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Ruth

Anke Velmeke: Luftfische

Empfohlene Beiträge

Ihr Lieben,

 

ein Buch, das mich in seiner sinnlichen Art, zu sprechen, total in seinen Bann gezogen hat. Anke Velmeke führt ihre Leser zu vollkommen klaren, starken Bildern und benutzt dafür Wege, die man noch nie gegangen ist. (Ich jedenfalls nicht...)

 

Ich weiß nicht, wie oft ich während der Lektüre lachend "geil!" oder "genial!" gedacht oder teilweise wohl auch laut gesagt habe (war ja allein...). Ich habe Sprache noch nie so körperlich empfunden.

 

Ein zweites gibt es noch von ihr, "Fuga", das ich sofort bestellen musste. Bin sehr gespannt.

 

Lieben Gruß

 

Ruth

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Hallo liebe Ruth,

 

kannst du genauer sagen, um was es in dem Buch geht?

 

Herzlichst:

jueb

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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Lieber Jueb,

 

diese Frage hatte ich schon befürchtet :)

 

Es ist die Art von Text, die überhaupt keine Handlung zu haben scheint: Im ersten Teil ist die Familie zu Hause, im zweiten auf dem Campingplatz, im dritten ziehen sie aus, jeder woanders hin.

 

Und doch entsteht eine komplette Welt, durch viele Einzelszenen, es "passiert" unheimlich viel, aber ergibt keine Geschichte, sondern eher ein Gemälde.

 

Insofern, eigentlich: nein. :)

 

Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es dir gefallen würde...

 

Lieben Gruß

 

Ruth

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Hallo Ruth,

 

ich find's ja toll, dass es dir so gut gefällt, aber leider als "Buchkritik" doch etwas arg dünn. Eine grobe Inhaltsangabe wäre schon nötig:

 

"Eine Inhaltsangabe ist in Einleitung, Hauptteil und Schluss gegliedert. In der Einleitung wird Titel, Autor, Textart, Textquelle, Ort, Zeit und Hauptpersonen der Handlung genannt. Dann wird in einem zusammenfassenden Satz der Inhalt des Textes geschildert. Im Hauptteil wird das Wichtigste der Handlung in zeitlich korrekter Reihenfolge angegeben. Im Schluss wird eine eigene Meinung oder die Aussageabsicht des Textes niedergeschrieben."

(zitiert nach (Link ungültig))  ;)

 

Gruß,

 

Andreas

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Lieber Andreas,

 

leider - oder, wie ich finde glücklicherweise - gibt es Bücher, die sich in das von dir zitierte Schema extrem schlecht fügen.

 

Auch bei amazon gibt es keine Inhaltsangabe zu dem Buch. Kein Zufall.

 

Du kannst den Thread gerne löschen, wenn es dir zu "dünn" ist, dicker kann ich's nicht machen.

 

Herzliche Grüße

 

Ruth

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Ja, natuerlich, Ruth, wir koennen den Thread einfach loeschen und vergessen.

Das waere aber bedauerlich, denn Du wolltest uns das Buch ja empfehlen, oder?

Ich denke, eine Buchvorstellung ist einem Stueck Erzaehltext in diesem Punkt gar nicht unaehnlich: Man weiss ganz viel, hat ganz viel im Kopf und denkt, ein Stichwort genuegt und der Leser muss im Kopf dasselbe Feuerwerk haben. Stattdessen muessen wir's erst zuenden.

Dazu braucht sich Dein Buch in kein "Schema" zu fuegen. Wenn Du Dir Deinen eigenen Ansatz ansiehst, findest Du meines Erachtens schon viele Anhaltspunkte, deren Ausgestaltung uns weiterhelfen wuerde:

 

Es ist die Art von Text, die überhaupt keine Handlung zu haben scheint: Im ersten Teil ist die Familie zu Hause, im zweiten auf dem Campingplatz, im dritten ziehen sie aus, jeder woanders hin.

 

Und doch entsteht eine komplette Welt, durch viele Einzelszenen, es "passiert" unheimlich viel, aber ergibt keine Geschichte, sondern eher ein Gemälde.

 

 

Der Text SCHEINT keine Handlung zu haben - also hat er aber doch eine?

"Die Familie" ist zu Hause - wer ist die Familie, wo ist zu Hause? Die Familienmitglieder (wer sind die? Sind's Individuen? Sind's Prototypen?) ziehen aus - ist es also eine Nestfluchtgeschichte, geht es um Heimat, um Fremde, um Leben ohne Dach und Sicherheit (Camping), um Abenteuerurlaub, um Probleme auf dem Wohnungsmarkt? Was fuer Themen siehst Du aufgegriffen, wo hat's Dich gepackt?

 

Ein Gemaelde entsteht.

Was ist drauf? Ein Campingplatz?

Eine komplette Welt - was fuer eine?

 

Zur Sprache: "Wege, die man noch nie gegangen ist" und "koerperlich noch nie so empfunden" ist wuchtig, das weckt natuerlich Interesse (meines jedenfalls.) Kannst Du dazu etwas sagen - zu den Wegen, zu dem koerperlichen Erleben? Vielleicht einen Vergleich (der ja auch ein Nicht-Vergleich sein kann) oder eine Einordnung (dito) anbieten?

Ein Textbeispiel bringen?

Etwas zur Autorin sagen?

 

Falls Du uebrigens denkst: Was sabbelt'n die mich hier belehrend voll und hat selbst noch keine einzige Buchvorstellung geschrieben?, hast Du Recht. Ich kann das auch nicht, ich mach's aehnlich wie Du, schreie: "Ganz toll", und bin dann enttaeuscht, wenn keiner dasselbe sieht wie ich, die ja aber das Buch kennt.

Ich hab mal als sehr junge Frau einer meiner Reisegruppen "Tod in Venedig" empfehlen wollen, ich war hingerissen davon, konnte an nichts anderes denken und bin, als mich einer gefragt hat, wovon das denn nun handelt, rausgeplatzt: "Also da ist dieser alte Typ, der da unheimlich geil auf den Tadzio abfaehrt, und dann handelt's noch vom Tod, und Venedig ist ja auch geil und tot, und ueberhaupt."

Und dann hab ich mich gewundert, wieso das keiner von mir borgen wollte ...

 

Also schreib ich lieber keine Buchvorstellung.

Aber schade finde ich's schon, weil ich fuer so viele Buecher gern ein Feuerwerk entzuenden wuerde.

Du hast jetzt die Feuerwerkskoerper schon aufgebaut und das Publikum zusammengerufen. Nun musste auch zuenden, finde ich.

 

Alles Liebe von Charlie

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Liebe Charlie,

 

ich bin ein bisschen beruhigt über deine "Tod-in-Venedig"-Geschichte. Und finde es schade, dass du hier keine Bücher vorstellst. Kann es aber jetzt verstehen ;D.

 

Klar, ich hätte schreiben können:

 

Es geht um die 13jährige Lene, die mit ihren Eltern und den beiden Brüdern irgendwo im Ruhrpott lebt. Der Vater heißt nicht Vater oder Papa, sondern "der Dachdecker", oder "der Mann", die Mutter ist "die Frau", warum, das weiß man dann irgendwie. Der große Bruder Hannes legt Lene immer Lakritzschnecken auf die Brustwarzen, Lakritz liebt Lene nämlich, das ist fast ein bisschen Prostitution. Einmal, da versucht Hannes, der immer größer und größer wird, durchs Fenster einzusteigen in sein und ihr aller Haus, "die Frau" lässt ihn nämlich manchmal nicht rein, hat Angst vor ihm, ist auch wahrscheinlich ein bisschen autistisch, die Frau. Jedenfalls rutscht Hannes ab und bleibt im Gerüst hängen, bewusstlos, wo Lene ihn halb erfroren findet. Im Urlaub küsst Lene dann Ali, am Strand, nach ihren ersten Bieren, besoffen ist sie, und eigentlich für Heinz vorgesehen, nicht für Ali. Aber ein Männertausch in letzter Sekunde führt zum Ali-Kuss. Ach ja, und dann streichelt Lene gern das Muttermal der Frau (eigentlich müsste ich Fraumal schreiben, Velmeke schreibt immer nur "Fleck"), der hat die Form von Wuppertal und wenn die Frau in die Nähe vom Campingfernseher kommt, gibt's eine Bildstörung.

 

Wisst ihr, was ich meine?

 

Das Buch lebt von Szenen, kleinen Sequenzen, deren Auflistung mir vollkommen willkürlich erscheint. Wen wir kennen lernen, das sind Lene und ihre Familie und ich finde, es lohnt sich.

 

Womit ich euch den Mund wässerig machen wollte, IST einfach die Sprache. Und ich gebe zu, dass ich dieser Sprache hinterher gehechelt wäre, egal, in welche Geschichte.

 

Lieben Gruß

 

Ruth,

 

zugegebenermaßen leicht trotzig

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Liebe Ruth,

 

das ist die Art Bücher, die mich interessieren, hab mir das jetzt gleich bestellt, zusammen mit dem Leserundenbuch von Charlie.

Vielen Dank für den Hinweis. Und für die Links, Andreas. So Bücher gibts ja eben nicht gerade bei der Mayerschen auf dem Bestsellertisch zum Anschauen!

 

Viele Grüße von Andrea

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