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Stefan Mühlfried

Sakrileg ist kein Plagiat ...

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Stefan Mühlfried

... meint jedenfalls ein New Yorker Bezirksrichter und hat eine Klage über 150 Millionen Dollar gegen Dan Brown abgeschmettert.

Begründung: Inhaltliche Ähnlichkeiten in Romanen seien "allgemeiner und nicht schützbarer Natur".

Browns Prozessgegener denkt indes darüber nach, eine höhere Instanz (juristischer Art!) anzurufen.

(Link ungültig)

Gruß

Stefan

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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(Peter_Dobrovka)

Das Gericht hat schon richtig entschieden. Sowohl was die Rechtsprechung angeht, als auch was den gesunden Menschenverstand angeht.

 

Ihr könnt euch ja mal versuchen, auszumalen, was für ein Zwang und Chaos über uns Schriftsteller hereinbrechen würde, wenn Ideen schutzfähig wären.

 

Peter

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Off Topic:

Bei Software-Patenten wird das gerade versucht.

Ich will dann schon einmal folgendes schützen lassen:

Alle historischen Personen, einschließlich Ehegatten, Eltern, legitimer und illegitimer Abkömmlinge, Bediensteter und Kirche/Mönche im allgemeinen.

Dann dürfen alle, die historische Romane schreiben, an mich zahlen ;)

Das dürfte Titus gar nicht gefallen.

Sonntagsgrüße vom Raben, der immer neue Geschäftsideen entwickelt...

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(Peter_Dobrovka)

Nun, was Software-Patente angeht (gar nicht so off topic, denn Programme schreiben ist mit Romaneschreiben in höchstem Maße artverwandt), so kann man das Problem umschiffen, indem man im Streitfall einfach den Quellcode nicht rausrückt.

 

Beim Roman geht das leider nicht, da sind Quellcode und Verkaufsprodukt identisch.

 

Peter

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Stefan Mühlfried

Ich will dann schon einmal folgendes schützen lassen:

Alle historischen Personen, einschließlich Ehegatten, Eltern, legitimer und illegitimer Abkömmlinge, Bediensteter und Kirche/Mönche im allgemeinen.

Dann dürfen alle, die historische Romane schreiben, an mich zahlen  ;)

 

 

Hallo Rabe,

dann lasse ich mir die lateinischen Buchstaben schützen ... und die Kasse klingelt. 8)

Gruß

Stefan

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

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Hallo zusammen,

 

Offtopic:

Nun, was Software-Patente angeht (gar nicht so off topic, denn Programme schreiben ist mit Romaneschreiben in höchstem Maße artverwandt), so kann man das Problem umschiffen, indem man im Streitfall einfach den Quellcode nicht rausrückt.

Eben leider nicht. Bei Software-Patenten (so wie sie die Hardliner wünschen zumindest), soll es keine Rolle spielen, wie etwas implementiert wurde. Da reicht die Idee. Musterbeispiel Amazons 1-Click-Patent. Jeder Shop, der, wie auch immer implementiert, seinen Kunden anbietet, eine Bestellung mit einem Klick abzusenden, verstößt automatisch gegen Amazons Patent. Einfach nur pervers, meiner Meinung nach. Konkrete Implementationen, beziehungsweise Quellcode an sich, sind durch das Urheberrecht ausreichend geschützt. Alles darüber hinaus dient nicht dem Schutz geistigen Eigentums, sondern nur der Marktabschottung und Monopolbildung. Aber im Moment sind Softwarepatente in Europa ohnehin vom Tisch. Der nächste Versuch kommt allerdings bald.

 

Ontopic:

Ich bin sehr froh über die Entscheidung. Allein schon deshalb, weil ich wetten möchte, daß ich innerhalb kürzester Zeit Bücher finden würde, die älter als Perdues sind und Browns Geschichten sogar noch deutlich näher kommen. Ich erinnere mich nämlich, schon weit vor 2000 so etwas gelesen zu haben. Außerdem - da trifft die Analogie der Softwarepatente perfekt - sollte jemand Wort für Wort abschreiben oder zumindest große Teile eines anderen Werkes nachweisbar in Form und Ausführung kopieren, verletzt dieser das Urheberrecht. Greift jemand die Idee eines anderen auf, dann ist das schlicht und ergreifend Konkurrenz. Wer nicht in der Lage ist, mit anderen mitzuhalten, der soll gefälligst an sich arbeiten und nicht heulend zum Richter laufen. Zum x-ten Mal: jede Geschichte wurde schon geschrieben. Was zählt, ist eine Idee auch vernünftig auszuarbeiten. Ja, und dummerweise auch viel Glück bei der Veröffentlichung. Vielleicht sind Perdues Bücher ja sogar ganz hervorragend, ich kenne sie nicht. Aber Glück läßt sich auch nicht einklagen.

 

Gruß

Matt

 

P.S.: Nochmal Offtopc: hat man eine Patentklage erstmal am Hals, wird der Richter einen schon dazu verdonnern, den Quellcode rauszurücken. Ich glaub nicht, daß man den allzu lang geheimhalten könnte.

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Sakrileg ist kein Plagiat ... meint jedenfalls ein New Yorker Bezirksrichter ...

... aber kreativer wird's dadurch auch nicht  :s22

 

:-X ups, ich habe nix gesagt  ;D

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Hi Andreas,

 

 

... aber kreativer wird's dadurch auch nicht

 

 

Ähm ... Dan Browns Werk ist eine "intelektuelle komplexe Schatzsuche". Sagt dieser amerikanische Richter.

 

Ein anderer amerikanischer Richter ist der Ansicht, gesitig Behinderte sind durchaus in der Lage, die Tragweite ihrer Taten zu beurteilen, und können deshalb auch hingerichtet werden.

 

Wieder andere amerikanische Richter finden, dass die Präsidentschaftswahl zwar ungültig sei, beschließen aber, sie trotzdem anzuerkennen, weil eine Wiederholung so viel Aufwand macht.

 

Da kann man eigentlich ganz gut damit Leben, dass dieser eine in New York Dan Browns Buch für intelektuell hält, finde ich.

 

Gruß

 

HW

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Heinz-Werner, du hast gerade meinen Tag gerettet! http://www.kiki-net.de/smilies/froehlich/1a.gifhttp://www.kiki-net.de/smilies/froehlich/jubelfreu.gif

 

Sehr amüsierte Grüße,

Iris :s17

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Stefan Mühlfried

@heinz-werner, iris

Kritik an "Sakrileg" ist sicher in etlicher Hinsicht angebracht. Häme wirkt angesichts einer Auflage von weltweit 36 Millionen Exemplaren indes seltsam deplatziert.

Gruß

Stefan

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

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Hi Stefan,

 

 

@heinz-werner, iris

Kritik an "Sakrileg" ist sicher in etlicher Hinsicht angebracht. Häme wirkt angesichts einer Auflage von weltweit 36 Millionen Exemplaren indes seltsam deplatziert.

Gruß

Stefan

 

 

Häme? Nein.

 

Die Bibel hat sicherlich eine noch höhere Auflage, aber wenn jemand die Bibel als Sachbuch bezeichnet, muss er sich fragen lassen, wie er sich die Hose zumacht.

 

Gruß

 

HW

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(Peter_Dobrovka)
@heinz-werner, iris

Kritik an "Sakrileg" ist sicher in etlicher Hinsicht angebracht. Häme wirkt angesichts einer Auflage von weltweit 36 Millionen Exemplaren indes seltsam deplatziert.

Gruß

Stefan

Prinzipiell richtig, aber wo siehst denn Häme? Häme ist, wenn man ausdrückt "das geschieht dir recht".

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Wieso Häme? Dan Brown hat doch Recht gekriegt. Und das m.A.n. nicht mal unberechtigt.

 

Es ging einzig und allein, um die Beurteilung von Sakrileg als »intellektuelle komplexe Schatzsuche«. ;)

 

Amüsierte Grüße,

Iris :s17

(die in Dan Browns Büchern keine Spur von Intellektualismus, wohl aber jede Menge Kreuzworträtsel-Bildung sieht)

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Stefan Mühlfried
Wieso Häme? Dan Brown hat doch Recht gekriegt. Und das m.A.n. nicht mal unberechtigt.

 

Es ging einzig und allein, um die Beurteilung von Sakrileg als »intellektuelle komplexe Schatzsuche«. ;)

 

Amüsierte Grüße,

Iris :s17

(die in Dan Browns Büchern keine Spur von Intellektualismus, wohl aber jede Menge Kreuzworträtsel-Bildung sieht)

^

 

Ach so, Iris. Dann entschuldige, dass ich aus Deinen Worten Häme herausgelesen habe. Wenn Du nur meinst, das Buch (und alle anderen des Autors) habe keine Spur von Intellektualismus, wohl aber jede Menge Kreuzworträtsel-Bildung, habe ich mich ganz offensichtlich geirrt.

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

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zuerst @ Heinz-Werner,

 

da bleibt mir fast das Lachen im Halse stecken.

 

Außerdem: man muss das Buch ja auch nicht lesen. Ich zumindest habe das nicht vor.

 

Obwohl: jedem, der es schafft, so viel Geld mit seinen Büchern zu verdienen, gönne ich das von Herzen. Oder ist das aus eurer Sicht mal wieder zu naiv gedacht? Hab ich da vielleicht was nicht mitgekriegt?

 

Neidlose Grüße,

Editha

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Hi Editha,

 

 

Außerdem: man muss das Buch ja auch nicht lesen. Ich zumindest habe das nicht vor.

 

 

Ich habs getan. Ich habe schon schlechtere gelesen.

 

 

Obwohl: jedem, der es schafft, so viel Geld mit seinen Büchern zu verdienen, gönne ich das von Herzen. Oder ist das aus eurer Sicht mal wieder zu naiv gedacht? Hab ich da vielleicht was nicht mitgekriegt?

 

Neidlose Grüße,

 

 

Neid ist IMO eine der stärksten Formen der Anerkennung. Ich bin schon neidisch, das würde ich auch gern können.

 

Aber ich gönne es ihm auch. Wäre sicher Platz genug für uns beide da. Und für JKR gäbe es auch noch eine Nische.

 

Aber bei Sakrileg von einer intelektuellen komplexen Schatzsuche zu sprechen, da gehört wirklich einiges dazu. Sprachlich ist das Buch auf einem sehr limitierten Niveau, das intelektuelle schließt Brown aus, indem er einfach Fakten und Fiktion vermischt, so dass man ihm nicht einmal Fehler ankreiden könnte, und komplex ist das Buch höchstens deshalb, weil Brown den Leser bewusst im Unklaren lässt oder in die Irre führt.

 

Ach ja, es soll sprachlich durch die Übersetzung gewonnen haben, aber das ist eine Info aus zweiter Hand.

 

 

Gruß

 

HW

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Hi Heinz-Werner,

 

Neid ist IMO eine der stärksten Formen der Anerkennung.  Ich bin schon neidisch, das würde ich auch gern können.

 

Aber ich gönne es ihm auch. Wäre sicher Platz genug für uns beide da. Und für JKR gäbe es auch noch eine Nische.

 

so gesehen, kann ich mich dir anschließen. :)

 

Gruß,

Editha

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