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(Peter D. Lancester)

Wie vermeide ich Langeweile?

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Da ist man mal nur einen Tag nicht am PC und schon kommt man mit lesen nicht mehr nach!

 

@Peter: in welchen Büchern mir Essen begegnet, fragst du.

Eigentlich andauernd. Nun wird ja schon überall weggelassen, dass normale Menschen auch mal aufs Klo müssen (was ja auch wünschenswert ist, hehehe), aber dass sie essen taucht schon überall auf. Es rundet die Sache ab. Und wenn es dann auch noch um was besonderes geht, was leckeres, oder es eine bestimmte Vorliebe des Prota ist etwas ganz bestimmtes ständig zu kauen, dann gehört es auf die Positivliste. Essen ist was schönes, was angenehmes. Es löst nette Bilder aus, oder gar Hunger, wenn es gut beschrieben ist. Ich finde Essen gehört mit dazu, ist wie das Salz in der Suppe eines Romanes, sozusagen.*g*

Deine Positivliste beschreibt kurz und bündig was Menschen ständig tun. Essen fehlt, definitiv.

 

Liebe Grüße

Joy

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;D ;D ;D

 

Liebe Joy,

 

was veranstalten Menschen noch täglich außer Essen und aufs Klo gehen? Manche bringen täglich ihr Kind zum Schulbus, andere staubsaugen täglich, wieder andere machen täglich Liebe ;D

 

Ja, Essen kann was Sinnliches sein, aber auch etwas furchtbar Alltägliches. Ich esse nicht jeden Tag sinnlich, manchmal mache ich mir nur einen Toast mit Bressot oder hole mir ein Schokocroissant, das ich im Auto nage. Willst du das alles wissen? ;D Der Rede wert wäre vielleicht das Dinner mit meinem japanischen Verleger 8), wenn ich ein Buch übers Büchermachen schreiben würde.

 

Ich sehe das mit dem Essen genau wie mit der Liebe: Sexszenen in einem Buch sind dann willkommen, wenn sie eine Funktion haben - nicht aber, wenn es dem Autor nur darauf ankommt, Gelüste zu wecken.

 

Liebe Grüße,

 

Tin

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Liebe Tin,

 

davon bin ich grundsätzlich ausgegangen, denn das trifft auch auf die anderen Punkte von Peters Liste zu, wie Tod, Gewalt, und so weiter. Das sind alles "Mittel zur Geschichte" und sollte nach Maß vorkommen und nicht wahrlos.

 

Liebe Grüße

Joy

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(Peter_Dobrovka)

Ich sehe durchaus den Punkt. Und niemand bestreitet, daß Essen interessant sein kann. Ich weiß nur nicht, ob es in die Positivliste rein soll oder nicht doch schon ein "special interest" ist.

Wobei das schwierig abzugrenzen ist. Sehr schwierig. Es gibt sicher Leute, die mir z.B. sagen würden, daß Sex oder Gewalt sie nicht interessieren.

Ich sehe das ein wenig aus marktschreierischer Sicht. So ein bißchen wie die Bild-Zeitung. Es gibt Themen, die ziehen einen magisch an, ob man will oder nicht, ob man dazu steht oder nicht.

Und Essen ist da ... wie soll ich sagen. Wann beschäftigt sich die Bild mit Essen?

Aber laßt uns darüber ruhig weiter diskutieren. Ich glaube, in diesem Thread steckt so eine Art Schlüssel zur ultimativen Literaturweisheit, aber noch kratzen wir nur an der Oberfläche. Ich bin auch mit meinem eingangs formulierten Posting noch lange nicht zufrieden. Weil eigentlich will ich auf die Satz-für-Satz-Ebene runter.

 

Peter

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Hallo zusammen,

 

es kommt bei Essen für mich auf den Zusammenhang an:

Wenn ich eine Frühstücksszene beschreibe, dann sagen die auf dem Tisch stehenden Essenssachen ziemlich viel über die Familie oder Person aus.

Beschreibe ich ein romantisches Abendessen, dann kann ich damit vorher eine sinnliche Atmosphäre beschreiben, oder auch beim Essen.

Wenn eine Figur von der Arbeit nach Hause kommt, und dann Microwellenessen in den Ofen schiebt, dann ist sie jemand anderes, als der, der z.B. dann beginnt über eine Stunde zu kochen.

Oder ich beschreibe ein Familienessen, ein romantisches Essen, und konzentriere mich auf die Dialoge: aber der Rahmen ist das Essen, und da zeige ich die Einstellungen der Leute zueinander, ihre Manieren, ihre Gefühle über das Essen,...

 

Insgesamt interessiert das Essen mich aber weniger, ich benutze es als Mittel der Charakterisierung (Figur und Verhältnis von Figuren zueinander), als Mittel um Atmosphäre zu schaffen und noch vieles mehr. Deshalb würde ich nie generell darauf verzichten- ich würde nur nicht viele Seiten dafür verwenden, wenn ich nicht einen "Zweitnutzen" davon habe.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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Und niemand bestreitet' date=' daß Essen interessant sein kann. Ich weiß nur nicht, ob es in die Positivliste rein soll oder nicht doch schon ein "special interest" ist.[/quote']

 

Lieber Peter,

 

ich persönlich würde das tatsächlich auch vom Genre abhängig machen - wie die ganze Liste!

 

In einem Preston/Child Thriller etwa erwarte ich Bizarres, Fremdartiges, Leid, Gewalt und Tod. Dafür würden mich lange Essenstafeln, eine übermässige Romantik und Kleiderbeschreibungen langweilen. (Wobei in 'Thunderhead' sehr ausgiebigst und sehr lecker gekocht wird, es klappt also auch da!)

 

In einem Buch über vier Frauen im Elsass ( ;D) hingegen würden mich bizarre, fremdartige Ereignisse eher etwas irritieren, ebenso Tod und Gewalt. Ich erwarte eher detaillierte Landschafts und Klamottenbeschreibungen und eben ausgiebiges Schlemmen und Romantik.

 

In beiden Fällen ist das keine Dogmatische Regel. Ich würde ein bizarres Frauenbuch nicht weglegen, aber es würde eine gewisse Art der Erwartungshaltung irritieren. (Die ja auch nicht richtig sein muss!)

 

In einer Horrorstory wäre langes kochen, ausser von Menschenteilen, wohl ebenso langweilig wie eine tiefgründige philosophische Diskussion über Kant. Ausser Kant taucht noch als Zombie auf.

 

Will heissen: Es gibt Bücher, in denen ich erwarten würde, dass zu Atmosphärezwecken langwierig gekocht wird, und es gibt Genres, in denen es mich wundern würde.

In Historischen Romanen beispielsweise WILL ich, das viel gekocht wird, weil ich wissen will, WAS dmals gekocht wurde. Wobei natürlich die Recherche stimmen sollte.

 

Gruß,

Marco! :s17

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In Historischen Romanen beispielsweise WILL ich' date=' das viel gekocht wird, weil ich wissen will, WAS dmals gekocht wurde. Wobei natürlich die Recherche stimmen sollte.[/quote']

Und das ist ein ganz eigenes Thema, das hatten wir schon öfters, und angesichts der "Marktsituation" ist es verdammt müßig geworden, das zu diskutieren! ::)

 

Fröhliche Grüße,

Iris :s17

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ist es verdammt müßig geworden' date=' das zu diskutieren! ::)[/quote']

 

Das war auch nicht meine Absicht...

War nur ein Beispiel, wo ich gerne über Essen lese.

 

Essbare Grüße,

Marco! :s17

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Marco' date=' dazu sage ih nur »Grütze«![/quote']

 

Na toll! Unglaublich, wie meine Ansichten hier einfach so heruntergeputzt werden... :s11

 

;D

 

Gibt es eigentlich noch Rezeptsammlungen? Grütze kann doch nicht alles gewesen sein...

Wie war denn das mit dem gebratenen Schwan? ::)

 

Grüße vom Schwanensee,

Marco!

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Hallo, Marco!

 

Es gibt so einiges ...

 

von den Römern haben wir ein überliefertes "Kochbuch" von Gavius Apicius, außerdem aus der gesamten Antike viele Zeugnisse auf Bildern, in Texten aller Art, dazu archäologische Befunde, so daß das Bild recht rund ist. Was fehlt, sind Geruchs- und Geschmacksbeispiele, da Pflanzen und Tiere noch nicht in den heutigen Zuchtformen zur Verfügung standen bzw. heute nicht mehr die damaligen.

 

Was die "Barbaren" angeht, müssen wir uns mit spärlichen archäologischen Zeugnissen begnügen. Es gibt allerdings genügend Befunde aus der Archäobotanik und Archäozoologie, aus denen wir Schlüsse über den täglichen Speisezettel ziehen können.

 

Das Mittelater ist dann zunehmend spendabel mit Informationen. Es gibt in der Spätzeit sogar Bücher über die richtige Haushaltsführung.

 

Danach kann man sich kaum noch retten vor Material.

 

Wichtig ist, die Dinge plausibel zu schildern. Die Römer haben beileibe nicht nur exotisches Zeug vertilgt, das meiste erinnert immer noch an die heutige mediterrane Küche, nur daß eben die Neophyten aus der Neuen Welt nicht vorhanden sind.

 

Fröhliche Grüße,

Iris :s17

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Gibt es eigentlich noch Rezeptsammlungen?

 

Hallo Marco,

 

Iris hat Recht, aus dem Mittelalter gibt es einiges. Bei Insel ist ein recht gutes Kochbuch mit mittelalterlichen Rezepten erschienen. Aber es gibt noch mehr, wenns Dich interessiert, kann ich vielleicht einen oder zwei Titel nachschlagen.

In heutigen historischen Kochbüchern werden die Rezepte allerdings meistens ein bißchen für unseren Geschmack adaptiert.

 

Ich habe mal aus Spaß die Handschrift eines Kochbuches aus einem österreichischen Kloster transkribiert, manche Zutaten habe ich im mittelhochdeutschen Lexikon nicht mehr gefunden. Dafür sind die Rezepte richtig authentisch.

 

Opulent gekocht wurde ja ohnehin nur in den obersten Schichten, dort stand dann absurderweise oft nicht mehr der Geschmack im Vordergrund, sondern die Optik des Essens, es mußte etwas "hermachen". Aus demselben Grund hat man auch zum Teil sehr stark gewürzt, je exotischer das Gewürz, umso mehr Reichtum konnte der Gastgeber demonstrieren. Außerdem hat man mit Gewürzen offebar oft übertüncht, daß das Fleisch nicht mehr so richtig frisch war

 

Aus dem Spätmittelalter gibt es ein Kochbuch der Philippine Welser, ich habs eben in der Eile nicht recherchiert, aber meines Wissens liegt das ediert vor.

 

Also ehrlich, unser Geschmack ist das Essen aus dem Mittelalter nicht mehr.

 

Liebe Grüße

Anna

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In einem Buch über vier Frauen im Elsass ( ;D) hingegen würden mich bizarre, fremdartige Ereignisse eher etwas irritieren, ebenso Tod und Gewalt. Ich erwarte eher detaillierte Landschafts und Klamottenbeschreibungen und eben ausgiebiges Schlemmen und Romantik.

Tja Marco,

in diesem Thread geht es ja noch um eine ganz andere Würze und was du da beschreibst ist für mich fad wie ungesalzener Gerstenbrei, weil so dem Erwartungsklischee entsprechend. Deshalb lass ich z.B. meine eine Elsässer Frau gleich im ersten Kapitel mit einem slapstickartigen Selbstmordversuch beginnen, der mit einer ganz typischen Landschaft zu tun hat.

Und schon hat das Ganze Würze...

Schöne Grüße,

Petra

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Liebe Leute,

 

um mal auf den Ausgangspunkt zurückzukommen:

 

Ich hab das Gefühl, diese ganzen Überlegungen kann man sich sparen.

Es gibt nämlich kein Patentrezept à la: dies ist "würzig", muß also rein; jenes ist langweilig, muß also raus; das interessiert die Leser, das wiederum nicht.

 

Klingt mir irgendwie alles verdammt nach Schreibratgeber. ;D

 

Ich nehme mal einfach Petras Roman, weil Marco darauf angespielt hat.

 

Ich hab seit Jahren keinen sogenannten "Frauenroman" mehr gelesen, hätte auch Belladonna vermutlich nicht gelesen, wenn ich nicht durch Ausschnitte drauf neugierig geworden wäre.

Und ich hab in diesem Roman eben keine am Reißbrett entworfenen Figuren gefunden, sondern Menschen, lebendig und echt.

 

Was scheren mich da Klamotten und Landschaften, aber wenn sie beschrieben werden, haben diese Beschreibungen einen Zweck - und zwar nicht den Zweck, zu verdeutlichen, wie hübsch oder wie reich die Heldin in Designerklamotten ist, oder zu signalisieren: Achtung, jetzt wird's romantisch, weil die Sonne hinter den Gipfeln untergeht und sie in einen rötlichen Schein taucht, "der auch ihre Wangen zu färben schien... oder war es die Glut in seinem Blick, die in ihr eine Sehnsucht erweckte, daß sie...." ( :s22 sorry, konnte jetzt nicht widerstehen).

 

Und wenn ein Autor es schafft, aus seinen Figuren lebendige Persönlichkeiten zu machen, dann haben sogar Tod und Gewalt in einem vermeintlichen "Frauenroman" ihren Platz, ohne  daß es den Leser verschreckt, denn der ist eben ganz "mit" diesen Personen.

 

Am Reißbrett planen kann man so was allerdings nicht - und deshalb auch nie von vornherein sagen: das ist hui, das ist pfui.

 

Gruß

Jan

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Stimme Jan zu. Um nochmal kurz auf das Essen zurück zu kommen: In einer bestimmten Romanserie kommt in charakterisierender Weise immer wieder vor, dass die Heldin sich mit einem Creme-Donut tröstet. Da das manchmal sogar in unpassenden Situationen geschieht, wird damit "kurz" umschrieben, dass sie ein Stress-Esser ist, ohne diese Eigenschaft, oder den Stress selbst, langatmig zu beschreiben. Wir sehen, sie ißt schon wieder einen Donut, also fühlt sie sich gestresst. Essen als Stilmittel, so gefällt mir das. Menschen tun viele Dinge automatisch und jeder hat seine eigene Macke. Geben wir unseren Helden kleine Macken, werden sie "lebendig" und wir mögen sie, weil sie menschlich sind. Natürlich sind Dinge wie Mord und Totschlag ebenfalls menschliche Eigenschaften, was der Grund ist, warum ich Essen mit auf die Liste setzen würde. Außerdem zeigen solche Handlungen in Romanen auf kurze, würzige Weise wie jemand ist oder sich verhält. Das "show, don't tell" trifft hier mal wieder zu. Wir zeigen dem Leser einen Menschen, anstatt ihn lediglich mit der Aufzählung seiner Eigenschaften zu beschreiben.

 

Kürze = Würze, ja, das würde ich jederzeit unterschreiben. Langatmige Texte = :s14

 

 

Kalorienreiche Grüße

Joy

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(Peter_Dobrovka)

um mal auf den Ausgangspunkt zurückzukommen:

 

Ich hab das Gefühl, diese ganzen Überlegungen kann man sich sparen.

Es gibt nämlich kein Patentrezept à la: dies ist "würzig", muß also rein; jenes ist langweilig, muß also raus; das interessiert die Leser, das wiederum nicht.

Bin nicht damit einverstanden. Das wirft diese Überlegungen, die meiner Meinung nach sehr sinnvoll sind, wieder zurück in die Beliebigkeit und mystische Verwaschenheit.

Das ist noch nicht der Stein der Weisen, aber ich fühle, daß wir nahe dran sind.

 

Peter

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Hallo, Peter!

 

Nicht in die Beliebigkeit, aber ich denke, es gibt einfach kein allgemein gültiges "Rezept"; alles hängt sehr stark von dem jeweiligen Text (dem Genre, dem Autor) ab.

Was in dem einen Roman langatmig wirkt, funktioniert in einem anderen ausgezeichnet.

 

Gruß

Jan

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(Peter_Dobrovka)

Was in dem einen Roman langatmig wirkt, funktioniert in einem anderen ausgezeichnet.

Genau eben das glaube ich nicht.

 

Peter

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um mal auf den Ausgangspunkt zurückzukommen:

 

Ich hab das Gefühl, diese ganzen Überlegungen kann man sich sparen.

Es gibt nämlich kein Patentrezept à la: dies ist "würzig", muß also rein; jenes ist langweilig, muß also raus; das interessiert die Leser, das wiederum nicht.

 

Klingt mir irgendwie alles verdammt nach Schreibratgeber. ;D

Da kann ich Jan nur zustimmen.

 

Rein als Leser habe ich mich selten so gelangweilt, wie bei meine Versuchen mit dem Totalabräumer Dan Brown. Diese Dinger sind -- Achtung! Subjektives Geschmacksurteil! -- abgesehen von der abgedroschenen und stupide umgesetzten Weltverschwörungsthematik schon rein erzählerisch und sprachlich bestenfalls als sofortwirkendes Schlafmittel tauglich.

Auf der anderen Seite gibt es weitschweifige Erzähler wie -- Achtung! Noch ein subjektives Geschmacksurteil! -- Donna Gillespie, deren endlose (zudem hoffnungslos ahistorische <- das ist allerdings nicht nur subjektiv!) Schilderungen bei mir ebenfalls nur Gähnreflexe auslösen.

 

Für mich hat "Spannung" keineswegs etwas mit der "Länge" von Sätzen oder Schilderungen zu tun (Umberto Eco, Hermann Hesse, Philipp Roth, Jeffrey Eugenides uv.a. könnte ich monatelang zuhören/lesen!), sondern mit der Klasse im Umgang mit Sprache und Erzählen, mit den Gedanken und Hintergründen, in die der Autor mir Einblick gibt.

 

Wenn mich etwas wirklich langweilt, dann blanke Plots. ::)

 

Fröhliche Grüße,

Iris :s17

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Für mich hat "Spannung" keineswegs etwas mit der "Länge" von Sätzen oder Schilderungen zu tun (Umberto Eco, Hermann Hesse, Philipp Roth, Jeffrey Eugenides uv.a. könnte ich monatelang zuhören/lesen!), sondern mit der Klasse im Umgang mit Sprache und Erzählen, mit den Gedanken und Hintergründen, in die der Autor mir Einblick gibt.

 

Ich würde es noch ergänzen wollen um die "Atmosphäre". Sicher ist es langweilig, etwas übers Staubsaugen und Bügeln zu lesen. Aber es gibt andere Szenen, da trägt eine gewisse Langatmigkeit sehr zur Stimmung bei, die ein Text erzeugt. Und die ist für mich mindestens gleichbedeutend mit dem Plot. Am Ende bleiben Bilder hängen, die Handlung, wenn sie nur "spannend" war, ganz selten. Zumindest mir geht das so.

 

Grüße

Anna

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Es ist so, wie ich es bereit geschrieben habe: Wenn der Prot etwas isst, sollte diese Szene eine Funktion haben. Sei es, dass wir ihn in Gesellschaft zeigen, oder sei es, dass wir seine Essstörung darstellen. Oder wir gehen in die Extreme und machen die exzentrische Nahrungsaufnahme zum Thema schlechthin.

 

Ich habe eine feine Antenne dafür, wenn es zum Selbstzweck wird: wenn der Autor seine eigene kulinarische Bildung zum Ausdruck bringen möchte. Dann streiche ich als Lektorin und schließe das Buch als Leserin.

 

Wir sollten uns als Autoren auch im Essverhalten generell nie selbstverliebt verbreiten: egal, ob wir Anhänger von MacDonalds oder Paul Bocuse sind.

 

Und Jan: Deine Einstellung zu Schreibratgebern ist bekannt. Sie wird dadurch, dass du dich wiederholst, nicht differenzierter.

 

Gruß,

 

Tin

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Schon recht, Tin, alle wissen mittlerweile, daß Dir solche kleinen Stänkereien unbändigen Spaß machen.

Aber daß Du mich auch in Deinen Zeitungskrimis verbrätst... da müßte ich doch eigentlich Prozente kriegen, oder?

 

Na gut, solange ich nicht auch noch auf Goldenen Hochzeiten tanzen muß....wer weiß, was ich da essen und trinken müßte :s09

 

Jan

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