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Andrea S.

Stilsicherheit

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Was ist Stilsicherheit?

Wie kann man sich darin verbessern?

 

Wenn mich das jemand fragen würde, wäre meine Antwort sehr einfach:

ursprünglich durch Talent, (Sprach-)Bildung schon in der Schule, Lesen und Schreiben.

Wenn man sich weiter verbessern will, durch "stilvolle" Testleser und Lektoren.

Oder auch durch Versuch und Irrtum, Selbstanalysen, immer wieder Feilen am Text, bis es rund klingt.

 

Das mit der Hühhnerkacke geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe jetzt die ganze Zeit unterwegs darüber nachgedacht. Wenn mir ein Lektor "Schlieren von Hühnerkacke" ankreiden würde, wäre mein Gegenvorschlag: "Schlieren von Hühnerexkrementen" oder man lässt die Schlieren weg und schreibt "Hühnermist".

 

Herzlichst

Christa

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Eines wird m. E. bisher nicht beachtet' date=' und das ist ein Kriterium, das über alle Genres gleich wichtig ist, nämlich die Stilsicherheit des Autors.[/quote']

Jetzt will auch meinen Mist - äh Hühnerkacke - dazugeben.

 

Ich denke, wichtig ist, welche Assoziationen die Worte auslösen. Hühnerkacke würde für mich in einem historischen Roman passen, wenn die Dame mit beiden Beinen auf dem Boden steht, eine realistische Person ist. In dem Fall würde es passen.

 

Allerdings deutet der Text an, dass sie eher verschüchert ist, jemand, der Mühe hat, klar zu sagen, was sie will.

 

In dem Fall würde mich Hühnerkacke stören.

 

Wenn die Dame etepetete wäre, dann könnte ein euphemistischer Stil angemessen sein. Spinner hat völlig recht, euphemistisch ist zunächst kein Werturteil. Allerdings, wenn er nicht passt, dann ist es Hühnerkacke - entschuldigung, Ausscheidungen fliegender Lebenwesen ;-).

 

Hühnermist wäre für mich eine Verschlimmbesserung. Eine eher realistische Person, da würde es nicht passen. Eine verschüchterte würde weder Hühnerkacke noch Hühnermist sagen, einfach weil der Ausdruck zu klar und deutlich sagt, was sie meint.

 

Übrigens geht mein Preis für Stilsicherheit an Alf. Der Text ist wirklich in einheitlicher Erzählstimme erzählt, da spricht eine Person zu uns. Wenn auch sicher nicht das verschüchterte Burgfräulein vieler HRs.

 

Genau daran übrigens scheitern viele Manuskripte, denn gleichgültig wie originell der Stoff ist, den der Autor verarbeitet, wenn die Holprigkeiten überhand nehmen, wird das Ms abgelehnt.

Ich habe in letzter Zeit so viele Holprigkeiten in Hrs, aber auch anderen Romanen gelesen, dass ich das als Regel nicht glaube. Da rattert und holpert die Sprache wie ein Rad, das keinen Achter sondern mindestens einen Sechzehner hat. Nein, ich glaube nicht, dass die Stilsicherheit eine derartige Rolle spielt, leider nicht. Okay, ich bin in meiner zynischen Phase.

 

Anna, sei froh, dass deine Lektorin selbst solche Dinge anmerkt. Bei vielen Büchern gibt es da ganz andere Hämmer, da geht es um Mammutscheiße, nicht um Hühnerkacke :s11.

 

Hans Peter

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Übrigens zur Stilsicherheit: Dazu gehört ganz sicher, den Stil an Szenen und Personen anzupassen. Würden alle Personen und Szenen in dem Stil geschildert, wie die Dame deren Ehegemahl bald in dem Hühnerhof den Dreck vermehrt, dann wäre das tödlich. Selbst, wenn nur die Gedanken aller Frauen in diesem Stil geschildert würden.

 

Historischere Romane und Fantasy, die das tun (leider nicht selten), kann ich aus dem Grund nicht lesen.

 

Übrigens "Charisma": Fremdworte, die modern klingen (obwohl sie es nicht sind), sind für mich ein Problem. Charisma wäre grenzwertig, das würde ich noch akzeptieren, aber es gibt offensichtlich einige, die würde es bereits stören.

 

Mir ist "manipulieren" in einem historischen Roman aufgestoßen. Eigentlich albern, natürlich hat man auch 919 "manipuliert", aber für mich erweckt es die Assoziation "modern", "Jetztzeit".

 

Hans Peter

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Du meine Güte, was habe ich da für ein Ei gelegt!

 

Tut mir leid, Christa, dass das Zeug Dir nicht mehr aus dem Kopf geht. :s22

 

All diese hochinteressanten, ausgefeilten Begründungen für und gegen diese Geflügelauscheidung aber gehen auf den Inhalt ein, aber je mehr ich darüber nachdenke (ja, auch ich), desto mehr will mir einfach der Klang nicht gefallen.

Ich habe mir den Text eben laut vorgelesen.

 

Ich habe in letzter Zeit so viele Holprigkeiten in Hrs, aber auch anderen Romanen gelesen, dass ich das als Regel nicht glaube. Da rattert und holpert die Sprache wie ein Rad, das keinen Achter sondern mindestens einen Sechzehner hat. Nein, ich glaube nicht, dass die Stilsicherheit eine derartige Rolle spielt, leider nicht.

Was, lieber Hans-Peter, nur bedeutet, dass es nur noch weit Schlimmeres gibt, das durch das Sieb fällt!

Ich plaudere über solche Fragen hin und wieder mit meinem Agenten und meiner Lektorin, die mir das bestätigen.

 

Gruß

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Hallo, Anna,

 

kein Problem, wir wollen ja draus lernen :s20

Ich habe mir den Text gerade auch laut vorgelesen. Ich finde, dass er an der von der Lektorin angestrichenen Stelle holpert, und das ist mir schon beim ersten Lesen ins Auge gesprungen.

Sonst ist es dein Stil und holpert nicht.

 

Nach dieser Erkenntnis würde ich "Schliere Hühnerkacke" ganz weglassen und vielleicht schreiben:

 

"Würde sie von Arndts krummen Geschäften sprechen, wäre ihr Gatte schon bald nichts weiter als eine Schleimspur im lehmigen Boden ihres Hofes."

Oder "...Lehmspur im Boden ihres Hofes."

 

Das wars dann auch von mir-muss jetzt runterfahren

Bis dann

Christa

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Das wäre direkt mal ein Thema für Oberursel ... wenn nicht dieses Jahr, so nächstes oder übernächstes. ;)

Liebe Grüße, Susanne

 

"Books! The best weapons in the world!" (The Doctor)

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Übrigens "Charisma": Fremdworte' date=' die modern klingen (obwohl sie es nicht sind), sind für mich ein Problem. Charisma wäre grenzwertig, das würde ich noch akzeptieren, aber es gibt offensichtlich einige, die würde es bereits stören.[/quote']

 

Geht mir genauso. Wobei ich klarstelle, dass ich keinesfalls versuche, "altertümlich" zu schreiben, das wäre lächerlich, aber manche Wörter "klingen" einfach zu modern, wobei es mir egal ist, ob sie das tatsächlich sind, ich vermeide sie. Es kommt hier überhaupt nicht auf Sprachforschung an (egal, ob man das Wort schon kannte), sondern wie klingt es im Kopf des Lesers. Und wenn das zu modern hallt, dann passt es nicht zum 12Jh (wie in meinem Fall). Das ist für mich ein Fall von Stilkonsequenz.

 

Ich empfinde das aber überhaupt nicht als Einschränkung, denn es gibt immer schöne deutsche Entsprechungen.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Ich würde es überaus begrüßen, wenn irgendjemand von den Gegenwarts- oder Fantasyschreibern sich zu dem Thema auch äußern würde.

Stilsicherheit hat nicht nur etwas mit anachronistisch klingenden Wörtern im historischen Roman zu tun, sondern ist ja überall gefragt, wo es um Texte geht.

 

Und Hans-Peter - hättest Du mal ein paar weitere Beispiele von Holprigkeiten, damit wir die armen Hühner in den Stall schicken können?

 

Gruß

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Hallo allerseits!

 

Oh mann, da ist man mal ein paar Stunden auf Arbeit und schon rollt einem der Thread vor der Nase weg ;)

 

Erstmal, Anna, Ulf und Hans Peter, vielen Dank für Eure hochgeschätzten Blumen! :s18 :s18 :s18 Selbstverständlich kannst Du den Text verwenden, um Deine Lektorin zu schocken, Anna :s22

 

Und jawohl, es war die "bessere Hälfte", die auch mir nicht wirklich geschmeckt hat, trotz der Kursiv-Krücke ;)

 

Ein überaus spannender Thread! Würde mich auch über ein paar Perlen aus der stilistischen Holper-Box freuen!

 

Ciao!

Alf.

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Und Hans-Peter - hättest Du mal ein paar weitere Beispiele von Holprigkeiten' date=' damit wir die armen Hühner in den Stall schicken können?[/quote']

Auf die gute Idee bin ich auch schon gekommen, leider habe ich seit einem halben Jahr, um weiterhin die Wohnung auch menschen offen zu halten, die Politik, alles, was ich nie wieder lesen will (oder nie zu Ende gelesen habe) auszusortieren.

 

Sind leider einige Perlen an schlechten Beispielen verloren gegangen.

 

Natürlich kann ich die schlimmsten sachen aus dem Gedächtnis aufführen. Allerdings ist mir eingefallen, dass es sich wohl nicht um mangelnde Stilsicherheit handelt, sondern um ganz konsequente. In allen Fällen werden nämlich bestimmte Stilmittel in hoher Dosierung und konsequent bis zum bitteren Ende angewandt.

 

Da ist zum Beispiel:

 

1. "flüsterte er leise", ein Stilmittel, das einfach danach verlangt, auf jeder Seite so oft wie möglich verwandt zu werden. Wer ein übriges tun will, um seine Leser vor infarktgefährdeten Spannungsspitzen zu bewahren, kann die Dosis verdoppeln: "flüsterte er leise und geheimnisvoll" oder "flüsterte er leise und erschrocken" garantieren für schnellen Spannungsabbau.

 

2. Sehr beliebt ist auch der gleichmäßige Sprachfluss. Gleiche Satzlänge, gleiche Satzkonstruktionen über das ganze Buch zeigen dem LEser, dass der Autor weiß, wie man Leser beruhigen kann. Meist tritt dieses Mittel in Tateinheit auf mit

 

3. ruhigem Zeitfluß. So werden beunruhigende Zeitraffungen, Sprünge oder ähnliches vermieden, die Zeit läuft immer gleichmäßig ab, die unwichtigen Zeitabschnitte erhalten genauso viel Platz wie die aufregenden und dem Autor ist es so gelungen, dass der Leser so richtig im Zeitfluss plantschen kann, ohne durch überraschende Strudel oder plötzliche Sprünge in Gefahr zu geraten.

 

4. Ähnliche wirkt auch die gerechte Beschreibung. Warum sollten in ihrem Roman einige Gegenstände mehr Aufmerksamkeit bekommen als andere? beschreiben sie alles gleich ausführlich und sie vermeiden Klagen wegen Bevorzugung einzelner Kleider-, Möbel- oder sonstigen Einrichtungsgegenständen.

 

Dass obige heißt aber auch, dass es schwer ist, die wirklich grausame wirkung allein mit einzelnen Absätzen zu zeigen. Das meiste wirkt eben erst, wenn es geballt und hochdosiert auftritt und die spannungslösende Wirkung kann nicht durch einen Absatz erreicht werden, da muss man schon etliche Seiten lesen.

 

Hans Peter (dem gerade der Computer einen Text gekillt hatte)

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So, weiter im Text, nachdem der erste Teil jetzt erfolgreich gesichert ist.

 

Es gibt Genre-Stil. Gottseidank schreiben nicht alle Leute im Genre so, aber einen hohen Wiedererkennungswert beobachte ich schon.

 

Im historischen Roman würde ich es so beschreiben:

Ein mal mehr, mal weniger euphemisierendes Sprachmuster. Wobei das auch erst wirkt, wenn der ganze Text so geschrieben ist. Wenn alle Szenen, alle Personen in diesem leicht euphemisierendem Ton geschrieben sind.

 

Wenn dagegen die etepete Hausmeisterin mit einem euphemisierenden Stil auftritt, die Oma, die es sich in siebzig Jahren hart und mühsam erkämpft hat, Klartext reden zu dürfen, das auch tut, dann wird der beschönigende, herumredende Stil keineswegs stören. Ganz im Gegenteil.

 

Wer ein übriges tun will, achte auch darauf, dass nicht nur der Stil, sondern auch der Inhalt gleich ist. Alle Frauen im Roman denken das Gleiche, fühlen das Gleiche, damit garantieren Sie hohen Wiedererkennungswert und corporate identity.

 

Ausufernde Dialoge sind ebenfalls Kennzeichen dieses Stil. Ausformulierte Sätze und nutzen Sie die Gelegenheit, dass jeder gleich eine Menge Infos dem Leser mitteilen kann.

 

Nicht: Hast du meine Tante gesehen?

sondern: Hast du meine Tante gesehen, du weißt ja, sie ist jetzt siebzig, kann nicht mehr gut laufen, hat vor dreißig Jahren den Herrn von Rothenfels geheiratet, der vorgestern vom Kreuzzug zurückkam.

 

Das macht sich auch gut bei Rückblenden. Die lassen sich massieren, egal was jemand sieht, sofort springt im Kopf eine Rückblende auf, in der er alles das überdenkt, was er dazu je erlebt und gehört hat.

 

Ich merke allerdings, dass ich jetzt vom Stil wegkomme. Allerdings sind auch die Dinge, die ich gelistet habe und die den stil betreffen, erst im Zusammenhang mit dem Inhalt wirklich wirkungsvoll

 

Hans peter

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Hallo,

 

noch was zur Stilsicherheit. Das Gegenteil wäre der Stilbruch. Die würdevolle Gräfin, die immer rumläuft, als hätte sie ihren Gehstock verschluckt, sagt plötzlich zu ihrem Diener: Hey Alter.

 

Sicher ein übertriebenes Beispiel, aber das wäre eben keine Stilsicherheit, sondern Stilbruch.

 

Manchmal kann der Stilbruch aber auch nützlich sein. Die junge Tochter, die bisher die schrägen Geschäfte ihres Ehemanns euphemisierend umschrieben hat, stellt sich der Erkenntniss, dass dem ein Ende gemacht werden muss.

 

Sie geht zu ihrem Vater, Daddy wirds schon richten. Hat er doch bisher immer getan. Doch dann, wie sie ihn trifft, wird ihr klar, dass sie das jetzt mal selbst erledigen will. Wenn sie mit dem Kerl fertig ist, wird er nichts weiter als eine Stück Hühnerkacke im lehmigen Boden ihres Hofes sein.

 

Da kann der Stilbruch auch ein Mittel sein, einen Bruch anzuzeigen: Die Dame ist nicht mehr bereit wegzusehen. Sie redet - zumindest in ihren Gedanken - auch nicht mehr drumherum.

 

Hans Peter

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Das Gegenteil wäre der Stilbruch. Die würdevolle Gräfin, die immer rumläuft, als hätte sie ihren Gehstock verschluckt, sagt plötzlich zu ihrem Diener: Hey Alter.

HI HPR,

das ist für Autoren aber auch eine Gratwanderung, denn manchmal wollen Leser (zumindest ich) auch gerne überrascht werden. Ich fände die würdevolle Gräfin, die auf einmal Hey Alter sagt, Klasse. Müsste natürlich dann im weitern Verlauf der Geschichte auch zu der Geschichte passen.

Rabe

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Danke Hans-Peter, das ist eine schaurig schöne Sammlung.

 

Ich habe mir eben die redigierten Texte zweier meiner Romane durchgesehen und nach Kommentaren des Bearbeiters gesucht. Zwei hübsche Beispiele hat er mir angekringelt, wenn Ihr mögt, versucht noch mal herauszufinden, wo es da holpert und warum.

 

Anders als die Männer, die uns mit ihren wissenschaftlichen Reiseberichten ergötzen, habe ich die Frauen dort kennengelernt. Ich lebte in Harems und Serails, besuchte Hammams und verborgene Gärten. Ich habe Odalisken und manche Sultaninen, Prinzessinnen, Zigeunerinnen und viele freie Berberinnen getroffen. Unter all diesen Frauen, Frau Mansel, gibt es außerordentlich begabte Künstlerinnen.

Hier bemerkte der Redakteur eine gewisse Doppeldeutigkeit, die nahe der Stilblüte wohnt!

 

Und da nicht nur Efeu das zierliche Maßwerk der Fenster umrankte, sondern auch eine lehrreiche Sage, ergötzte der Pastor sie anschließend mit der Geschichte von Pater Ivo, einem wissbegierigen Mönch aus der Zeit des Erzbischofs Engelbert, der in diesem Kloster gelebt hatte und den Gott wegen seines Forschens und Zweifelns dreihundert Jahre hat unbemerkt verstreichen lassen.

 

Hierzu schrieb mir der Redakteur: „An diesem Satz beiß ich mir die Zähne aus. Können Sie noch mal versuchen …?“

 

Bin ich nicht wirklich selbstlos, Euch meine Fehltritte öffentlich zu beichten?

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Männer die mit Reiseberichten ergötzen :s22.

Müssen die Sultaninen, Prinzessinnen etc. tatsächlich in Mehrzahl auftreten? Bei Manche hätte ich : "Manch Sultanin, Prinzessin oder freie Berberin", bevorzugt.

 

Zum zweiten Beispiel: Ich habe die letzte Satzhälfte nicht mehr verstanden. Wieso sind dreihundert Jahre spurlos an dem Mönch vorbeigegangen? War er ein Gespenst? Oder war sein Kloster gemeint?

 

Gruß, Melanie

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Und da nicht nur Efeu das zierliche Maßwerk der Fenster umrankte, sondern auch eine lehrreiche Sage, ergötzte der Pastor sie anschließend mit der Geschichte von Pater Ivo, einem wissbegierigen Mönch aus der Zeit des Erzbischofs Engelbert, der in diesem Kloster gelebt hatte und den Gott wegen seines Forschens und Zweifelns dreihundert Jahre hat unbemerkt verstreichen lassen.

 

Das müsste "dem" heißen. Und der Zeitwechsel von "hatte" nach "hat" ist nicht so schön.

 

Das ist übrigens die Sage vom "Mönch von Heisterbach (Link ungültig) (Link ungültig)". Heisterbach ist ein Kloster in der Nähe von Königswinter am Rhein, und die Ruine der alten Klosterkirche befindet sich jetzt gerade geschätzte 50 Meter Luftlinie von mir entfernt, weil ich auf dem Gelände arbeite. ;D

 

Klösterliche Grüße

 

Astrid

Meine Homepage

 

Rabenzeit 1 gibt's als E-book und gedruckt bei Amazon. :)

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Stilsicher in einem Unterhaltungsroman, der in der Gegenwart spielt, kann ein Autor erscheinen, wenn er eine einfache Sprache benutzt. Reihe Hauptsätze aneinander und vermeide ungewöhnliche Wörter und Konstruktionen, dann klappt es schon. Deine Schwächen erkennt keiner. (solange der Inhalt gerade händeringend gesucht wird - den Rest erledigt das Lektorat)

 

Das sage ich jetzt mal mit einiger Ironie und nach gewissen Erfahrungen.  :(

 

Ansonsten: Stil ist ab einem gewissen Können Geschmacksache, hängt vom Genre ab und hat für mich sehr viel mit Melodie zu tun. Wenn zwei Wörter synonym verwendbar sind, wähle ich gerne das, das die Satzmelodie klangvoller macht.

 

@Anna: wie wäre es darum, wenn du aus den Sultaninen Rosinen machst? ;D

 

LG

Claudia

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OK. Da will ich mich mal versuchen:

 

Anders als die Männer' date=' die uns mit ihren wissenschaftlichen Reiseberichten ergötzen, habe ich die Frauen dort kennengelernt. Ich lebte in Harems und Serails, besuchte Hammams und verborgene Gärten. Ich habe Odalisken und manche Sultaninen, Prinzessinnen, Zigeunerinnen und viele freie Berberinnen getroffen. Unter all diesen Frauen, Frau Mansel, gibt es außerordentlich begabte Künstlerinnen.[/quote']

 

"Anders als die Männer, die uns mit ihren wissenschaftlichen Reiseberichten ergötzen, habe ich die Frauen dort kennengelernt." Ich vermute mal, gemeint ist: im Gegensatz zu den Männern ...... habe ICH die Frauen dort kennengelernt. Und nicht,  ich habe dor Frauen und keine Männer kennengelernt. Dieser Satz ist nicht so klar und man muss ihn zweimal lesen.

Ich hätte vielleicht eher geschrieben: "Im Gegensatz zu jenen Männern, die uns mit ihren wissenschaftlichen Reiseberichten ergötzen, hatte ich Gelegenheit, dort die Frauen kennenzulernen."

 

Sultanine ist ein Rosine. Es gibt wohl auch den Ausdruck Sultana, ansonsten Sultanin, Plural Sultaninnen. Klingt aber irgendwie bescheuert.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Und da nicht nur Efeu das zierliche Maßwerk der Fenster umrankte' date=' sondern auch eine lehrreiche Sage, ergötzte der Pastor sie anschließend mit der Geschichte von Pater Ivo, einem wissbegierigen Mönch aus der Zeit des Erzbischofs Engelbert, der in diesem Kloster gelebt hatte und den Gott wegen seines Forschens und Zweifelns dreihundert Jahre hat unbemerkt verstreichen lassen.[/quote']

 

Zunächst mal ist (für mich) einfach zuviel Information in einem Satzungetüm untergebracht. Ich finde das anstrengend. Auch viele Adjektive: zierlich, lehrreich, wissbegierig. Dann haben wir das rankende Efeu, eine Sage, eine Geschichte, ein Mönch, ein Bischof, einen Pastor, ein Kloster, Forschen und Zweifeln, dreihundert Jahre .... puh ... das ist eine Menge zu verdauen.

 

Der letzte Nebensatz ergibt keinen Sinn: "..., der ... gelebt hatte und den Gott ... dreihundert Jahre hat unbemerkt verstreichen lassen. Den Mann? Kann nicht sein. Was ist hier eigentlich gemeint?

 

Außerdem weiß man nicht, ob: "..., der in diesem Kloster ..." sich auch Ivo bezieht oder auf den Erzbischof. Man denkt sofort Erzbischof, aber ich vermute, der andere ist gemeint.

 

Der Satz sollte in mehrere Sätze aufgeteilt werden, zum besseren Verständnis und besserer Lesbarkeit.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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