(Peter_Dobrovka) Geschrieben 21. August 2005 Teilen Geschrieben 21. August 2005 Ich habe ein Problem. Ich habe einen Charakter, den will ich absichtlich manche Dinge falsch sagen lassen, befürchte jedoch, daß man es nicht als Absicht erkennen und über das "schlechte Lektorat" schimpfen wird. zum Beispiel -> zum Bleispiel gar nicht -> Kranich fürwahr -> fürzwar Fisch -> Pfusch mehrheitlich -> Meerrettich usw. Was wohl Abhilfe schaffen könnte, wäre sofort einen anderen Charakter darüber reflektieren zu lassen, dummerweise ist der einzige, der über die ersten Seiten dafür zur Verfügung steht, jemand, der selbst nicht gut Deutsch kann. *grummel*, ich trau mich nicht. Peter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Christine_F.) Geschrieben 21. August 2005 Teilen Geschrieben 21. August 2005 Hallo Peter, dein Beispiel: zum Beispiel -> zum Bleispiel könnte schon als Tippfeler wahrgenommen werden, wenn es der erste "Versprecher" ist. Wenn aber zuerst andere kommen, wie gar nicht -> Kranich dann ist es klar, dass es Absicht ist. Es stellt sich eher die Frage, ob der Leser das als amüsant oder als lästig und gestellt empfindet. Es kommt auf den Kontext an. Poste mal doch ein Stück in der Rubrik "Textkritik". Grüßle Christine Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Petra) Geschrieben 21. August 2005 Teilen Geschrieben 21. August 2005 Hallo Peter, so allgemein kann ich dir keinen Tipp geben. Worauf beruhen denn die Sprachfehler? Deine Beispiele klingen nach Hirnschaden Spricht der Mensch falsch, weil er - die Sprache nicht richtig beherrscht - eine Fremdsprache spricht - alzheimerähnliche Störungen hat - sich damit witzig findet? Dann würde ich solche Sachen am Original studieren. Und damit sie im Lektorat drinbleiben da gibt's ein spezielles Korrekturkürzel, aber das kennst du. Wenn du im Roman rüberbringst, WARUM der Typ falsch spricht, nimmt man es auch ab. Absolut bestes Studienobjekt für Falschsprechen in Fremdsprache: der Ukrainer in Jonathan Safran Foers "Alles ist erleuchtet". Der ist so genial gestaltet, dass er im Laufe des Romans dazulernt! Schöne Grüße, Petra Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Heiko Geschrieben 21. August 2005 Teilen Geschrieben 21. August 2005 Hallo Peter! Ich schließe mich Christine an: Stell doch was in die Textkritik, dann sieht man (und Frau), ob´s passt. Als Ergänzung zu Petras Studienobjekt: Robin Williams in "Nine Months". Der Film ist zwar nicht der Brüller, Robin Williams rettet ihn aber. Noch besser, aber wahrscheinlich zu extrem: Martin Short als "Frong" in "Vater der Braut" mit Steve Martin. Vielleicht kannst du dir da ein paar Ideen holen! ("Die Brut, die Brut!" ) Viele Grüße, Heiko Facebook Falcon Peak - Wächter der Lüfte. Ein spannendes Fantasy-Abenteuer für Jungen und Mädchen ab 10 Jahren und jung gebliebene Erwachsene. ArsEdition, 01.03.2021 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Siberianchan) Geschrieben 21. August 2005 Teilen Geschrieben 21. August 2005 Fallen hier auch zufällig extreme Dialekte rein? Da hab ich nähmlich auch was... zwei Figuren, die eine Sprache aus Spaß so sprechen, dass es, wenn ich den Dialekt ins Deutsch übertrage, wie eine Mischung aus Bayrisch, Sächsisch und Berlinerisch klingt. Und trotzdem ist es verstädlich - auch, wenn meine arme Betaleserin die Krise bei den Stellen gekriegt hat. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Peter_Dobrovka) Geschrieben 21. August 2005 Teilen Geschrieben 21. August 2005 Okay, ich tu was in die Textkritik ... Peter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Spinner Geschrieben 21. August 2005 Teilen Geschrieben 21. August 2005 Das Problem kenne ich. Und die Sorgen sind auch nicht unbegründet: Ich habe in Übersetzungen schon Leute korrekt reden lassen, obwohl sie im Original einen kleinen, dezidierten Sprachfehler hatten, den ich mühelos wiedergeben konnte - wobei ich aber von vornherein WUSSTE, dass Lektorat oder Korrektorat das irgendwann ändern würden; und das alle Kommentare, mit denen ich das zu verhindern suche, spätestens bei der Satzkorrektur ohnehin verschwunden sein werden Meine Faustregel ist inzwischen: Endweder richtig deutlich und beim ersten Vorkommen sofort auch für den Dümmsten als bewusster Fehler erkenntlich; oder ganz drauf verzichten. Glücklich bin ich damit nicht. Aber genau das ist das Ergebnis, dass bei meinem ersten Roman nach dem Lektorat übrig blieb ... > Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...