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Andrea S.

Wortschatz

Empfohlene Beiträge

Ihr Lieben, weil es gerade an unpassender Stelle bei den Rückblenden anklingt, mache ich hier mal ein neues Fass auf.

 

Was darf man dem Leser an Wortschatz zumuten?

 

Ich habe zum Glück eine Lektorin, die der Meinung ist, alles, was sie durch googeln herausfindet, darf ich verwenden.

Also auch so schräge Begriffe wie Atzung, Kax, Richerzeche und Sarwörter.

Und zwar OHNE Glossar.

 

Wie haltet Ihr das und welche Erfahrungen habt ihr bisher gemacht?

 

Gruß

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Hallo Anna,

 

ich bin da gespalten. Auf der einen Seite finde ich es bereichernd in Romanen auf Wörter zu stoßen, die ich nicht kenne und bin auch bereit nachzuschlagen oder mir etwas zusammenzureimen. Andererseits empfinde ich eine Ballung von anachronistischem Vokabular schnell als maniriert und im Historischen Roman manchmal sogar als "plumpe" Technik, beim Leser ein Gefühl von "früheren Zeiten" zu vermitteln..

 

Herzlichst

jueb

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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In meinem Roman "Quest" habe ich eine ganze Latte von Wörtern erfunden, die nicht so klingen, als seien sie erfunden. (Ich weiß nicht mehr, wie viele, aber es war eine ellenlange Liste, als ich die für meine französische Übersetzerin zusammensuchte.)

 

Was ist z.B. ein "Stuhl mit gläsernen Foketten"? Weiß man nicht, findet man auch nicht im Lexikon, aber man versteht glaube ich aus dem Zusammenhang, dass es irgendwelche Verzierungen sein müssen. Und das reicht dann schon.

 

Darauf kommt es an: Auf den Zusammenhang. Wenn sich daraus erschließt, was es ungefähr ist, ist es in Ordnung. (Natürlich nicht in einem Kinderbuch z.B.)

 

Im Grunde die alte Regel Nr. 1: "Du kannst es machen, wenn es funktioniert."... ;)

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Die Idee von Andreas mit den erfundenen Wörtern, die sich aus dem Zusammenhang erschließen, gefällt mir.

 

Ansonsten hängt es wohl auch vom Romanstoff ab, wie ausgefallen der Wortschatz sein darf. Wenn man von vorne herein von einer recht anspruchsvollen Zielgruppe ausgeht, kann man den Lesern sicher mehr zumuten.

 

Mich stören ausgefallen Wörter, auch wenn ich sie nicht kenne, beim Lesen selten. Mal überlese ich sie, mal schlage ich nach und freu mich über eine Neuentdeckung.

 

Beim Schreiben achte ich komischer Weise sehr darauf, weitest gehend allgemeinverständlich zu sein.

 

LG Imre

Gib, gib auch nach, aber gib nicht auf.&&www.imre-toeroek.de

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"Stuhl mit gläsernen Foketten"

 

Geil!

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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Das hängt, schätze ich mal, vom Genre ab. Von den genannten vier Wörtern "Atzung, Kax, Richerzeche und Sarwörter" kenne ich nur eines und gehe davon aus, dass die anderen ebensolche Fachbegriffe wie das mir bekannte Wort sind. Es liegt m.E. im Ermessen des Autors, wie viele davon er verwendet, mir persönlich ist ein Glossar immer willkommen, ich kann mir ja herauspicken, was ich mag und brauche. Und wenn ich was lerne - um so besser. Umständliche Umschreibungen zur Vermeidung von Fachbegriffen finde ich unangenehm, eine Erklärung, die sich aus dem Kontext ergibt, löst das Problem doch prima, oder?

 

Erfundene Wörter indes mag ich nicht lesen, es sei denn, es handelt sich um einen satirischen Text, der sich selbst auf die Schippe nimmt. Finde ich ausserhalb dessen ein Wort, das es nicht gibt, wird der Autor für mich ein Stück weit unglaubwürdig und ich verliere den Spaß am Text.

 

Gruß Eva

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Focketten finde ich genial!

 

Aber in Wahrheit bin ich da eher etwas konservativ. Trotz des intuitiven Verständnisses, dass es sich um eine Verzierung handeln muss, hätte ich beim Lesen doch gestockt ... was zum Kuckuck sind Focketten? (Bardamen im Maxime?  :s22)

 

Und sollte ich mich auch noch aufraffen, es nachzuschlagen und finde es dann nicht, bin ich frustriert. Mich stört so etwas eher und es unterbricht mein Lesevergnügen. Ich befinde mich in einer imaginären Welt und dann sind da dauernd Begriffe, die ich nicht kenne oder die mich eventuell irritieren. Das ist, als ob jemand den Stöpsel aus der Badewanne zieht.  ;D

 

Beim Schreiben halte ich es ähnlich. Jedes Ding hat seinen Namen und dabei bleibe ich. Zu viele Fachausdrücke sind aber auch blöd, wenn sie nicht gut erklärt oder allgemein gebräuchlich sind. Manche geben biologisch richtige Namen für jede verdammte Blume oder Busch. Wen interessiert's? Es ist grün und hat Blätter, das genügt mir. Außer mein Held ist Gärtner und es ist für die Story relevant.

 

Aber das ist nur meine eigene Präferenz.   :)

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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...

Kax, ...

 

Ich habe Kax auf die Schnelle nicht mal ergoogeln können. Was verbirgt sich denn dahinter?

 

Zu Deiner Frage: Als Leser mag ich es nicht, über Begriffe zu stolpern, deren Bedeutung ich selbst heraus finden muss, indem ich ein Lexikon in die Hand nehme, oder den PC hochfahre. Das will ich auch niemand anderen zumuten und vermeide sie beim Schreiben weitesgehend.

 

Gruß,

koldir

 

:)

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Das ist natürlich auch eine Genrefrage. In der Science-Fiction erfindet man laufend Dinge, seien es Planeten oder ganze Galaxien, unerklärliche Wissenschaften oder nicht existente Technologien samt dem ganzen Fachjargon - da kommt es auf ein paar Wörter mehr oder weniger nicht an.

 

Wichtig ist, eben, der Zusammenhang. Drüber stolpern darf man auch bei der SF nicht (wo sollte man auch nachschlagen?). Wenn das Verständnis der Geschichte an einem erfundenen Wort hängt, dann, tja, hat der Autor was falsch gemacht, würde ich sagen... :s21

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Wenn ich einen Roman lese, möchte ich unterhalten werden.

Stoße ich in einer solchen Handlung sehr häufig auf mir nicht bekannte Worte, fühle ich mich als Ungebildete ertappt. Kein schönes Gefühl.

Wie man es wende:, es ist eine Gratwanderung. Melanie (Hi, nichts für ungut ;)) erklärt medizinische Fachbegriffen für Laien wunderbar leicht verständlich. Andere von euch kennen sich in anderen Zeiten, Kontinenten, Universen aus. Ein jeder ist auf seinem Gebiet klug. Das schätze ich und ich mag es, dies in einem Roman aus dem Kontext vermittelt zu bekommen.

Autoren, die bei einem Leser ein unterlegenes Gefühl hinterlassen, dürften zwar auch ein gewisses Klientel bedienen, mir aber liegt dies nicht.

Das greift wieder in die "Stilsicherheit", gell? Fachbegriffe sind die Würze eines jeden Genres, aber sie sollten m.E. verdaulich gereicht werden.

 

Liebe Grüße

Dagmar

Das Beste beim Diktieren ist, dass man Worte verwenden kann, von denen man keine Ahnung hat, wie sie geschrieben werden.

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Das greift wieder in die "Stilsicherheit"' date=' gell? Fachbegriffe sind die Würze eines jeden Genres, aber sie sollten m.E. verdaulich gereicht werden.[/quote']

 

Richtig, da sind wir wieder.

 

Alte, vergessene oder halb vergessene Wörter wie Atzung zu verwenden, neue wie diese gläsernen Dingsda, die mich an Facetten erinnern, Fachbegriffe aus einem ganz bestimmten Gebiet - ich halte das für notwendig, wenn man mit der Sprache Eindrücke verschaffen will - aber wie immer, fein dosiert natürlich.

 

Gelegentlich lese ich Bücher in englischer Sprache, und da sind mit naturgemäß sehr viele, vor allem Slang-Begriffe fremd. Dennoch gelingt es mir meist ohne Wörterbuch, der Handlung zu folgen, denn die Bedeutung der Wörter erschließt sich aus dem Zusammenhang.

 

So sollte es natürlich auch im deutschen Roman sein. Und an mich und meine Leser habe ich den Anspruch, dass wir unseren Wortschatz durch Lesen spielerisch erweitern dürfen. Ich denke nicht, dass man den Leser für dumm halten sollte und sich deshalb auf 500 gängige Wörter beschränkt.

 

Weshalb ich Lektoren nicht ganz verstehe, die hier mäkelig werden.

Nicht streichen unbekannter Wörter, sondern im Zusammenhang einmal erklären, das halte ich für glücklicher.

Wer das nicht tut, den soll man an den Kax stellen und mit faulen Kohlstrünken bewerfen. ;)

 

Gruß

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Hallo allerseits!

 

Ich denke auch, Zusammenhang ist der entscheidende Ausdruck. Es ist ein Unterschied ob ich schreibe: Man stellte Anna an den Kax und bewarf sie mit faulen Kohlstrünken -- dann hab ich sofort etwas vor Augen. ( :s22) Dem Leser wird was vermittelt und er muss nicht im Lexikon nachsehen.

 

Was anderes wäre, wenn man schreibt: Anna sperrte den Stiegler für seine Unverschämtheiten in einen engen Kerker; die Wände starrten auf ihn herab, aufgeteilt wie ein Triptychon, während sich der Putz wie Aneurismen wölbte.

 

Um also eine laienhafte Zusammenfassung zu wagen: Wenn fremde Begriffe durch den Text verdeutlicht werden, dann sind sie wünschenswert. Begriffe aber, die selbst etwas verdeutlichen sollen, sollten nicht ungewöhnlich sein.

 

Oder?

 

Ciao!

 

Alf.

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Ich werd' Dich gedreiteilt an ein Triptychon nageln, bis Deine Aneurismen platzen, Alf!

 

Aber trotzdem finde ich das hier ziemlich gut:

 

Wenn fremde Begriffe durch den Text verdeutlicht werden, dann sind sie wünschenswert. Begriffe aber, die selbst etwas verdeutlichen sollen, sollten nicht ungewöhnlich sein.  

 

Das hat auch etwas mit Vergleichen und Metaphern zu tun, in denen erklärungsbedürftige Begriffe - schon wegen der Übertragung in ein möglichst einprägsames Bild - bedenklich in der Verwendung sind.

 

Gruß

Anna, Kohlstrünke abwehrend

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Wenn ich einen Roman lese, will ich nicht unbedingt etwas nachschlagen - das mache ich sowieso schon ca. 10-20mal pro Tag. Während ich lese, läuft der PC nicht (man muss ja auch mal "abschalten ;) ), und wenn ich gemütlich sitze (oder liege), stehe ich ganz bestimmt nicht auf und gehe ans Bücherregal, um irgendwelche mittelhochdeutschen Fachbegriffe zu eruieren. Statt "Sarwörter" würde mir "Panzerschmiede" reichen - schließlich ist der Roman auch sonst großenteils nicht auf Mittelhochdeutsch geschrieben (aus gutem Grund).

 

Im Sci-Fi-Bereich ... klar, da muss man einiges erfinden (Planeten, andere Lebensformen ...). Aber die gläsernen Foketten - ja, auch da wäre ich mit den "Verzierungen" zufrieden (damit ich mir nicht allzuviele Notizen machen muss, was am nächsten Tag, wenn der PC wieder läuft, nachzuschlagen ist). Wozu neue Wörter für Dinge erfinden, für die es schon Bezeichnungen gibt?

In solchen Fällen bin ich für ein Glossar sehr dankbar.

 

Allerdings hatte ich gerade beim Nachschlagen der Foketten ein erheiterndes und somit den Tag versüßendes Erlebnis: Beim Googeln habe ich in einem Forum die Foketten als Vorschlag zur Pluralbildung von "Fokus" gefunden! :s20

Und nebenbei noch andere, z.B.: Foken, Foki, Foküsse, Fokuhila, Fokusina, Fokusen, Fokale, Fokusseriche, Fokeen ... aber auch Fokusse, die korrekte Pluralbildung. Leider ging die unter. Wurde zwar im Duden nachgeschlagen und als richtig erkannt, nur von einigen abgelehnt, wegen Seltsamklingens ;D

 

Ich wäre dafür, den aktuellen Wortschatz zu verwenden, da gibt es genügend vom Aussterben bedrohte Wörter, die man retten könnte: Bückling, Fersengeld, Hahnrei, Gutdünken ... :) >>> (Link ungültig)

 

LG - Barbara

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Danke Barbara! Toller Link.

 

Ulf

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Wenn ich ein Buch lese, möchte ich davon gefesselt werden. Etwas nachschlagen müssen ist dabei tödlich. Und vielleicht noch googlen müssen (in welchem Buch sollte ich "Kax" nachschlagen?) und dazu vorher zum PC laufen und ihn hochfahren... - tödlicher als tödlich.

 

Geschickt gemacht, erklärt sich das Wort aus dem Zusammenhang. Oder der Leser stellt sich, wie bei den "Foketten" einfach was passendes vor.

Bei seltenen Wörtern oder auch bei Abkürzungen liefere ich manchmal die Erklärung sofort mit: "an den Kax, den Pranger auf der Mitte des Marktplatzes gestellt..." oder so ähnlich. Dann kann man das Wort beim nächsten Mal einfach so verwenden.

Oder ich lasse z. B. nach einem technischen Ausdruck, den jemand benutzt, eine Figur bemerken: "...kannst du das auch für Normalsterbliche verständlich ausdrücken?" Und dann folgt die Erklärung.

Oder..., oder... Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Das kommt auf das Genre und den Zusammenhang an. Aber bei mir sollte man niemals nachschlagen müssen.

 

Viele Grüße

Klaus

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...Also auch so schräge Begriffe wie Atzung, Kax, Richerzeche und Sarwörter.

Und zwar OHNE Glossar...

 

Ich hätte keine Lust, danach zu google. Wenn schon, dann bitte auch ein Glossar. Ich lese gerne ab und zu einen historischen Roman - zur Unterhaltung und nicht, um mich mit ausgestorbenen Wörtern zu beschäftigen ::)

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Statt "Sarwörter" würde mir "Panzerschmiede" reichen - schließlich ist der Roman auch sonst großenteils nicht auf Mittelhochdeutsch geschrieben (aus gutem Grund).

 

Sarwörter sind Harnischmacher, sie als Panzerschmiede zu bezeichenen, huch, da sträubt sich mein Stilempfinden. Da sehe ich Panzer rollen für den Sieg.

 

Den Kax findet man übrigens hier: (Link ungültig)

 

Aber es geht ja nicht nur um historische Fachbegriffe, sondern um die grundsätzliche Frage, wie weit man den Wortschatz des Lesers belasten darf.

Und ich finde, man darf.

 

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Irgendwann hat mir ein verantwortlicher Lektor mal gesagt, als ich ihn um Richtlinien zu diesem Thema bat, dass ich stehen lassen kann, was im Duden steht. Die Empfehlung fand ich eigentlich recht gut nachvollziehbar, und ich halte mich seither daran - wenn auch nicht sklavisch, sondern mit Fingerspitzengefühl.

 Mitunter gab es dann schon Diskussionen mit Autoren und Übersetzern, von wegen der Wortschatz würde dadurch auf Grundschulniveau eingefroren. Aber ich habe das Gefühl, diesen Schreibern ist nicht ganz klar, was alles im Duden steht - ich finde da regelmäßig noch Begriffe, die mir vorher nicht bekannt waren ;D Und natürlich wende ich zusätzlich noch die Regel an, dass Nicht-Duden-Worte erlaubt sind, wenn sie im Kontext erklärt werden.

 Nur sollten ungewöhnliche Worte dann im Text nicht so oft wiederholt werden, dass es es so wirkt, als hätte der Autor soeben ein neues Lieblingswort entdeckt, das ihm zum temporären Manierismus geworden ist.

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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Aber die gläsernen Foketten - ja' date=' auch da wäre ich mit den "Verzierungen" zufrieden (damit ich mir nicht allzuviele Notizen machen muss, was am nächsten Tag, wenn der PC wieder läuft, nachzuschlagen ist). Wozu neue Wörter für Dinge erfinden, für die es schon Bezeichnungen gibt?[/quote']

 

In dem Fall: Um ein Gefühl von Fremdheit hervorzurufen. Man versteht, wovon die Rede ist - aber man ist nicht vertraut damit. Das war das Gefühl, das ich beim Leser wecken wollte.

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In dem Fall: Um ein Gefühl von Fremdheit hervorzurufen. Man versteht' date=' wovon die Rede ist - aber man ist nicht [i']vertraut[/i] damit. Das war das Gefühl, das ich beim Leser wecken wollte.

 

Und was sagen Deine Übersetzer dazu? Treibst Du sie damit in den Wahnsinn, oder erfinden sie Passendes in der jeweiligen Sprache?

 

Das würde mich mal interessieren.

 

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Ich lese viel in anderen Sprachen, und schlage auch nicht alles nach, von daher stört es mich nicht beim Lesen. Meistens nagt es aber dann im Hinterkopf und ich begebe mich am nächsten Tag auf die Suche, das macht dann Spaß.

 

Bei meinem MS, das in 2058 spielt, habe ich auch Begriffe erfunden bzw. vorhandene neu zusammengesetzt. Allerdings - hoffentlich - durch Handlung und Dialog gleich erklärt.

Liebe Grüße, Susanne

 

"Books! The best weapons in the world!" (The Doctor)

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Und was sagen Deine Übersetzer dazu? Treibst Du sie damit in den Wahnsinn' date=' oder erfinden sie Passendes in der jeweiligen Sprache?[/quote']

Och, ich glaube, manche tun das gern.

Dem Übersetzer von Adams' "Per Anhalter durch die Galaxis" merkt man deutlich an, dass es ihm Spaß gemacht hat, vogonische Lyrik zu übersetzen:

Da wird aus "Oh freddled gruntbuggly - thy micturations are to me as plurdled gabbleblotchits on a lurgid bee" "Oh zerfrettelter Grunzwanzling - dein Harngedränge ist für mich wie Schnatterfleck auf Bienenstich".

 

LG

Uschi

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Aber es geht ja nicht nur um historische Fachbegriffe, sondern um die grundsätzliche Frage, wie weit man den Wortschatz des Lesers belasten darf.

Und ich finde, man darf.

 

Liebe Anna,

 

auf diesem dünnen Eis kann ich dir leider nicht folgen.

Das eine ist ein Fachbegriff, der wegen der Handlung wichtig ist (selbst dann würde ich die allgemein bekanntere Variante verwenden), das andere die Leute mit Worten zuschmeißen, die kaum einer versteht. Die Beispiele, die du angeführt hast sagen mir außer "Atzung" gar nichts. Ein paar habe ich ohne Ergebnis zu googlen versucht. Warum so etwas verwenden? Warum Kax, wenn es der Pranger auch tut oder was ist gegen Rüstungs- oder Waffenschmiede einzuwenden?

 

Wenn du einen guten Grund hast, solche Begriffe zu verwenden, würd ich's gerne wissen. Vielleicht überzeugt es mich.  :)

 

LG

Ulf

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Warum so etwas verwenden? Warum Kax, wenn es der Pranger auch tut oder was ist gegen Rüstungs- oder Waffenschmiede einzuwenden?

 

Wenn du einen guten Grund hast, solche Begriffe zu verwenden, würd ich's gerne wissen. Vielleicht überzeugt es mich.  :)

 

Aber, aber, lieber Ulf, ich werde mich doch hier nicht rechtfertigen, warum ich diese Begriffe verwende.

 

Da sieht man mal wieder, wie schwierig es ist, eine Grundatzdiskussion auf Basis von Besipielen zu führen. Ich hätte auch Gekräuch, Embonpoint oder Stoppelkatze angeben können. Auch diese Begriffe haben meinen Wortschatz - und wie ich aus Rückmeldungen weiß, auch den meiner Leser bereichert.

 

@Uschi: die Übersetzung ist göttlich! Und DIE erweitert meinen Wortschatz um Dimensionen.

 

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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