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Burkhard

Vom Umgang mit Absagen

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Klingt vielleicht doof, aber das war extrem wichtig für mich!

 

Das klingt ganz und gar nicht doof! Nach Absagen fragt man sich nunmal "Ist das, was ich hier mache eigentlich richtig?" Wenn man dann bestätigt bekommt, daß es nicht am Handwerk sondern an anderen Umständen liegt, ist das eine Erleichterung (zumindest kommt es mir so vor).

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Wenn man dann bestätigt bekommt' date=' daß es nicht am Handwerk sondern an anderen Umständen liegt, ist das eine Erleichterung (zumindest kommt es mir so vor).[/quote']

Sehe ich ganz genau so!

 

Viele Grüße

 

 

Alf

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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Er antwortete prompt: "Nein, nein, Herr Leue, Sie können schreiben, keine Frage. Ich weiß nur nicht, warum ich Ihr Buch lesen soll."

 

Hallo Alf,

 

war das so eine kleine Agentur in München? Den Namen sollte man vielleicht nicht nennen, ich habe ihn eh schon vergessen. Da hat ein netter Herr mir nämlich genau dasselbe geschrieben: 'der Roman hat viele Stärken, aber warum soll ich ihn lesen?' Klartext: ihm war die Handlung zu lahm.

Dieser Text wurde allerdings von zwei kleineren Verlagen wenigstens ernsthaft in Erwägung gezogen und hat meine Agentin auf mich aufmerksam gemacht. Veröffentlicht wurde er aber bis dato nicht, und mir ist mittlerweile klar, dass er so kompliziert und unkonventionell geschrieben war, dass er sich kaum besonders gut verkauft hätte.

 

Bei Absagen nachzufragen ist generell sinnvoll, das ist auch meine Erfahrung gewesen. Ich glaube, meistens wurde mir auch die Wahrheit gesagt. Trotzdem würde ich nicht direkt fragen: soll ich mit dem Schreiben aufhören? Als Lektor oder Agent würde ich jedenfalls darauf niemals mit einem "Ja" antworten, selbst wenn ich das MS total hoffnungslos finde. Es gibt ja keine Garantie, dass der Autor nicht trotzdem in 15 Jahren etwas total Geniales produziert.

 

Viele Grüße

 

Tereza

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Leider gehören Absagen für unbekanntere Autoren zum Geschäft. Es ist zwar toll, zu dem Kreis zugehören, der seinerseits Verlagen Absagen erteilen kann, aber das ist doch nur ein geringer Prozentsatz von uns. Was schade ist, ist dass Texte durch Absagen an Wert verlieren. Es gibt viele Verlage oder Agenturen, die schreiben, dass sie nichts nehmen, was woanders schon einmal abgelehnt wurde. Aber es gibt auch Verlage, die nicht fragen: Wo bist du schon abgelehnt worden? Ich glaube, für viele Verlage sind unaufgefordert eingesandte Manuskripte lästig, sie müssen mühsam "abgearbeitet" werden, es gibt auch zu viele Manuskripte.  Wenn etwas genommen wird, so ist es Glücksache. Der "Funke" muss einfach "überspringen". Es gibt eine Agentur, die bei Absagen damit argumentiert, dass der "Funke nicht übergesprungen" sei, so vertröstend das klingt, es mag doch etwas dran sein. Was ich nicht automatisch glaube, ist, dass das Manuskript in jedem Fall zu schlecht ist, wenn man viele Absagen kassiert. Oft können sich die Verlage einfach nur nicht darauf einlassen.

www.susanne-konrad.de 

 

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war das so eine kleine Agentur in München? Den Namen sollte man vielleicht nicht nennen' date=' ich habe ihn eh schon vergessen.[/quote']

Genau die  ;) aber ich weiß den Namen noch und klein ist die nicht gerade...

 

Gruß, Alf.

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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Hallo Susanne!

 

Es gibt eine Agentur' date=' die bei Absagen damit argumentiert, dass der "Funke nicht übergesprungen" sei, so vertröstend das klingt, es mag doch etwas dran sein. Was ich nicht automatisch glaube, ist, dass das Manuskript in jedem Fall zu schlecht ist, wenn man viele Absagen kassiert. Oft können sich die Verlage einfach nur nicht darauf einlassen. [/quote']

 

Ja, mein Funke konnte damals (ich habe den Spruch nicht vergessen!) auch nicht zünden. Abgesehen davon gibt es meiner Meinung nach ziemlich viele schlechte MS, die aber trotzdem zum Buch werden, ganz einfach, weil es sich verkaufen lässt. Ich meine damit nicht handwerklich schlecht, sondern inhaltlich. Ich habe mir echt eingebläut: Ein Buch ist ein Produkt, ein Buch ist ein Produkt, ein Buch ist ein Produkt.

 

Klar, ein Text darf nicht wirklich grottenschlecht sein, aber wie ein Produkt hat er Eigenschaften. Die können auch Mist sein oder objektiv hässlich oder sinnlos oder, oder, oder. Wenn die Agentur oder der Verlag GLAUBEN, das verkaufen zu können, dann nehmen sie es und nicht, weil es ausschließlich literarisch wertvoll ist. Es gibt genug Beispiele für Schund, der sich millionenfach verkauft.

 

Aber: weiter schreiben ist das einzige, das hilft!

 

Viele Grüße, Alf.

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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Es gibt viele Verlage oder Agenturen' date=' die schreiben, dass sie nichts nehmen, was woanders schon einmal abgelehnt wurde.[/quote']

 

Das ist doch ausgemachter Blödsinn! (Entschuldigt, sonst rede ich nicht so, aber hier kann ich es einfach nicht lassen.)

Nehmen die denn Sachen, die woanders schon angenommen wurden?   :s05

 

Wenn man die genannte Einschränkung zu Ende denkt, könnte man ein Manuskript nur noch einer Agentur/einem Verlag anbieten und müsste es nach der ersten Ablehnung verschrotten. So ein Quatsch! Geschmäcker sind verschieden und auch sonst gibt es tausend Gründe, warum ein Buch an der einen Stelle abgelehnt und an der anderen begeistert aufgenommen wird.

Die einzig sinnvolle Einschränkung ist, wenn ein Agent keine Lust mehr auf ein Buch hat, weil der Autor vorher schon alle wichtigen Verlage damit abgeklappert hat.

 

Handeln die Agenten, die so etwas wie zitiert schreiben, eigentlich selbst so? Ein Verlag sagt ab - und dann bieten sie es keinem anderen mehr an? Kann ich mir nicht vorstellen.

 

Viele Grüße

Klaus

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Doch, doch, Klaus, das ist eine Regel-Absage von Agenturen. Ich sehe allerdings keinen Grund, warum ich mich als potentieller Klient daran halten muß 8-)

 

Wenn man Kontakt zu einer Agentur aufnimmt, so ist dies ein Erst-Kontakt. M. E. bedeutet das, dass mein Manuskript/Expose darauf geprüft wird, ob ich als Autor gut genug für die Agentur bin und sich die Zusammenarbeit lohnt. Etwas anderes als diese erste Prüfung darf die Agentur ohne Vertrag ja sowieso nicht tun. Wenn es dann zu Verhandlungen über eine mögliche Zusammenarbeit kommt, sollte man natürlich alle Karten auf den Tisch legen, aber dann sollte die eine oder andere Verlagsabsage keine Rolle mehr spielen, weil man den Agenten inzwischen von der eigenen Qualität überzeugt hat.

 

Viele Grüße

Micaela

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Es gibt viele Verlage oder Agenturen' date=' die schreiben, dass sie nichts nehmen, was woanders schon einmal abgelehnt wurde.[/quote']

Doch, doch, Klaus, das ist eine Regel-Absage von Agenturen.

 

Hm, aber nur in Hinsicht auf die Verlage, oder?

Das ist dann auch logisch, denn wenn das MS von den Verlagen abgelehnt wurde, dann kann eine Agentur auch nichts mehr machen. Es könnte für die Agentur sogar peinlich sein, das MS dann dem Verlag wieder anzubieten, der es bereits abgelehnt hat.

 

Liebe Grüße,

Olga

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z.B. bei der Agentur Copywrite von Georg Simader in Frankfurt am Main steht deutlich auf der Homepage, dass sie nichts nehmen, was bereits von einer anderen Agentur oder von mehreren Verlagen abgelehnt wurde.

lg

SusanneCK

www.susanne-konrad.de 

 

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Es gibt viele Verlage oder Agenturen' date=' die schreiben, dass sie nichts nehmen, was woanders schon einmal abgelehnt wurde.[/quote']

 

Das ist doch ausgemachter Blödsinn! (Entschuldigt, sonst rede ich nicht so, aber hier kann ich es einfach nicht lassen.)

Nehmen die denn Sachen, die woanders schon angenommen wurden?   :s05

 

Hallo,

 

meines Wissens muß man hier zwischen Verlagen und Agenturen unterscheiden. Eine Agentur will immer wissen, wo ein MS bereits angeboten und abgelehnt wurde. Wer schon erfolglos im Alleingang mehrere große Verlage abgeklappert hat, braucht es bei einer Agentur nicht mehr zu versuchen. Die können ja auch nicht zaubern und dem Lektor etwas schmackhaft machen, was er kurz vorher nicht haben wollte. Ich würde empfehlen, bei einem Text, der für große Verlage geeignet scheint, entweder gleich nach einem Agenten zu suchen oder garnicht.

 

Verlagen hingegen ist es egal, ob der Text schon hundert Mal abgelehnt wurde, es kommt nur darauf an, ob er in ihr Programm passt und verkäuflich scheint. Nach meiner Erfahrung fragen sie garnicht, wo das MS sonst noch angeboten wurde.

 

Viele Grüße

 

Tereza

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Hallo!

 

z.B. bei der Agentur Copywrite von Georg Simader in Frankfurt am Main steht deutlich auf der Homepage' date=' dass sie nichts nehmen, was bereits von einer anderen Agentur oder von mehreren Verlagen abgelehnt wurde.[/quote']

 

Also, wie Klaus das sieht, ist eigentlich nur eine logische Konsequenz, denn tatsächlich findet man diesen Passus äußerst häufig auf Webseiten, insbesondere von Agenturen. Klaus hat das im Prinzip schon genau richtig dargestellt. Dieser Passus ist per se Humbug, denn kein Autor der Welt ist so blöd, sein MS nur an eine Stelle zu senden, um es dann bei der ersten Ablehnung sofort zu verbrennen. Ich denke, dass wissen die Agenturen und Verlage auch und schreiben es trotzdem, warum auch immer.

 

Da man davon ausgehen kann, dass die überwiegende Mehrzahl aller im Lektorats-Umlauf befindlichen Manuskripte höchstwahrscheinlich schon mehrmals abgelehnt wurde oder werden wird (sonst wären sie nicht mehr im Umlauf oder jeder Autor hätte einen Vertrag), habe ich diese Anweisung einfach immer umgangen, indem ich schrieb "GLEICHZEITIG habe ich dieses MS noch an x Verlage, bzw. y Agenturen eingereicht. Dies nur zu Ihrer Information." Dabei behielt ich mir die Auslegung von GLEICHZEITIG vor.  ;D

 

Daraufhin erhielt ich nie einen negativen Kommentar oder bin deswegen abgeblitzt.

 

Ich glaube, die Agenturen und Verlage bitten auf diese Weise lediglich darum, kein hofnungsloses MS zu bekommen und schon gar nicht als Letzter  ;)

 

Gruß, Alf.

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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Handeln die Agenten' date=' die so etwas wie zitiert schreiben, eigentlich selbst so? Ein Verlag sagt ab - und dann bieten sie es keinem anderen mehr an? Kann ich mir nicht vorstellen.[/quote']

 

Es ist doch nachvollziehbar: Wenn ich meinen Text selbstständig bereits allen großen Publikumsverlagen angeboten habe und diese ihn abgelehnt haben, dann ist er "verbrannt", und dann wird auch eine Agentur ihn in der Regel nicht mehr unterbringen können. Mal von heftiger Überarbeitung, einer sehr engen Beziehung Agent/Verleger und viel Überredungskunst abgesehen.

 

Auf dem Montségur-Treffen dieses Jahr wird Joachim Jessen einen Vortrag halten und im Anschluss an einer Podiumsdiskussion teilnehmen. Er ist einer der Geschäftsführer der wohl größten deutschen Literaturagentur, seit gefühlten Jahrhunderten im Geschäft und kann alle solche Fragen beantworten.

 

Gruß,

 

Andreas

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Es ist doch nachvollziehbar: Wenn ich meinen Text selbstständig bereits allen großen Publikumsverlagen angeboten habe und diese ihn abgelehnt haben, dann ist er "verbrannt",

 

@Andreas

Genau das, was du hier schreibst, ist die einzige sinnvolle Einschränkung.

Aber die Agenturen meinen ja auch, dass sie keinen Text mehr wollen, der von einer anderen AGENTUR abgelehnt wurde. Und das ist Unsinn.

 

Diese Einschränkung kann meiner Meinung nach nur den Sinn haben, dass man dadurch Anfänger verschreckt und dadurch die Anzahl der eingehenden Manuskripte etwas reduziert. Aber ein "Profi" lässt sich dadurch nicht abhalten, weil er weiß, dass man hartnäckig sein muss, um Erfolg zu haben.

 

Viele Grüße

Klaus

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Also, wie Klaus das sieht, ist eigentlich nur eine logische Konsequenz, denn tatsächlich findet man diesen Passus äußerst häufig auf Webseiten, insbesondere von Agenturen.

 

Hallo Alf,

 

kannst du die Aussage mal mit Beispielen untermauern? Ich war verwundert und habe knapp ein Dutzend Seiten von größeren Agenturen, die mir spontan einfielen, angesehen, und dabei den Passus nicht einmal gefunden.

 

Lieben Gruß,

 

Christoph

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kannst du die Aussage mal mit Beispielen untermauern? Ich war verwundert und habe knapp ein Dutzend Seiten von größeren Agenturen' date=' die mir spontan einfielen, angesehen, und dabei den Passus nicht einmal gefunden.[/quote']

Ja, kann ich mal raussuchen, aber spontan fallen die mir nicht ein. Habe auch aktuell keine Zeit, aber ich schau mal, versprochen!

 

Viele Grüße, Alf.

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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Hallo Christoph!

 

Ich habe jetzt mal alle meine Links durchgeschaut (hat mir keine Ruhe gelassen) und muss Dir recht geben und meine obige Aussage revidieren! Genau diesen Passus findet man eben nicht auf Agenturseiten. Ich habe ihn tatsächlich nur auf der von Susanne zitierten Agentur Copywrite entdeckt. Die anderen schreiben es nicht. Sorry, da habe ich wohl den Unterschied von gefühlter und reeller Wahrheit vermissen lassen. :-[

 

Ich hätte wirklich Stein und Bein schwören können, das mehrmals gelesen zu haben und es war sicher nicht meine Absicht hier Halbwahrheiten in den Raum zu stellen.

 

Viele Grüße

 

 

Alf

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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Es steht auf den Agenturseiten nicht direkt, dass sie nichts nehmen, was anderswo bereits angeboten wurde, aber die Fragen tauchen immer auf - jedenfalls bei den drei Stichproben, die ich gerade gemacht habe und die dürften exemplarisch sein: (Link ungültig) des vorgenannten Herrn Jessen, (Link ungültig) von Michael Meller und auch bei meiner eigenen Agentin Petra Hermanns (Link ungültig).

 

Dennoch denke ich, dass Details erst im persönlichen Gespräch eine Rolle spielen. Allerdings: Wenn 19 von 20 Agenten das fragliche Manuskript abgelehnt haben, muß man tatsächlich mal in sich gehen, ob es das richtige Werk zum Anbieten ist.

 

Viele Grüße

Micaela

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Stellt euch vor, ein potentieller Bestseller landet auf dem Schreibtisch einer Agentur, und der Agent ist gerade anderweitig beschäftigt ... Es ist doch verständlich, dass jede Agentur versucht, grundsätzlich erst mal Exklusivrechte an der Prüfung eines Manuskripts zu bekommen. Ob der Autor diese vergeben soll, solange er mit niemandem Verträge hat, liegt in seinem Ermessen.

Wenn der Autor angibt, dass sein Roman weiteren Agenten vorliegt, heißt das - wenn das Manuskript Potential hat - nichts anderes, als dass der interessierte Agent sich beeilen muss, mit ihm ins Geschäft zu kommen. Wenn das Manuskript nichts wert ist, ist es egal, wer sich sonst noch damit beschäftigt.

Die Frage, ob das Manuskript anderen Agenten vorliegt, hat ein ganz anderes Ziel als die, bei welchen Verlagen man sich bereits beworben hat.

 

Viele Grüße,

 

Martina

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Die Frage, ob das Manuskript anderen Agenten vorliegt, hat ein ganz anderes Ziel als die, bei welchen Verlagen man sich bereits beworben hat.

 

Fragen dürfen die Leute gerne alles, ob man es immer beantworten muß, ist eine andere Frage. Die Frage, ob ein Manuskript bereits bei einem anderen Agenten vorgelegen hat, gehört dazu. So wie es bei Lektoren 1000 Meinungen gibt, so gibts das auch bei Agenten. Ich sag doch auch nicht zu einem Verlag, das es schon dreißig andere abgelehnt haben, ich bin doch nicht bescheuert! Die sollen gefälligst selber lesen und urteilen, das gilt m.E. auch für Agenten. Ich bin nicht dazu da, um zu helfen, Vorurteile zu bestätigen.

 

Etwas ganz anderes ist es, dass man durch intensive Vorrecherche vermeiden kann, zu vielen objektiv falschen Adressaten die Zeit zu stehlen. Das gilt sowohl bei Verlagen als auch bei Agenturen. Das würde ich von einem Autor, der ein Profi sein möchte, schon erwarten. Da haperts aber leider oft schon im Vorfeld. Wer einem Agenten, der keine SF-Autoren betreut, trotzdem ein SF-Manuskript anbietet, ist nicht clever, sondern dämlich. Banal? Schön wärs.

 

LG

Burkhard

Das neue Jugendbuch: "Der Reiter des Königs"&&Homepage Burkhard P. Bierschenck

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Ich wäre schon allein deshalb vorsichtig mit zu vielen Vorabinformationen, weil niemand ein Hellseher ist und man sich möglicherweise einen guten Kontakt zerstören kann, wenn man im ersten Schritt zu viel von sich preis gibt. Diskretion gegen Stimmungsmache, würde ich das nennen. Außerdem weiß man ja als Autor zu Beginn einer Verhandlung noch gar nicht, ob man überhaupt den richtigen Draht zu diesem Agenten/Verlag hat (wenn der nicht da ist, sollte man eine Zusammenarbeit auf jeden Fall ausschließen).

 

Wie ich ja schon irgendwo einmal erzählte, befinden sich derzeit vier Exposes von mir bei drei Verlagen zur Auktion. Alle drei Publikumsverlage haben eine andere Gewichtungsliste der einzelnen Themen - seltsamerweise ist Projekt A (das meiner Agentin und mir am besten gefällt) bei allen Verlagen durchgefallen und Projekt C (das völlig gegen den derzeitigen Strom von historischen Romanen schwimmt, eigentlich nur eine Liebhaberei von mir ist und das Paket komplettieren sollte, weil mir sonst nichts anderes mehr einfiel) bei allen Verlagen auf Platz 1 oder 2 gelandet.

 

Genau dieses Expose war mir aber von den wiederum drei sehr namhaften Agenturen, mit denen ich mich im Herbst nach dem Abschied von meiner alten Agentur auseinandersetzte, abgelehnt worden; auch mit Petra Hermanns kam ich dann wegen der geplanten Umsetzung eines anderen Stoffes zusammen.

 

Deshalb mein Rat: Sondieren vor informieren! Wenn man erst einmal mit einem Agenten ins Geschäft gekommen ist, kann man die Karten immer noch auf den Tisch legen (und sollte das dann auch unbedingt tun!).

 

Viele Grüße

Micaela

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Deshalb mein Rat: Sondieren vor informieren! Wenn man erst einmal mit einem Agenten ins Geschäft gekommen ist, kann man die Karten immer noch auf den Tisch legen (und sollte das dann auch unbedingt tun!).

 

Sondieren ist sicher wichtig, doch dem (zu) späten Informieren kann ich nichts abgewinnen. Ich habe auch schon Fälle gehabt, wo Autoren mir wichtige Infos "erst einmal" verschwiegen haben - zum Beispiel, dass ein Manuskript schon bei einem anderen Agenten unter Vertrag war, und deshalb bereits die große Runde durch die Verlage gemacht hatte. So etwas ist für mich ein Grund, auch eine gerade zustande gekommene Zusammenarbeit direkt wieder zu beenden. Ich möchte - ebenso wenig wie die Autoren, die es sicher auch nicht schätzen würden, wenn ich ihnen "erst einmal" Unfug über meine Kontakte und Referenzen erzähle - nicht belogen oder gezielt falsch informiert werden, und ich kann mir nicht vorstellen, dass andere Kollegen das anders sehen.

 

Viele Grüße,

Natalja

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Liebe Natalja,

 

es geht doch nicht um belügen und gezielte falsche Informationen, wenn ich etwas nicht sage. Und ich rede auch nicht von Manuskripten oder Themen, die von anderen Agenten bereits Verlagen angeboten wurden, sondern von relativ neuen Ideen bzw. Werken, die vom Autor selbst unter die Leute gebracht werden wollten und nicht konnten.

 

Bereits vertraglich an eine Agentur gebundene Manuskripte können m. E. aus rechtlichen Gründen ohnehin nicht so ohne weiteres bei der nächsten Agentur angeboten werden.

 

Viele Grüße

 

Micaela

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Bevor ich bei Rowohlt erscheinen konnte, habe ich auch viele Absagen bekommen. Aufbewahren ist vielleicht gut, wenn man irgendwann berühmt wird. Stellt euch vor, was ein Absageschreiben an Thomas Mann heute bei ebay bringen würde!

 

Ansonsten denke ich:

- lieber ein Miniverlag als gar keiner

- wenn selbst das nicht klappt, spätestens ab dem 3. Schubladenroman diesen selbst im Book on Demand anbieten

- am allerwichtigsten: Vor Publikum lesen, in selbst organisierten Abenden in einem Café, bei Poetry Slams, bei Wettbewerben.

 

Man muss als Autor wahrgenommen werden, erst dann kann man "entdeckt" werden.

 

Für alle, die daran feilen, toi, toi, toi, nicht den Mut verlieren!

 

Liebe Grüße

 

Sebastian Schnoy

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- wenn selbst das nicht klappt, spätestens ab dem 3. Schubladenroman diesen selbst im Book on Demand anbieten

 

Ob BoD zur Wahrnehmung führt, wage ich zu bezweifeln. Ausserdem geht das Gerücht, dass manche Verlage das als Grund betrachten, einen Autor nicht einzukaufen.

 

Eine Veröffentlichung hat auch immer mit ganz viel Glück zu tun, und mit Sicherheit beeinflussen kann das niemand.

 

Gruß Eva

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