn nach tagelanger Verfolgung im Morgengrauen der Wolf auf der Lichtung auftaucht, das Gewehr kracht und Meister Isegrimm tödlich getroffen in dei Knie geht, das ist für manch einen Jäger etwas Schönes und Helles.

Wenn im historischen Roman der Landstreicher, dem man irgend etwas in die Schuhe schieben konnte, am Galgen baumelt und zuckt, bevor seinLlebenslicht erlöscht, so war das für die Menschen dieser Zeit auch etwas Schönes, sie feierten danach meistens noch ein fröhliches Fest.

Das wäre ja dann Wasser auf meine Mühlen. Ich möchte, daß die Empfindungen von der Figur abhängen, die sie hat, und damit verbunden auch die Art der Schilderung.

 

Aber ich schreibe ja nicht speziell für Jäger oder für Leute, die im zwölften oder vierzehnten Jahrhundert gelebt haben.

Also muss ich mich mit dem Erwartungshintergrund der heutigen (Durchschnitts)Leser auseinandersetzen.

Das wiederum wäre die Ausrichtung nach der Zielgruppe. Welche ich für den weniger eleganten Weg halte, aber ich gestehe zu, daß er der erfolgreichere sein dürfte.

 

Ich denke, man könnte dabei empirisch vorgehen, und die in diesem Thread schon angeführten Beispiele sind sicher nicht weit weg von der Mehrheit. Ein Kätzchen, das sich in die Halsbeuge schmiegt, ein feuchter (oder leidenschaftlicher) Kuss, das dürfte Konsens sein. Ob es mir gefällt oder nicht!

Hm.

Eigentlich müßte ich jetzt sagen: Thema verfehlt. Denn mir geht es nicht darum, was die Figur glücklich macht, sondern wie ich ihr Glück am effizientesten darstelle. Also kitschfrei, peinlichfrei und dennoch nachfühlbar.

 

Aber bitte nicht das Glück der jungen Frau, die bei 170 Zentimetern Größe jetzt endlich weniger als vierzig Kilo wiegt, und auch nicht das Glück des Managers, der durch die Entlassung von 60.000 Menschen sein Gehalt für dieses Jahr verdoppelt hat.

Warum denn nicht? Wo ist denn da das Problem?

 

Ich muss mich also nicht fragen "was macht Menschen glücklich, was empfinden sie als schön?" sondern "was glauben meine Leser, was Menschen glücklich machen würde?" Und damit wären wir wieder bei den Regeln fürs Genre. Das unterscheidet sich dann natürlich. Schreibe ich Romance, HR, SF, Chik-Lit oder etwas für Männer?

Du könntest recht haben, auch wenn mir das gar nicht behagt. Ich hasse es, Dinge gegen meine eigene Überzeugung zu schreiben.

 

Peter

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Er fühlte sich wie eine Katze, die sich lustvoll um eine warme Schüssel Milch wickelt.

 

Drückt das Zufriedenheit oder Glück aus?

 

lg/Peter

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Zufriedenheit.

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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DIE Katze möchte ich sehen, die sich um einen Napf Milch WICKELT.

 

Zufrieden sind meine beiden Assistentinnen nur, wenn sie die Milch laut schnurrend auslecken können. Das weckt bei mir allerdings Glücksgefühle.

 

Wie überhaupt der samtene Schlaf der Katzen stilles Glück bedeutet und ich diese Tiere gerne als Vorbilder für angenehme Gefühle verwende.

 

Kätzischen Gruß

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Bei Katzen denke ich eher an Gemütlichkeit. Die strahlen, wenn sie schnurrend oder schlafend irgendwo liegen, so eine angenehme Ruhe aus, dass es schon entspannend wirkt, sie nur anzugucken.

 

LG

Maren

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AngelikaL - Laura Albers

Wisst Ihr, wer genauso viele Glücksgefühle auslösen kann wie schlafende und schnurrende Katzen?

Schlafende Babies, die im Traum ein Engelslächeln aufsetzen und dann mit den Lippen zu nuckeln anfangen, als träumten sie gerade vom Essen... :)

Und viel später, wenn sie längst keine Babies mehr sind, sondern das Potential zum Monster immer öfter durchblicken lassen: schlafende Kinder, die ihr Lieblingskuscheltier im Arm halten, deren Decke verrutscht ist und die wie die Weltenherrscher unbeirrt und großflächig ihr Bett in Besitz haben. ;D

 

Liebe Grüße,

Angelika

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