Nati Geschrieben 12. November 2008 Teilen Geschrieben 12. November 2008 Hallo Liebe Kollegen, auch ich habe mal wieder eine Frage und hoffe, dass diese nicht schon gestellt wurde und an mir vorbei ging. Ich stolpere immer wieder über den Begriff Storyboard. Nicht das ich nicht wüsste was das ist und wofür man eines benötigt. Nein, dass ist es nicht. Vielmehr würde mich mal interessieren, wie so ein Storyboard eigentlich aussehen sollte. Ich mein, wie muss ich mir das vorstellen. Ich habe zwar schon ne Menge geschrieben, aber mit einem Storyboard hab ich noch nie gearbeitet. Gibt es da vielleicht Muster, die man sich mal ansehen kann? LG Nati Wer die Flinte ins Korn wirft sollte aufpassen, dass er kein blindes Huhn damit erschlägt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Beate K. Geschrieben 13. November 2008 Teilen Geschrieben 13. November 2008 Storyboard kenne ich nur beim Film, als Folge von Bildern zur Visualisierung. Oder meinst Du so etwas? (Link ungültig) Liebe Grüße Beate Man gräbt keine goldenen Halsbänder aus dem Boden. (John Vorhaus "Handwerk Humor") Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
AlfL Geschrieben 13. November 2008 Teilen Geschrieben 13. November 2008 Hallo Nati! Also, wenn ich Storyboards verfasst habe, sah das immer so aus: === Kopfdaten === * Projektname * Storyboardname (Szene, Einstellung oder ganzer Film/Ton-bereich, je nach Länge des Projektes) * Datum * Version * Kunde * Autor (ich) === Storyboarddaten (als Tabelle) === * Szene/Abschnitt (zieht sich i.d.R. über mehere Tabellenreihen) * Take Nr. * Bild, Scribble, Illu (zur visuellen Untermalung) * Beschreibung [Kameraeinstellung/Szenenbeschreibung etc.] (Fließtext) * Ton/Musik/Sprache (Fließtext) * optional: Kommentar auf einen Manuskripttext bezogen mache ich das immer so: * Nr. * Kapitelzugehörigkeit * Ort * Datum/Zeit (in der Geschichte!) * Beschreibung * beteiligte Personen/Charaktere * Kommentar/Hinweise/Querverweise auf andere Szenen/Kapitel Hast Du das gemeint? Ich hoffe, es hilft! Gruß, Alf. "Man muss noch Chaos in sich haben,um einen tanzenden Stern zu gebären."Friedrich Nietzsche Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nati Geschrieben 13. November 2008 Autor Teilen Geschrieben 13. November 2008 Danke ihr Zwei! Liebe Beate, ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich der eglischen Sprach nicht Herr bin sorry. Gibt es diese Version auch in deutsch? Lieber AlfL, ich werde mir deine ausführlichen Anmerkungen kopieren. Die sind sehr hilfreich. Vielen Dank LG Nati Wer die Flinte ins Korn wirft sollte aufpassen, dass er kein blindes Huhn damit erschlägt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(MarenF) Geschrieben 13. November 2008 Teilen Geschrieben 13. November 2008 Hallo Nati, mir sagt Storyboard im Zusammenhang mit Schreiben leider nichts, ich nutze lediglich so etwas ähnliches beim Comic zeichnen, bzw. am Anfang, beim Entwurf, wenn ich mir skizziere, was passieren soll und welche Szenen ich umsetze. Hast Du bei Wikipedia schon geguckt? Da gibt es auch eine schöne Zusammenfassung und Links zu Storyboards: (Link ungültig) Liebe Grüße Maren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
hpr Geschrieben 13. November 2008 Teilen Geschrieben 13. November 2008 Hallo, Andreas hat 2007 in Oberursel einen Vortrag darüber gehalten - und als Beispiel sein eigenes Projekt Sakkara genommen. (Link ungültig) Hans Peter Klappentext, Pitch und anderes Getier Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Admin Geschrieben 13. November 2008 Teilen Geschrieben 13. November 2008 Vielleicht hilft dir dieser (leider unvollständige) Vortrag ein bisschen weiter: Montségur 2007 - Vorträge und Bilder (Link ungültig) Oder ganz allgemein das hier: Was ist eigentlich ein Szenenexposé? (Link ungültig) Planung eines Romans - Wie macht ihr das? (Link ungültig) Nochmal Plotten: Techniken, um die Übersicht zu bewahren? (Link ungültig) Stufendiagramm bzw. Storyline basteln (Link ungültig) Gruß, Andreas Montségur Masterclass Montségur Akademie Montségur Videokanal Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nati Geschrieben 13. November 2008 Autor Teilen Geschrieben 13. November 2008 Vielen liebn Dank, dass ihr euch so viel Mühe gemacht habt. LG Nati Wer die Flinte ins Korn wirft sollte aufpassen, dass er kein blindes Huhn damit erschlägt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(AndreaG) Geschrieben 26. November 2008 Teilen Geschrieben 26. November 2008 Hallo Nati, der Begriff Storyboard kommt meines Wissens urspruenglich tatsaechlich aus dem Filmbereich und beschreibt eine Bilderserie, die oft mit textlichen Erklaerungen einhergeht. Mittlerweile ist das Verstaendnis, wie ein Storyboard aussehen sollte, sehr breitgefaechert. Klar ist, dass man fuer alle Arten von Film- oder Multimediaproduktionen eins braucht, und dass es sich dabei im Wesentlichen um eine moeglichst anschauliche und lineare Beschreibung des Inhalts dieser Produktion handelt. In der einfachsten Form ist das einfach eine Tabelle mit einer verbalen Beschreibung - Szene fuer Szene - dessen, was passieren soll. Besser ist, wenn diese Beschreibung um Grafiken ergaenzt wird (oft Skizzen), die Bildaufbau und gewuenschte visuelle Inszenierung verdeutlichen. Sofern gesprochene Texte vorgesehen sind, gehoeren die ebenfalls in das Storyboard. Gleiches gilt fuer Anweisungen zu Musik oder Soundeffekten. Manchmal werden die Skizzen auch in einem Film aneinander geschnitten und mit eingeblendeten Texten versehen, sowie einem vorlaeufigen Soundtrack. Dies dient dazu, bei einen Film oder einer Multimedia-Anwendung moeglichst vorher zu pruefen, ob die Dramaturgie funktioniert oder nicht, bevor man die teure Produktion beginnt. Somit ist ein Storyboard so etwas Aehnliches wie ein bebildertes Drehbuch. Wird der Begriff "Storyboard" beim Schreiben verwendet, meint er wohl eine kapitel- oder szenenweise Beschreibung eines Romans im Sinne eines Kapitelexposes. Ich koennte mir auch vorstellen, dass das Einfuegen von Bildern / Skizzen zum jeweiligen Schauplatz Sinn machen koennte, sofern man welche hat. Liebe Gruesse, Andrea Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nati Geschrieben 26. November 2008 Autor Teilen Geschrieben 26. November 2008 Liebe AndreaG, vielen Dank, für deine ausführliche Erläuterung. Den Begriff aus dem Filmbereich kannte ich auch, aber nun weiß ich ganz genau, wie ich alles zu deuten haben. Ich habe für mich und meine Schreibe beschlossen, es mal mit so einem "Storyboard" zu versuchen. Ich wäre schon froh, ein wenig mehr Struktur in meine Arbeit zu bekommen. Bei den Wuddeltexten ist das nicht so wild, die sind ja nicht so lang. Aber bei meinen Romanprojekten, die dann doch immer mal locker so um die 500 Normseiten füllen, ist das, denke ich ne gute Sache. Vielen lieben Dank nochmal. LG Nati Wer die Flinte ins Korn wirft sollte aufpassen, dass er kein blindes Huhn damit erschlägt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Admin Geschrieben 26. November 2008 Teilen Geschrieben 26. November 2008 Vom Thema abweichende Antworten wurden in [link=http://autorenforum.montsegur.de/cgi-bin/yabb/YaBB.pl?num=1227740850]dieses Thema verschoben.[/link] Montségur Masterclass Montségur Akademie Montségur Videokanal Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Andreas Geschrieben 26. November 2008 Teilen Geschrieben 26. November 2008 Wird der Begriff "Storyboard" beim Schreiben verwendet' date=' meint er wohl eine kapitel- oder szenenweise Beschreibung eines Romans im Sinne eines Kapitelexposes.[/quote'] So wie ein Storyboard im Film pro Bild nicht eine ganze Szene sondern pro Bild eine einzelne Kameraeinstellung enthält, enthält das Storyboard beim Schreiben nicht die ganzen Kapitel, nicht einmal ganze Szenen, sondern die kleinstmöglichen Einheiten. Je feingranularer, desto einfacher lassen sich die Einheiten zu verschiedenen Szenen gruppieren oder auch neu ordnen. Und in der selben Weise wird die Kapitelstruktur daraus erst abgeleitet und ggf. jederzeit neu organisiert. Hier ein beispielhafter Ausschnitt aus einem Storyboard. - Tom hört Geräusche aus dem Keller, geht nach unten - Jemand klingelt, da niemand öffnet, tritt derjenige ins unverschlossene Haus - Tom kommt nach oben, erschreckt sich, stellt den Eindringling: Es ist bloß Ulla. Wie man sieht, sind diese drei Zeilen Einzelelemente von Dingen, die stattfinden müssen/sollen, Informationen, die vermittelt werden müssen/sollen. Das obige Beispiel ist gradlinig und besteht aus drei einzelnen Szenen, die sich durch ihre Perspektive unterscheiden. Aber die Reihenfolge kann dabei meist beliebig geändert werden, und auf diese Weise ändert sich die Dramaturgie, es entstehen andere Szenen, und sogar ein Kapitelbruch kann daraus resultieren. Vergleiche die obige Erzählweise mit dieser etwas weniger dramatischen hier, in der ich die Elemente ohne Perspektivänderung in eine einzige Szene gepackt habe: - Ulla klingelt, da niemand öffnet (Tom schläft vielleicht), tritt geht sie ins unverschlossene Haus - Tom hält sie für einen Einbrecher, erschreckt sich - Er hört Geräusche aus dem Keller, gemeinsam gehen sie nach unten oder mit dieser hier, in die ich einen Cliffhanger gemogelt habe. Ich habe eines der Elemente zerschnitten und nun werden zwei Szenen in zwei verschiedenen Kapiteln daraus: - Tom hört Geräusche aus dem Keller, geht nach unten - Tom kommt wieder nach oben, erschreckt sich und steht einem Einbrecher gegenüber > KAPITELSCHNITT mit Perspektivwechsel - Heimliche Mini-Rückblende: Ulla klingelt, da niemand öffnet, tritt geht sie ins unverschlossene Haus - Sie wird von Tom entdeckt und von von ihm für einen Einbrecher gehalten Das ist Arbeiten mit einem Storyboard; ein kreatives Puzzlespiel. Dabei legen die Puzzleteile keineswegs fest, wie die Szenen im einzelnen ausgearbeitet sind, das Mit-Leben-Füllen erfolgt ja erst beim Schreiben, und erst durch die Anordnung der Puzzleteile entsteht diese oder jene Dramaturgie. Hoffe, diese Tipps helfen auf die Schnelle ein bisschen weiter. Gruß, Andreas Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...