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(9Rabem)

Wiederentdeckung des Bauchschreibens...

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Hallo,

ich hole einmal ein Zitat von Hilke aus einem anderen Thread hervor, weil es - meiner Meinung nach - zu einem neuen Thread gemacht werden kann:

 

.

Rabe, wie schaffst du es, von dem Plotten einfach abzukommen? Von diesem schematischen Denken (bei mir ist es so)?

 

Zunächst einmal vorweg. Ich denke, dass ohne Plotten man sich insgesamt MEHR Arbeit macht, weil oft falsche Wege beschritten werden, die dann wieder komplett gelöscht werden müssen.

 

Die ersten Geschichten, die wir geschrieben haben, haben wir vermutlich alle nicht geplottet. Um nicht die Übersicht zu verlieren, muss man beim Nichtplotten zumindest eine Art von Inhaltsangabe nebenher führen. Damit kann man dann leichter Szenen wiederfinden und später verschieben oder rausschmeißen. Krimis sind natürlich schwierig, weil sie durchkonstruiert sein müssen und Krimileser wohl weniger tolerant gegenüber Logikfehlern sind als bei anderen Literaturgattungen.

 

Nun, wie mache ich das?

Ich kann kaum als positives Beispiel dienen, denn dort,, wo ich in größeren Verlagen veröffentlicht habe, habe ich vorher geplottet (das waren aber auch Auftragsarbeiten).

Nun, ich setzte mich hin und schreibe - lese das vorherige durch und gucke, wie der Film in meinem Kopf weitergeht. Auch die Figuren, sind noch lange nicht festgefügt, weder vom Äußeren noch von der Motivation. Auch da muss man aber die Infos über die Figuren parallel aufzeichnen. Ich habe keine Ahnung wo mich das hinführt, aber so macht wenigstens der Prozess der Texterstellung Spaß.Nach dem Motto:

 

Wenn schon unveröffentlicht, soll wenigstens die Schreiberei selbst Spaß machen. :)

 

Rabe

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Die Charakterentwicklung des Protagonisten sitzt aber auch bei 'Nichtplottern' im Hinterkopf, denke ich.

 

Die meisten Romane sind in irgendeiner Form Entwicklungsromane. Der kleine Hobbit reift an seiner Aufgabe und wird zum Mann/Helden. Die karriereorientierte Fersehmoderatorin wird - ueber den kleinen Umweg als Ameise - zur guten Frau und Mutter. Rotkaeppchen lernt auf die unangenehme Art, dass man nicht vom Weg abkommen soll. Etc.

 

So sollte man sich vor dem Schreiben ueberlegen, wohin der Protagonist geht. Nicht, wohin er GENAU geht. Nicht, wie er da hinkommt und wen er auf dem Weg trifft. Aber doch, wie er sich entwickeln soll und was es dazu braucht, sich so zu entwickeln.

 

Und dann, finde ich, erst dann, sollte man anfangen, nach Herzenslust vor sich hin zu schreiben. http://smilies.montsegur.de/01.gif

 

Liebe Gruesse,

 

Bettina

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Ich verstehe diesen Gegensatz einfach nicht - Plotten versus Bauchschreiben.

 

Der Plot ist das Faktengerüst, dazwischen tobt sich die Kreativität aus.

 

Das Faktengerüst - Daten, Termine, Recherche - braucht jeder, der einigermaßen professionell schreiben will. Sonst wird es eine Tortur.

Seine Figuren sollte man auch vorab kennen.

 

Und dann lässt man sie auf die gesetzten Fakten (Ablaufplan, Szenenplan, Kapitelplan) los und aus dem Bauch agieren.

 

Gruß

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Und dann lässt man sie auf die gesetzten Fakten (Ablaufplan' date=' Szenenplan, Kapitelplan) los und aus dem Bauch agieren. [/quote']

 

Ich denke genau hier liegt der Unterschied: Ablaufplan - grob, ja! Aber Szenenplan oder gar Kapitelplan? Ich bin bisher ohne ausgekommen, weil die Szenen erst beim Drauflosschreiben entstanden.

Heute arbeite ich allerdings auch mit diesen Plänen. Weil das Ergebnis einfach runder wird. Bei mir jedenfalls.

Früher habe ich mich dann mit dem Roh-MS hingesetzt und geschaut, wie man daraus eine Kapiteleinteilung machen könnte. Ging nicht, also hab ich es ohne eine solche gelassen.

Bei den Szenen habe ich dann lediglich nur noch geschaut, ob überflüssige drin sind, ob welche fehlen - und Schluss.

Das ist natürlich anstregend und mühsam. Deshalb heute lieber mit Plan! ;)

 

Trotzdem bezeichne ich mich noch immer als Bauchschreiber, denn wie Anna schon gesagt hat, alles dazwischen entsteht spontan. Auch Szenen- und Kapitelplan sind variabel und nicht in Stein gemeißelt.

 

LG

Joy

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Trotzdem bezeichne ich mich noch immer als Bauchschreiber' date=' denn wie Anna schon gesagt hat, alles dazwischen entsteht spontan. Auch Szenen- und Kapitelplan sind variabel und nicht in Stein gemeißelt.[/quote']

 

Genau so ist es. Wenn sich eine Figur plötzlich eigensinnig benimmt, einem eine noch viel bessere Szene einfällt, eine Wendung sich einfach ergibt und viel schlüssiger ist - wer hindert einen denn daran, zu variieren. Solange man das Ziel nicht aus den Augen verliert.

Gerade um sich bei solchen bauchgesteuerten Genieblitzen nicht zu verzetteln, ist es gut, ein schlüssiges Gerüst zu haben, das einen bei Ausschweifungen wieder auf den rechten Weg zurückführt.

 

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Hallo zusammen,

 

ich halte die Trennung persönlich für wichtig. Denn ehrlich gesagt schreibe ich keine Exposés, weil ich nicht schon am Anfang der Arbeit Zeit in etwas investieren möchte, was ich sowieso nie vorhabe einzuhalten, bzw. auch gar nicht einhalten kann. Meine Figuren stehen in Grundzügen fest, entwickeln sich aber ab der ersten Seite weiter, genau wie auch der Plot. Somit kann ich sicherlich drei Zeilen pro Figur und drei Zeilen für den Gesamtplot aufschreiben, aber das halte ich für wenig zielführend. Im Prinzip ist es bei mir so, dass ich um einen ersten Satz, eine Grundidee und zwei, drei Figuren beginne eine Geschichte zu entfalten, für die ich zwei, drei Ideen als Grundbasis habe. Meistens ist es eine Grundsituation am Anfang des Romans und eine in der Mitte und eine am Ende, wobei die Zielführung nicht klar ist. Die ergibt sich während und durch die Arbeit. Der eigentliche Plot und die Figurenentwicklung ergibt sich beim Schreiben, genau wie alle dramatischen Stellen, Wendepunkte und die Ausgestaltungen.

 

Wie schon im anderen Thread geschrieben, hat mich das gerade am Anfang viel viel Zeit gekostet, und meine Romane auf ziemliche Abwege geschickt. Inzwischen überlege ich mir, bevor ich ein Kapitel anfange, worauf es eigentlich hinauslaufen soll- und gestalte es dann schreibend aus. Die weiteren Kapiteln sind jedoch null festgelegt, manchmal habe ich bestimmte Szenen oder Ideen während der vorherigen Kapitel entwickelt, meistens schreibe ich ins Weiße. Dadurch schreibe ich inzwischen zwar oft mehrere Versionen von Szenen, aber ich schreibe nicht mehr zu löschende Kapitel oder ähnliches.

 

Ich muss aber zugeben, dass ich mal den Gegentest mit Exposé und genauer Vorausplanung gemacht habe. Aber ehrlich gesagt kann ich damit nicht arbeiten, weil ich entweder nicht gut genug die Geschichte planen kann, oder weil ich mir permanent während des Schreibens Fragen stelle, die in dieser Geschichte beantwortet werden sollen- und ich dies nicht in eine Planung gehoben bekomme, weil diese Fragen sich häufig erst durch die vorhergehenden Szenen ergeben.

 

Somit macht die Unterteilung in soweit Sinn, dass zwar die meisten Autoren zwischen den beiden Richtungen stehen, ich aber deutliche Unterschiede in der Arbeitsweise trotzdem erkenne.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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Ich sitze gerade an Seite 3 meines neuen Romans.

 

Vor mir liegen ein zwei Jahre altes Expose, von dem ich schon jetzt weiß, dass es so nicht in das Buch einziehen wird, und die drei ersten Elfenfeuer Bücher, weil der Roman in der Welt angesiedelt wird. ( da ist natürlich schon einiges festgelegt, das ich beachten muss )

 

Ansonsten habe keine Notizen, keinen Plot und bis auf drei Figuren noch keinen Bewohner für den Roman

Bis heute morgen kannte ich zudem nur den Anfang und das Ende des Buches.

 

Dann sind Sabine und ich eine Stunde "gewalkt" und haben ein wenig Brainstorming betrieben. Jetzt weiß ich, was ich schreiben werde.  :)

 

Allerdings wird der Plot in meinem Kopf bleiben. Ich sehe ihn in Bildern vor mir.

Zum Aufschreiben fehlen mir die Worte.

 

Diese Bilder werde ich nach und nach in die Geschichte einbinden, sie verwerfen, wenn es sich anders entwickelt, und neue hinzufügen, wenn sie kommen.

 

Das ist für mich "Bauchschreiben"

 

Liebe Grüße

Monika

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Hm, also ich habe ehrlich gesagt eine vollkommen andere Definition von Bauchschreiben.

 

Ist es nicht so, dass ein Plot immer aus dem Bauch heraus kommt, egal ob ich mich nun hinsetze und mir vor dem Schreiben Gedanken drüber mache, oder ob ich ihn erst während dem Schreiben kommen lasse?

 

Ich persönlich bezeichne mich als Bauchschreiber, obwohl ich sorgfältig plotte. Für mich bedeutet "Bauchschreiben", den Text aus dem eigenen Gefühl heraus entstehen und wachsen zu lassen und nicht aus den Regeln und Anweisungen, die einem in diversen Schreibratgebern vorgekaut werden.

 

Liebe Grüße

Brigitte

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Womit wieder einmal bewiesen wäre' date=' dass es ebenso viele Methoden gibt wie Schreiber ... ;)[/quote']

 

Das ist sicherlich richtig ... denn ich muss sagen, dass ich mit dem so völlig aus dem Bauch heraus Schreiben gar nichts anfangen kann.

 

Gerade fange ich ein neues Projekt an und ich mache wieder das, was mir beim letzten Mal geholfen hat. Zuerst ging es um die Figur, die eine historische ist. Dann habe ich mir einen kurzen Lebensabschnitt dieser Person herausgegriffen, ein Grundthema darum entwickelt und das sehr kurz, aber treffend aufgeschrieben. Das ist mein Thema und es beinhaltet eigentlich auch schon das Ende. Ich weiß, um wen und um was es geht, und ich kenne das Ziel.

 

Aus der Recherche um die Figur ergeben sich gewisse Zwänge: zeitlicher Ablauf, historische Tatsachen und Geschehnisse. Auf dieses Raster setze ich mein Grundthema und da kommt es zu Handlungsideen, die ich dann logisch und chronologisch zu einem Ablauf verknüpfe. Das heißt, die grobe Handlung ist mir in einer Nacht eingefallen und ich habe sie auf einer Seite festgehalten.

 

Aus der Handlung ergeben sich die anderen Figuren, oder auch umgekehrt. Die beschreibe ich kurz. Und dann denke ich mir aus, was alles zu diesem Thema passt, z.B. Umweltdaten, Nebenaktivitäten, Personengruppen, Technologien oder Handwerk, etc. Da kommt einiges zusammen und das gibt mir Anstöße für weitere Recherchen. Dann schreibe ich auf, welche Stimmungen ich in der Story vermitteln will, was besonders wichtig sein wird, welche Entwicklung die Protas durchmachen, die Ziel, die sie verfolgen.

 

Alles zusammen ergibt einen 4-5 Seiten Grobplan. Mit dem fange ich an, Detailrecherche zu betreiben mit Schwerpunkt auf Personen und Handlung. Danach werde ich mich hinsetzen und meinen Plan verfeinern. Da werden dann sicher etwa 30-40 Seiten draus. Und dazu gehört auch ein Kapitelplan, Plotpoints, Struktur der Story, usw.

 

Ohne eine solche Vorbereitung wäre ich verloren und könnte gar nicht arbeiten. Allerdings behandle ich meinen Plan nicht als strenges Korsett. Wenn es ans Schreiben geht, nehme ich neue Ideen und Gedanken auf, solange sie mich nicht zusehr in die Irre führen. Es werden auch mal Kapitel verschwinden und neue hinzukommen. Manchmal tauchen neue Figuren auf. Aber ich brauche dieses ausgearbeitete Grundgerüst, um mich zu orientieren, den Weg nicht zu verlieren und den Spannungsbogen gut aufzubauen und nicht zu vermanschen.

 

Ich finde es spannend zu lesen, wie viele das alles aus dem Bauch heraus können. Aber habe doch eine kleine Vermutung, dass diese Vorgehensweise, wie Rabe erwähnt hat, nicht die effizienteste ist und das man manches schreibt, dass dann im Papierkorb landet.

 

LG

Ulf

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Aber habe doch eine kleine Vermutung, dass diese Vorgehensweise, wie Rabe erwähnt hat, nicht die effizienteste ist und das man manches schreibt, dass dann im Papierkorb landet.

Nun habe ich ja schon ein wenig Übung, kann aber sagen, dass dies nur bei meinen Debütroman der Fall war.

 

2000 Seiten gingen damals durch den Drucker, damit 100 Seiten lesbar waren, die dann im Lektorat noch einmal überarbeitet wurden und am Ende nur noch als Fragmente in den Roman Einzug hielten.

 

Der Zweitling war schon weniger aufwendig und danach gab es eigentlich kaum noch "Papierkorbfutter"

 

Gerade habe ich einen 665 Seiten "Bauch-Roman" abgegeben und höre von der Lektorin: "Da sind nur noch ein paar Kleinigkeiten ..."

 

Es ist wie überall. Die Übung machts  ;)

 

Liebe Grüße

Monika

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Nun, ich setzte mich hin und schreibe - lese das vorherige durch und gucke, wie der Film in meinem Kopf weitergeht. Auch die Figuren, sind noch lange nicht festgefügt, weder vom Äußeren noch von der Motivation. Auch da muss man aber die Infos über die Figuren parallel aufzeichnen. Ich habe keine Ahnung wo mich das hinführt...

 

Mein Erfahrungsrepertoire reicht von unzähligen "Bauch-Kurzgeschichten" über wenig und mehr geplottete Romane bis zum Exposé, das kürzlich verkauft wurde. Allerdings ist das auch nicht nur aus dem Kopf heraus entstanden. Völlig ohne Recherchen und ohne nebenher schon zu schreiben könnte ich nie ein umfangreiches Exposé erstellen. Auch die Figuren entwickeln sich beim Schreiben erst richtig, es kommen auch neue hinzu.

Am Anfang steht immer der Film, von dem du sprichst, Rabe. Im Laufe der Jahre habe ich es gelernt, diesen Film immer präziser aufzuschreiben. Das ist hier im Forum passiert. Bei einer Exposé-Diskussion vor etwa zwei Jahren widerstrebte mir noch alles, dann hat's irgendwann "Pling" gemacht. Ich habe ein Exposé verfasst,

das sofort das Interesse eines Agenten und eines großen Verlages weckte. Die Ausführung war dann nicht ausreichend. Der nächste Roman war nicht zu Ende gedacht - und wurde nicht angenommen. Der nächste war zu Ende gedacht-und wurde genommen. Und jetzt das Exposé. Nach diesem Exposé habe ich "Die Pilgerin von Montserrat" sehr vergnügt und mit viel Bauch geschrieben. Das Exposé angepasst und dann dem Agenten geschickt.

 

Beim Wiederdurchlesen der "Pilgerin" jetzt muss ich sagen, dass durch meine Hinwendung zum Exposé alles viel schlüssiger ist. Einfach drauflosschreiben-das habe ich bei (historischen)Romanen nie gemacht ohne Gerüst und würde ich auch nie machen. Drauflosschreiben tue ich manchmal nebenher, um dieses Bedürfnis auszutoben.

 

Liebe Grüße

Christa

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Hallo,

ich glaube, dass diese ganze Debatte sehr genreabhängig ist.

Bei einem Krimi muss man m.E. gründlicher plotten als bei einem Frechen-Frauen-Roman; da kann man nicht ganz zum Schluss aus dem Bauch heraus entscheiden, wer nun der Mörder ist. Bei einem Historischer Roman, bei dem man sich teilweise genau an historischen Ereignissen "entlanghandeln" muss (vieles der Handlung also vorgegeben ist), ist es m.E. wichtiger, sich im Vorhinein zu überlegen, wann man welches Rechercheergebnis einbaut, als bei einem Fantasy-Roman, wo man den König auch mal zwei Jahre früher sterben lassen kann.

Liebe Grüße,

Julia

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Hallo,

habe sehr interessiert mitgelesen, es ist schon wunderbar wie verschieden gearbeitet wird.

Sicher stimmt dies:

 

Hallo,

ich glaube, dass diese ganze Debatte sehr genreabhängig ist.

 

. Bei einem Historischer Roman, bei dem man sich teilweise genau an historischen Ereignissen "entlanghandeln" muss (vieles der Handlung also vorgegeben ist), ist es m.E. wichtiger, sich im Vorhinein zu überlegen, wann man welches Rechercheergebnis einbaut,

 

Ein Wort zum HR - in meinem Fall spezifisch, die Arbeit an einer Biografie : hier ist natürlich der Rahmen der Handlung vorgegeben, an dem ich mich im wahrsten Sinne des Wortes "entlanghandeln" (gutes Wort! )  muss.

Trotzdem habe ich für mich die Erfahrung gemacht: da kommt gerade zu Anfang unheimlich viel und umfangreich aus dem "Bauch", auch wenn der Plan/Plott eigentlich schon steht -  wie komme ich an das Leben der Person heran, wie finde ich den passenden Stil, den Rythmus - und dann, wenn ein "endgültiger" Plan (Arbeitsexpoé) vor mir liegt (von dem ich weiß, dass er nicht endgültig sein kann) ändert sich oft die Gewichtung eines Aspektes, der und der nachweisbaren Tatsache, die Länge eines eigentlich durchgeplanten Kapitels u.s.w. -

 

Deshalb kann ich mir u.U. sehr lange unsicher sein, bei der Angabe einer Manuskriptlänge. (auf ca. 50 Seiten hin oder her - nicht um hunderte von Seiten  :s01)

 

LG

Bea

"Wer nicht weiß, in welchen Hafen er will, für den ist kein Wind der richtige." Seneca

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Ein Wort zum HR - in meinem Fall spezifisch, die Arbeit an einer Biografie : hier ist natürlich der Rahmen der Handlung vorgegeben, an dem ich mich im wahrsten Sinne des Wortes "entlanghandeln" (gutes Wort! )  muss.

 

Habe ich bei meinem ersten biografischen Roamn auch erlebt, Bea.

 

Trotzdem habe ich für mich die Erfahrung gemacht: da kommt gerade zu Anfang unheimlich viel und umfangreich aus dem "Bauch", auch wenn der Plan/Plott eigentlich schon steht -  wie komme ich an das Leben der Person heran, wie finde ich den passenden Stil, den Rythmus - und dann, wenn ein "endgültiger" Plan (Arbeitsexpoé) vor mir liegt (von dem ich weiß, dass er nicht endgültig sein kann) ändert sich oft die Gewichtung eines Aspektes, der und der nachweisbaren Tatsache, die Länge eines eigentlich durchgeplanten Kapitels
u

 

Ich glaube auch, dass dieser Roman einer meiner "bauchigsten" war - gerade weil ich nicht plotten musste. Bei historischen Personen kommt es sehr auf das Herangehen an. Bei mir ist das durch eine ziemlich starke Identifikation gelungen.

 

Liebe Grüße

Christa

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Habe ich bei meinem ersten biografischen Roamn auch erlebt, Bea.

 

[ich glaube auch, dass dieser Roman einer meiner "bauchigsten" war - gerade weil ich nicht plotten musste. Bei historischen Personen kommt es sehr auf das Herangehen an. Bei mir ist das durch eine ziemlich starke Identifikation gelungen.

 

Hallo Christa,

war das dein Mörike-Roman - beim Salzer Verlag ? Just dort habe ich ja auch meine erste Romanbiografie veröffentlicht. (dabei blieb es leider bisher ...)

 

Ich denke, mein jetziges Projekt ist noch "bauchiger" als mein erstes - aber mittlerweile im Endstadium und kann quasi eingegrenzt und abgeschlossen werden. Es sei denn, ich finde in irgendwelchen Büchern bei Recherche (was mir fast das Liebste am Ganzen ist  :s02) noch Überraschungen  :s10 die ich uuuuunbedingt berücksichtigen muss. (Alptraum!)

 

Liebe Grüße

Bea

"Wer nicht weiß, in welchen Hafen er will, für den ist kein Wind der richtige." Seneca

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war das dein Mörike-Roman - beim Salzer Verlag ? Just dort habe ich ja auch meine erste Romanbiografie veröffentlicht. (dabei blieb es leider bisher ...)

 

Hallo, Verlagsschwester! ;) Dabei muss es nicht bleiben, wie du an meinem Beispiel siehst. Bewahren wir uns also unser Bauchgefühl.

 

Liebe Grüße!

Christa

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