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(Hans-Juergen)

Planung eines Romans - Wie macht ihr das?

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Ich habe für erste Ideen meine Kladde (Notizbuch). Schleppe ich immer mit mir rum. Alles andere kritzel ich auf meine Schreibtischunterlage. Die ist quasi voll gekrakelt mit kleinen Satzfestzen, und Mini-Szenen-Plots, die mir gerade so durch den Kopf schießen. Die guten alten Haftnotizen, dürfen natürlich nicht fehlen. Also Natis Chaos pur ;D

Ansonsten mein PC, Word Dokument. Ich bin auch nicht der Planer im Voraus. Wenn mich die Schreibwut packt, dann setze ich mich an den Rechner und schreibe drauf los.

 

LG

Nati

Wer die Flinte ins Korn wirft sollte aufpassen, dass er kein blindes Huhn damit erschlägt.

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Hallo Bettina, Inken und Deana,

 

mit den Zetteln, das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich bin halt öfter unterwegs und bei elektronischen Notizen habe ich immer alles dabei. Von jeder Datei (MS selbst und Planungsunterlagen) gibt es immer 3 bis 4 Kopien auf allen Rechnern die ich benutze. Hat auch den Vorteil, das nicht so schnell was verloren geht.

 

Hans-Jürgen

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Sorry, falls auch ich die Statistik verwässere:

 

So plane ich:

 

Ganz am Anfang: Im Kopf, am Wochenende, liegend, nach dem Aufwachen. Großes Kino.

 

Für´s erste gibt es dann Word-Dateien, in die ich die Biografien meiner Hauptpersonen hineinschreibe. Einfach drauf los. Ausserdem das, was ich schon an Recherchebedarf und -Ergebnis habe.

 

Dann kommt - ganz wichtig - eine Riesenrolle Kindermalpapier von Ikea dran. Die rolle ich einmal längs über den Eßtisch und lasse Beziehungsgeflechte und Zeitleisten mit verschiedenfarbigen Buntstiften Gestalt annehmen. Das braucht mehrere Durchgänge, hilft mir aber sofort und ausgezeichnet, Probeme und Möglichkeiten zu sehen, die ich vorher nicht erkannt habe.

 

Irgendwann wandert das dann in den Computer, als Excel-Zeitleiste mit chronologischer Szenenabfolge und schließlich in ein Word-Dokument, aus dem dann im Prinzip schon die Vorlage für das MS wird.

 

Daneben gibt es während aller Phasen ein Notizbuch und Hilfs-Zettel.

 

Klingt kompliziert, ist aber für mich ganz einfach.

 

Gruß Eva

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Eine Zeitleiste ist auch fuer mich sehr wichtig, gerade beim Krimischreiben, sonst komme ich total durcheinander. Die Alibis muessen stimmen und die Verdaechtigen die Moeglichkeit zum Mord gehabt haben - wenn's da hakt, kommt der ganze Plot durcheinander. Es ist auch wichtig, um welchen Wochentag es sich handelt, Sommer oder Winter bzw. wann wird's dunkel etc. Wenn da was nicht stimmt - der Postbote sonntags arbeitet, Maigloeckchen im September bluehen oder im Juli abends um sieben Dunkelheit herrscht - wird die Geschichte unglaubwuerdig.

 

Bisher reichte mir fuer die Zeitleiste ein A4 Blatt, auf dem ich unter Dienstag, Mittwoch etc. stundenplanartig aufschrieb, was wann passiert. Die Idee mit der Ikea-Rolle ist aber prima, das werde ich auch mal probieren. :)

 

Liebe Gruesse,

 

Bettina

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Es scheint mir, als habe jeder so seine erprobte Methode, die zu ihm und seinem Naturell, aber auch seiner Lebensweise und - nicht zuletzt - seinem Genre passt.

Ich bin halt eher chaotisch veranlagt, schreibe außer auf Zetteln nur auf einem PC und außerdem nicht so Systematik verlangende Texte wie zum Beispiel Krimis.

Und ich komme hervorragend mit meiner Zettelwirtschaft zurecht. Zettel, auch mal zusammengekniffte für unterwegs, im Auto und sonstwo, dann noch je eine aktuelle Kladde, eine ganz spezielle Zettelordnung auf meinem Rechnertisch - wehe, die bringt mir einer durcheinander! ;) - das war es. Damit komme ich zurecht. Das mache ich schon lange so.

Andere benutzen seit Jahren gewisse andere Methoden, sind ständig unterwegs, schreiben Texte mit hochkomplizierten Plots - voilà, meine Methode wäre für sie der blanke Wahnsinn.

Ist doch schön, dass die Menschen so verschieden sind, oder?

 

Findet

 

Inken

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Die kurze Analyse dieses Threads ergibt - Damen Zetteln' date=' Herren nutzen die Technik.[/quote']Wenn somit meine Stimme statistische Relevanz gewinnt, muss ich mich ja doch noch melden ;D

Mein wichtigstes Planungsinstrument ist ... nun, zunächst mal der Kopf. Weithin unterschätzt ... Aber wenn ich anfange zu schreiben, habe ich im Großen und Ganzen die gesamte Geschichte auch schon in Gedanken fertig. Das kann sich beim Schreiben noch ändern, wenn ich bessere Ideen habe. Aber das Modell in meinem Kopf ist doch so vollständig, dass ich bei jeder Änderung auch gleich den ganzen Rest umplotten und anpassen kann und weiß, was es beispielsweise am Ende des Romans für Auswirkungen hat, wenn ich im ersten Drittel spontan doch etwas anders mache.

 Und was ich dann konkret geschrieben habe, also vor allem Zahlen wie Datumsangaben etc., wie auch Details zu Beschreibungen und Figurencharakterisierung, schreibe ich mir dann auf einen ... Zettel! ;D Meist sind es mehrere Zettel. Aber das sind eher Dokumentationen, damit ich weiß, was im Roman schon schriftlich niedergelegt wurde; es ist keine Planung.

 

In der Praxis läuft es nicht immer so in Reinform. Für ein Drehbuch und für zwei Romane habe ich auch schon mal einen schriftlichen szenischen Abriss erstellt, bevor ich mit dem Schreiben angefangen habe; und auch schon Diagramme auf großen Papierbögen, auf denen ich die einzelnen Spannungsbögen aufgemalt und Wendepunkte etc. markiert habe, mitsamt der jeweiligen Szenennummern.

 Ich habe allerdings festgestellt, dass es eigentlich keinen großen Unterschied macht, ob ich das vorher auf diese Weise fest skizziere und dann "abarbeite", oder ob ich die Struktur nur im Kopf habe und mich daran orientiere. Der Zugewinn an Verfestigung und Konkretisierung durch das Aufschreiben war minimal. Ich komme eigentlich auch nicht durcheinander, wenn die "Aufzeichnungen" nur in meinem Kopf existieren - nur mit der Wirklichkeit habe ich mitunter wirkliche Probleme, wenn ich tief in einem Roman stecke und dessen virtuelle Ereignisse für mich realer sind als das, was um mich vorgeht.

 Einer dieser szenischen Abrisse ist dementsprechend auch nicht deshalb entstanden, weil er zu meiner Schreibplanung gehört, sondern weil ein Verlag ihn im Rahmen einer Bewerbung haben wollte. Auch das ist also im Grunde nur eine Dokumentation bereits Bestehenden. Wenn ich es mir recht überlege, sieht meine "Planung" eigentlich so aus, dass ich auf der Couch liege und in Gedanken Szenen, Handlungsstränge, Figuren etc. wie in einem Baukasten hin und herschiebe, bis ich das Gefühl habe, es ist ein fertiges Gebäude daraus geworden. Das ist dann der Punkt, wo eine vage Vorstellung und ein Wirrwarr von Ideen, die zuvor einen durchaus unterschiedlichen Grad von Verfestigung haben können, zu einer konkreten Geschichte werden. Die dann allerdings natürlich noch nicht ausformuliert ist, sondern als "Innerer Film" mitsamt der theoretischen Vorstellungen zum Inhalt und zu den Bedeutungen der Szenen existiert.

 

Aber, wie gesagt: Für alles, was die schriftlichen Aufzeichnungen betrifft, schließe ich mich der Zettelfraktion an.

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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Ich werde mir all diese wunderbaren Programme, von denen ihr sprecht, mal ansehen. Vielleicht stellt sich ja heraus, dass ich ohne sie nicht leben kann ...

 

Habe schon einiges runtergeladen, und bei OneNote zuckt schon wieder der Finger, aber nach einer zehnminütigen Begehung und der Erkenntnis, dass ich sie nicht so schnell kapiere, wie ich gerne wollte, fliegen sie dann doch wieder runter.

 

Immerhin nutze ich Word. Eine Tastatur, einen PC. Und neuerdings ein Diktiergerät fürs Bett. Das ist doch schon eine ganze Menge Technikkrams.

 

Sabine

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Damen sind analog' date=' Herren digital?  :-?[/quote']

 

Das klingt ja fast wie ein neuer, erfolgsversprechender Sachbuchtitel. "Männer sind digital, Frauen analog"... :-X

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Mein wichtigstes Planungsinstrument ist ... nun, zunächst mal der Kopf. Weithin unterschätzt ... Aber wenn ich anfange zu schreiben, habe ich im Großen und Ganzen die gesamte Geschichte auch schon in Gedanken fertig. Das kann sich beim Schreiben noch ändern, wenn ich bessere Ideen habe. Aber das Modell in meinem Kopf ist doch so vollständig, dass ich bei jeder Änderung auch gleich den ganzen Rest umplotten und anpassen kann und weiß, was es beispielsweise am Ende des Romans für Auswirkungen hat, wenn ich im ersten Drittel spontan doch etwas anders mache.

 Und was ich dann konkret geschrieben habe, also vor allem Zahlen wie Datumsangaben etc., wie auch Details zu Beschreibungen und Figurencharakterisierung, schreibe ich mir dann auf einen ... Zettel! ;D Meist sind es mehrere Zettel. Aber das sind eher Dokumentationen, damit ich weiß, was im Roman schon schriftlich niedergelegt wurde; es ist keine Planung.

[/quote

 

Da ich noch unveröffentlicht bin, habe ich mich gar nicht getraut, das zu sagen. Hatte Angst, es klingt zu unprofessionell. Aber tatsächlich gehe ich auch so vor.

 

Liebe Grüße

Claudia

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Da ich noch unveröffentlicht bin, habe ich mich gar nicht getraut, das zu sagen. Hatte Angst, es klingt zu unprofessionell. Aber tatsächlich gehe ich auch so vor.

 

Ach, beruhige Dich, es gibt viele Leute, die so oder so ähnlich schreiben. Und weiter, übertreib die Bescheidenheit nicht, bloß weil man veröffentlicht ist, hat man keinen Heiligenschein, überall wird nur mit Wasser gekocht.

 

Fröhlich

Burkhard

Das neue Jugendbuch: "Der Reiter des Königs"&&Homepage Burkhard P. Bierschenck

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Als frühere Programmiererin scheue ich alle technischen Hilfsmittel - außer dem Editor - wie der Teufel das Weihwasser.

Gheron und ich erstellen ein Exposé und eine Namensliste mit ein paar wenigen Bemerkungen im PC. Der Rest der Überlegungen wird nach Lust und Laune in einem einzigen Word-Dokument notiert. Allerdings hat Gheron ein phänomenales Gedächnis und benötigt daher nur sehr wenige Notizen. Wenn nötig helfe ich ihm mit penetranten Fragen auf die Sprünge.

Gruß Sysai

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Hallo zusammen,

 

im Großen und Ganzen schließe ich mich der Zettel-Fraktion an. Während ich an einem Buch arbeite, herrscht auf meinem Schreibtisch ein wohldurchdachtes Chaos an Kopien aus Fachbüchern, Ausdrucken aus dem Internet und A4-Blättern mit Szenenfolgen, Kapitelexposés, Personenbiographien, Namenslisten, Straßenkarten, einer Grundriss-Skizze des Hauptwohnsitzes meiner Protagonisten etc. pp.

Mein Mann, ein Ordnungsfreak, kriegt dabei regelmäßig die Krise und glaubt, man könne in dieser "Unordnung" unmöglich effektiv arbeiten. Bei mir funktioniert es aber. Auch wenn ich zugebe, dass ich regelmäßig das größte Chaos beseitige (einmal pro Woche etwa), um wieder einen Überblick zu bekommen. Das räumt gleichzeitig auch meinen Kopf auf ... Und wenn ein Projekt abgeschlossen ist, sieht auch mein Schreibtisch wieder ganz ordentlich aus.

 

Allerdings bin ich dazu übergegangen, die Biographien und Namenslisten nach handschriftlichem Entwurf noch mal in WORD abzuschreiben, einfach um der besseren Lesbarkeit Willen.

 

Und obwohl ich meine Kopien bislang immer schön mit Büroklammern versehen in einem Karton gesammelt habe, will ich nun endlich Aktenordner dafür anlegen. Ist übersichtlicher (hoffe ich). Die Ordner stehen schon hier. :)

 

Ich denke, die Art und Weise, wie man einen Roman plant, hängt vom Naturell ab. Es gibt organisierte Menschen, technikbegeisterte, chaotische uvm.

Was zählt, ist am Ende doch das Ergebnis, nicht wahr? Und was ich so überblicken kann, sind hier extrem viele erfolgreiche SchriftstellerInnen versammelt. :)

 

Liebe Grüße

Petra

Petra Schier / Mila Roth: Zwei Namen, eine Autorin - Lesefutter für (fast) jeden Geschmack

 

www.petra-schier.de +++++++ www.mila-roth.de

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Gheron und ich erstellen ein Exposé ...

Okay, das muss ich auch noch nachtragen - ein fertig ausformuliertes Exposee erstelle ich auch immer als Allererstes. In erster Linie allerdings deshalb, weil man ein prägnantes Exposee einfach leichter schreiben kann, wenn man noch nicht zu viele Details im Kopf hat.

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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Während ich an einem Buch arbeite' date=' herrscht auf meinem Schreibtisch ein wohldurchdachtes Chaos an Kopien aus Fachbüchern, Ausdrucken aus dem Internet und A4-Blättern mit Szenenfolgen, Kapitelexposés, Personenbiographien, Namenslisten, Straßenkarten, einer Grundriss-Skizze des Hauptwohnsitzes meiner Protagonisten etc. pp.[/quote']

 

Da würde ich wahnsinnig werden. ;D Mit Papier bin ich ein Chaot. Ich finde es schwer, Papiere in Ordnung zu halten. Deshalb wären Zettel und Papiernotizen für mich das Ende. Auf meinem Schreibtisch steht neben dem Notebook nur ein Becher Kaffee. Dafür habe ich Tonnen von Notizen und Recherchen im PC, die ich an drei Orten sichere. Mein Synonym-Wörterbuch ist auch im PC. Ich kann in der Firma mittags weiterarbeiten, Im Zug oder im Flughafen, alles dabei.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Als frühere Programmiererin scheue ich alle technischen Hilfsmittel - außer dem Editor - wie der Teufel das Weihwasser.

 

Sysai, du ersparst mir einen eigenen Bericht über die Planung! ;)

Auch als Nicht-Programmiererin scheue ich diese technischen Hilfsmittel, weil sie mir in meinen Bauchplan reinpfuschen würden.

Bei mir ist es die Idee am Anfang, sei es im Zug, am See, in einem Buch oder im Netz. Ein Plot, aufgeschrieben, gedacht, nach Word gebracht. Dort entstehen Dateien, ein Plot, ein Exposé, Figuren, oder auch in meinem grünen Notizbuch.

Die Frage ist nicht nur die: W i e  macht ihr das, sondern auch: Wo  macht ihr das? Im Zug, am See, auf dem Sofa, auf einem Zettel, am Computer, Spinner hat es vortrefflich beschrieben. In Büchern stecken Zettel drin, Zitate im PC und ein Extraordner für Recherchen. Gerade sehe ich den Beitrag von Petra, das, was ich auch sagen wollte:was zählt, ist doch das Ergebnis!

 

Und das populäre Sachbuch: Frauen sind analog, Männer digital, kann gar nicht der Wirklichkeit entsprechen, denn ich lese von Männern ebensolche wortgewaltigen Bauchbücher wie von Frauen.

Zum Beispiel im Moment "Die Kinder des Gral" von Peter Berling (George Martin fand ich übrigens auch überragend vom Stil her und von den Bildern): Ich kann mir nicht vorstellen, dass Berling das mit einem Programm erstellt hätte, bei Martin auch nicht, weil es über die Fortsetzungen hinweg einfach zu konfus gewesen zu sein scheint. (Die Diskussion darüber hatten wir allerdings schon) ;)

 

Liebe Grüße

 

Christa

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Also ich arbeite ganz poplig mit Word/Open Office.

 

Ein Dokument mit den Beschreibungen und Biografien der Protas, ein Dokument mit dem Story-Hintergrund (also z.B. der Vergangenheit eines bestimmten Ortes, Entstehung eines Fluches ... eben alles, was in der eigentlichen Geschichte meist nur angerissen wird, aber für mich wichtig ist, zu wissen) und ein drittes Dokument mit dem Handlungsablauf. Der ist einfach nur (bereits in der richtigen Reihenfolge) heruntergetippt, mit all den Dialogfetzen und Szenenideen, die ich während der Entwicklung schon hatte. Die Kapiteleinteilung mache ich erst während des Schreibens, das geht dann ganz nach Gefühl.

 

Dann kann ich auch schon mit dem Schreiben starten. Und alles, was dann noch an Ideen dazu kommt, tippe ich entweder in meinen Handlungsablauf, oder ans Ende meines Romandokuments - ganz wichtige Sachen, die ich also immer vor Augen haben will, kommen auf Post-its und pappen neben dem Bildschirm auf dem Drucker.

 

Liebe Grüße

Brigitte

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Ich gehöre auch zur Kopf - und Eindokument Fraktion.

Der Kopf ist nämlich auch mein wichtigster Organisator. Und um ihm ein bisschen Arbeit abzunehmen, notiere ich in einem Word-Dokument (Hintergründe, bzw. hg) jeweils ein paar Stichworte. Zu den Figuren, damit ich die Haarfarbe nicht verwechsle. Und zur Handlung, zunächst unsortiert. Dazu wahllos Hintergründe, die nicht direkt im Roman auftauchen, mir aber zwischenzeitlich wichtig erscheinen. Dann setze ich mich an ein leeres Dokument, erfreue mich, indem ich für die Überschrift Kapitel 1 eine hübsche Schrift aussuche - und los geht es.

Nach einigen Kapiteln zeigt sich dann, dass die vorab notierten Handlungsschnipsel nur in einer bestimmten Reihenfolge erscheinen dürfen, das wird dann im hg sortiert, und ergänzt, was in nächtlichen Fantasieorgien hinzukommt.

Das wars.

Mit allen anderen - durchaus durchprobierten - Methoden verliere ich mich in 1700seiten Romanen.    :s07 (davor habe ich echt Angst!)

 

LG

Claudia

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Ich gehöre auch zu der Notizbuchfraktion. Ich liebe schöne Kladden - und schenke mir zu jeder neuen Buchidee ein schönes, neues Exemplar. Das wichtigste Hilfsmittel ist allerdings mein Kopf. Den habe ich zum Glück überall dabei (was auch gleich die Frage nach dem WO beantwortet) und kann damit in jeder freien Minute den Film in meinem Kopf abspulen: in der U-Bahn, beim Walken, beim Kochen, abends vor dem Einschlafen, an der Kasse im Supermarkt, ach, es ist unglaublich, wo man überall mit einem kleinen Klick in andere Welten versinken kann.

Im PC habe ich inzwischen neben dem eigentlich Text zwar auch eine Datei, in der ich mir grob zu jedem Kapitel die Handlung, den Ort, das Wetter und die Zeit notiere, sowie außerdem eine Datei mit der Biographie der Figuren (neben dem Aussehen ist ja auch ihre Vorgeschichte und eigentlich auch ihr Weiterleben für mich interessant und wichtig).

Das wichtigste außerhalb meines Kopfes bleibt aber meine schwarze Kladde: In meinem Notizbuch herrscht kreatives Chaos. Kapitelideen, komplette Handlungsstränge, Satzfetzen, Worte, die mir gefallen etc. Und natürlich Exzerpte von Fachbüchern etc. Ich selbst weiß allerdings immer, wo ich was finde. Weil letztlich alles irgendwie grob im Kopf ist. Hoffentlich bleibt mir der noch eine Weile in der bewährten Form erhalten!

 

Frohes Schaffen - mit oder ohne Technik ;)

 

Heidi

"Das Haus der schönen Dinge" - Knaur TB Mai 2017 - Die Geschichte einer (fiktiven) jüdischen Kaufhausdynastie in München zwischen Prinzregentenzeit und 1938

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Hallo alle zusammen,

 

mich freut zuerst mal, dass ihr so fleißig das Thema des Planens diskutiert. Vielleicht kann ich noch einen neuen Aspekt einstreuen, der bei Spinner schon angeklungen ist:

 

Wie haltet ihr es eigentlich mit der Planung? Wie sieht der fertige Plot im Vergleich zur (ersten) Planung aus?

 

Bei meinem jetzigen Projekt, das ich im Oktober fertig (was man so fertig nennt) haben werde, habe ich so ziemlich alles über den Haufen geworfen: Der anfängliche Protagonist hat nur noch eine kleine Nebenrolle, die Toten haben sich verändert und auch die Täter. Bei dem MS ist fast nur noch die Grundidee geblieben. Und diese Veränderungen sind mir nicht nur beim Planen gekommen, ich schreibe das MS (von Anfang bis Ende) jetzt zum vierten Mal. Und erst jetzt finde ich den Plot so ziemlich schlüssig.

 

Viele neue Ideen sind mir beim Spazierengehen (ich habe zwei Hunde) gekommen. Aber auch direkt beim Schreiben kommen nützliche Gedanken. Und dann wird meine Vorplanung eher zu einer Art Notizbuch in dem ich die Veränderungen nachpflege, sodass nichts verloren geht.

 

Hans-Jürgen

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Hallo Hans-Jürgen, Hallo Alle.

 

Sehr interessante Aspekte und sehr spannend mal zu lesen, wie ihr eure Werke plant.

 

Zettel, Notebook, PC, Plotprogramme, Wandtafel, Notizbuch - tja, da wird ja nichts ausgelassen.

 

Da ich gerade mitten in der Planung meines Romans stecke, werde ich auch mein Scherflein beitragen.

 

Es beginnt alles mit einem Klappentext. Es ist für mich eine Art Primär-Frage, die eine Kettenreaktion auslöst. Namen und Orte werden dabei mit X und Y, Musterort, Musterland betitelt - es geht an dem Punkt nur um die Idee - und eben darum, mein Gehirn in eine Richtung zu lenken. Das funktioniert, denn dann beginnen die Ideen zu sprudeln, die allesamt in ein Notizbuch notiert werden. Oft nur ein Satz, eine Frage, ein Name, mögliche Enden - alles ganz wild durcheinander (für Goweli 3 sind es etwa 50 Seiten wüstes Gekrakel, Zeichnungen, Charakterbeschreibungen, Recherchehinweise usw.). Dieses Notizbuch wird auch während der weiteren Arbeit laufend erweitert, Dinge gestrichen und ergänzt.

Die nächste Etappe ist der Plot. Dieser wird in Word geschrieben. Die Geschichte in allen Einzelheiten eingetippt - ohne Rücksicht auf stilistische Rafinessen ;). An diesem Plot wird gearbeitet und zwar solange, bis ich uneingeschränkt damit zufrieden bin - bis ich ihn vor mir auf meinem Wohnzimmertisch liegen habe, und ich ihn mit Rotstift bewaffnet durchlese und mir bei bestem Willen (und wirklich destruktiver Einstellung) nichts mehr einfällt, wofür ich meinen Rotstift (der schon ziehmlich kurz geworden ist) gebrauchen könnte.

Dann wird mein Schreibprogramm gestartet (Papyrus) und geschrieben, was das Zeug hält. Seit Goweli 2 schreibe ich mit diesem Programm und bin davon begeistert. Einerseits ist die Rechtschreibprüfung (Dudenkorrektor) einfach nur toll, und zweitens habe ich die Möglichkeit, neben dem Text (im Dokument) Spickzettel abzuheften, auf denen wichtige Fakten festgehalten werden, die ich an späterer Stelle unbedingt brauche. Ist ein Zettel abgearbeitet, wird er gelöscht, und wenn der Roman fertig ist, sollten keinerlei Zettel mehr an meiner Papyrus-Pinwand hängen.

Der fertige Roman und der zuvor festgehaltene Plot haben zwangsläufig Unterschiede - da die Protagonisten oft ihren eigenen Kopf haben und sich auf gar keinen Fall so verhalten wollen, wie ich mir das zuvor ausgedacht hatte. Mit den Spickzettel werden diese Änderungen gleich notiert, um immer vor Augen zu haben, dass dieses oder jenes nicht ganz so ist, wie ich anfangs dachte.

Überarbeitet wird analog, wofür mein Rotstift wieder zum Einsatz kommt. Da wird wild herumgestrichen, ganze Absätze gekillt, Fragezeichen verteilt, das eine oder andere SDT mit drei ! in das Papier eingraviert usw. um dann die Änderungen in das Dokument einzuarbeiten. Das wird brav versioniert (d.h. ich verliere keine vorherige Fassung, wenn ich im Nachhinein draufkomme, dass vorher eigentlich alles besser war ...). Goweli 2 hatte 4 Versionen, bevor es ans Lektorat ging.

 

Nun, soweit meine Vorgangsweise. So gesehen bin ich analog und digital, und bezogen auf Andreas' Sachbuchidee eindeutig ein Zwitterwesen ... :)

 

Alles Liebe

Roland

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Für mich ist das Handlungsschema (Plot) das Faktengerüst, das meine Kreativität in Grenzen hällt. Innerhalb dieser Grenzen aber kann sie sich beim Schreiben austoben, und wenn sich da Schwerpunkte verschieben, Figuren neue Gewichtungen verlangen, schlüssigere Wendungen eintreten sollten als die geplanten, dann lasse ich das selbstverständlich zu.

 

Die Planung dient mir als solide Basis für die Geschichte, als Weg von A nach B, von dem ich zwar hier und da abweichen kann, aber immer wieder zurückkehre.

 

Schreiben ist ein iterativer, zielführender Prozess.

 

Gruß

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Lieber Hans Jürgen,

 

da ich bei einer Idee eigentlich vor allem von meiner Hauptfigur geleitet werde - sie ist für mich der Kern, ihr Schicksal, ihr Entwicklungsweg von A nach B bestimmt meinen Plot - ist es für mich geradezu unvorstellbar, wie du vorgehst: Eine Hauptfigur zu kippen, ihr gar nur mehr eine Nebenrolle zuzuweisen - das ergibt für mich einen ganz anderen Roman. Über den würde ich dann nach Beendigung der ersten Idee nachdenken.

Zwar entwickelt sich im Laufe des Schreibens so manches anders, als zunächst gedacht, weil sich ja auch die Charaktere entwickeln, neue Wendungen eintreten etc., aber die Grundstruktur meiner Idee, also das, worum es mir eigentlich geht, die bleibt gleich. Und die ist bei mir fest an eine Figur gebunden. Damit umzugehen, empfinde ich als Herausforderung.

Schreiben ist für mich immmer auch ein kniffliges Gedankenspiel, das mir Grenzen und Regeln vorgibt, mit denen ich mich auseinandersetzen muss. Da einen Weg zu finden, meine Idee optimal in die Rahmenbedingungen einzupassen, macht für mich einen wesentlichen Reiz des Schreibens aus.

 

Es ist sehr interessant zu lesen, wie andere vorgehen und was bei anderen möglich ist. Schließlich gibt es viele Wege und noch mehr Möglichkeiten.

 

In diesem Sinn gutes Plotten und Weiterentwickeln :s20

 

Heidi

"Das Haus der schönen Dinge" - Knaur TB Mai 2017 - Die Geschichte einer (fiktiven) jüdischen Kaufhausdynastie in München zwischen Prinzregentenzeit und 1938

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... aber die Grundstruktur meiner Idee' date=' also das, worum es mir eigentlich geht, die bleibt gleich. Und die ist bei mir fest an eine Figur gebunden.[/quote']

 

Liebe Heidi,

das sehe ich genauso. Ich würde sagen, das Grundthema ist sogar an mindestens zwei oder drei Figuren gebunden. Denn die Beziehung zwischen diesen Figuren stellt ja den Grundkonflikt dar, der da ausgetragen wird, um was es überhaupt bei dem Roman geht. Wenn ich das nicht habe, brauche ich mir über den Rest auch keine Gedanken mehr zu machen.

LG

Ulf

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Also, ich muss ja sagen:

 

Als eine Art Umfrage ist das zwar ganz interessant, aber zur tatsächlichen Informationsbeschaffung oder Anleitung wie man einen Roman plant, dient diese allgemeine und umfassende Frage ebenso wenig, wie man man in einem Künstlerforum fragen würde "Wie plant ihr eure Bilder?" oder in einem Gästebuch der EADS "Wie plant ihr eure Flugzeuge?"

 

Ist es jemand aufgefallen, wie wenig professionellere Autor sich ausführlich zu diesem Thema äußern? Der Hinweis von AnnaS führt in die richtige Richtung, indem er aufzeigt, dass es hier viel mehr zu sagen gibt, als eine schnelle Antwort - wenn man denn überhaupt eine hilfreiche Antwort haben möchte und nicht bloß eine Umfrage starten wollte (die ehrlicherweise nur bedingt informativ ist).

 

Ich empfehle, Fragen dieser Größenordnung und Allgemeinheit weiter zu konkretisieren, bevor sie gestellt werden. Und noch mehr empfehle ich im konkreten Fall die Teilnahme an einer unserer Plot-Arbeitsgruppen ;-)

 

Gruß,

 

Andreas

 

PS: Der Vollständigkeit halber, falls dies hier doch eine Umfrage ein soll:

Ich verwende bloß Papier und Stift, und für Exposé und Storyboard einfach nur ein schlichtes Worddokument (siehe mein Storyboard Vortrag vom Montségur Treffen 2007). Ich bin der festen Überzeugung, dass die Beschäftigung mit komplexer Software in dieser Sache eine Ersatzhandlung im psychologischen Sinn für das eigentliche Arbeiten ist. Aber zu dieser Theorie bitte ggf. ein eigenes Thema eröffnen ;)

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Danke Andreas.

 

Ich überlege schon die ganze Zeit, ob es wohl jemadem hilft, wenn ich hier schreibe: "Ich benutze meinen Kopf und schreibe zettelfrei am PC"  ;)

 

Liebe Grüße

Monika, gerade in der Planungsphase auf S. 40

 

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