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Nicole

Google Buchsuche - Ein Vergleich?

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Im Moment habe ich Probleme damit, dass in dem Appell die Google-Books-Einscan-Aktion in den gleichen Topf geworfen wird wie die Open-Access-Kampagne für wissenschafltiche Publikationen, der ich eher positiv gegenüberstehe. Und die Artikel, zu denen auf der Seite verlinkt wird, finde ich auch eher polemisch als erhellend.

 

Da werde ich wohl noch einiges lesen müssen, bis ich das alles durchblicke.

 

Schöne Grüße

 

Barbara

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Als ginge es nur um Wissenschaft und Forschung und als würde Google freundlicherweise einen großen Bogen um Unterhaltungsliteratur machen!

Also wie der offene Brief mit umgekehrtem Vorzeichen. Zusatz: Im Übrigen lese ich das aus dem Artikel keinesfalls heraus. Aber das scheint ja ein sehr emotionales Thema zu sein, da liest wohl jeder nur das, was er lesen will.

 

Im Moment habe ich Probleme damit, dass in dem Appell die Google-Books-Einscan-Aktion in den gleichen Topf geworfen wird wie die Open-Access-Kampagne für wissenschafltiche Publikationen, der ich eher positiv gegenüberstehe. Und die Artikel, zu denen auf der Seite verlinkt wird, finde ich auch eher polemisch als erhellend.

 

Da werde ich wohl noch einiges lesen müssen, bis ich das alles durchblicke.

Dem kann ich nur 100%ig zustimmen.

 

Gruß

Matt

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Also wie der offene Brief mit umgekehrtem Vorzeichen. Zusatz: Im Übrigen lese ich das aus dem Artikel keinesfalls heraus. Aber das scheint ja ein sehr emotionales Thema zu sein, da liest wohl jeder nur das, was er lesen will.

 

Es wird halt recht oft von Wissenschaftlern gesprochen (oder von längst vermoderten Leuten wie Kleist und Kafka). Meine wissenschaftlichen Abhandlungen sind übrigens zum Teil seit mehr als zwanzig öffentlich zugänglich. Da musste nicht erst Google kommen. :D

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Natürlich wird in diesem Artikel viel von Wissenschaftlern geschrieben, weil der Autor eben aus dieser Richtung kommt und das Thema unter diesem Vorzeichen betrachtet. Der Artikel ist ja auch nur eine Meinung, nicht die absolute Wahrheit. Aber auch Du schmeißt gerade wieder Open Access und Google in einen Topf und das halte ich für absolut falsch. Ich sehe es so, dass der Literaturbetrieb sich offensichtlich dazu entschieden hat, dem Weg der Musikindustrie zu folgen - und der Weg ist leider eine Einbahnstrasse, wie wir gesehen haben. Klagen und uninformierte Forderungen an den Gesetzgeber sind keine Lösung, sondern verschlimmern die Situation am Ende nur noch. Und so wie der Irrweg der Musikindustrie für jede Menge Kollateralschäden gesorgt hat, so wird jetzt auch das Open Access-Modell völlig verfehlt angegriffen.

 

Aber ich gebe zu, dass ich - wie ich Barbara ja bereits zustimmte - mich mit dem Thema noch viel intensiver beschäftigen muss, bevor ich mir eine endgültige Meinung bilden kann. Wie schon die Diskussion über die Vorlesefunktion des Kindle, macht mir dieser offene Brief aber Magenschmerzen.

 

Gruß

Matt

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Ich habe gerade von Roland Reuß einen Kommentar zu diesem Thema bekommen, den ich mit seinem Einverständnis hier einstelle:

 

Ich habe mir die Forumsbeiträge auf durchgesehen und kann mich aber nicht verzetteln.

 

Aber vielleicht soviel doch: Worum es in allen genannten Fällen geht (wissenschaftlich und künstlerisch), ist der Angriff auf das Urheberrecht der Produzenten.

 

Leider ist das Internet so, daß vieles nicht richtig zitiert wird, so daß eine große Konfusion entsteht und zum Teil auch absichtlich angezettelt wird. Dafür kann ich nichts.

 

Es geht nicht *gegen Open Access*, sondern gegen den Versuch, wissenschaftliche Autoren dazu zwingen zu wollen, *nur unter diesen Bedingungen* publizieren zu können (Beispiel Zürich). Das ist für mich Nötigung, und damit das in Deutschland nicht einreißt, habe ich mich zu Wort gemeldet.

 

Wer sich hierüber informieren möchte, kann die Regeln der Uni Zürich zu ZORA ja nachlesen. Desgleichen die Forderungen der DFG in den bei den Beiträgen von Uwe Jochum verlinkten Texten. Wenn ich zu so etwas *gezwungen* werde, mache ich den Laden dicht.

 

Ich kritisiere niemanden, der unter diesen Bedingungen publiziert, ich möchte nur nicht, daß Autoren vorgeschrieben bekommen, wo sie zu publizieren haben. Das ist mE nicht so schwer zu verstehen. Und daß das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung tangiert ist, wird Ihnen jeder einigermaßen bewanderte Jurist auseinanderlegen können.

 

Die Google-Geschichte ist keine Nötigung, sondern massenhafter Diebstahl, der jetzt durch ein amerikanisches Gericht legalisiert werden soll. Das berührt auch die Urheberschaft, aber auf eine andere Weise. Auch hier ist der Staat wenig hilfreich. Und auch hier ist eine Polemik am Platz gewesen, weil die Leute aufwachen müssen. Ich verstehe, daß manche es lieber etwas sanfter gehabt hätten, aber die Uhr tickt (VG Wort, Gerichtsentscheid etc.). Dann mache ich mich lieber angreifbar, als in einer ästhetischen Distanz zur Angelegenheit zu verharren oder resignativ mich zurückzuziehen.

 

Die beiden Sachen gehören im Kern zusammen, weil sie unser Verständnis von Freiheit grundsätzlich attackieren. Und sie müssen gemeinsam und solidarisch angegangen werden. Es hilft da nichts, wenn die Autoren wieder auf die Wissenschaftler schimpfen und umgekehrt und gemeinsam auf die Verleger. Worum es schlicht geht, ist, politischen Druck aufzubauen, der auch international Wirkung zeigt. Dafür setze ich im Augenblick meine Zeit ein. Wenn Sie wollen, können Sie das gerne im Forum publizieren, ich kann nur nicht an der Diskussion partizipieren -- ich müßte mich vervielfachen.

 

Herzlich und mit nochmaligem Dank,

Ihr

Roland Reuß

 

Andreas

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Vielen Dank für die Erläuterung, Herr Reuß. Ich unterstütze das Open Access-Modell der Uni Zürich vollumfänglich. Sofern ich nicht irgendetwas grundsätzlich falsch verstanden habe, lauten die Regeln: was im Auftrag oder mit Unterstützung der Uni Zürich erarbeitet wurde und somit mit öffentlichen Geldern finanziert wurde, soll auch der Öffentlichkeit zustehen. Das finde ich nur korrekt so. Hier von Nötigung zu sprechen finde ich polemisch und einseitig.

 

Das Thema Google ist natürlich komplett anders gelagert, aber meiner Meinung nach auch deutlich komplexer. Zwischen Google und der Seite mit den raubkopierten E-Books aus dem anderen Thread kürzlich sehe ich noch einen großen Unterschied. Der Begriff "Enteignung" ist in diesem Zusammenhang genauso unsinnig wie "Nötigung". Google enteignet nicht, da Google dem Autor nicht das Recht auf Veröffentlichung nimmt. Ein völlig fehlgeleiteter Begriff, der nur der Polemik dient.

 

So oder so, liebes Forum, ziehe ich mich aus dieser Diskussion zurück, die Positionen sind klar, es gibt nichts zu verhandeln, die Liste der Unterstützer spricht auch Bände. Mein Kampf ist das nicht. Ich hoffe allerdings, dass einseitige Lobbybemühungen ihn auch nicht dazu machen.

 

Gruß

Matt

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Tatsächlich scheint die Sache etwas kompliziert zu sein und nicht leicht zu durchschauen. Deshalb möchte ich das Ganze mal versuchen, vereinfacht darzustellen.

 

Ich schreibe ein Buch, das geistige Gut ist meines als Autor, und das für 70 Jahre. Was damit geschieht, ob verschenkt, vermarktet oder auf den Müll, das ist allein meine Entscheidung. Geld bringt die Sache nur, wenn das Buch vermarktet wird. Das könnte ich selbst tun, oder die kommerziellen Verwertungsrechte jemanden übertragen, meist zeitlich begrenzt. Ich verliere aber nie mein Urheberrecht und die Vermarktungsrechte fallen an mich zurück, wenn die Zeit um ist. In keinster Weise kann danach ohne meine Zustimmung jemand etwas mit dem Buch anfangen, solange die 70 Jahre nicht erreicht sind.

 

Jetzt kommt Google daher (so verstehe ich es zumindest) und meint, wenn mein Buch nicht mehr im Handel ist, darf es kostenfrei (oder für "peanuts") ins Netz gestellt werden. Damit bin ich zwar immer noch Urheber, aber dann ist praktisch keine weitere kommerzielle Verwertung mehr sinnvoll ... ich bin also praktisch enteignet worden, nämlich der Möglichkeit weiterer kommerzieller Nutzung. Oder verstehe ich das falsch?

 

Und was heißt "nicht mehr im Handel"? Vielleicht läuft das Buch nicht so toll und wird im Moment von meinem Vertragspartner nicht mehr verlegt, es könnte aber durchaus ein anderer Verleger daran interessiert sein, oder ich selbst oder mein Neffe. Wo, wie wird da die Grenze gezogen?

 

Es kommt mir vor wie einer, der ein Stück Land besitzt und es zur Nutzung für einen Zeitraum verpachtet. Geht der Pächter weg und es nutzt gerade keiner das Land, verliert er es dann? Kommt dann ein Google und macht daraus einen Vergnügungsparkt und der ursprüngliche Besitzer bekommt nichts dafür?

 

So kommt mir das jedenfalls vor. Oder habe ich es nicht verstanden.  :-?

 

Liebe Grüße

Ulf

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Hallo Ulf!

 

Genau so habe ich es auch verstanden, nur mit dem Unterschied, das ich meine, dass Google auch solche Bücher nutzen darf, die noch "im Handel" sind. Sonst könnte ich ja ganz leicht eine Nutzung verhindern, indem ich etwa mein Werk selbst online verlege unter (Link ungültig) und die Verwertung bei google damit so lange verhindere, bis ich ein besseres Angebot von einem "echten" Verlag erhalte. Zumindest behielte ich so die Oberhand, bis die 70 Jahre vorüber sind.

 

Oder habe ich das jetzt etwas falsch verstanden?

 

Viele Grüße

 

 

Alf.

 

P.S: Es ist schon eine Unverschämtheit, dass man sich als potenziell Ausgenutzter Gedanken darüber machen muss, wie man die eigene Ausnutzung verhindern kann. Und unsere Schwätzerpolitiker schauen zu! Opel sieht halt besser aus, auch wenn der Schaden langfristig u.U. hier sogar höher wäre, ganz zu schweigen vom Kulturverlust.

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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Was ich eben entdeckt habe und was mich ziemlich fassungslos macht:

 

buchkatalog.de bietet eine Google-"Vorschau" für aktuelle, lieferbare Titel.

 

Von wegen "Vorschau"! Ein Klick und man kann (fast) das ganze Buch lesen, wenn auch mit dem Vermerk, es handele sich um "urheberrechtlich geschütztes Material".

Zwischendurch sind immer mal 2 Seiten "nicht Teil dieser Buchvorschau", aber das sind so wenige, dass es für den Gesamteindruck mMn nicht wirklich eine Rolle spielt. Bei einem Roman mag das stören, aber bei einem Sachbuch, das ich mir - durch eine kurze Leseprobe neugierig gemacht - durchaus gekauft hätte, kann ich mir auf diese Weise das Geld sparen.

 

Mir ist das bei den Büchern von Julia Onken aufgefallen. Danach war ich erst mal so schockiert, dass ich nicht weiter gesucht habe. Nein, das stimmt nicht ganz. Dass es für meine Bücher noch keine "Google-Vorschau" gibt, habe ich noch festgestellt.

 

Trotzdem frage ich mich jetzt, wann ich mich nach einem neuen Job umsehen muss.

Dieses Jahr schon? Oder kann ich noch bis 2010 warten?

 

Christine  

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Ich habe nichts dagegen, wenn Fachbücher auch digital leicht recherchierbar wären. Das würde einiges an Recherchearbeit für Fachaufsätze etc. erleichtern. Doch so wie google das macht, geht es nun wirklich nicht!

Erstens einfach die Rechte der Urheber im fernen Amerika verletzen. Und dann zweitens noch sich später so zu verkaufen, dass man nur allen Menschen die Bücher zur Verfügung stellen möchte.

 

Bücher sind weltweit zu bekommen. Auch in den USA kann man sich deutsche Bücher bestellen. Die Lieferzeit dauert eben nur ein klein wenig länger eventuell. Das ist also scheinheilig, was google behauptet. Wer wirklich auf den Bahamas die Buddenbrooks lesen möchte, kann dies auch heute tun, um es ganz überspitzt darzustellen. Wer dies möchte, ist eh schon jemand, der ein ganz besonderes Interesse hat und auch noch die deutsche Sprache beherrscht. Für den ist es wirklich kein Problem, das Buch über den Handel zu importieren.

 

Um Fachbücher auch digital zur Verfügung zu stellen, könnte man das ganz leicht tun. Man könnte mit jedem Autor eines Fachbuches eine derartige Vereinbarung treffen. Der Dienst wäre dann online abrufbar, so wie man sich heute schon bei beck-online.de für eine Monatsgebühr registrieren kann, um etwa im Fachaufsätzen aus den Fachzeitschriften des C.H.Beck-Verlags zu recherchieren etc.

 

Was google hier jedoch macht, ist unglaublich!

Es werden die Urheberrechte Millionen Urheber verletzt - aus wirtschaftlichen Kommerzgründen. Und ein offensichtlicher Rechtsbruch soll nun nachträglich durch einen Gerichtsvergleich legalisiert werden. Nein, so geht es in keinem Fall!

"Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht." (Vaclav Havel) www.bvja-online.de

www.fairlag.info

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Bücher sind weltweit zu bekommen. Auch in den USA kann man sich deutsche Bücher bestellen. Die Lieferzeit dauert eben nur ein klein wenig länger eventuell.
Klein wenig ist die Untertreibung des Jahres. Das kann bis zu 6 Wochen dauern und das Porto ist teurer als das BUch.

 

Meine Schwester lebt in den USA. Nicht mal Amazon bietet dort deutsche Bücher an, jedenfalls so gut wie keine.

 

Hans Peter

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In der "Zeit" ist ein Artikel erschienen, in dem meiner Meinung nach recht gut erklärt wird, worum es bei Open Access geht und warum dieses Problem - gerade aus Sicht der Autoren - ganz und gar anders gelagert ist als Google Books:

 

(Link ungültig)

 

Schöne Grüße

 

Barbara

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