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AlfL

Frage(n) zur GEMA

Empfohlene Beiträge

Hallo!

 

Nachdem ich bei Andreas' Vortrag beim diesjährigen Montségur Treffen bereits ein wenig über die GEMA-Gebühren bei Veranstaltungen (Multimedia bei Lesungen) erfahren durfte, drängen sich mir nun ein paar weitere Fragen zum Thema auf, die auch die Website der GEMA nicht hergibt (oder ich hab es nicht verstanden). Der Hintergrund ist, dass ich mir für mein Buch einen Video-Trailer gebaut habe, den ich zum einen bei Veranstaltungen (Lesungen) verwenden, aber auch auf der Buchwebsite zum Download anbieten will. Dieser Trailer verwendet einen Song, den ich von einer US-CD kopiert habe.

 

1. Die GEMA schreibt über sich, dass Sie eine "der größten Verwertungsgesellschaften" sei. Dies impliziert bei mir die Annahme, dass es noch andere gibt und vor allem nährt es den Verdacht, dass nicht jeder Song von der GEMA abgedeckt wird. Wie finde ich denn nun heraus, ob ein Titel überhaupt GEMA-gebührenpflichtig ist? Die GEMA kann doch nicht wie Big Brother alle Interpreten weltweit (ich denke da auch an kasachische Volksmusik ;D ) unter Vertrag haben!?

 

2. Wenn die GEMA den Titel nicht vertritt, wie bekomme ich dann heraus, von wem der Interpret vertreten wird (wird er überhaupt vertreten?) und an wen ich evtl. Gebühren zahlen muss?

 

3. Welche Gebühren fallen denn für einen Video-Trailer an, der zum Download bereitgestellt wird? Ich habe mich versucht, durch den GEMA-Gebührendschungel zu schlagen, aber irgendwie passt kein Tarif von der GEMA so richtig. Im Zweifelsfall werde ich natürlich die GEMA kontaktieren, aber vielleicht weiß einer von Euch schon vorab, was da fällig wird?

 

Vielen Dank und viele Grüße

 

 

Alf

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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Es gibt mittlerweile gute GEMA-freie Musik, die in der Qualität sich nicht verstecken muss. Läuft unter Creative Common Licence oder so ähnlich.

 

Schau doch mal bei Jamendo (Link ungültig) (Link ungültig)

Rabe

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Lieber Alf,

 

es gibt in so ziemlich jedem Land dieser Welt eine oder mehrere nationale Autorengesellschaften, in Deutschland ist das die GEMA. Durch bilaterale Verträge ist geregelt, dass die jeweils nationale Autorengesellschaft erst einmal die Aufführungen ausländischer Titel im eigenen Land abrechnet und das Geld dann an die Heimat-Gesellschaft des Autors abführt.

 

Denn nicht der Interpret bekommt die Kohle, sondern die Leute, die wie Du und ich Urheber eines Werks sind, also der Komponist und gegebenenfalls der Textdichter. Der Interpret hat möglicherweise Leistungsschutzrechte bei der GVL, aber das dürfte m. E. in Deinem Fall nicht so sein (anders natürlich, wenn Komponist/Textdichter und Interpret eine Personalunion bilden).

 

Das Urheberrecht gilt für Komponisten und Textdichter wie für Schriftsteller: 70 Jahre nach dem Tode des jeweiligen Autors ist das Werk geschützt, also in der Regel GEMA-pflichtig. Klassische Werke können in bestimmten Arrangements von den Musikverlagen auch nach Ablauf dieser Frist geschützt werden, dann beginnt die Zeit praktisch von vorne, aber das gilt nur für eine neue Bearbeitung. Deshalb sei vorsichtig mit sogenannter GEMA-freier Musik, da sind schon manche Kollegen reingefallen.

 

Wenn ich das richtig im Kopf habe, gibt es wohl geringere Tarife für Fälle wie Dich. Erkundige Dich am besten direkt bei der GEMA in München oder Berlin oder der Bezirksdirektion, die für Dich zuständig ist. Kleiner Rat am Rande: Trete ruhig ein bißchen forsch auf, GEMA-Leute nehmen sich gerne ein bißchen wichtig. Bei der letzten GEMA-Mitgliederversammlung bemängelte unsere Justizministerium den Umgangston der GEMA-Mitarbeiter mit dem wunderbaren Satz: "Der Ton macht die Musik." Seitdem mag ich Frau Zypries ;)

 

Ich hoffe, Dein Vorhaben klappt, wie Du's planst.

 

Viele Grüße

 

Micaela*

 

*seit 52 Jahren Komponistentochter und seit 7 Jahren als Rechtsnachfolgerin ordentliches Mitglied der GEMA

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Hi Alexander!

 

Du bist der einzige, der IMMER mit mir spricht...  :s07

 

Das mit Jamendo & friends ist eine gute Idee, allerdings darf man die Musik nicht gewerblich nutzen. Wenn damit gemeint ist, dass ich sie nicht weiterverkaufen darf, dann ist das ok, wenn damit allerdings gemeint ist, dass ich sie überhaupt nicht gewerblich nutzen darf (was ich allerdings sehr wohl beabsichtige, denn mein Film ist ja ein gewerblicher Promo-Clip), dann scheidet diese Variante leider aus. Abgesehen davon passt die Musik, die ich aktuell erwendet habe dermaßen gut, dass ich keine andere will.

 

Gruß, Alf.

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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@Micaela: Da haben sich unsere Beiträge wohl um Sekunden verpasst. Alexander ist also doch nicht der einzige, der mit mir spricht...

 

Danke für die Tipps. Ich habe mittlerweile herausgefunden, dass ich das bei der GEMA gar nicht lizensieren kann, da ich in Schweden wohne und mein Clip auch hier (an meinem Schreibtisch) produziert worden ist. Die Dame in Berlin verwies mich an das Nordisk Copyright Bureau (NCB), die das wohl für ganz Skandinavien und für das Baltikum machen. Leider haben die genau so einen Lizenzwirrwarr auf ihren Webseiten wie die GEMA und das Ganze noch auf fremdländisch. Ich habe denen jetzt mal eine Mail geschickt, was das denn kosten kann, denn bei denen soll man gleich ohne Preisnennung ein Antragsformular unterschreiben, in dem man sich verpflichtet, als Produzent die Gebühren zu zahlen. Das halte ich für eine schlechte Idee - klingt für mich irgendwie nach Blankoscheck. Bin gespannt, was die sagen...

 

 

Gruß, Alf.

"Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern zu gebären."

Friedrich Nietzsche

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Kurze Info: Nachdem sich das - zumindest mit meiner Wohnortsituation - als recht schwierig herausstellt, habe ich mir nun frei lizensierbare Musik aus dem Web heruntergeladen. Einmal zahlen (20,00 EUR) und immer verwenden. So stelle ich mir das vor...

 

Wer interessiert an den Webadressen ist, wo man sehr gute Musik GEMA-frei und für einen fairen Kurs erhalten kann, der kann sich gerne bei mir melden.

 

Gruß, Alf.

"Man muss noch Chaos in sich haben,

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