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(Verena Rabe)

Vorschuss

Empfohlene Beiträge

Liebe Kollegen,

 

ich habe ein Angebot von meinem Verlag für mein nächstes Buch. Allerdings sind wir uns über die Höhe des Vorschusses noch nicht einig. Ich weiß, über die Höhe des Vorschusses redet man unter Autoren höchst selten, aber ich würde mich freuen, wenn der eine oder andere von Euch mir schreiben könnte, wie hoch sein Vorschuss war. Rahmenbedingung: Taschenbuch, nicht das erste, das davor hat sich recht ordentlich verkauft, aber war kein Bestseller. Ihr könnt mir ja auch eine persönliche Mail schicken.

 

Herzliche Grüße

 

Verena

 

 

 

ich weiß, über die Höhe von Vorschüssen redet man nicht so gern, aber ich wäre Euch

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Hallo Verena,

 

Du hast es ja schon angesprochen: Über Geld redet man nicht gerne und wenn, dann mit jemandem, den man gut kennt, dem man vertraut und dann auch nicht im öffentlichen Bereich eines Forums, höchstens per PN. Wenn man aber Dein Profil ansieht, findet man dort keinerlei Information über Dich. Du erwartest viel.

 

Der einzige Tipp, den ich dir hier geben kann: Der Verlag hat schon einmal mit dir zusammengearbeitet, das Buch lief wohl erwartungsgemäß, also spräche vermutlich nichts dagegen, wenn der Vorschuss (oder das Garantiehonorar?) dieselbe Höhe hätte wie beim ersten Buch.

 

LG

Inge

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Liebe Verena,

 

genaue Zahlen kann und möchte ich hier auch nicht nennen, aber ich kann Dir schon sagen, dass meine Agentin grundsätzlich mindestans einen Vorschuss aushandelt, der auf der Höhe basiert, was dem Autor zusteht, wenn die erste Auflage verkauft wird.

Somit ist der Verlag in "der Pflicht" die erste Auflage so zu vermarkten, dass diese recht schnell verkauft wird, damit er keinen Verlust macht.

 

Laufen Bücher dann gut und in mehreren Auflagen, so sollte sich der Vorschuss dementsprechend beim nächsten Projekt erhöhen.

 

Hoffe, Du kannst damit etwas anfangen und liebe Grüße

Rebecca

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Liebe Inge,

 

ich werde mein Profil verbessern. Es stimmt, dass dort zu wenig über mich steht. Ansonsten ist es so, wie Du es sagst. Auch in meinem Kollegenkreis in Hamburg sprechen wir selten über die Höhe der Vorschüsse, die wir bekommen. Mir ging es auch nicht so sehr darum, etwas über die genaue Höhe zu erfahren, sondern über Eure Gedanken zu diesem Thema. Vielleicht habe ich meine Anfrage etwas unglücklich formuliert.

 

Herzliche Grüße

 

Verena

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Hi Verena,

der Verlag soll sich durch deinen Vorschlag ja auch nicht auf den Schlips getreten fühlen.

Da ist dann die verkaufte Auflage nach vielleicht einem Jahr des vorherigen Buches ein guter Anhaltspunkt. Wenn du davon noch einmal 10 % abziehst, zeigst du, dass du auch bereit bist, die Interessen des Verlages zu berücksichtigen. Da müsste eine Zahl herauskommen, die die Interessen beider Teile ausreichend berücksichtigt.

Rabe

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Liebe Kollegen,

 

vielen Dank für Eure Informationen. Sie waren sehr hilfreich. Mittlerweile habe ich das Buch verkauft und bin zufrieden mit den Bedingungen.

Jetzt freue ich mich darauf, mein nächstes Buch zu konzipieren.

 

Herzliche Grüße

 

Verena

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Hieran kurz eine Anschlussfrage, denn das, was ein Autor verdienen darf oder sollte, würde mich auch mal interessieren.

 

Gibt es irgendwo Aufstellungen realistischer Rahmenbedingungen für Autorenverträge? Ich finde es als Einsteiger in dieser Branche schwer, abzuschätzen, ob ein Deal gut, okay oder ziemlicher Mist ist. Natürlich hat man so ein Bauchgefühl (und vielleicht die Aussage eines Agenten/einer Agentin), aber während es für andere Berufsgruppen recht leicht scheint, Standard-Gehälter zu recherchieren, ist mir so etwas noch nie für Autoren untergekommen. Ist hier alles Trial&Error, Verhandlungsgeschick, Vertrauen und Erfahrungswert?

 

Beste Grüße

Bernd

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Lieber Bernd,

 

Musterverträge und Vergütungsregelungen findet man auf der Seite des VS:

 

Mustervertrag: (Link ungültig)

 

Vergütung: (Link ungültig)

 

Auch der Ratgeber Freie ((Link ungültig)) bietet eine ganze Menge gute Hinweise und Tipps.

 

Beantwortet das Deine Frage oder gab es da konkreteres?

 

Beste Grüße, Ole

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Hallo.

 

Super. Genau so allgemeine Infos habe ich mal gesucht. Nicht, weil ein konkreter Fall anliegt, sondern weil ich einfach neugierig bin, wie das Finanzielle in der Verlagswelt so gehandhabt wird. ;)

 

Besten Dank

Bernd

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Natürlich hat man so ein Bauchgefühl (und vielleicht die Aussage eines Agenten/einer Agentin)' date=' aber während es für andere Berufsgruppen recht leicht scheint, Standard-Gehälter zu recherchieren, ist mir so etwas noch nie für Autoren untergekommen.[/quote']

 

Das liegt ganz einfach daran, dass Autoren im Normalfall an Erfolg und damit auch Misserfolg ihrer Bücher gebunden sind. Es gibt keine Standard-Gehälter, weil es keine Standard-Autoren gibt. Garantiehonorare und Prozente hängen von einer ganzen Reihe von Faktoren ab.

 

Die Musterverträge sollten als kleinster gemeinsamer Nenner gesehen werden; sozusagen als Verhandlungsbasis. Als Debutant hat man da vielleicht nicht viel Spielraum, aber auch das ist stark von den Erwartungen an das Buch abhängig. Garantiehonorare orientieren sich oft an den zu erwartenden Verkaufszahlen, wie es hier im Thread schon gesagt wurde. Bei den Prozenten kann man natürlich einerseits die absolute Zahl verhandeln, als auch die Staffelung.

 

Aber ob das Buch dann auch Tantiemen einbringt, entscheidet letztlich der Markt, und damit die Leser. Diese grundlegende Unwägbarkeit führt dazu, dass Gehalt keine gute Beschreibung ist ... ;)

 

Ganz in den Tiefen dieses Forums findet sich ein Thread, in dem anonym Zahlen genannt werden. Offen wird darüber selten geredet, aber der private Austausch mit Kollegen kann da sehr hilfreich sein.

 

Lieben Gruß,

 

Christoph

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Lieber Bernd,

 

ich glaube, man kann von niemandem verlangen, hier seine Honorare zu nennen.

 

Grundsätzlich kann man sagen, dass jeder Aspekt eines Buchvertrages verhandelt werden kann. Wie groß der Spielraum hierbei ist, hängt, wie Christoph sehr richtig sagt, hauptsächlich vom Verkaufserfolg ab, den der Verlag erwartet - aber auch von "weicheren" Faktoren wie der Frage, ob der Verlag daran interessiert ist, einen Autor langfristig, also über mehrere Bücher hinweg, aufzubauen.

 

Außerdem spielen natürlich die Vorlieben des Autors eine Rolle. Es gibt Autoren, die keine hohen Vorschüsse möchten, sondern auf eine günstige Tantiemenstaffelung Wert legen, während andere einen höheren Vorschuss bevorzugen und dafür ungünstigere Tantiemen in Kauf nehmen - um zwei extrem gegensätzliche Positionen zu nennen. Dazwischen gibt's natürlich alles.

 

Herzliche Grüße,

Christoph

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Vor einiger Zeit habe ich mal diese Beispielrechnung gepostet (weiß aber nicht mehr wo ::))

 

Garantiehonorar

 

DIES IST EINE BEISPIEL-RECHNUNG!

 

Vorausgesetzt, ein Taschenbuch wird mit 8,50 Euro im Buchhandel verkauft.

Der Autor bekommt 5% vom Netto-Ladenpreis.

Das heißt, 8,50 – 7% = 7,90 – davon 5% ergibt rund 40 Cent pro Buch.

 

Vorausgesetzt, der Verlag rechnet mit einer verkaufbaren Auflage von 10.000 Stück, dann zahlt er dem Autor 4.000 Euro als Garantiehonorar.

(Verkauft dann er mehr, wird auch der Prozentsatz normalerweise steigen, verkauft er weniger, bleibt der Verlag auf dem Minus sitzen.)

 

Vorausgesetzt, der Buchhandel bekommt das Buch für 50% des Netto-Ladenpreises vom Verlag, dann bleiben für den Verlag bei 7,90 Euro noch 3,95 Euro pro Buch.

Bei 10.000 verkauften Exemplaren macht der Verlage einen Umsatz von 39.500 Euro.

Davon hat der Autor bereits 4.000 Euro erhalten, bleiben also noch 35.500 Euro.

 

Mit diesem Betrag müssen die Kosten für Papier und Druck, Lektorat, Vertrieb, Marketing, Verlagsoverheads und diverse Steuern gedeckt werden.

Möglicherweise möchte der Verlag sogar noch Gewinn machen.

Vermutlich nicht mit diesem Buch.

 

Wer es besser weiß, möge mich korrigieren.

 

Gruß

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Liebe Anna,

 

wie von Dir erbeten, ergänze ich mal mit meinem Wissen:

 

* So gut wie alle Buchhändler bekommen den Standardrabatt von 35% für Bücher. Großisten (Libri, KNÖ) sowie die großen Ketten kriegen wohl andere Rabatte (da sind 50 bis 55% durchaus realistisch).

Zumindest im Buchhandlung gibt es aber auch sogenannte Partien, da kriegt man dann, wenn man eine bestimmte Menge abnimmt, noch Bücher oben drauf - defacto ist das eine Art Zusatzrabatt. Zumindest beim Handel sind 50% eine gute "Pi-Mal-Daumen"-Zahl.

 

* Aber laut dem Buchmärkte-Report

(Link ungültig)

gingen 2007 fast 20% der Bücher durch Direktverkäufe der Verlage an die Kunden. Das ist natürlich extrem interessant für den Verlag, da die Gewinnspannen sehr viel besser sind (dadurch trägt sich dann wohl auch etwas wie Weltbild sehr gut)

 

* Was auch außen vor blieb sind die Nebenrechte. Sprich sobald Lizenzen (Taschenbuchausgaben und Hörbücher sind wohl die verbreitesten) verkauft werden, werden die natürlich auch vom Vorschuss abgerechnet.

 

* Bei den Kosten kann man natürlich auch noch deutlich komplizierter werden, da man sie in Overheads (unabhängig von Veröffentlichung), Fixkosten (die nur einmal pro Buch anfallen) und Auflagen abhängige Kosten unterteilen kann.

"Economies of Scale" ist da das Zauberwort, je mehr Bücher und je größer die Auflage desto kleiner werden die Gesamtkosten im Verhältnis:

 

Wieder ein Beispiel:

a) Ein Verlag hat Overheads von 30.000 Euro im Monat, er bringt nur ein Buch in einer Auflage von 30.000 raus - ergo sind vom Erlös dieses Buches je 1 Euro allein für die Overheads nötig. Bei zwei Büchern halbiert sich das natürlich, bei dreien wird gedrittelt, etc.

 

b) Der Verlag macht gerade ein Buch mit Fixkosten (externes Lektorat, Werbung, Satz, Cover, etc.) von 5.000. Bei einer Auflage von 5.000 sind also wieder jeweils 1 Euro für die Fixkosten dran. Sind es aber 20.000, dann verbraucht jedes Buch nur 0,25 Euro.

 

c) Der Verlag produziert eine Auflage von 5.000 Stück, die Produktionskosten pro Buch betragen 2 Euro, ergibt also 10.000 Euro Auflagen abhängige Kosten.

Wenn er aber 10.000 Stück produziert, dann kostet jedes Buch nur noch 1,50, macht 15.000 Euro, aber man hat doppelt soviele Bücher. Das ist natürlich ein extremes Beispiel, aber die Richtung stimmt auf jeden Fall - denn die Druckereien unterliegen ja auch den "Economies of Scale".

 

Jetzt bleibt natürlich die Frage: Warum machen die Verlage dann nicht ganz viele Bücher in ganz großen Auflagen? Ist doch viel billiger für sie!

Tja, nur leider kann man nur begrenzt viele Bücher verkaufen. Daher muss der Verlag also immer genau die Ersparnis gegen das Risiko eines Mißerfolgs bzw. einer zu großen Auflage abwägen.

 

Beste Grüße, Ole

 

(P.S. Jetzt sind wir kräftig off-topic gegangen. Eventuell wollen die Mods das mal verschieben?)

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