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(Micaela)

18. Jahrhundert

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Hallo allerseits,

 

meine Frage schließt sich ein bißchen an das Phänomen "Warum fasziniert das Mittelalter so?" an: Was haben die Verlage gegen das 18. Jahrhundert? Glaubt Ihr auch, dass die Leser ein Problem mit dieser Zeit haben?

 

Ich liebe das 18. Jahrhundert, weil ich der Meinung bin, dass hier die Basis für unser heutiges Denken (Aufklärung) und Moralvorstellungen (Brüderlichkeit, Gleichheit, Freiheit) gelegt wurde. Außerdem gibt es in dieser Zeit so viele schöne Dinge zum Beschreiben :)

 

Meine "Seidenhändlerin" spielt Ende des 18. Jahrhunderts. Als ich nun ein neues Expose mit einer Handlung zu etwa der selben Zeit, aber an einem anderen Ort vorlegte, kam die prompte Antwort meines Lektors: "Können Sie das nicht ins Mittelalter verlegen?" Mein Argument, dass sich "Die Seidenhändlerin" doch relativ gut verkauft und das vielleicht auch an der Zeit liegt, zog nicht. Der Not gehorchend finden wir uns mit dem neuen Stoff im 16. Jahrhundert wieder, aber ich bin nicht sehr glücklich darüber und kämpfe weiter für 1793 (das ist der eigentliche Zeitpunkt der neuen Handlung).

 

Wie sind Eure Erfahrungen zu diesem Thema? Hängen die Verlage tatsächlich alle noch immer krampfhaft am Mittelalter, das sich nach Verlagsmeinung inzwischen ja bis in den Dreißigjährigen Krieg erstreckt?! :s14

 

Viele Grüße

Micaela

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Hallo Micaela,

 

wir hatten so eine ähnliche Fragestellung mal bzgl. des 19. Jahrhunderts. Ich glaube, dass es nicht nur von der Epoche abhängt, sondern auch davon, wo der Roman angesiedelt ist. Mein zweiter Roman spielt im 18. Jahrhundert während der Kolonialkriege zwischen Frankreich und England in Indien, da war die Unterbringung im Verlag kein Problem. Anders hätte es vermutlich ausgesehen, wenn ich über den Siebenjährigen Krieg in Europa geschrieben hätte, obwohl es derselbe Krieg und dieselben Kriegsmächte waren. Bei meinem ersten, dritten und vierten Roman war das 19. Jahrhundert ebenfalls kein Problem (Indien, Ceylon). Meine England-Deutschland-Saga, die ebenfalls im 19. Jahrhundert angesiedelt ist, habe ich hingegen nicht unterbringen können.

 

Ich finde das 18. und 19. Jahrhundert ungemein faszinierend. Mittelalter lese ich zwar ganz gerne, ist aber, was das Schreiben angeht, absolut nicht meine Epoche. Ich hoffe ja, dass Europa im 18. und 19. Jahrhundert künftig wieder mehr im Kommen sein wird.

 

Viele Grüße,

Laila

 

(P.S. Das gilt allerdings offenbar nur für uns deutsche Autoren. Lizenzen aus dem Ausland werden ja durchaus eingekauft, und wenn man sich die Reihen von Anne Perry ansieht, die sich ja hervorragend verkaufen, oder Erfolge wie "Die Teerose", John Griesemers "Rausch" und noch etliche andere, dann kann es ja nicht stimmen, dass diese Epochen überhaupt nicht gefragt sind.)

Pseudonyme: Anna Jonas, Nora Elias

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Was haben die Verlage gegen das 18. Jahrhundert? Glaubt Ihr auch, dass die Leser ein Problem mit dieser Zeit haben?

 

Also im Liebesromanbereich definitiv nicht, da sind Regencys (Romane, die in der Zeit des Rokoko und Biedermaier in England spielen) sehr beliebt, erscheinen auch ständig neue.

 

Bei Historischen Romanen fällt mir spontan Diana Gabaldons Highland-Saga ein, ein absoluter Erfolg. Die Leser lieben es und wenn sie es nicht tun, liegt es ganz sicher nicht an der Zeit, in der es spielt. ;)

 

Ich glaube nicht, dass Leser diese Zeit ablehnen. Wenn das Buch interessant ist / interessant präsentiert wird, spielt das wohl keine Rolle, ob es nun im 18. Jahrh. oder 200 Jahre eher spielt.

 

Liebe Grüße

Maren

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Wie sind Eure Erfahrungen zu diesem Thema? Hängen die Verlage tatsächlich alle noch immer krampfhaft am Mittelalter' date=' das sich nach Verlagsmeinung inzwischen ja bis in den Dreißigjährigen Krieg erstreckt?![/quote']

 

Hallo, Micaela,

 

ich habe mein letztes Exposé von 1789 ins 15. Jahrhundert verlegt, weil mein Agent gemeint hatte, 18. Jahrhundert laufe nicht. Und es erstmal beiseite gelegt.

Als Leserin historischer Romane nun habe ich die interessante Erfahrung gemacht, dass ich am liebsten nach Büchern greife, die vor 1700 und nach dem Jahr 1000 angesiedelt sind. ;)

 

Viele Grüße

Christa

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Ich glaube, dass es zwar schwieriger ist, "Nicht-Mainstrem-Zeiten" unterzubekommen, aber unmöglich ist es nicht. Ich bin guter Hoffnung, meinen HR, der zwischen 79 und 82 n. Chr. spielt, unterzukriegen, und das ist ja auch eine Zeit, die wie 18. /19. Jahrhundert eher schwerer verkäuflich ist. Ich glaube aber, es kommt auf den Inhalt an. Als Leserin kaufe ich HRs nicht nach Zeiten, sondern danach, ob mich die Geschichte, die dort erzählt wird, interessiert. Das einzige HR-Genre, das ich nicht lese, sind Bücher, die im 2. Weltkrieg spielen. Da halte ich mich lieber an die zahlreichen "echten" Biografien, die ich authentischer und genauso spannend finde.

 

Gruß, Melanie

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Ich habe schon Meinungen aus Verlagskreisen gehört, die den 'Mittelalterromanen' einen baldigen Tod vorhersagen.

Wahrscheinlich ist das vorerst noch nicht, denn solange die Mittelaltermärkte blühen und sich viele Fans in Ritter- und ähnlichen Zirkeln treffen, haben auch Romane aus der Zeit Konjunktur.

Aber: Es ist kein Fehler, aus dem Schema auszubrechen.

Unsere beiden Iny-Lorentz-Romane, die 2009 erscheinen, spielen vor 800 und nach 1800. Wenn wir die ersten Verkaufszahlen haben, können wir feststellen, wer recht hat. Gheron und ich sind sehr optimistisch.

 

Gruß Sysai

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Liebe Sysai,

 

ich muß loswerden, was ich Dir neulich schon gesagt habe, aber es ist so schön:

 

Ein Agent sagte mir neulich, Iny Lorentz könne über jede Zeit und jede Art Mensch schreiben: Auch wenn von ihr bzw. Euch ein Roman über Marsmännchen erscheinen würde, wäre dieser ein Bestseller!

 

In diesem Sinne weiterhin viel Erfolg - ein bißchen in der Hoffnung, dass Ihr für uns anderen die Zeit um oder nach 1800 populär macht :D

 

Liebe Grüße

 

Micaela

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Zur Ernüchterung: Von mir sind drei Romane im HC erschienen, die von 1789-1860 spielen.

Meine Verlegerin hat mich nun gebeten, endlich wieder "richtige" historische Romane zu schreiben und zwei Exposés aus dem 19. Jh abgelehnt.

 

Nicht, weil die anderen nicht laufen, sondern weil im Buchhandel und bei den LeserInnen das Mittelalter eben die einzig wirklich historische Zeit ist.

 

Macht trotzdem weiter, wir kriegen den Trend schon gewendet!

 

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Zum Trend wenden: Wir suchen Buchläden auf und fragen die hilflosen Verkäuferinnen: "Sagen Sie mal, haben Sie nicht auch was anderes als Mittelalter?" und wenn sie uns dann ihre anderen Auslagen zeigen: "Was, das ist alles? Die kenne ich aber schon alle." Wenn man in jeden Buchladen der großen Ketten in den Wochen vor Weihnachten sieben oder acht solche Kunden pro Tag schickt, müsste es ein Umdenken bewirken ;D.

 

Gruß, Melanie

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Vor 800, Sysai?

Damit katapultiert Ihr mich ja ins siebente Himmelreich!

Ich hoffe, Ihr wendet den Trend aus dem Stand.

 

Mein Agent (ich glaube, das erzaehlte ich schon mehrmals, wie ueblich) erzaehlte mir: "Die grossen Geschichten im historischen Roman - von Pompeji bis zur Franzoesischen Revolution - sind erzaehlt. Jetzt kommt es auf das WIE an."

 

Mir gefaellt das.

 

Ich glaube, es ist auch wichtig, dass wir uns nicht abschrecken lassen, nicht zu schnell klein beigeben, sondern insistieren: DOCH, das ist eine gute Geschichte, lassen Sie mich erstmal eine Leseprobe anbieten, ehe Sie ablehnen usw.

 

Ich druecke die Daumen.

Herzliche Gruesse von Charlie,

sich 2009 freuend auf Jahrhunderte Sieben und Siebzehn.

 

P.S.: Wobei ich freimuetig zugebe, dass mich als Geschichtsinteressierter keine andere Zeit je so faszinieren, absorbieren, elektrisieren wird wie Spaetmittelalter und Renaissance. Es ist einer der wenigen Trends, die ich nachvollziehen kann.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Ich glaube, die Verlage hängen sich einfach an eingefahrene Züge an. Laufen Mittelalter-Romane, werden halt nur noch Mittelalter-Romane eingekauft - wäre ein anderes Zeitalter buchtechnisch in, würde es eben das sein. Denn ehrlicherweise kann mir niemand genau erklären, warum die Leser das 18. Jahrhundert angeblich nicht wollen.

 

Merkwürdigerweise ist es ja in Film und Fernsehen total konträr. Da boomen Stoffe aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Dabei handelt es sich nicht nur um Romanverfilmungen wie "Das Parfüm" oder "Krieg und Frieden", und meist sind Produktionen aus dieser Zeit sogar teurer, weil mit mehr Kostüm-Aufwand verbunden als Mittelalter-Stoffe. Was macht also den Unterschied zum Buch ?

 

Liebe Grüße

Micaela

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Ich gestehe, dass mir lesenderweise das Mittelalter auch näher ist als die Zeit danach. Mir ist schon klar, dass es danach viele interessante Personen und Geschichten gibt, und wenn mir etwas interessant genug erscheint, les ich das auch, aber Helden mit Allongeperücke, Schnallenschühchen und elend lange geknöpftem Justaucorps (ich leide unter Koumpounophobie!) kann ich nicht anschmachten. Klingt blöd, aber ist so ;D

 

Dass eine Mittelaltersättigung eintreten soll, ist ja nicht verwunderlich. Früher oder später passiert das ja mit allen Trends. Ich hoffe allerdings auch auf eine Wiederbelebung der Antike abseits von Rom.

 

Sabine

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Ich hoffe allerdings auch auf eine Wiederbelebung der Antike abseits von Rom.

 

In Ägypten soll ja noch was laufen, habe ich mir sagen lassen ;) . Anscheinend sogar im 18./19. Jahrhundert, wenn man sich Tanja Kinkels neuen Roman ansieht.

 

Gruß, Melanie

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elend lange geknöpftem Justaucorps (ich leide unter Koumpounophobie!)

Damit bist Du für bestimmte Epochen ganz klar entschuldigt! ;D

 

ehrlicherweise kann mir niemand genau erklären' date=' warum die Leser das 18. Jahrhundert angeblich nicht wollen.[/quote']

Ich hab manchmal wirklich das Gefühl, das hat was mit Aberglaube zu tun.

Abergläubisch wird man dann, wenn man es nicht erträgt, etwas nicht kontrollieren zu können. Und da man noch nicht kontrollieren kann, ob etwas ein Bestseller wird oder nicht, versucht man es verlagsseitig halt mit ein wenig Hokuspokus.

Ob man im Kaffeesatz liest, ein paarmal mit dem Zauberstab wedelt oder meint: es darf nur in einer bestimmten Zeit spielen, oder: die Heldin darf niemals ... Das nimmt sich manchmal nix, hab ich fast den Eindruck. :-/

 

LG

Uschi

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Ich hoffe allerdings auch auf eine Wiederbelebung der Antike abseits von Rom.

 

Da hoffe ich mit. ;)

Und für die prähistorischen Romane auch.

 

Als Leserin hab ich zwar Lieblings-Settings - wie halt die Antike, altes Griechenland und noch einige mehr - aber wenn ein Buch mich interessiert, dann ist mir das egal, wo und wann es spielt. Ich such zwar stets zuerst nach Lieblingszeit und - orten, aber wenn ich dabei über ein anderes Buch stolper, das zwar nicht in mein Beuteschema fällt, aber verlockend klingt, wird das meist trotzdem gekauft.

 

Liebe Grüße

Maren

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In Ägypten soll ja noch was laufen, habe ich mir sagen lassen  ;)

 

Echt? Wer sagt das, und vor allem: Wo sind sie? Also, die Ägypter.

 

Kinkel zählt nicht, die darf ja sicher alles.

 

Sabine

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In Ägypten soll ja noch was laufen' date=' habe ich mir sagen lassen  ;) . Anscheinend sogar im 18./19. Jahrhundert, wenn man sich Tanja Kinkels neuen Roman ansieht.[/quote']

Ja, wie ich oben schon gesagt habe, kann man mit exotischem Setting durchaus Romane verkaufen, die im 18./19. Jahrhundert spielen. Bei meiner Saga wurde ja auch nicht die Geschichte selbst abgelehnt, sondern der Schauplatz. Hätte ich die ganze Geschichte in exotische Gefilde verlegt (was natürlich nicht machbar war, denn sie war nun einmal auf England und Deutschland angelegt), hätte die Sache vollkommen anders ausgesehen.

 

Viele Grüße,

Laila

Pseudonyme: Anna Jonas, Nora Elias

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Hach, wie schön. Der Thread der meine Herzmitte trifft. Ich schreibe an einem Roman der im siebenjährigen Krieg spielt. Mein Agent sagt: no-go.

 

Ich schreibe den Roman trotzdem.

 

Ich habe eine superspannende Lebendgeschichte, zwei Liebesgeschichten, eine Schlacht - einer der größten in dem Krieg. Ich habe jede Menge an Back-Ground und eben diese "wahre", sehr ergreifende Liebe.

 

Ich glaube an den Roman.

 

Heute wollte ich eine Ausstellung zu der Schlacht besuchen. Ich hatte vorher den Heimatverein angemailt, angerufen (die Ausstellung ist nur Sonntags zwischen zwei und vier zu sehen). Mein "Sachbearbeiter" in militärischen Fragen reiste aus Siegburg an, trotz Wintereinbruch. Und keiner kam, wir standen eine Stunde vor verschlossenen Türen.

In der Zeit habe ich eine hervorragende Vorlesung über preußisches Schlachtgeschehen und militärische Führung erfahren.

 

Wir haben dann den Rückzug angetreten. Aber die Zeit war nicht verschenkt.

 

LG

 

Ulli (mit dem "Spieß" im Nacken)

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Ich hab manchmal wirklich das Gefühl, das hat was mit Aberglaube zu tun.

Abergläubisch wird man dann, wenn man es nicht erträgt, etwas nicht kontrollieren zu können. Und da man noch nicht kontrollieren kann, ob etwas ein Bestseller wird oder nicht, versucht man es verlagsseitig halt mit ein wenig Hokuspokus.

 

Nagel auf Kopf getroffen.

 

Aber macht nicht nur die Verlage dafür verantwortlich - zwischen ihnen und den Lesern stehen die Buchhändler. Und auch wenn ich hier den einen oder anderen Visionär dieser Branche auf den Zeh trete - im Buchhandel wird geordert.

Und die setzen auf Nummer sicher.

Auf das, was sie kennen - nämlich historisch ist gleich Mittelalter.

 

Deswegen finde ich ja Melanies Vorschlag so gut ...

 

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Es liegt vermutlich an meinem verqueren Lesegeschmack, dass ich den Agenten nicht verstehe. Auf Anhieb fallen mir zwei Bestseller aus der Zeit zum Ende des 18. Jh. ein, die womöglich auch heute noch ihre LeserInnen finden:

Annemarie Selinko "Desiree"

Mary Lavater Sloman "Die große Flut"

Das waren (bzw. sind :-?) beides spannende Schmöker, deren Heldinnen ihre LeserInnen mitleiden lassen. Sie waren Schuld, wenn ich morgens müde und mit verquollenen Augen in der Schule und später im Büro saß.

Oder man denke an die Karl May Geschichten, spielten die nicht auch um jene Zeit?

Überholter Zeitgeschmack? Vielleicht, aber alles wiederholt sich irgendwann.

 

Die Zeit ist der Hintergrund, auf der eine Geschichte aufgebaut ist. Sie wird nicht allein dadurch spannend, dass sie in einem bestimmten Jh. spielt.

 

Gertraude

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Mein Agent (ich glaube' date=' das erzaehlte ich schon mehrmals, wie ueblich) erzaehlte mir: "Die grossen Geschichten im historischen Roman - von Pompeji bis zur Franzoesischen Revolution - sind erzaehlt.[/quote']

 

Entschuldige, Charlie, das ist aber ein dummer Spruch von deinem Agenten. WIE ist natürlich immer wichtig, aber mir fallen ohne nachzudenken eine ganze Handvoll von historischen Themen ein, die noch niemand umgesetzt hat, zumindest nicht in der Gegenwart.

 

LG

Ulf

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Hallo,

da hier mehrmals vom Mittelalter die Rede war - ich glaube, diesbezüglich muss man auch differenzieren.

Ich habe oft das Gefühl, dass verlags- und buchhandelsseitig mit Mittelalter die "Ritter- und Hexenzeit" assoziert wird, also v.a. das Spätmittelalter, ja, sogar die Frühe Neuzeit (wie hier schon gesagt wird der 30jährige Krieg gerne mitgerechnet).

Was mir (noch) als Stiefkind erscheint ist das Frühmittelalter. Natürlich gibt es da einige Romane, aber von Übersättigung kann nach meinem Gefühl keine Rede sein.

Von daher freut's mich auch sehr, wenn ich von einem Iny-Lorentz-Roman höre, der vor 800 spielt.

Liebe Grüße,

Julia (bekennender Frühmittelalter-Fan)

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Hallo,

da hier mehrmals vom Mittelalter die Rede war - ich glaube, diesbezüglich muss man auch differenzieren.

Ich habe oft das Gefühl, dass verlags- und buchhandelsseitig mit Mittelalter die "Ritter- und Hexenzeit" assoziert wird, also v.a. das Spätmittelalter, ja, sogar die Frühe Neuzeit (wie hier schon gesagt wird der 30jährige Krieg gerne mitgerechnet).

 

Richtig!

Ich hatte mein Projekt schon unter "Fruehmittelalter" angekuendigt und ein "Prima, das laeuft gut" geerntet. Als ich dann frisch-froehlich mit Jahrhundert Sieben auf der Matte stand, erntete ich lange Gesichter, die mich verbluefften - man hatte allen Ernstes Jahrhundert Zwoelf erhofft.

 

Ich machte aber aus der Not eine Tugend und hab ueberall ins Expose fett FRUEHMITTELALTER reingeschrieben.

Ich glaube, wenn wir das hinnehmen, dass wir fuer unsere ungeliebten Zeiten ein bisschen mehr roedeln muessen, wenn wir aber dranbleiben und uns nicht von einem "das wird schwierig" schrecken lassen, kriegen wir unsere fruehen (oder auch spaeten) Fuesse schon in die Tuer.

 

Ulf, die Aussage meines Agenten - die ich sehr hilfreich und klug finde - braucht Dir selbstredend keineswegs zu gefallen. Den Ausdruck "dummer Spruch" bitte ich Dich hingegen zu editieren, so etwas finde ich hier in extremer Weise fehl am Platz.

 

Viele Gruesse von Charlie

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Liebe Charlie,

 

zu behaupten, die großen Geschichten der Historie seien alle schon erzählt, ist in etwa so klug wie einer, der 1870 mal behauptet hat, der technologische Fortschritt sei nun am Ende, denn es sei ja inzwischen alles erfunden worden.  ;D

 

Liebe Grüße

Ulf

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Ich glaube, wenn wir das hinnehmen, dass wir fuer unsere ungeliebten Zeiten ein bisschen mehr roedeln muessen, wenn wir aber dranbleiben und uns nicht von einem "das wird schwierig" schrecken lassen, kriegen wir unsere fruehen (oder auch spaeten) Fuesse schon in die Tuer.

 

 

Als Ergänzung noch mein persönlicher Erfahrungswert: Mein Buch "Die Regentin", das im 7. Jahrhundert spielt, hat sich nicht schlechter verkauft als meine Romane aus dem 13. Jahrhundert. Und ich bin guten Mutes, was meinen aktuellen Roman aus dem 9. Jahrhundert anbelangt....

 

Auch aus dem Bestsellerbereich gibt es ermutigende Beispiele, wie z.B. Cornwells Wikinger-Sagas.

 

Liebe Grüße,

Julia

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