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Martina

Der Grund, aus dem...

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Hallo Tin

"Ich lache über..." ? :s01

 

"der Grund, aus dem ich lache" und "Der Grund, warum ich lache" klingt beides recht gestelzt.

 

Welches nun die korrekte Version ist ... ist mir eigentlich egal, weil sich beides nicht schön liest (für mich).

 

Sonnige Grüße

Katha

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Hi Tin,

 

 

Was findet ihr besser, was ist korrekt?

 

 

Der Grund, weshalb ich lache, ist folgender: Ich habe dich durchschaut: Du führst die PISA-Studie unter Autoren durch! Oder?

 

Gruß

 

HW

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(Peter_Dobrovka)

Der Grund, dessentwegen ich nicht lache:

Der Thread entartet.  :s08

 

Also, sagt die Auflösung des Rätsels und dann ist die Sache gegessen.

 

Peter

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Hi Peter,

 

 

Also, sagt die Auflösung des Rätsels und dann ist die Sache gegessen.

 

 

'Aus' ist zumindest eine kausale Präposition, könnte also richtig sein. 'Warum' ist ein Frageadverb, und das passt definitiv nicht.

 

Die Lösung ist aber: Ich lache, weil ...

 

Es gibt sicher auch noch andere Lösungen, aber ich mag es schlicht.

 

Für die obigen Beispiele gäbe es bei Reiners heftige Abzüge in der B-Note.

 

Gruß

 

HW

'

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Hallo?

 

Der Grund, warum ihr nicht vernünftig antwortet, scheint zu sein, dass ihr die Antwort nicht wisst.

 

Die Zeit, in der ich Späße mache, überschneidet sich nicht mit der Zeit, wenn ich ernsthaft Fragen habe.

 

Der Ort, wo ich mich gerade befinde, läd nicht dazu ein, sich Spekulationen hinzugeben. Hier wird tatsächlich nach dem Grund gesucht, aus dem es warum oder aus dem heißt.

 

 

Gruß,

 

Tin  :)

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Hi Tin,

 

 

Hier wird tatsächlich nach dem Grund gesucht, aus dem es warum oder aus dem heißt.

 

 

Sach das doch!

 

Der Relativsatz "aus dem ich lache" ist ein Adverbialsatz, der eine Kausalbestimmung für das Nomen Grund ersetzt.

 

Diese Konstruktion ist also möglich, aber nicht elegant, wenn man weiterdenkt.

 

Der Grund, aus dem ich lache, ist, dass Erna auch lacht.

 

oder

 

Der Grund, aus dem ich lache, ist Ernas ansteckendes Lachen.

 

Das ist zwar verquast, aber immer noch eindeutig. Spätestens bei

 

Der Grund, aus dem ich lache, ist der tiefe Graben hinter unserem Haus.

 

wird haarig. Grammatisch ist der Satz richtig, aber zumindest zweideutig, weil sowohl 'Grund' als auch 'aus' in verschiedenen Bedeutungsvarianten auftreten können. Einmal der Ort (Abgrund) aus dem (heraus) etwas passieren kann, und zum anderen als Ursache einer Kausalität, zu der die kausale Präposition gehört.

 

Deswegen meine Empfehlung für 'weil'.

 

Warum ist definitiv falsch, es sei denn es handelt sich um Umgangssprache. Warum kann nur in einem Fragezusammenhang auftauchen.

 

Gruß

 

HW

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Hallo, Heinz-Werner,

 

das habe ich schon befürchtet, obwohl es gegen mein Sprachgefühl geht.

 

Hier noch ein Beispiel:

 

Der Grund, aus dem Ted an diesem Morgen verschlief, lag in der Tatsache, dass er gestern gesoffen hatte.

 

Der Grund, warum Ted an diesem Morgen verschlief, lag in der Tatsache, dass er gestern gesoffen hatte.

 

Natürlich wäre es das Einfachste, bei Unsicherheit auf folgende Variante zurückzugreifen:

 

An diesem Morgen verschlief Ted, weil er gestern gesoffen hatte.

 

Ich bin mir nach wie vor nicht sicher. Denn Sätze wie: "Was ist denn der wirkliche Grund, aus dem du mich nicht mehr liebst?" würde ich nur ungern stehen lassen, auch wenn korrekt.

 

Gruß,

 

Tin

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(Peter_Dobrovka)

Ob "warum" dudulär falsch ist, vermag ich nicht zu sagen. Es hört sich zumindest gar nicht schlecht an.

 

Ansonsten haben wir noch 4 garantiert korrekte Konstruktionen:

 

1.

Grund für

Der Grund für Teds Verschlafen

 

2.

Grund + Genitiv

Der Grund des Verschlafens

 

3.

Grund (dafür), dass

Der Grund dafür, dass Ted verschlief

 

4.

Grund, weswegen/dessentwegen

Der Grund, weswegen Ted verschlief

 

Peter

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(Peter_Dobrovka)

Ich bin mir nach wie vor nicht sicher. Denn Sätze wie: "Was ist denn der wirkliche Grund, aus dem du mich nicht mehr liebst?" würde ich nur ungern stehen lassen, auch wenn korrekt.

Würde ich auch nicht stehenlassen, denn so redet keiner.

Ist ja auch wörtliche Rede, da kann man eh alles lockerer sehen. Hier ist es in jedem Fall sinnvoll, ein "warum" zu platzieren.

 

Peter

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Hallo Tin,

 

die beiden Formulierung sind umständlich, weil "Der Grund" drin ist. Hier wird stark das Motiv des Lachens betont, und das wirkt umständlich und wenig elegant. Es ist darüberhinaus in 99% der Fälle überflüssig, weil ein "Ich lache, weil" dies viel eleganter zeigt, aber den Grund etwas weniger betont.

"Ich lache dich aus/ Ich lache über dich" setzen die Beziehung der beiden stärker in den Mittelpunkt.

" Warum ich lache? Ich lache, weil" betont den Grund genauso stark, setzt aber noch eine Betonung auf die Situation vorher, also auf den Grund. Nur meiner Meinung etwas eleganter.

 

Ich würde deshalb "Der Grund" immer streichen. Weil es nur extrem selten die bestmögliche Variante ist.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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(Peter_Dobrovka)

Nee, so generell rasieren ist auch nicht der Weisheit letzter Schluß.

Das ist eventuell dialogabhängig.

Sie: "Das ist nicht der Grund!"

Er: "Was ist denn der Grund, ... ?"

 

Peter

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Hallo Peter,

 

geht nur um die Kombination mit Lachen. Hätte ich vielleicht deutlicher sagen sollen.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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Hi Tin,

 

 

das habe ich schon befürchtet, obwohl es gegen mein Sprachgefühl geht.

 

 

Das Sprachgefühl solltest du bei solchen Konstruktionen auch besser abschalten.

 

 

Natürlich wäre es das Einfachste, bei Unsicherheit auf folgende Variante zurückzugreifen:

 

An diesem Morgen verschlief Ted, weil er gestern gesoffen hatte.

 

 

Als bekennender Reinersfan kann ich nur sagen: Das ist nicht nur das Einfachste, sondern auch die stilistisch beste Lösung.

 

Reiners wettert ja gegen die Hauptwörterei. "Der Grund war die Tatsache" sind zwei Hauptwörter, die überflüssig sind.

 

Reiners wettert auch gegen Klemmkonstruktionen. In deinem ersten Beispiel mit Ted liegen zwischen 'der Grund' und 'gestern gesoffen' 12 Wörter. Da hat der Leser schon vergessen, worum es geht.

 

 

Ich bin mir nach wie vor nicht sicher. Denn Sätze wie: "Was ist denn der wirkliche Grund, aus dem du mich nicht mehr liebst?" würde ich nur ungern stehen lassen, auch wenn korrekt.

 

 

Solltest du auch nicht. Ich zitiere mal Reiners Beispiel für einen korrekten, aber gräuslichen Satz:

 

Ein Pfarrer kündigte einmal ein Predigt an:

 

Von der an dem bei der im Dorfe Lerche entstandenen unglücklichen Feuersbrunst gerretteten Ziegenbock erwiesenen Gnade Gottes.

 

 

Der Satz ist grammatisch korrekt, aber der Lektor, der ihn stehenlässt, gehört geteert und gefedert.

 

Wie hieß der Lektor von 'Schlafes Bruder'?

 

Äh, das wollte ich gar nicht wissen :-)

 

Also, streich solche verquasten Konstruktionen, wenn der Autor sie mit Bedacht gewählt hat, dann wird er dich auch überzeugen können, sie stehen zu lassen. Wenn er sie aber nur benutzt, weil er meint, das klingt anspruchsvoller, dann gehören sie gestutzt.

 

Gruß

 

HW

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Nachtrag,

 

wenn es denn unbedingt ein Relativsatz sein soll, dann veilleicht:

 

"was ist der Grund dafür, dass du lachst/mich nicht mehr liebst?."

 

"Der Grund für mein Lachen ist, dass ..."

 

Gruß

 

HW

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Hallo zusammen,

 

ein Vorschlag zur Rettung des Genitivs:

 

Der Grund meines Lachens....

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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Ich verstehe euch alle, und im Grunde :) sind wir uns einig.

 

Es GIBT aber nun mal diese Konstruktionen im Deutschen: Die Zeit, als wir noch lachen konnten... Der Grund, warum es anders wurde...

 

Ich kann immer eine Alternative finden, wenn ich mir nicht sicher bin oder wenn es mir zu gestelzt klingt. Deswegen ist dies natürlich eine theoretische Diskussion.

 

"Sie nannte ihm tausend Gründe, aus denen sie ihn verlassen wollte. Er fing an zu weinen, fiel auf die Knie: "Ja, ich verstehe dich! Aber sag mir nur einen, nur einen einzigen Grund, aus dem du mich nicht mehr liebst!"

 

Was mich wirklich nur interessiert: Ist das korrekt, obwohl es gestelzt klingt?

 

Wenn ich eure Anmerkungen bis hierhin richtig deute, meint die Mehrheit: ja, korrekt.

 

Gruß,

 

Tin

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Hi Tin,

 

 

"Sie nannte ihm tausend Gründe, aus denen sie ihn verlassen wollte. Er fing an zu weinen, fiel auf die Knie: "Ja, ich verstehe dich! Aber sag mir nur einen, nur einen einzigen Grund, aus dem du mich nicht mehr liebst!"

 

Was mich wirklich nur interessiert: Ist das korrekt, obwohl es gestelzt klingt?

 

 

Leider, ja.

 

Gruß

 

HW

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Also, ich wollte ja den Entzug proben und erst mal versuchen, nicht mehr in Pawlow'schem Reflex auf jede Grammatikfrage anzuspringen. Aber leider stelle ich fest, dass ich dann doch nur dran denke, was ich eigentlich schreiben würde ... und deshalb gebe ich für diesmal meiner Sucht nach. Aber morgen höre ich auf, bestimmt ;D

 

Also, zunächst einmal gibt es keinen Grund, weshalb das Pronominaladverb "warum" per se nicht zur Einleitung eines Relativsatzes verwendet werden sollte (hm, jetzt fällt mir auf, dass ich in diesem Satz schon den Abschluss meiner Ausführungen vorweggenommen habe). Grundsätzlich ist das für Interrogativpronomen möglich - rein von der grammatischen Logik her wäre "der Grund, warum" "regelmäßig richtig".

 

Aber ich gebe zu, dass Grammatik nicht immer regelmäßig und logisch verläuft, und ich möchte jetzt nicht den Aufwand betreiben und prüfen, ob ich zitierfähige Belege für diese Verwendung von "warum" finde. In der Tabelle für relative Anschlüsse, die ich irgendwann einmal gelernt habe, taucht "warum" tatsächlich nicht auf. Stattdessen ist für diese Art von Anschluss "weshalb"/"weswegen" vorgesehen.

 

Also, garantiert und belegbar richtig wäre "Aber sag mir nur einen, nur einen einzigen Grund, weshalb du mich nicht mehr liebst!". Wenn man auf der sicheren Seite sein will, empfehle ich diese Formulierung. Mein Sprachgefühl sagt mir zwar auch, dass es sich umständlicher anhört als "der Grund, warum". Aber es ist ja nicht ungewöhnlich, dass man sich umständlich anhört, wenn man betont korrekt spricht ;D

 

Aaaber - in einem Lektorat würde ich "der Grund, warum ..." auch nicht anstreichen. Denn ich hätte Schwierigkeiten, es als Fehler zu belegen. Denn zum einen können Interrogativpronomen nun mal grundsätzlich einen Relativsatz einleiten, und zum anderen gibt es Fälle, in denen das "warum" belegbar korrekt ist, aber auf einer generativen Tiefenstruktur an derselben Stelle steht wie im Beispielsatz (z.B. "Weißt du, warum?").

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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