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(Micaela)

18. Jahrhundert

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich glaube, dass die meisten Menschen im Geschichtsunterricht die Antike (wenig Ägypten, ein bißchen Griechenland und viel Rom) durchgenommen haben, teilweise auch im Spracherwerb Altgriechisch und Latein. Die Zeit der Völkerwanderung bis hin zu Karl dem Großen wird noch erwähnt, vielleicht noch Otto I., dann gibt es aber vielleicht fünf- zehn Stunden zum restlichen Mittelalter. Die Zeit ab Luther, also ab 1527, kommt dann aber wieder recht intensiv im Religionsunterricht, die Zeit ab 1776 im Literaturunterricht, in Politik und auch Geschichte.

Somit haben die meisten Menschen kaum eine wirkliche Vorstellung von dieser Zeit. Zudem wurde die Antike auch ordentlich in den 50er und 60er Jahren in der Literatur und in den Sandalenfilmen abgefrühstückt, die Zeit ab 1776 eben auch in zeitgenössischer Literatur, sowie in dem Nachklingen in der Zeit danach. Dazu kommen dann bestimmte Phänomene aus der Lutherzeit, Bauernkriege und mehr.

 

Das Mittelalter und die Renaissance sind dagegen nur wenig in Texten behandelt worden, und die meisten Menschen haben eben noch kein festes Bild der Zeit oder einen Überblick. Deshalb bieten diese Zeiten sich besonders für Literatur an, weil hier noch Bilder vermittelt werden können und eben mehr als nur eine historische Geschichte.

Viele Leser empfinden es, m.Meinung nach, eher anstrengend, wenn sie etwas zu den schweren historischen Themen lesen sollen, was sie in der Schule schon mal am Rande behandelt haben- weil sie das mit dem Schulunterricht gleichsetzen.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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Ich dachte, Pauline Gedge hätte vor Jacq damit angefangen.

Gruß, Melanie

 

Nee, die hat keinen Trend ausgelöst. Könnte daran gelegen haben, dass ihre Bücher zu sporadisch erschienen waren.

 

Sabine

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Hallo, zusammen,

 

mein eigener Mittelalter-Trend begann mit Ecos "Name der Rose". Das erste Buch über eine Frau war Ulrike Schweikerts "Die Tochter des Salzsieders", es wurde auf der Frankfurter Buchmesse empfohlen. Danach las ich Petra Durst-Bennings "Die Silberdistel" (Bauernkrieg") und "Antonias Wille" (19.Jahrhundert). Mit einem Mal waren dann die -innen-Romane da.

 

LG

Christa

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Das erste Buch über eine Frau war Ulrike Schweikerts "Die Tochter des Salzsieders"

Christa

 

Die Päpstin ist auf jeden Fall älter. Aber auch davor gab es schon Mittelalterheldinnen von Barbara von Bellingen. Selbst das Hexenthema hatte sie irgendwann Mitte der 80er schon aufgegriffen, mit allen heute bekannten Zutaten, unschuldige schöne Heldin, fieser Klerus, tapferer Retter usw.

 

Sabine

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Ich glaube nicht, dass die Sandalenfilme der 50er und 60er Jahre den Lesern die Antike verleidet haben, im Gegenteil. Dann müsste Herr der Ringe ja auch das Mittelalter verleiden. Zudem hatten Filme wie "Gladiator" oder Bücher wie "Pompeji" traumhafte Zahlen. Ich glaube einfach, es liegt auch daran, wie etwas in Buchläden und in der Werbung präsentiert wird. Wenn eine Geschichte gut ist, begeistert sie das Publikum, ganz gleich, wo und wann sie spielt. Aber das Publikum muss erst mal wissen, dass es dieses Buch überhaupt gibt.

 

Gruß, Melanie

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Damit hast du den Nagel auf den Kopf gehauen, Melanie! ;D

Das ist genau der Punkt. Die Leser müssen erstmal wissen, dass es den Roman X gibt - was in der Masse der jährlichen Neuerscheinungen nicht so einfach ist.

Meiner Meinung nach steht und fällt der Erfolg eines Buches mit der Werbung und dem Engagement von Verlag und Buchhandel.

Wenn die an dich glauben und dementsprechend aktiv werden, ist die Chance, "gesehen und gelesen" zu werden, nicht so schlecht.

Dazu braucht man die richtigen Leute, das richtige Timing, genug Werbemittel und ein tolles Manuskript ...

Und da geneu beginnt es schwierig zu werden ...

 

Liebe Grüße

 

Iris :s13

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Die Päpstin ist auf jeden Fall älter.

 

Ich meinte natürlich, das erste Buch über eine Frau, das ich gelesen habe.

Ansonsten stimme ich Melanie voll zu: die Leser müssen die Bücher ja erst mal zu Gesicht bekommen. Und ich persönlich werde das 18. und 19. Jahrhundert sicher nicht links liegen lassen, hatte ja schon angefangen zu recherchieren. Trotz alle, ich wiederhole mich, sind mir bisher Spätmittelalter und Renaissance die liebsten Zeiten gewesen

 

LG

Christa

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Das mit dem Gesehen werden ist natürlich richtig. Und wenn die Verlage vor allem Mittelalter-Romane kaufen, bleibt den Lesern, die gerne historische Romane lesen, halt nichts anderes übrig, als diese zu kaufen - und dann ist der Trend da, ob der Leser nun eigentlich will oder nicht.

 

An der Mode kann die Begeisterung aber nicht nur liegen: Ehrlich, Renaissance-Heldinnen in Kleidern, deren Korsage mit Eisen verstärkt ist, finde ich auch nicht gerade sexy.

 

Liebe Grüße

 

Micaela

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Meiner Meinung nach steht und fällt der Erfolg eines Buches mit der Werbung und dem Engagement von Verlag und Buchhandel.

Wenn die an dich glauben und dementsprechend aktiv werden, ist die Chance, "gesehen und gelesen" zu werden, nicht so schlecht.

Dazu braucht man die richtigen Leute, das richtige Timing, genug Werbemittel und ein tolles Manuskript ...

Und da geneu beginnt es schwierig zu werden ...

 

Dies ist, wie wir schon oft genug festgestellt haben - ein Irrtum.

Ausgerechnet Bücher verkauft man nicht über Werbung.

 

Und einen Trend kann man damit auf dem Buchmarkt schon gar nicht setzen.

 

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Ihr unterschätzt die Macht der Leser und die Wirksamkeit des Graswurzelmarketings.

 

Ein Buch wird erst einmal von einer kleineren Gruppe Leser gekauft. Gefällt es, wird es weiterempfohlen, im Buchhandel nachgefragt und nachbestellt. Dann werden (besonders von den Viellesern) ähnliche Bücher gesucht. Schlagen die ein, werden sie wiederum empfohlen, im Buchhandel nachgefragt und nachbestellt. Daraus entwickelt sich ein Trend. Wird der Markt mit zu vielen ähnlichen Büchern vollgestopft, die in der Mehrzahl nicht besonders einschlagen, reißt der Trend ab und das Thema ist für die nächsten Jahre so gut wie tot. Dann erscheinen ein zwei Titel, die den Trend neu aufleben lassen.

 

Für unsere Romane ist bis zu dem Tag, an dem die Wanderhure rein über Graswurzelmarketing als TB hoch auf die Bestsellerliste geriet, keine Werbung gemacht worden. Niemand wurde von der Verlagswerbung animiert, dieses Buch oder die beiden TB, die vorher erschienen sind, zu kaufen.

Dennoch hatte bereits Die Kastratin erstaunlich gute Zahlen.

 

 

Noch einmal zu der unsäglichen, sexistisch anmutenden Diskussion über 'Die ...in'-Titel. Ein Titel sagt nichts, aber auch garnichts über die Qualität des Buches aus. An der weiblichen Form eines Begriffs sofort festzumachen, das Buch müsse wegen einer weiblichen Hauptperson´minderwertig sein, ist borniert - um einen mirlden Ausdruck zui gebrauchen.

Mich hat diese Diskussion schon einmal Abstand von diesem Forum nehmen lassen. Ich wat seitdem auch nicht mehr so aktiv, wie ich es eigentlich wollte, und habe auch jetzt wieder überlegt, ob ich mich zurückziehe.

 

Sysai

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Ihr unterschätzt die Macht der Leser und die Wirksamkeit des Graswurzelmarketings.

 

Genau. Iny Lorenz hat sich ihren Platz selbst erkämpft, an der Leserbasis, genauso wie J.K. Rowling, C. Funke, A. Schlüter ... die waren alle nicht "patsch" auf dem Markt, weil verlagsseitig Werbung gemacht wurde.

 

LG - Barbara

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Sysai, es ging hier meiner Ansicht nach aber nicht um eine Aussage zur Qualitaet von Buechern, sondern um Fehletikettierung, die zu einer falschen Vermarktung an ungeeignete Zielgruppen fuehren kann.

Ich wuerde auch ein Buch, das "Das Herz des Highlanders" oder "Der Koenig der Elfen" heisst, nicht kaufen, nicht weil ich annehme, diese Buecher seien von minderer Qualitaet, sondern weil ich dahinter einen Liebesroman bzw. einen Fantasy-Roman vermuten wuerde und beides nicht gern lese.

 

Ich bin der Ansicht: Dazu sind Titel da - sie geben Signale. Schliesslich kann ich nicht jedes Buch vor dem Kauf anlesen, schon gar nicht als Bewohner eines nicht deutschsprachigen Landes.

 

Dass ein Buch, das von einer Chronistin handelt, "Die Chronistin" heisst, finde ich selbstverstaendlich voellig richtig - Buchinhalt, Buchcover und Buchtitel gehen eine einleuchtende Verbindung ein.

 

Wenn ich aber von einem Buch mit einer Kunstbildung wie "Die Ritterin" als Titel hoere, erhalte ich ein Nicht-kaufen-Signal. Ebenfalls nicht, weil ich das Buch fuer qualitativ minderwertig halte, sondern weil ich es fuer ein Buch halte, das ich nicht lesen moechte, weil es ein Mittelalterbild vermittelt, das mich nicht interessiert.

 

Um es noch einmal zu betonen: Mir geht es nicht darum, Buecher auf Kroepfchen und Toepfchen aufzuteilen, sondern um die Frage: Ist es sinnvoll, durch Titelvergabe Zielgruppen anzusprechen, zu denen das Buch nicht passt, und womoeglich andere Leser abzuschrecken, denen das Buch viel Freude machen wuerde.

 

Sehr herzliche Gruesse von Charlie

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Irgendwie kriege ich Dummkopf das mit dem Zitieren technisch nicht hin, deshalb nun mal so:

 

Charlie hat mit ihrem letzten Absatz völlig recht. Wie gesagt, auch "Die Seidenhändlerin" ist eine solche und kann deshalb so heißen, aber wenn diese Begriffe verbogen und überstrapaziert werden, um ein bestimmtes Bild zu erreichen, ist das äußerst unglücklich, wie ich finde.

 

Liebe Iny, das hat rein gar nichts mit der "Wanderhure" zu tun, denn die war ja nun auch mal eine solche, und soll auch keine Kritik an Euren anderen Büchern sein, um Himmel Willen. Im Gegenteil: Ist es nicht schlimm für Euch, zu sehen, wie vielleicht etwas weniger gute Bücher auf Euren Erfolgszug gezwungen werden? Denn insofern hast Du schon recht: Die Verlage wollen sich an Euren Erfolg ranhängen, und das ist marktwirtschaftlich sicher legitim, aber persönlich finde ich das ziemlich vermessen von den Nachahmern.

 

Wie gesagt, mein Beispiel mit der "Duftmischerin" spricht eigentlich Bände - jedenfalls dafür, wie man es m. E. nicht machen sollte, denn damit macht man auch die wirklich schönen, angemessenen Titel (und dazu zähle ich z.B. meine Seidenhändlerin) langfristig kaputt. Und ich wette, wer heute "Vom Winde verweht" schreiben und unter's Volk bringen wollte, müßte sich mit dem Titel "Die Eigensinnige" oder etwas in der Art herumqäulen, dabei ist das Original nun wirklich schöner.

 

Liebe Grüße

Micaela

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Ihr unterschätzt die Macht der Leser und die Wirksamkeit des Graswurzelmarketings.

 

Ein Buch wird erst einmal von einer kleineren Gruppe Leser gekauft. Gefällt es, wird es weiterempfohlen, im Buchhandel nachgefragt und nachbestellt. Dann werden (besonders von den Viellesern) ähnliche Bücher gesucht. Schlagen die ein, werden sie wiederum empfohlen, im Buchhandel nachgefragt und nachbestellt. Daraus entwickelt sich ein Trend. Wird der Markt mit zu vielen ähnlichen Büchern vollgestopft, die in der Mehrzahl nicht besonders einschlagen, reißt der Trend ab und das Thema ist für die nächsten Jahre so gut wie tot. Dann erscheinen ein zwei Titel, die den Trend neu aufleben lassen.

 

Das ist, glaube ich, eine ziemlich gute Beschreibung dessen, wie sich ein Trend entwickelt. Es gibt einen Auslöser - und das muss noch nicht mal ein Bestseller sein - der den Nerv der Leser trifft.

 

Um noch mal auf das 18. Jh. zurück zu kommen. Mein Argument, das Diana Gabaldon betraf, wurde ja schlicht niedergebügelt, dass es sich dabei im eine Heldin aus dem 20. Jh handelt.

Nichtsdestotrotz spielt die überwiegende Handlung im 18. Jh. (selten mit Perücke und Reifrock). Es ist, finde ich, schon bemerkenswert, dass sich das Leserinnen-Interesse dabei nicht der historischen Zeit zugewendet hat, sondern zwei wesentlichen anderen Dingen. Nämlich dem Thema "Zeitreise" und den beiden Helden Claire und Jamie.

Ach ja, und das Setting der ersten Romane hat eine Unzahl von Romances beflügelt, nämlich die Highlands mit ihren harten, aber loyalen Burschen.

 

Dadurch wird für mich eigentlich immer nur noch rätselhafter, was das MA so anziehend macht, das es in anderen Zeiten nicht gegeben hätte.

 

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Irgendwie kriege ich Dummkopf das mit dem Zitieren technisch nicht hin, deshalb nun mal so:

 

Charlie hat mit ihrem letzten Absatz völlig recht. Wie gesagt, auch "Die Seidenhändlerin" ist eine solche und kann deshalb so heißen, aber wenn diese Begriffe verbogen und überstrapaziert werden, um ein bestimmtes Bild zu erreichen, ist das äußerst unglücklich, wie ich finde.

 

Liebe Iny, das hat rein gar nichts mit der "Wanderhure"  zu tun, denn die war ja nun auch mal eine solche, und soll auch keine Kritik an Euren anderen Büchern sein, um Himmel Willen. Im Gegenteil: Ist es nicht schlimm für Euch, zu sehen, wie vielleicht etwas weniger gute Bücher auf Euren Erfolgszug gezwungen werden? Denn insofern hast Du schon recht: Die Verlage wollen sich an Euren Erfolg ranhängen, und das ist marktwirtschaftlich sicher legitim, aber persönlich finde ich das ziemlich vermessen von den Nachahmern.

 

Wer legt denn fest, welche Bücher gut - oder weniger gut - sind und daher "Die ...-in" als Titel bekommen sollen? Es wird doch wohl hoffentlich kein Verlag ein Buch annehmen nach dem Motto "Das ist zwar nicht gut, aber wenn wir da vorne irgendwas mit Die ...-in draufschreiben, werden wir das schon unter die Leser bringen können."

Klar, mir persönlich fallen gleich mehrere Bücher mit dem Titel ein, die mir nicht gefielen oder die ich als Mogelpackung ansah (wobei ich auch schon Mogelpackungen hatte, die ich ganz toll fand), aber die allermeisten boten mir dann doch das, was ich erwartet hatte.

Und bei denen, die mir nicht gefielen, gibt es dann aber andere Leser, die sie mochten, wird also auch irgendwas an den Büchern dran gewesen sein. ;)

 

Liebe Grüße

Maren

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Um noch mal auf das 18. Jh. zurück zu kommen. Mein Argument, das Diana Gabaldon betraf, wurde ja schlicht niedergebügelt, dass es sich dabei im eine Heldin aus dem 20. Jh handelt.

Nichtsdestotrotz spielt die überwiegende Handlung im 18. Jh. (selten mit Perücke und Reifrock). Es ist, finde ich, schon bemerkenswert, dass sich das Leserinnen-Interesse dabei nicht der historischen Zeit zugewendet hat

http://smilies.montsegur.de/05.gif Ich habe 2 oder 3 der Bücher gelesen, aber ich als geschichtliche Analphabetin hätte jetzt ohne Nachzusehen nicht sagen können, in welchem Jahrhundert die eigentlich spielen. An Schottland, Zeitreisen und Steinkreise kann ich mich dagegen erinnern. Vielleicht ging das anderen Leserinnen auch so?

 

Irgendwie kam da nichts "zeit-typisches" vor, oder ich hab's nicht erkannt.

 

Bei Burgdamen, Rittern, Beginen *g* und Mönchen dagegen assoziiere sogar ich "aha, Mittelalter". :s20

 

Dabei beißt sich die Katze natürlich in den Schwanz: wenn man viele Romane über eine Zeit gelesen hat, erkennt man die zeittypischen Elemente wieder, wenn es kaum welche gibt, wahrscheinlich nicht.

 

Liebe Grüße

Beate

Man gräbt keine goldenen Halsbänder aus dem Boden. (John Vorhaus "Handwerk Humor")

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Um noch mal auf das 18. Jh. zurück zu kommen. Mein Argument, das Diana Gabaldon betraf, wurde ja schlicht niedergebügelt, dass es sich dabei im eine Heldin aus dem 20. Jh handelt.

Nichtsdestotrotz spielt die überwiegende Handlung im 18. Jh. (selten mit Perücke und Reifrock). Es ist, finde ich, schon bemerkenswert, dass sich das Leserinnen-Interesse dabei nicht der historischen Zeit zugewendet hat

http://smilies.montsegur.de/05.gif Ich habe 2 oder 3 der Bücher gelesen, aber ich als geschichtliche Analphabetin hätte jetzt ohne Nachzusehen nicht sagen können, in welchem Jahrhundert die eigentlich spielen. An Schottland, Zeitreisen und Steinkreise kann ich mich dagegen erinnern. Vielleicht ging das anderen Leserinnen auch so?

 

Irgendwie kam da nichts "zeit-typisches" vor, oder ich hab's nicht erkannt.

 

Die Schlacht von Cullodon spielt im 1. Band eine ziemlich große Rolle. Allerdings war die mir bis zum Lesen des Buches so auch nicht geläufig gewesen. ;)

Es war mir auch ganz egal, wo und wann es spielt, ich war einfach nur gefesselt von der Geschichte.

 

Liebe Grüße

Maren

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Liebe Maren,

 

die Verlage legen alles fest, einschließlich des Titels. Du mußt Dein Expose ja erstmal an den Lektor bringen und der entscheidet - nach welchen Kriterien auch immer -, ob das Thema etwas taugt oder nicht. Und ob er, wie gesagt, die Zeit will. :-?

 

Vor meinem Erlebnis mit der "Duftmischerin" war ich noch nicht so konsequent gegen "Die...in"-Titel eingestellt, aber ich gebe gerne zu, dass dies inzwischen ein wunder Punkt in meinem Schriftstellerleben ist. "Das Duftgeheimnis" wäre ein erheblich besserer Titel gewesen, so viel Ahnung von Marketing maße ich mir an, er ist im wahrsten Sinne des Wortes geheimnisvoller und griffiger. Von mir aus hätte man auch etwas ganz anderes nehmen können, aber doch bitte nicht "Die Duftmischerin", um zwingend einen "Die...in"-Titel benutzen zu können. Übrigens ging es deswegen bei Lübbe ziemlich hin und her, denn die Vertreter wollten eigentlich meine Variante, die Lektorin setzte sich dann aber durch (das Cover wurde deshalb sogar mehrfach umgebaut). Und - o Wunder! - die Vormerker liefen nicht gut. Klar, als halbwegs gebildete Leserin würde ich einen Roman dieses Titels auch nicht kaufen.

 

Aber ist das nicht eigentlich ein anderes Thema?

 

Zurück zum 18. Jahrhundert: Wenn Ihr Diana Gabaldon zitiert, so ist dies eine Lizenz und was aus dem Ausland kommt, hat bei uns bekanntlich einen anderen Stellenwert. Sollte unsereins so unverfroren sein und dieses Beispiel zitieren, kriegt man als Antwort: "Das ist etwas anderes". Wenn ich auf mein eigenes Buch hinweise, höre ich ja schon vom Verlag: "Das ist etwas anderes." Was, bleibt irgendjemands Geheimnis.

 

Liebe Grüße

Micaela

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Die Werke von Follet und Eco, Gordon und Woolfolk sind auch keine deutschen Produktionen.

Nur so am Rande bemerkt.

 

Sie haben aber in Deutschland Trend bewirkt.

 

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Klar' date=' als halbwegs gebildete Leserin würde ich einen Roman dieses Titels auch nicht kaufen. [/quote']

 

Also sind die, die Dein Buch dann trotzdem kaufen nicht mal halbwegs gebildet? Das finde ich eine ziemlich seltsame Ansicht.

Warum steckst Du so voller Vorurteile?

 

Zurück zum 18. Jahrhundert: Wenn Ihr Diana Gabaldon zitiert, so ist dies eine Lizenz und was aus dem Ausland kommt, hat bei uns bekanntlich einen anderen Stellenwert.

 

Das mag vielleicht auch daran liegen, dass das Buch vor der Veröffentlichung in Deutschland in seinem Heimatland bereits erfolgreich lief. Während ein deutsches Werk sich die Leser erst mal erobern muss.

Aber davon ab sehe ich da jetzt keinen Zusammenhang und wie AnnaS schon schreibt, auch andere aus dem Ausland kommende Bücher haben den Trend mitgestaltet. Was ja nicht verkehrt ist, wer weiß, ob ohne diese Erfolge unsere deutschen historischen Romane überhaupt eine Chance auf Veröffentlichung gehabt hätten.

 

Liebe Grüße

Maren

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Das mit den Erfolgen im eigenen Land stimmt nicht ganz. Meines Wissens kannte niemand in den USA den Medicus, als dieser von Droemer eingekauft und mit damals fünf Millionen Mark beworben wurde. Die Sache mit dem Propheten im eigenen Land hat aber letztlich nichts mit der Qualität zu tun; es gibt überall gute und schlechte Bücher.

 

Liebe Grüße

Micaela

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Könntest Du uns die Quelle dieser Aussage nennen? Fünf Millionen nimmt m.E. kein Verlag in die Hand, um etwas zu bewerben.

 

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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