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(Maria)

Vg-Wort und VS?

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Hallo, ihr Lieben,

also ich muss mich als kompletter Naivling outen, denn ich habe bisher 4 Bücher veröffentlicht und bin nun darauf hingewiesen worden, ich solle mich bei Vg-Wort und im Verbande der Schriftsteller anmelden. Macht das Sinn?

- "Verwertungsgesellschaft Wort" ist schon ein Wortungetüm an sich, finde ich, und was bringt mir das? (Habe zwei belletristische und zwei Sachbücher auf dem Markt.)

Kostet das was?

- Schriftstellerverbände sind mir auch suspekt. Stimmt mein Vorurteil, dass das nur kostet und nix bringt oder was bringt das tatsächlich?

- Seid ihr da alle Mitglied?

 

Habe leider im Forum nur spezifische Fragen zu "Ausschüttungen" (was ist denn das??) von VG-Wort etc gefunden und irgendwie nichts Grundsätzliches, worunter ich mir was vorstellen könnte. Bin ich vielleicht blind? :s09

Über Hilfe in dieser Unsicherheit wäre ich sehr dankbar. :s20

LG Maria

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Hallo,

zum VS kann ich nichts sagen. Beim vgWort bin ich gemeldet und habe eine Karteinummer. Ich hasse eigentlich Formulare, trage aber trotzdem brav meine Veröffentlichungen ein.

Dabei sprangen im Schnitt in den letzten Jahren knapp 100 Euro raus (je Jahr). Irgendwie wird es immer weniger, aber immerhin.

Rabe

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Hallo Maria,

 

die VG Wort hat einen ziemlich umfangreichen Netzauftritt, indem man zwar ein bisschen stöbern muss, aber dann findet man alle relevanten Infos.

(Link ungültig)

 

Meines Wissens nach hat die Mitgliedschaft dort nur Vorteile für Autoren, ein Negativbeispiel ist mir nicht bekannt (im schlimmsten Fall bekommt man kein Geld von ihnen).

 

Natürlich kann ich nichts zu allen möglichen Autorenverbänden sagen, insbesondere der VS genießt aber einen sehr guten Ruf, und wie in vielen anderen Berufsgruppen auch, finde ich einen Zusammenschluss zur gegenseitigen Unterstützung und zum Austausch notwendig und sinnvoll.

Mehr Infos über den VS gibt es hier: (Link ungültig)

 

Und der derzeitige Bundesvositzende Imre Török ist gerade vor ein paar Tagen Mitglied bei Montsegur geworden.

 

Herzliche Grüße,

Natalja

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Hallo Maria,

 

über die VG Wort findest du im FAQ-Bereich alles gesammelt, was es im Forum dazu gibt:

(Link ungültig)

 

Die VG Wort ist vergleichbar mit der GEMA im Musikbereich, von denen bekommst du als Autor also Geld. Vielleicht nur ein paar Cents, und natürlich auch nur, wenn du Veröffentlichungen hast, aber es kostet dich nichts, dich dort anzumelden.

Das alles ist vollkommen unabhängig von einer Mitgliedschaft in einem Verband.

 

Zum Thema "VS - Was ist das?" wird's demnächst ein ausführliches Interview mit Imre Török hier im Forum geben, aber wir sind beide noch nicht dazu gekommen.

 

Gerade ist er unterwegs, aber in ein paar Tagen findet er sicher diesen Thread und kann dir ein paar Fragen beantworten.

 

Lieben Gruß,

 

Andreas

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Hallo Maria,

ich bin Mitglied bei verdi und finde es gut. Nachteile hat es keine. Im Gegenteil. In manchen Städten treffen sich Autoren regelmäßig und stellen einiges zusammen auf die Beine.

Der Verein ist leider insgesamt etwas überaltert.

Aber dagegen hilft nur, dass sich junge autoren engagieren und etwas dort machen wollen!

Leute wie Böll, Grass haben den VS damals gegründet und KLeute wie Wallraff zum Beispiel sind auch immer noch dabei.

 

Ob in der Gegend, in der Du wohnst, viel gemacht wird vom VS, kann ich nicht sagen.

 

Jedenfalls kostet es einen kleinen Beitrag, dafür hast Du aber auch rechtliche Hilfe und Unterstützung bei rechtlichen Fragen rund ums Schreiben / Veröffentlichen / Vertraägen etc. Und die Leute geben sich wirklich Mühe!

 

Lieben Gruß

Adriana

www.adriana-stern.de

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Hallo Maria,

 

bei der VG Wort solltest du dich unbedingt anmelden. Es kostet nichts und kann im Idealfall eine Menge Geld bringen. Ich habe bisher fast 50 Bücher übersetzt und habe im letzten Jahr mehrere tausend Euro von der WG erhalten (das ist keine Lotteriewerbung ;)). Das alles hängt natürlich davon ab, wie viele Bücher von dir auf dem Markt sind, aber es lohnt sich. Die VG Wort kassiert bei Bibliotheken, es gibt z.B. auch Geld für Senderechte, wenn Bücher im Radio usw. besprochen werden. Ganz, ganz lukrativ sind Hörbücher. Also, keine Angst vor der Bürokratie. Du brauchst selbst auch nicht viel zu machen. Die Buchveröffentlichungen werden in der Regel von den Verlagen bei der VG Wort gemeldet, um die Hörbücher muss man sich selbst kümmern (jedenfalls in meinem Fall). Da gibt es aber ein Formular, das einfach auszufüllen ist. Falls du noch Fragen hast, nur zu.

 

Liebe Grüße,

Susanne

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Hallo Maria,

 

kurz zum VS: Er mag seine Nachteile haben (Überalterung der Mitglieder, manchmal eine ablehnende Einstellung gegenüber der Mainstream-Literatur), aber ich bleibe auch als Mainstream-Autor trotzdem glückliches VS-Mitglied. Es ist sinnvoll, sich zu verbünden! Das habe ich als junger Autor intensiv so erlebt.

 

Zwei Beispiele.

 

(1) Der VS hat mich juristisch zweimal unterstützt bei Rangeleien mit Verlagen. Einmal gab es ein Verfahren, und er hat es für mich bezahlt, das andere Mal konnte das Verfahren noch verhindert werden dank eines Anwalts, den der VS für mich bezahlt hat. Ich wäre aufgeschmissen gewesen ohne diese Hilfe.

 

(2) Bei einem Stammtischtreffen des VS in Berlin habe ich Ruben Wickenhäuser kennengelernt und auf dem Heimweg mit ihm die Idee für einen "Autorenkreis historischer Roman" ausgeheckt. Heute hat "Quo Vadis" ca. 100 Mitglieder, vergibt den Sir Walter Scott-Preis, veranstaltet herrliche Jahrestreffen mit Lesenächten und hat drei Gemeinschaftsromane hervorgebracht, die es zu stattlichen Auflagen gebracht haben (na gut, der dritte erschient erst im Juni, aber er wird sicher genauso erfolgreich werden :p). Der VS hat "Quo Vadis" erst ermöglicht, und der VS-Vorsitzende von Berlin, Horst Bosetzky, hat bei der Gründung kräftig geholfen.

 

Ich finde auch für das Eingreifen in die Bundespolitik, zum Beispiel beim Urheberrecht, einen Berufsverband der Autoren unumgänglich.

 

Kommt alle in den VS! 8-)

 

Herzliche Grüße,

 

Titus

Was hat Putin 1985-1990 in Dresden gemacht? Einige Einblicke und ein Trailer zum aktuellen Roman "Der letzte Auftrag", gedreht vor der ehemaligen KGB-Villa dort.

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Vielen Dank für eure Rückmeldungen. :)

Ich hab mich jetzt schlau machen können über die Threads und Links und bin mir über vieles Klarer geworden.

Hab meine Bücher jetzt auch bei Vg Wort angemeldet, die bei denen es noch möglich war. Hab da ein bisschen was verpasst, aber man lernt ja aus Fehlern.

Viele Grüße

Maria

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Zum VS habe ich auch eine Frage, vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen: Genügt es, "normales" Mitglied bei Verdi zu sein, um damit gleichzeitig in die Vorteile des VS zu kommen? Oder muss man sich noch mal extra dafür anmelden? Verdi-Mitglied bin ich schon.

 

Gruß, Melanie

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Zum VS habe ich auch eine Frage, vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen: Genügt es, "normales" Mitglied bei Verdi zu sein, um damit gleichzeitig in die Vorteile des VS zu kommen? Oder muss man sich noch mal extra dafür anmelden? Verdi-Mitglied bin ich schon.

 

Gruß, Melanie

 

Hallo Melanie,

 

diese Frage hatte ich auch schon einmal gestellt. Damals lautete die Antwort nein. Ich habe das jedoch nie bei ver.di nachgefragt.

 

Grüße

Christoph

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Oh ja, tu das - und die antwort hier bitte posten. Dann wechsle ich nämlich von der GEW zu verdi, und werde auch Mitglied beim VS. Ansonsten ist mir das nämlich alles zu sehr doppelt gemoppelt, und erübrigt sich für mich.

"Kein Buch oder Gedicht ist je fertig. Es wurde lediglich aufgegeben." (Sprichwort, unbek. Verf.)

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Ihr müsst euch bei ver.di nur formlos ummelden, per Telefon oder Mail. Der VS fragt dann zurück, nach Veröffentlichungen etc.

Das war schon alles. Ist wirklich problemlos.

 

Lieben Gruß

Helene

Helene Luise Köppel:  Romanreihe "Töchter des Teufels" (6 Historische Romane über den Albigenserkreuzzug); sowie Romanreihe "Untiefen des Lebens"  (6 SÜDFRANKREICH-thriller), Neu in 2022: "Abkehr".

                                         

                                 

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Hallo Leute,

 

ich muss mich als ähnlich naiv outen wie Maria. Zumindest was den VS bzw dessen Beitragsberechnung angeht. Was wird da anhand welcher Zahlen wie errechnet?  :-? Hat da vielleicht mal jemand ein Rechenbeispiel anhand dessen es selbst mathematische U-Boot-Fahrer wie ich verstehen können? Und muss diese Berechnungsgrundlage fix sein oder kann es - wie bei der KSK - eine Schätzung sein, die sich jederzeit nach oben oder unten korrigieren lässt und jedes Jahr neu angegeben wird?

 

Verwirrt hilflose Grüße

Tanja

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Guckt mal hier: (Link ungültig)

Helene Luise Köppel:  Romanreihe "Töchter des Teufels" (6 Historische Romane über den Albigenserkreuzzug); sowie Romanreihe "Untiefen des Lebens"  (6 SÜDFRANKREICH-thriller), Neu in 2022: "Abkehr".

                                         

                                 

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Guckt mal hier: (Link ungültig)

 

Ja, am besten und umfangreich könnt Ihr Euch auf der angegebenen Homepage über den Verband deutscher Schriftsteller (VS) informieren und findet dort zu (fast) allen Fragen die passende Antwort.

Zudem gibt es Links zu den Landesverbänden des VS, wo Ihr Euch über regionale Aktivitäten, Literaturtage, Autorentreffen oder Aufnahme in den VS etc. informieren könnt.

Wichtig und schön, was Titus weiter oben angemerkt hat!

 

Grüße

Imre

Gib, gib auch nach, aber gib nicht auf.&&www.imre-toeroek.de

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Hallo, Imre.

 

Um ehrlich zu sein - ich finde da nichts, das es mir schmackhaft machen könnte, ein Prozent meines Einkommens an Verdi abzulatzen. Meine Interessen dem Verlag gegenüber vertritt meine Agentur, für etwaige Rechtsstreitigkeiten bin ich rechtsschutzversichert, Lesungen veranstalten mein Verlag und die diversen Autorengruppen, denen ich angehöre. Warum also sollte ich VS-Mitglied werden? Diese Frage ist ernstgemeint.

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Hallo Tom,

 

auch wenn die Frage an Imre gerichtet war (der sicher noch antworten wird), hier meine Gedanken dazu:

 

So, wie ich es sehe, ist der VS natürlich insbesondere für diejenigen Autoren interessant, die noch keinen Vertrag von einem der großen Publikumsverlage haben, die noch nicht Hausautor sind, die keinen Agent haben, die nicht rechtsschutzversichert sind, die keine Lesungen organisiert bekommen, die nicht in Schreibgruppen eingebunden sind, usw.

 

Das dürfte vermutlich auf den weitaus größeren Teil der Menschen zutreffen, die schreiben.

Solche, die bereits bestens etabliert, umfassend versorgt und mit allem zufrieden sind, wie in deinem Fall, sind ja eine Ausnahme (dass in diesem Forum überdurchschnittliche Viele davon versammelt sind, verzerrt das Bild natürlich).

 

Mitglied im VS (oder auch einer anderen Autorenvereinigungen) kann man natürlich auch trotz bester Versorgung dennoch werden.

Zum Beispiel aus idealistischen Gründen, weil man hofft, auf diese Weise etwas Größeres auf die Beine stellen zu können, als man es sich allein zutraut, oder weil man diejenigen unterstützen möchte, die beispielsweise solche Musterverträge erarbeiten, oder weil man etwas für andere Autoren tun möchte, oder man selbst kulturpolitisch in seiner Stadt oder Region tätig werden will, oder, oder, oder.

 

Aus ähnlichen Gründen kann man auch ein solches Forum wie dieses hier aufbauen. Nicht, weil man es bräuchte, und obwohl es einen viel Geld und Zeit kostet ... beides mehr übrigens, als eine VS-Mitgliedschaft ;-)

 

Lieben Gruß,

 

Andreas

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Hallo, Andreas.

 

Danke für die Antwort. Die ideellen Gründe lasse ich zählen (und mal sacken).

 

Ich habe allerdings so meine begrifflichen Schwierigkeiten. Wie wir andernorts erörtert haben, sind Leute, die sich "Schriftsteller" schimpfen, Menschen, die dieser Tätigkeit erwerbsmäßig nachgehen, mindestens nebenberuflich. Wenn der VS, wie ich Deinen Erläuterungen entnehme, in der Hauptsache solche Leute unterstützt, die das (noch) nicht tun, müsste er anders heißen, oder? ;)

 

Tatsächlich bin ich der Meinung, dass die gegenseitige Unterstützung auf einer Basis, wie sie dieses Forum hier darstellt (und es gibt ja einige ähnliche Gruppen und Initiativen), sehr viel besser funktioniert. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

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Wie wir andernorts erörtert haben' date=' sind Leute, die sich "Schriftsteller" schimpfen, Menschen, die dieser Tätigkeit erwerbsmäßig nachgehen, mindestens nebenberuflich. Wenn der VS, wie ich Deinen Erläuterungen entnehme, in der Hauptsache solche Leute unterstützt, die das (noch) nicht tun, müsste er anders heißen, oder?  ;)[/quote']

Nun, man muss durchaus bereits veröffentlicht sein, um überhaupt VS-Mitglied werden zu können.

Dass aber zwischen veröffentlicht sein und ein umfassend versorgter und zufriedener Autor sein noch Lichtjahre liegen können, ist sicher auch klar.

Zudem arbeitet der VS ja auch auf politischer Ebene an Themen wie zum Beispiel der Erarbeitung von Musterverträgen (gab es früher nicht) oder an urheberrechtlichen Diskussionen, etc., also an Themen, die ein einzelner Autor kaum bearbeiten aber aus denen er später Nutzen ziehen kann.

Wären in der Tat alle Autoren so umfassend versorgt und zufrieden, wie du, dann bräuchte es den VS sicher nicht.

 

Gruß,

 

Andreas

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für etwaige Rechtsstreitigkeiten bin ich rechtsschutzversichert

 

Es gibt tatsächlich außerhalb des VS eine Versicherung, die eine Rechtsschutzversicherung anbietet, die Rechtsstreitigkeiten abdeckt die aus dem Autorendasein entstehen können?  :o Und welche ist das? Aber könntest du da auch vorab deine Verlagsverträge prüfen lassen, oder bietet das nur der VS?

 

LG

Tanja (die verblüfft ist, weil sie bisher dachte, eine 'Autoren-Rechtschutzversicherung' gäbe es außerhalb des VS nicht.)

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Hallo, Tanja.

 

Für etwaige Auseinandersetzungen mit Verlag, Agentur oder Dritten greift meine Gewerberechtsschutzversicherung, die ich sowieso habe/hatte. Verlagsverträge prüft mein Agent im Rahmen unserer Geschäftsbeziehung. Vielmehr: Er entwirft sie.

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Hallo,

 

zum Thema VS und Rechtsschutz hatten wir schon mal eine interessante Diskussion, siehe hier:

 

(Link ungültig)

 

Eine Rechtsschutzversicherung speziell für Schriftsteller gibt es außerhalb des Verbandes nicht. Dass im Rahmen einer anderweitig bereits bestehenden gewerblichen Rechtsschutzversicherung zusätzlich auch die Tätigkeit "Schriftsteller" im Versicherungsvertrag eingetragen ist (abgesichert ist immer nur die eingetragene Tätigkeit), mag rein theoretisch noch denkbar sein, nur nützt das wegen der umfassenden Ausschlussklausel der ARB (s. dazu Heinz-Werners zutreffendes Posting im verlinkten Thread) dem Autor herzlich wenig, weil - vor allem neben den wirklich teuren Streitigkeiten im Urheberrecht - das Gros aller Konfliktfälle gesetzlich ausgeschlossen ist. Aus diesem Grund bietet auch keine Versicherung beruflichen Selbstständigenrechtschutz für Autoren an.

 

Der VS dagegen gewährt Kostenschutz nicht aufgrund eines Versicherungsvertrages, daher gelten hier keine ARB. Das ist - wie die in dem alten Thread beschriebenen Fälle zeigen - ein echter Vorteil des VS.

 

Ob man deshalb aber unbedingt Mitglied werden muss, ist eine andere Frage. Wenn man hauptberuflich schreibt und davon lebt, ist der Beitrag nicht gerade günstig, schon gar nicht, wenn man nur wegen des Berufsrechtsschutzes beitritt.

 

LG,

eva v.

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Hallo, Eva.

 

Sinngemäß zitierter Dialog aus "Per Anhalter durch die Galaxis":

 

"Die Todesstrafe für die Vorstände von Versicherungen ist wieder eingeführt worden."

"Für welches Vergehen?"

"Hä?"

 

Rechtsschutzversicherungen gehören m.E. zu denjenigen, die in den seltensten Fällen tatsächlich greifen. Die Versicherungen machen sich einen Spaß daraus, Fälle abzulehnen, wogegegen man natürlich klagen könnte, aber solche Klagen sind definitiv nicht durch die Versicherung abgedeckt. ;) Jemand schrieb im von Dir verlinkten Thread, dass er lieber Prozesslotto spielt, also die Kohle, die er für eine Rechtsschutzversicherung ausgeben müsste, gut anlegt, in der Hoffnung, dass es entweder nie zu einem Prozess kommt - oder dass das Geld dann ausreicht. Damit fährt man meiner Erfahrung nach tatsächlich besser.

 

Ich gehe tatsächlich nicht davon aus, rechtsschutzversichert zu sein etwa für solche Fälle, in denen mir ein anderer Autor Plagiat vorwirft (weil das kein Vorgang im Rahmen einer mittelbaren Geschäftsbeziehung wäre). Diesen unwahrscheinlichen Fall, den ich ohnehin aktiv zu vermeiden suche (was jeder Autor tun sollte), werde ich bei Eintreten eben aus meiner Tasche finanzieren müssen. Bei Zahlungsstreitigkeiten (Agentur zahlt nicht, Verlag zahlt nicht o.ä.) dürfte der Versicherungsschutz genügen. Aber selbst wenn nicht - so schrecklich teuer sind solche Prozesse auch nicht, jedenfalls nicht teurer als ein Prozent meines Einkommens umgelegt auf die Zeit, in der solche Geschichten eintreten oder statistisch gesehen eintreten könnten.

 

Es ist also eine Frage der Güterabwägung. Man kann sich gegen alles mögliche versichern, aber meistens wirft man nur Kohle aus dem Fenster. Siehe oben.

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Hallo in die Runde,

 

es ist schon reichlich spät (früh), um komplex auf die Diskusson einzugehen.

 

Die Kriterien, um in den VS aufgenommen zu werden, ähneln sehr denen im Forum. Es wird also Professionalität vorausgesetzt. Der VS ist ein Berufsverband, steht daher jenen offen, die das literarische Schreiben zumindest partiell als Beruf begreifen und betreiben.

Rechtsschutz ist tatsächlich ein Aspekt, weswegen viele Autorinnen und Autoren (knapp 4000) in diesem Berufsverband Mitglied sind.

Und es geht bei urheberrechtlichen Auseinandersetzungen manchmal um sehr hohe Summen, z. B. wenn es um Filmrechte geht. Klar, das betrifft nicht alle. Weiß man das Jahre im Voraus?

Ja, man kann sagen, ich gehe in einen Berufsverband erst, wenn ich klar sehe, dass ich dessen Schutz brauche.

Das Prinzip ist jedoch ein anderes.

Die Künstlersozialkasse, die VG Wort usw. würde es nicht geben, wenn nicht schon vor Jahrzehnten der Schriftstellerverband diese und andere sozialen Einrichtungen für Künstler gefordert und durchgesetzt hätte.

Der VS setzt sich ja nicht nur für einzelne Mitglieder ein. Er wirkt z. B. am Gesetzgebungsverfahren mit, hat erreicht, dass es einen Normvertrag gibt, setzt sich für Mindesthonorare ein (und hat bereits einiges erreicht) usw.

Die Funktion eines Berufsverbands ist weitreichender, als sich "nur" für die jeweilige soziale und rechtliche Situation einzelner Mitglieder einzusetzen.

Nun kann ich sagen: ich habe eine gute Agentur, die nimmt mir alle Sorgen ab.

Agenturen gab es bei Gründung des VS 1969 hierzulande so gut wie keine - aber das führt weg vom Thema. Jetzt gibt es sie. Sie können aber nur das für ihre Autoren errichen oder durchsetzen, was allgemein möglich ist.

Gibt es allgemeine Entwicklungen, die gegen die Interessen von Worturhebern laufen, werden Augenturen das nicht aufhalten können.

Ich will nichts beschönigen, auch der VS konnte und kann nicht alle negativen Entwicklungen verhindern.

Aber würde sich dieser Verband (natürlich oft im Bund mit anderen Einrichtungen) nicht seit Jahrzehnten sehr deutlich für die Interessen der Schreibenden engagieren, wäre die Situation für Autoren sicher nicht besser.

 

Aber, jetzt brauchen doch viele Autoren den VS doch gar nicht mehr so dringend wie damals, als er von Heinrich Böll, Günter Grass, Martin Walser, Ingeborg Drewitz, Dieter Lattmann und vielen anderen namhaften Schriftstellern gegründet wurde.

Ja, das ist im Prinzip erfreulich.

Also kann mit der Gründergeneration irgendwann auch der VS abtreten?

 

Nur was ist dann mit all jenen Möglichkeiten - wir sprechen zum Beispiel von "unbekannten Nutzungsarten" - die erst in zehn, in zwanzig Jahren aufkommen werden. Wer wird dann auf den Plan treten, um dabei Ungerechtigkeiten zu verhindern. Was wäre, wenn irgendwann viele große Verlage beschließen würden, sie zahlen nur noch minimale Honorare. Oder es gar zur Regel werden würde, hohe Zuschüsse von den Autoren zu fordern. Wer wehrt das dann irgendwann ab, wenn der Berufsverband der Geschichte angehören sollte?

Die/der Einzelne bestimmt nicht. Und die Agenturen auch nicht. So viel Einfluss haben sie nicht.

Sie könnten sich dann irgendwann, gemeinsam mit Autoren, zu einer Schutzvereinigung zusammen schließen und quasi einen neuen Verband der Autoren gründen. Um das alles gerade zu biegen, was in der Zwischenzeit den Bach runter ist.

:) Dann kann man aber viel einfacher den vorhandenen und (noch lange) sehr aktiven VS in seiner Arbeit unterstützen. Die intensivste Unterstützung ist natürlich die Mitgliedschaft. Doch schon die Anerkennung, dass es ganz gut ist, wenn da Schriftsteller sich für andere, allgemein für Autoren-Interessen einsetzen, ist ein Gewinn.

Diese vorausschauende Schutzfunktion, die eben schon immer mehr als ein individueller Rechtsschutz war und ist, reflektiert wirklich nicht alle Bedürfnisse und Erwartungen, Erfahrungen und Erlebnisse, wesgegen Autorinnen und Autoren Mitglied im VS werden und sind.

 

Auf das alles werde ich mal hier mal dort bei entsprechenden Themen eingehen. Noch besser: man geht bei Gelegenheit zu Literaturtagen, Lesungen, die vom VS organisiert werden (erfährt man auf den Homepages der VS-Landesverbände) und fragt die Leute, warum sie im VS sind.

Es wird sehr viele individuell verschiedene Antworten geben.

 

Liebe Grüße

Imre

Gib, gib auch nach, aber gib nicht auf.&&www.imre-toeroek.de

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