KlausS Geschrieben 19. November 2008 Teilen Geschrieben 19. November 2008 Hallo, ich hatte in einem Manuskript geschrieben "Äste ragten über den Pfad". Meine Lektorin bestand aber darauf, dass Äste hängen und nicht ragen. Nun bedeutet "hängen" für mich, dass es oben anfängt und nach unten geht. Das tun Äste meiner Ansicht nach eher selten. Außerdem sind Äste gewöhnlich fest im Gegensatz zu Zweigen. "Hängen" ist für mich eher etwas loses, also ein Seil, eine Liane oder eben Zweige. Wie seht ihr das? Klaus Neu: Die dunkle Seite des Erbes - Zehntausend Augen - Schwarze EnergieMehr auf www.kseibel.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar N Geschrieben 19. November 2008 Teilen Geschrieben 19. November 2008 Hallo Klaus, ich denke, es geht beides - aber wenn Deine Lektorin dat anders sieht, würde ich nicht diskutieren, da ja beides geht . LG Lothar Es ist unsinnig die Geschwindigkeit zu erhöhen, wenn man in die falsche Richtung läuft Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inken Geschrieben 19. November 2008 Teilen Geschrieben 19. November 2008 Hi Klaus, ich denke, es ist eine Sache der Betonung. Bei 'hängen' stellt man sich eher vor, dass sie von oben auf den Benutzer des Pfades herunterhängen. Bei 'ragen' kommen sie seitlich, man bleibt mit der Jacke daran hängen. Liebe Grüße, Inken Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
AlfL Geschrieben 19. November 2008 Teilen Geschrieben 19. November 2008 Hallo Klaus! Ich hätte jetzt mal (ohne Lektorenhintergrund) auch gesagt, dass beides geht. Ich finde das eher eine stilistische Frage. "Die Äste hingen traurig herunter" oder "Die Äste ragten keck in den Pfad hinein." Tauscht man in diesem Kontext die beiden Verben, so erhält man eine weniger aussagekräftige Beshreibung (nach meinem Geschmack). Ich denke, da sollte der Zweck der Aussage im Vordergrund stehen und nicht der Lektor. Da schließe ich mich Lothar an. Gruß, Alf. "Man muss noch Chaos in sich haben,um einen tanzenden Stern zu gebären."Friedrich Nietzsche Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Gertraude) Geschrieben 19. November 2008 Teilen Geschrieben 19. November 2008 Das kommt auf die Jahreszeit und den Baum an. Die knorrigen Äste einer alten Eiche würden z. B. niemals über einen Weg hängen, schon gar nicht, wenn keine Blätter dran sind. Bei Buchen würde ich es von der Jahreszeit abhängig machen. Aber wenn ich an eine Trauerweide denke, meine ich, dass deren biegsame Äste über den Weg hängen. LG Gertraude Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar N Geschrieben 19. November 2008 Teilen Geschrieben 19. November 2008 Hallo Gertraude, das müsstest du mal der Eiche hinter meinem Haus sagen. Sie lässt doch tatsächlich ihre unteren Äste bis auf meine Ziegeln hängen - auch im Winter. LG Lothar Es ist unsinnig die Geschwindigkeit zu erhöhen, wenn man in die falsche Richtung läuft Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Barbara) Geschrieben 19. November 2008 Teilen Geschrieben 19. November 2008 Na ja - wenn Äste hängen, sind sie abgebrochen und hängen am Baum; ansonsten ragen sie irgendwohin. Äste sind, neben dem Stamm, das eher Stabile am Baum und stehen irgendwie ab - mal nach oben gerichtet, mal seitwärts; und wenn sich der Ast weiter verästelt, steht ein Teil auch schon mal nach unten ab. Nicht mal bei einer Trauerweise hängen die Äste, sondern die Zweige. Würden die Äste überall runterhängen, stünden alle Bäume wie Striche in der Landschaft herum. "Hängen" impliziert Flexibilität in der Bewegung, und die ist dem Aste als solchem wenig gegeben. Sollten Äste tatsächlich mal hängen, dürfte das eher die Ausnahme als die Regel sein. Ich habe gerade rausgesehen: Es stehen 26 Bäume vor meiner Nase (Linde, Kastanie, Ahorn, Platane ... und habe gerade mal einen einzigen Ast entdeckt, den man als hängend bezeichnen könnte. "Ragen" ist eine neutrale Formulierung und passt immer. Etwas kann nach oben, seitwärts oder sogar nach unten ragen. Hängen geht nur in eine Richtung. LG - Barbara Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
PeterW Geschrieben 19. November 2008 Teilen Geschrieben 19. November 2008 Beides geht - werden Äste zu schwer (Blätter/Schnee) oder zu lang (häufig bei Nadelbäumen), dann biegen sie sich nach unten und bleiben dauerhaft in dieser Stellung. Das nennt man landläufig hängen, und an Wegen ist so etwas ein verbreitetes Phänomen, da hier keine Konkurrenz von Nachbarbäumen herrscht. Die Randbäume wachsen munter mit ihren Ästen in Richtung dieser kleinen Schneise, so dass die Äste lang und länger werden, bis sie schließlich hängen. Ich schaue hier gerade aus meinem Bürofenster hinaus auf unseren Garten, und neben der Einfahrt hängen tatsächlich durchgebogene Äste einer großen Douglasie mit den Zweigspitzen nach unten und schaukeln im Wind. Stabile Äste ragen, gebogene und dünnere hängen - das wäre meine Assoziation, wenn ich so etwas lese. Liebe Grüße Peter www.peter-wohlleben.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ChristineN Geschrieben 19. November 2008 Teilen Geschrieben 19. November 2008 Hallo, ich hatte in einem Manuskript geschrieben "Äste ragten über den Pfad". Meine Lektorin bestand aber darauf, dass Äste hängen und nicht ragen. Ich assoziiere mit dem Wort ragen, dass es über eine natürliche Begrenzung hinausgeht. Überragen wäre vertikal, hinausragen horizontal. Hängen, da gebe ich dir Recht, geht von oben nach unten. Allerdings klingt dein Satz für mich nicht abgeschlossen, ich würde noch ein Wort anfügen. Z.B. Äste ragten über den Pfad hinaus. Somit habe ich ein besseres Bild von Ästen die über den Pfad reichen. mlG Christine Information zu Christine Neumeyer Mein Youtube Kanal Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Andrea S. Geschrieben 19. November 2008 Teilen Geschrieben 19. November 2008 Ich stimme ebenfalls für "ragen". Vor allem, weil es über den Pfad hinaus geht. "Hängen" formt in diesem Fall das falsche Bild. Und von Nachbars Grundstück darf man alles das abschneiden, was über die Grenze ragt. Lektoren machen Vorschläge, entscheiden tust Du. Anna Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Joy) Geschrieben 19. November 2008 Teilen Geschrieben 19. November 2008 Ich möchte auch nochmal daran erinnern, dass DU entscheidest! Wenn du als Autorin "ragen" für das passendere Wort hältst, dann ist das eben so. Basta. Dass Äste generell hängen und niemals ragen, finde ich eine ganz schön, öhm... engstirnige Aussage dieser Lektorin. LG Joy Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Eva Geschrieben 19. November 2008 Teilen Geschrieben 19. November 2008 Wenn zwei sich streiten… Wie wär´s mit "kragen"? Eva, schon wech… Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Andrea S. Geschrieben 19. November 2008 Teilen Geschrieben 19. November 2008 @Joy: öhm - glaubst Du, dass das auch für Klaus als Autor gilt? Und "kragen" tun meines Wissens nur Gebäudeteile. Erbsenzählend Anna Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
KlausS Geschrieben 19. November 2008 Autor Teilen Geschrieben 19. November 2008 Hallo zusammen! Danke für eure vielen Beiträge. Also, ich glaube, ich lasse es weiter "ragen" @Anna: Sehr aufmerksam. Ich nehme jetzt einfach mal an, dass Joy so großherzig ist und ihre Aussage auch auf einen männlichen Autor ausdehnt. Liebe Grüße Klaus Neu: Die dunkle Seite des Erbes - Zehntausend Augen - Schwarze EnergieMehr auf www.kseibel.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Hans-Jürgen Gaiser) Geschrieben 20. November 2008 Teilen Geschrieben 20. November 2008 andere Möglichkeiten: Äste waren über den Pfad gewachsen übergewachsene Äste versperrten nahezu den Pfad "ragten" finde ich dennoch am besten. Grüßlein Jürgen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Joy) Geschrieben 21. November 2008 Teilen Geschrieben 21. November 2008 Lieber Klaus, der keine Kläusin ist, habe ich dich in meinem Stress doch tatsächlich weiblich gemacht! Das tut mir leid, bitte verzeih mir. Ich habs einfach öfter mit Autorinnen zu tun als mit Autoren, vielleicht lags daran. LG Joy Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
KlausS Geschrieben 21. November 2008 Autor Teilen Geschrieben 21. November 2008 Liebe Joy, es sei dir verziehen. Ich habe ja ein Faible für Frauen. In allen meinen Thrillern spielt eine Frau die Hauptrolle. Es ist schon spannend, das als Mann zu schreiben. Zur Sicherheit habe ich dann wieder Frauen als Testleser. Liebe Grüße Klaus Neu: Die dunkle Seite des Erbes - Zehntausend Augen - Schwarze EnergieMehr auf www.kseibel.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...