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Herrin der Lüge (Kai Meyer)

Empfohlene Beiträge

Wieder ein Kai Meyer, historischer Roman mit phantastischen Elementen, dick, spannend und gut:

 

 

mehr in der Rezi (Link ungültig) (Link ungültig)

 

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Kai Meyer lässt einen grübeln, wie es nun mit den Lügen ist. Können Demagogen nur Leute belügen, die belogen werden wollen? Hätte was für sich.

 

Die erste Szene ist ein Lehrbuchstück über Spannung. Saga tanzt auf dem Seil. Ihr Bruder wird das Seil gleich anzünden, es ist bis zur Hälfte in Öl getränkt. Saga muss dann schnell ans Ende kommen, bald reisst es dann.

 

Der Leser zittert, spring, will er ihr zurufen.

 

Aber Saga sieht, wie Wachen ihren Bruder festnehmen wollen und überlegt, dass dieser immer wieder Diebereien begeht. Das verdrängt fast ihre Sorge ums Seiltanzen, ums Weitergehen und zieht sich über Seiten hin.

 

Eigentlich langatmig. Wenn die Sorge nicht so berechtigt wäre.

 

Hans Peter

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Das Buch wurde in unserer Zeitung in Fortsetzungen abgedruckt, die Spannung wurde also regelrecht zerhackt. Trotzdem war ich an jedem Morgen neugierig, wie der Autor die sehr konstruierte, in weiten Teilen unwahrscheinliche Geschichte weitergestrickt hatte. Historische Splitter waren zu erkennen - natürlich stark verfälscht. Ein Unterhaltungsroman: entspannende Spannung.

 

Doch mit Vergnügen bin ich zurückgekehrt zu gut recherchierter Lektüre, zu fesselnd geschriebenen historischen Sachbüchern, z. B. Richard Friedenthal "Luther", "Goethe", Marx" - oder Brigitte Hamann "Elisabeth" ...

 

LG KarinG

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Trotzdem war ich an jedem Morgen neugierig' date=' wie der Autor die sehr konstruierte, in weiten Teilen unwahrscheinliche Geschichte weitergestrickt hatte. Historische Splitter waren zu erkennen - natürlich stark verfälscht.[/quote']

Ja, einen Kreuzzug der Jungfrauen hat es nie gegeben und der Lügengeist ist ein phantastisches Element. Aber ähnliche Kreuzzugsunternehmungen gab es schon und ich denke, Meyer hat durchaus die Stimmung der Zeit eingefangen.

 

Wenn ich denke, was ich sonst schon in historischen Romanen erlebt habe, ragt dieser weit, weit darüber hinaus. Auch was historische Dinge angeht.

 

Natürlich sind Sachbücher was ganz anderes.

 

Und natürlich hat Meyer das alte Problem aller historischen Autoren, das wir hier schon öfter diskutiert hatten. Wenn Leute "zur Tagesordnung übergehen", war die Tagesordnung damals als Begriff unbekannt. Das, was der Begriff meint, allerdings schon - nur würde niemand die zugehörige damalige Wortkombination verstehen. Gibt ein paar solcher Worte. Ist mir ja auch bei "Die Herren von Buchhorn" aufgefallen mit "manipulieren".

 

Hans Peter

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Bücher dieser Art sind es, die Lesern den historischen Roman verleiden, womöglich ein für allemal. Unbekümmert/fahrlässig werden historische Personen missbraucht, und im Hinblick auf das Jahr 1210 wimmelt es von Sachfehlern. Unter diesem Aspekt sollte, wie ich finde, hier im Forum nicht - aus welchen Gründen auch immer - Werbung dafür gemacht werden.

 

Kari

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Hallo Kari,

 

bei den Buchkritiken kann jeder seine Meinung - sofern sie allgemein gültigen Rezensionsrichtlinien entspricht - zu einem von ihm gelesenen Buch einstellen. Dafür ist diese Rubrik da.

 

Wenn jemand das Buch nicht mag, aus welchen Gründen auch immer, kann er dies ebenfalls dort äußern.

 

Das hat mit "Werbung" - anders als in den Buchvorstellungen - nichts zu tun.

 

LG,

eva v.

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Hallo Kari,

 

also das finde ich eine ziemlich überzogene Forderung. Ich lese gern sowohl rein historische als auch Kai Meyers historisch-phantastische Romane.

Ich denke, der mündige Leser sollte das eine vom anderen unterscheiden können.

 

Und über jegliche Art von "Forumszensur" bei den Buchvorstellungen möchte ich ehrlich gesagt nicht mal nachdenken müssen.

 

Viele Grüße,

Natalja

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Bücher dieser Art sind es' date=' die Lesern den historischen Roman verleiden, womöglich ein für allemal.[/quote']

 

Geht mir genau umgekehrt. Bei Kai Meyer wurde ich immer bestens unterhalten, während mir bei vielen "historientreuen" Romanen schnell die Füße einschlafen ...

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Bücher dieser Art sind es' date=' die Lesern den historischen Roman verleiden, womöglich ein für allemal. [/quote']

 

:o

 

Es gibt auch Leute, die keine historischen Romane lesen (ohne dass die ihnen jemand verleidet hätte), die aber an einer historisch angehauchten Fantasy-Geschichte ihre Freude haben.

 

Also bitte: Leben und leben lassen.

 

Liebe Grüße

Brigitte (zu eben jener nicht HR-Lesenden, aber Fantasy liebenden Fraktion gehörend)

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Bücher dieser Art sind es' date=' die Lesern den historischen Roman verleiden, womöglich ein für allemal. [/quote']

Es dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein, dass Kai Meyers Bücher an der Schnittstelle zwischen Fantasy und HR liegen.

Das Cover täuscht auch keinen HR vor. Bei HRs muss da doch ein gemaltes Frauenportrait drauf ;) oder ein Ausschnitt daraus. Wer nur den Klappentext liest, weiß, was ihn erwartet und wenn er es kauft, wird er auch das bekommen. Es steht ja nicht etwa dort:

"Minutiös recherchierter historischer Roman, der jedes Fachbuch an Genauigkeit übertrifft."

Rabe

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Also bitte: Leben und leben lassen.

 

Dem kann ich mich nur anschließen. Historische Romane (ob mit ohne ohne Fantasy-Anteil) sind in allererster Linie Romane und keine Sachbücher. Ich erwarte nichts anderes.

Wer Geschichte studieren möchte, der soll sich lieber Fachbücher nehmen. Wenn ich einen historischen Roman lese, will ich gut unterhalten werden und mich allgemein in die Stimmung der Zeit versetzen können, Details interessieren mich da etwas weniger.

Außerdem weiß jeder Historiker, dass die Quellenlage gerade für das Mittelalter mit äußerster Vorsicht zu genießen ist. Da vor allem von Mönchen verfasst, sind die meisten Annalen z.B. extrem kirchenlastig und mit Fakten wurde zuweilen sehr, hm :s09, großzügig verfahren. Mancher fürstliche Bösewicht war z.B. gar nicht so schlimm und mancher Heilige alles andere als heilig. Und die Masse der Fälschungen macht den Historikern heut noch das Leben schwer. Da bleibt viel Raum für eigene Deutungen.

Warum sollte man dann ausgerechnet fantasiebegabten Romanautoren gar zu enge Fesseln anlegen? Jeder Autor soll recherchieren wie er will, nur eines darf er nicht, langweilen. http://smilies.montsegur.de/24.gif

Das neue Jugendbuch: "Der Reiter des Königs"&&Homepage Burkhard P. Bierschenck

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Hallo,

 

alles, was ich zur Verteidigung von Kai Meyer vorbringen würde, ist hier eigentlich schon gesagt worden. Ich habe bisher nur ein Buch von ihm gelesen, diesen Prag-Roman, der sehr bekannt ist, aber dessen Titel mir momentan einfach nicht einfallen will. Mir war er etwas zu düster und blutig, aber es war offensichtlich, dass Kai Meyer ein sehr guter Autor ist. "Die Herrin der Lüge" liegt noch auf meinem Stapel. Gegen Fantasy vor historischer Kulisse ist nichts einzuwenden, doch habe ich den Eindruck, dass Verlage - bei weniger bekannten Autoren - manchmal versuchen, das als HR zu vermarkten, was leider zu einigen unzufrieden Lesern führen kann. Aber das ist ein anderes Thema.

 

Viele Grüße

 

Tereza

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Nicht alle Leser wissen, dass Kai Mayer ausschließlich fantasy schreibt. Vor allem nicht, wenn das cover Personen in Kleidung des 13. Jhdts. zeigt, die in einem zeitgenössischen Karren sitzen (im Gegensatz zur im Buch immer wieder aufgeführten, um Jahrhunderte jüngeren Kutsche), und dazu in großen Buchstaben HISTORISCHER ROMAN unter dem Titel steht. Dies ist ein gewollte, m.E. nicht akzeptable, Täuschung. Ich erkenne übrigens auch keine "Stimmung der Zeit". Es ist einfach ein Abenteuer ohne Kenntnis der Zeit und ohne Autos.

 

Kari

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Ich schließe mich den letzten Kommentaren an. Fantasy in allen Ehren, meinetwegen auch in historischer Tünche. Aber wenn ich einen Roman kaufe, auf dem Historischer Roman steht, dann will ich auch einen vorfinden. Und das ist für mich ein Roman, der sich mit der Epoche auseinandersetzt, versucht Authentizität zu vermitteln, von zeitgenössischen Themen, Events oder Personen handelt. Und lernen möchte ich auch gern etwas, und zwar eben nicht im Sachbuch. Das Sachbuch vermittelt Fakten, der Roman unterfüttert sie mit Gefühlen, die wesentlich mehr anregen. Leider gibt es nicht so viele solcher HRs, wie ich sie gern lese.

 

LG

Ulf

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Hallo,

 

ich gehöre zu denen, die vor Jahren von der historischen Aufmachung und Vermarktung eines Romans von Kai Meyer getäuscht wurde und das gar nicht lustig fand. Es war eben jener Prag-Roman 'Der Schattenesser'.

Kai Meyer ist ein guter Autor, keine Frage. Aber er schreibt Romane, die ich nicht lesen möchte, weil ich, wenn ich einen historischen Roman kaufe, weitgehend Historisches erwarte, keine historische Fantasy.

Zu grausam war mir der Roman auch (und zwar unnötig grausam).

Ich habe schon damals die Verkaufsstrategie nicht verstanden und auf den Buchladen geschimpft, der den Titel unter historische Romane eingeordnet hat und mich damit, so meinte ich, getäuscht hat.

HEUTE weiß ich, wie und was Kai Meyer schreibt. Aber dass es da eine gewisse Irreführung gibt kann ich nur bestätigen und dass das zumindest bei mir nicht gut ankam auch.

 

Gruß

Susann

Eat the frog in the morning (Mark Twain)

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Hallo,

 

beschränkt euch bitte in diesem Thread auf direkte Kritiken und Meinungen zu dem Roman "Herrin der Lüge".

 

Wer zu anderen Romanen etwas sagen möchte oder über das übergeordnete Thema Fantasy im Historischen Roman bzw. Aufmachung, Einordnung und Vermarktung von Mischtiteln durch die Verlage diskutieren möchte, kann dazu einen eigenen Thread aufmachen.

 

LG,

eva v.

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Hallo Eva,

 

ich finde im Forum keine allgemeinen Rezensionsrichtlinien, erwarte also unter dem Titel Buchkritiken die möglichst objektive Beurteilung eines Buches. Diese liegt hier nicht vor. Wer dieses Buch emphatisch als historischen Roman mit phantastischen Elementen bezeichnet, rezensiert nicht, sondern verkündet eine subjektive Meinung, die objektiv nicht haltbar ist, sondern wie Werbung daherkommt. Selbstverständlich kann dieses Buch loben, wer will, aber ich erlaube mir klarzustellen, dass es sich nicht um einen historischen Roman, sondern um fantasy handelt.

 

Kari

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Hallo Kari,

 

zunächst einmal vorweg: Rezensionen sind ja durchaus immer subjektive Meinungen, sie sind niemals objektiv. Das ist hier im Forum nicht anders, als sonstwo im Internet, oder bei Elke Heidenreich, Denis Scheck oder dem Feuilleton.

Was du suchst, eine vollkommen neutrale Darstellung oder Analyse, gehört vielleicht eher in eine Enzyklopädie oder zur Stiftung Warentest, aber hier - wie auch überall sonst - schreibt ein Rezensent über ein Buch und darüber, wie es ihm gefallen hat. Womöglich gut!

Es gibt besonders im Feuilleton die Tendenz, Bücher eher schlecht als gut zu besprechen, da man sich somit über das Buch und den Autor und alle, die es gut finden, meint zu erheben. Aber das Prinzip, ob negativ oder positiv, ist immer eine subjektive Meinung. Und somit hat eine Rezension stets entweder Empfehlungscharakter (das meinst du vermutlich mit "Werbung") oder sie spricht eine Warnung aus.

 

Übrigens steht das sogar in der Kurzbeschreibung des Bereiches Buchkritiken: "Hier werden andere Bücher und Autoren besprochen, empfohlen und kritisiert".

 

Grundsätzlich kann ich nachvollziehen - und das geht sicher auch Anderen so - dass man im Genre ungern getäuscht wird. Wenn man meint, einen Krimi zu kaufen, dann sollte auch ein Krimi drin sein, und wenn einem ein vermeintlich historischer Roman vorgesetzt wird, sollte es auch ein solcher sein. Zwar steht auf diesem hier durchaus nicht in großen Lettern "Historischer Roman", wie du schreibst, aber natürlich kann derjenige, der Kai Meyer nicht kennt (und wer sich im Jugendbuch nicht mal umgesehen hat, hat den Namen womöglich noch nie gehört) von diesem Cover durchaus getäuscht werden.

 

Das kann man natürlich zu Recht kritisieren, und das gehört auch durchaus in diesen Thread! Allerdings kann man das schwerlich dem Autor vorwerfen. Wir alle wissen, wie wenig Einfluss wir auf unsere Cover haben.

Nun, und da es sich um einen phantastischen Roman handelt, keinen historischen, spielt die historische Getreue auch gar keine so große Rolle, der Roman muss dementsprechend anderen Beurteilungskritereien unterliegen.

 

Die allgemeine Kritik daran, wie sehr Verpackung und Inhalt von einander abweichen dürfen, wo Genregrenzen liegen, auch die weitere Diskussion, wie subjektiv ein Rezensent sein darf, usw., das bitte, wie Eva bereits vollkomen richtig erwähnt hat, nicht hier im Thread zur konkreten Buchkritik, sondern bei "Allgemeine Autorenthemen" besprechen, wo auch schon ein Thread zu dem Thema geöffnet wurde.

 

Bitte hier jetzt ausschließlich konkret an diesem Roman bleiben.

 

Gruß,

 

Andreas

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Also jetzt muss ich mal ganz böse werden: Ich habe historische Romane gelesen und bei vielen habe ich Zahnschmerzen bekommen. Weil sie so wenig auf historische Fakten Rücksicht nahmen. Weil sie oft so schlecht sind. Weil sie vortäuschen, den Leser in eine andere Zeit zu führen und genau dies nicht tun, sondern ein paar moderne MEnschen mit historischen Klamotten behängen und das wars dann.

 

Kai Mayers Roman habe ich von vorneherein nicht als detailgetreues Abbild gelesen. Okay, ich weiß etwas mehr über Kai Meyer, ich weiß auch, dass ein Kreuzzug der Jungfrauen nie stattgefunden hat und wenn phantastische Elemente vorkommen erwarte ich keine Detailtreue. Eigentlich denke ich, dass jeder, der nicht gerade grenzdebil ist, das schlussfolgern kann - aber Verlage historischer Romane sehen offenbar in solchen Leuten ihr Stammpublikum.

 

Kutsche und Federung: Ich gestehe, ich habe nicht an Federung gedacht, sondern an ein Gefährt auf vier Rädern. Die Federung wurde soweit ich weiß, tatsächlich später erfunden. Gut.

 

Nur: Ich bin kein Historiker. Aber selbst mir fallen in historischen Romanen - und zwar in solchen, die eine 1:1 Abbildung der Historie vortäuschen! - ständig Dinge auf, die erheblich schwerwiegender sind. An anderer Stelle hier im Forum habe ich mal ein Beispiel genannt.

 

Mich hat der Roman zum Nachdenken gebracht. Über Lügen, darüber wer sie und warum glaubt und wie Leute sich zu solchen Unternehmungen zusammenfinden, die im Nachhinein nur als Aberwitzig erscheinen können - und auch Zeitgenossen aberwitzig erschienen sind. Und jetzt dürft ihr mich schlagen, und erklären, wie vernünftig diese Kreuzzüge waren. Die Byzanz gerettet haben - das wird allen Ernstes behauptet! - und schlimmeres.

 

Es ist keinerlei 1:1 Abbild der Zeit. Das war nicht beabsichtigt. Dass es wie im Roman eine lange Höhle hinter dem Mithrasaltar (den gibt es wohl) gab, dürften nur Idioten annehmen. Ein wenig Nachdenken darf man meiner Meinung auch von Lesern historischer Romane verlangen. Und natürlich auch von LEsern fantastischer Werke. Und ich glaube, die meisten denken mehr nach, als Verlage das gemeinhin vermuten.

 

Hans PEter

 

PS: Dass ich das Verbrechen begangen habe, keine "objektive" Rezension abzuliefern, damit kann ich leben. Damit, dass viele die dämlichsten Bücher gut finden, vorausgesetzt alle vorhandenen Personen hat es gegeben (wenn auch ganz anders), damit kann ich auch leben. Aber ich halte beides für Blödsinn, erlaubt mir da meine ehrliche Meinung.

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Aaaalso ... jetzt habe ich mir das Buch gerade bestellt und werde es wahrscheinlich mit größtem Vergnügen lesen. Mir ist es völlig wurscht, ob es im 13. Jahrhundert gefederte Kutschen gegeben hat oder nicht (könnte ja auch sein, dass die Federung eine ganz andere gewesen ist als man sie heute kennt), und meinetwegen darf man auch in grauer Vorzeit zur Tagesordnung übergehen.

 

Überhaupt diese sogenannte Geschichtstreue - immer wieder gibt es neue Forschungsergebnisse, neue Sichtweisen, neue Interpretationen alter Fakten. Warum dann nicht gleich diverse Fakten erfinden?

Von einem Roman erwarte ich Fantasie. Wenn ich historische Fakten wissen möchte, lese ich ein Sachbuch.

 

(Eine "objektive" Rezension habe ich noch nie gelesen. Gehört für mich in den Bereich Phantastik ;D )

 

LG - Barbara

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Hallo Andreas,

 

auf meiner Ausgabe der Herrin der Lügen (HC, Erstausgabe 2006) steht durchaus in Großbuchstaben HISTORISCHER ROMAN. Ich wundere mich, welch absurdes Hilfsargument dazu herhalten muss, meine Meinung abzuqualifizieren.

 

Im Übrigen bin ich in der Lage, historische Romane von der Sache her zu beurteilen.

 

Kari

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auf meiner Ausgabe der Herrin der Lügen (HC' date=' Erstausgabe 2006) steht durchaus in Großbuchstaben HISTORISCHER ROMAN. Ich wundere mich, welch absurdes Hilfsargument dazu herhalten muss, meine Meinung abzuqualifizieren. [/quote']

Auf meiner steht es nicht.

 

Ich empfehle Quo Vadis ein Qualitätssigel einzuführen: "Geprüfter historischer Roman". Da kann jeder sich nach richten. Die einen lesen nur noch solche Romane, die anderen wissen gleich, wovon man besser die Finger lässt (ich zum Beispiel). Vielleicht einen Untertitel zum Gütesiegel: Garantiert phantasiefrei?

 

Hans Peter

 

Edit: Ich habe nichts dagegen, dass jemand historische romane mit phantastischen Elementen schlecht findet oder gar nicht lesen mag oder kundtut, dass ihn die Herrin der Lüge geärgert hat oder ...

 

Aber dieser Dogmatismus, was eine Rezension sein muss und dass alle Rezensionen die eigene Meinung bezüglich historischer Romane widerspiegeln muss, die ärgert mich schon.

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Hallo Andreas,

 

auf meiner Ausgabe der Herrin der Lügen (HC, Erstausgabe 2006) steht durchaus in Großbuchstaben HISTORISCHER ROMAN. Ich wundere mich, welch absurdes Hilfsargument dazu herhalten muss, meine Meinung abzuqualifizieren.

 

Im Übrigen bin ich in der Lage, historische Romane von der Sache her zu beurteilen.

 

Kari

 

Hallo Kari,

 

es tut mir leid, wenn du der Ansicht bist, meine Argumente seien absurd und ich würde dich abqualifizieren. Vielleicht ist dieses Forum ja nicht der richtige Umgang für dich.

 

Gruß,

 

Andreas

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Wie sagte Reich-Ranicki so schön: "Ein Schriftsteller lügt, wann es ihm in den Kram passt." Eine Devise, an die ich mich jedenfalls streng halte... :-*

 

Für das, was ein Verlag an Genre auf ein Buch druckt oder nicht, kann ein Autor in der Regel wenig - auch jemand wie Kai Meyer nicht.

 

http://smilies.montsegur.de/06.gifAber schon witzig, dass so eine Diskussion darüber, wie "wahrhaftig" ein historischer Roman sein muss, sich an einem Roman mit dem Titel "Die Herrin der Lüge" entfacht...

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Tatsächlich, da steht "Historischer Roman".

 

http://ecx.images-amazon.com/images/I/51XBEJ7MN2L._SS500_.jpg

 

Das finde ich dann aber auch sehr ärgerlich. Schuld ist hier eindeutig der Verlag, der es aber auch korrigiert hat:

 

http://ecx.images-amazon.com/images/I/51yV%2B5E6cmL._SS500_.jpg

 

Davon ab finde ich es eher absurd, die Forderung zu stellen, dass bestimmte Bücher prinzipiell nicht mehr zu besprechen wären und dies mit "objektiver Beurteilung" zu begründen. Was hat der Verlagsstempel denn bitte schön mit der Qualität des Inhalts zu tun? In diesem Fall (erstes Cover) gehört der Verlag bestraft, aber wohl kaum der Autor.

 

Gruß

Matt

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Tatsächlich' date=' da steht "Historischer Roman".[/quote']

Nur "Roman" zu schreiben, halte ich für genauso problematisch. Unter "Roman" in Buchhandlungen und anderswo verstehe ich Cecilia Ahern, Martin Walser und andere Gegenwartsliteratur.

 

Fantasy ist genauso problematisch, vor allem, wenn man die Genregrenzen so eng zieht, wie das hier einige Anhänger für historische Romane tun. Denn es ist keine phantastische Welt und etliche der handelnden Personen haben definitiv gelebt und durchaus ähnliches getan wie im Buch. Allerdings sind Fantasy-Leser meist toleranter und pochen nicht so rigide auf festen Genregrenzen.

 

Eigentlich dürften solche Romane, die nicht festen Genreregeln gehorchen, also gar nicht erscheinen, egal was der Verlag drauf schreibt, man könnte mit gleichem Recht "Betrug" schreien wie beim "historischen Roman".

 

Ich verstehe ja, dass manche Leute einfach Genremix nicht mögen, phantastisches im historischen nicht wollen, so wie andere eben nur FantasyBücher auf den Spuren der herr der Ringe lesen.

 

Aber überlegt mal bitte, was das für Folgen hätte, wenn man die Genregrenzen wirklich so eng zieht.

 

Kein Genremix mehr! Bücher haben festgelegten Fährten zu folgen! Irgenwie gruselt mich das dann schon. Und ich überlege mir, ob mein Interview mit der Spindoktorin wirklich überzeichnete Satire war oder nicht doch bittere Realität.

 

Hans Peter

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