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(Irena)

Die Klofrage...

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Hallo ihr Lieben,

 

rechtzeitig zum neuen Jahr habe ich eine vielleicht etwas bizarre Frage in puncto schreiben.

 

Nun, momentan befinde ich mich gerade auf einem Boot im Amazonas, auf der Suche nach einem verschollenen Vater.

 

Ich habe lange mit mir gekämpft, aber ich komm zu keinem Schluß.

 

Ich beschreibe eine beschwerliche Reise im Dschungel per Boot und per Fuß. Ich will sie auch realistisch gestalten, habe ausgiebig recheriert und alles gut vorbereitet. Nun stellt sich jedoch die Frage...wie ist das mit der Hygiene, dem Toilettengang usw. Die morgentliche Katzenwäsche fälltmir noch leicht zu beschreiben, aber soll ich wirklich beschreiben, wie meine Protas aufs Klo gehen.

 

Da sträubt sich alles in mir...aber andererseit, halte ich es für unglaubwürdig, dass man nach 10 Tagen, ohne richtiges Waschen nach Rosen duftend durch den Dschungel läuft. Ebenso muß man auch mal aufs Klo.

 

Wie seht ihr das, kann man das weglassen? würde das die bildhafte beschreibung stören? Oder wäre Realismus besser?

 

Ja, ich weiss, ist ne blöde Frage... ;)

 

LG Irena

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Nö,

 

ich find die Frage nicht blöd. Meines Erachtens gibt es viel zu wenig Klogänge in der Literatur (kein Scherz!). Ich fänds gut, wenn du das machen würdest.

 

Natürlich muss man nicht immer eine lückenlose Beschreibung des Tagesablaufs hinlegen, aber wenn du das Gefühl hast, es ist interessant und wichtig - dann schreib's. Hat die Recherche denn was ergeben diesbezüglich?

 

Löcher buddeln, Angst vor Krabbeltieren, improvisiertes Toilettenpapier - wie gesagt, ich fänd's gut...

 

Lieben Gruß

 

Ruth

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Hallo Irena,

 

... Sie/Er verschwand hinter einem stämmigen Quaresmeirabaum, um rasch ihre/seine Notdurft zu verrichten.  :)

 

So oder so ähnlich, wenns am Schiff ist, kann sich der Prota ja vielleicht gedanklich über die katastrophalen hygienischen Gegebenheiten ereifern.

 

Oder du läßt die Klogeschichten ganz weg, zwischen den einzelnen Kapiteln müsste doch genügend Fantasiefreiraum für solche notwenigen Geschäfte sein, oder?

 

Liebe Grüße

Alfred

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Wenns der Handlung (oder der Stimmungsbeschreibung) dient, muss man müssen.

Wenn nicht, ist es, wie die Nahrungsaufnahme, das Nase- und Zähneputzen und andere leibliche Genüsse, nicht notwendig, sie zu beschreiben.

 

Ausgedehnte Toilettagebeschreibungen um ihrer selbst Willen sollte man (wie üblich)unterlassen.

 

Gruß

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Ich denke, das bringt es auf den Punkt - wenn es der Handlung dient, immer her mit der Notdurft - ansonsten ist es nicht zwingend erforderlich aber auch nicht störend.

Gruß, Melanie

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@Ruth,

 

die Recherche hat ergeben, dass man auf einem Boot, so wie ich es beschreibe, mann oder frau, seinen Hintern einfach über die Reeling hängt. Aber das ist problematisch....meine Prota reist mit drei Männern!!! Das wäre dann doch etwas unappetitlich. Man könnt noch auf einen Eimer zurückgreifen, aber viel besser ist das nicht.

 

@Christa, bei der Recherche stieß ich auf zwei kleine Fische...den Candiru und den Harnröhrenwels, beide sind bei den Eingeborenen gefürchtet, weil sie parasitär leben und sich gelegentlich in menschliche Körperöffnungen verirren. Der Candiru hat sogar einen Stachel mit dem er sich verankern kann. Dann kann einem schon der Grusel den Rücken runterlaufen, bei diesem Gedanken.

 

@Alfred, mir wärs lieber ich könnte auf begriffe wie notdurft verzichten.

 

@Anna, Melanie...

Der Hauptfokus liegt auf dem was der Prota geschieht, wie sie sich verändert. Relevant für die Handlung sind die Klogänge nicht, definitiv nicht. Gut..dann kann ich sie weglassen. Vielleicht mach ich ein oder zwei Andeutungen...wenn sie passen.

 

 

Danke für eure Hilfe, ich glaube der Knoten ist geplatzt....

 

LG Irena

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Meines Erachtens gibt es viel zu wenig Klogänge in der Literatur (kein Scherz!).

Dem kann ich nur zustimmen.

 

Beschreiben muss ich nichts, was selbstverständlich ist, oder was sich der Leser (bewusst oder unbewusst) ergänzen kann.

Zu wissen, wo und wie man aufs Klo gehen kann, gehört aber zu den grundlegenden Bedürfnissen. Nicht umsonst war das die meistgestellte Frage zu Beginn der Raumfahrt ("Wie machen die das?"), und nicht umsonst amüsierte man sich über die prüden Amis, weil es an Bord der Enterprise so wenig ein Klo gab wie in den Spielfilmen der Fünfziger.

 

Solange der Protagonist schön zuhause bleibt oder sich innerhalb der Zivilisation bewegt, muss das kein Thema sein (es sei denn, es gibt einen Grund dafür).

Wenn ein Autor einen Mann und eine Frau einen Monat lang in einen winzigen Kerker steckt, dann würde ich mich als Leserin betrogen fühlen, wenn ich nicht erfahre, wie sie "das" regeln.

 

Liebe Grüße

Uschi

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Hallo,

 

ich finde so etwas immer ganz nett wenn es die Geschichte einfach realer gestaltet. Aber ich gehöre vielleicht auch zu den Lesern die sich immer gerne mal fragen wie so kleine Alltagproblemchen denn nun gelöst werden in den Geschichten ;D .. 20 Tage im All, 30 Tage als Geisel, Tagelang auf einem Boot. Manchmal trägt es u.U. sogar soweit zur Geschichte bei das deutlich wird unter welchen wiedrigen Umständen man da unterwegs ist.

Ich weiß nicht mehr genau in welchem Buch das nun war aber dort wurde sogar recht intensiv beschrieben wie eine Expeditionsgruppe im Dschungel ( u.a. auf einem Boot ) aufs übelste mit Durchfallerkrankungen zu tun hatte. Man bekam auf jeden Fall anschaulich erzählt wie übel so ein Abenteuer auch sein kann .. was Risiken und Nebenwirkungen angeht. Gott, die armen Leute ...

 

in diesem Sinne - wenns der Geschichte vielleicht gut tut, warum nicht

Gruß

Judith

Linda Belago - Im Land der Orangenblüten (BL 2012) - Die Blume von Surinam (BL 2013)- Insel der blauen Lagunen (MTB 2015)

Judith Knigge - Die Sonne von Sannar (BL 2014)

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Irgendwann mal hielt ich ein Buch in den Händen mit dem Titel "How to shit in the free woods", wenn ich mich recht erinnere. Da kamen alle möglichen Notfälle vor - zu Wasser und zu Lande auf Stein oder Sumpf. Es war außerordentlich bildend, besonders erinnere ich mich an die Kapitelüberschrift "How not to beep in your boots".

 

Vielleicht hilft es dir als Recherchegrundlage.

Grüße,

Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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Also ich finde die Klofrage an sich in allen historischen oder Urwaldgeschichten spannend und ärgere mich jedesmal, wenn sie wegbleibt. Zumal das Thema "Toilette einer Dame unter lauter wilden Kerlen" alles andere als unerheblich ist. Bietet sicher auch jede Menge Stoff, um die Geschlechterrolle darzustellen, ggf. in einer bestimmten Entwicklung, die sie an Bord nimmt. Zählt die Heldin zu den hochnäsigen, eingebildeten, die andere herumschikaniert? Oder ist sie eher die kameradschaftliche? Oder die heimliche? Solche Szenen erzählen viel darüber. Aber wo wir grad beim Thema sind: Dann dürfte die andere, "typisch weibliche" Frage eigentlich auch nicht ausgeklammert bleiben. Ich habe gerade in den "Glocken von Vineta" eine tolle Szene dazu gelesen, die meine Phantasíe Achterbahn fahren ließ.

Soviel von meiner Seite. Aber wenn all diese Punkte vorher schon angesprochen bzw. geklärt wurden oder du ein ungutes Gefühl dazu hast, dann würde ich sie weg lassen.

So oder so, bestimmt wird deine Heldin einen Weg finden, unbeobachtet von anderen ihre persönliche Hygiene zu betreiben. Man kann sie andeuten (... Nachttopf leeren, aber wer?) oder konkret ausführen, das ist eigentlich egal, je nach Stil.

Liebe Grüße

Sylvia

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Ich liebe ja Klogänge, es macht die Helden so schön menschlich. In ungewöhnlichen Situationen drauf verzichten? Genauso, wie man sich selber vor einer Reise in den Dschungel fragen würde, wie erledige ich das, möchte man doch wissen, wie kommt die Heldin damit klar. Ob man das nun in einer angedeuteten Bemerkung abhandelt oder ein bisschen ausführlicher, ist Geschmackssache, aber irgendwas sollte da schon kommen, damit der Leser die Frage für sich abhaken kann. Das betrifft auch die wundersamerweise oft nie vorhandene Menstruation.

 

Sabine

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Hallo Irena,

... ist in solchen extremen Situationen sehr wohl von Bedeutung, wie auch die vielen Einwürfe zeigen. Du schreibst, dass diese Frage die Geschichte nicht voranbringt. Aber sie trägt zum "Ambiente" bei. ;)

Nur wer noch nie mit zusammengekniffenen Beinen, flach atmend wie eine Gebärende, Stunden in einem türkischen Überlandbus verbracht hat, kann der Meinung sein, diese Frage sei nicht wichtig.

Was glaubst du, wie schnell jemand die Paddel durchs Wasser schiebt, der unbedingt aufs Klos muss.

Mir fallen etliche auf Reisen selbst erlebte oder von anderen berichtete Situationen ein, wo die Klofrage von immenser Bedeutung war. Würden diese Situationen sonst Eingang in die Reiseberichte finden?

 

Nur ein Beispiel: Ein befreundetes Ehepaar wollte mit einem Kajak den Yukon befahren. Und das zu einer Zeit, wo warme Kleidung für diesen Trip unerlässlich ist. Der Veranstalter informierte sie darüber, dass sie teilweise mehr als vier Stunden im Boot seien und empfahl, schon im Vorfeld zu üben, mit wenig Flüssigkeit auszukommen. Daraufhin fiel die Reise vor Beginn ins Wasser: Die Ehefrau ist mit einer Konfirmandenblase ausgestattet, und allein der Gedanke, begrenzte Möglichkeiten fürs Wasser lassen zu haben, steigert den Drang bis zum Platzen. :-/ Aus war der Traum und das wegen einer nur ganz unwesentlichen Klofrage.

 

Wie die Beschreibung bei Lesern ankommt, liegt doch daran, wie der Autor bzw. die Autorin die Notsituation darstellt.

 

Nur Mut!

Gertraude

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Ich finde das ist wichtig, aber nicht als Handlungsbeschreibung, sondern ganz einfach als Teil der Umgebungsbeschreibung. Wenn du das Boot beschreibst, kannst du also einfach erwähnen, dass sich dort irgendwo ein Eimer für die Notdurft befand, extra für die Frau mitgeführt, weil die Männer einfach über die Reeling .... Und danach besteht kein Grund zu beschreiben, dass dieser Eimer auch von ihr benutzt wurde.

 

LG

Joy

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Hallo Irena!

 

Wahrscheinlich fährst Du hier mit "indirekt" am besten. Stimmt, Zähneputzen, Gesicht waschen, Hintern kratzen macht man auch, braucht man aber nicht zwingend erwähnt, oder szenisch dargestellt. In Deinem Fall machts ja aber die Sache glaubwürdiger, realistischer, man kann sich besser vorstellen, auf was die Figuren alles verzichten müssen.

 

Den Klogang direkt darstellen würde ich aber nicht. Eher seine Folgen. Oder Konsequenzen seiner Folgen. Eine kleine Anekdote vielleicht, die die Schattenseiten des "großen Amazonas-Geschäfts" zeigt, die dabei etwas über die Figuren verrät und vielleicht sogar etwas unterhaltsam ist.

 

Sie betrachtete die Stofftücher voller Sehnsucht. Sie waren dafür zu schade, das wusste sie auch, aber nochmal würde sie sich nicht mit irgendwelchem Grünzeug abwischen, das sie nicht kannte. Drei Tage lang Ausflüchte, warum sie sich nicht hinsetzen wollte. Wenn es ihr nicht so peinlich gewesen wäre, hätte sie Pedro ihren geschwollenen Hintern gezeigt, beim Anblick dieser eitrigen Pusteln wäre wahrscheinlich auch ihm das blöde Grinsen vergangen.

 

Nur so ne Idee.

 

Ciao!

Alf.

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Mon Dieu,

 

ich dachte ich hätte das Thema abgehakt, aber ihr bringt mich schon wieder ins Wanken.

 

Ich werd es jetzt so machen, zuviel nachdenken möchte ich jetzt nicht darüber, ich schreib sowieso erst die Rohfassung. Aber ich notiers mir auf der to do Liste...wenn ich überarbeite.

 

Dann sollen meine Testleser entscheiden, wieviel Klo die Story verträgt.

 

LG Irena

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Hallo Irena,

ich klinke mich unverschämterweise mal in deinen Thread ein und nehme eine Bemerkung von Sabine auf:

 

Das betrifft auch die wundersamerweise oft nie vorhandene Menstruation.

Mich würde schon interessieren, wie ihr das Thema handhabt, vor allem wenn die Heldin keinen Supermarkt in der Nähe hat, wo sie sich mit Tampons und Binden ausrüsten kann.

Totschweigen das Ganze? :-X

Neugierige Grüße

Elisabeth

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Ich verschweige es, hab allerdings eine Duschszene in einem Roman; Held duscht, Heldin zieht den Vorhang beiseite. Da die Szene wichtig für die Handlung ist, ist sie natürlich etwas ausführlicher beschrieben.

 

Es interessiert mich als Leserin auch nicht und wenn ein Buch eine ausführliche Klo-Szene hat, dann nervt das eher.

Oder ich muss an Al Bundy denken und die Stimmung des Buches ist dahin.

 

 

Hallo Irena,

ich klinke mich unverschämterweise mal in deinen Thread ein und nehme eine Bemerkung von Sabine auf:

 

Das betrifft auch die wundersamerweise oft nie vorhandene Menstruation.

Mich würde schon interessieren, wie ihr das Thema handhabt, vor allem wenn die Heldin keinen Supermarkt in der Nähe hat, wo sie sich mit Tampons und Binden ausrüsten kann.

Totschweigen das Ganze?  :-X

Neugierige Grüße

Elisabeth

 

Ich erwähne es nur, wenn es wichtig für die Handlung ist und das ist es in den meisten Fällen nicht. In "Zauberhafte Verführung" denkt die Heldin lediglich einmal kurz an ihr Mondblut, als sie überlegt, ob sie vielleicht schwanger ist.

 

Ich muss es ja auch nicht erwähnen, wenn der Held niest und ins Taschentuch schnaubt.

 

LG

Maren

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Ich muss es ja auch nicht erwähnen, wenn der Held niest und ins Taschentuch schnaubt.

 

Und wenn er die Erkältung seines Lebens hat und kein Taschentuch zur Hand? ;D

 

Nee, ich glaube, der Unterschied ist wirklich einfach der, ob die Situation alltäglich ist oder nicht. So wie man die Nacktheit des Mannes der Frau des Zeitreisenden nicht erwähnen muss, wenn er in seiner Bude ankommt, aber man genau dieses Problem geschildert haben möchte, wenn er auf der Straße landet.

 

Wenn der Held im Kerker sitzt, fragt man sich das, wie Uschi schon sagt. Sobald er den Schlüssel stibitzt hat und man weiß, er geht täglich heimlich raus, fragt man sich das nicht mehr, auch wenn man immer noch nicht weiß, wo er sein Geschäft erledigt.

 

Dann gibt es noch die Frage - unterschlägt man einfach etwas oder macht man es nicht existent? Auch wenn über den Klogang des Eingekerkerten nix gesagt wird, kann man sich zumindest denken, dass er ein Eckchen wählt und die Sache ziemlich stinken muss. Ist er aber angekettet und nicht mal fähig, die Hose runterzuziehen, und man verliert immer noch kein Wort drüber, womöglich geht er gleich nach seiner Freilassung in der Halle des Königs einen trinken ... naja, dann leidet die Figur, sie wird zu einem künstlichen Wesen, das mit alltäglichen Bedürfnissen offenbar nichts zu schaffen hat. Will man über so jemanden eine Geschichte lesen?

 

Sabine

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Ist er aber angekettet und nicht mal fähig' date=' die Hose runterzuziehen, und man verliert immer noch kein Wort drüber, womöglich geht er gleich nach seiner Freilassung in der Halle des Königs einen trinken ...[/quote']

Wunderschönes Beispiel. Genau das ist der Punkt. Das wäre extrem unglaubwürdig.

 

@Elisabeth: Das Thema Menstruation gehört hier genauso her. Fernab der Zivilisation, ohne Möglichkeit des "Nachkaufens", vielleicht noch monatelang eingesperrt: da muss das Thema sein. Sonst krieg ich das Gefühl, der Autor hat eine Situation konstruiert, ohne sich über ihre Auswirkungen Gedanken zu machen.

 

Liebe Grüße

Uschi

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Sowas wie das mit dem Anketten ärgert mich auch immer. Das reißt mich richtig aus der Story raus, weil ich mich dauernd frage wie das wohl gehen soll.

In meinem Erstling "Schimmer der Vergangenheit" werden meine Protas auch eingesperrt. Ich konnte nicht umhin das Kloproblem zu beschreiben. Es war einfach da und ich konnte es nicht weglassen. Meine Protas fragten mich sozusagen sofort, wo sie denn aufs Klo gehen können. ;) Also beschrieb ich diese Möglichkeit, aber nicht bis ins peinliche Detail eines öffentlichen Kloganges. Eins- zwei Bemerkungen darüber genügten völlig, um die Situation glaubhaft zu schildern. Der Leser hat genug Phantasie, um sich das ganz genau ausmalen zu können. Ich bin auch sonst eher der mager beschreibende Autor. Statt: Sie erhob sich, stand auf, ging durch den Raum, fuhr sich nervös mit den Fingern der rechten beringten Hand durchs Haar und öffnete das Fenster - liest man bei mir nur: Sie öffnete das Fenster.

All das dazwischen muss sich der Leser bei mir denken. Es macht mich rasend, wenn ich ein Buch gefüllt mit solchem nutzlosen Füllsel lesen muss. :s16 Ich erlaube dem Leser, seine Vorstellungskraft zu benutzen, anstatt ihm eine Art Drehbuch zu geben, damit er weiß, welche genaue Hand- und Körperbewegung er sich jetzt vorzustellen hat.

Da ist der Klogang keine Ausnahme.

Mir fällt grade ein, dass mein Prota in meinem Erstling sogar eine längere Kloszene hat, weil er nämlich den selbstgemachten Apfelwein nicht verträgt. Aber auch da erfährt man wenig über die Details. ;) Ich erkenne aber gerade selbst, dass ich tatsächlich das Klo in diesem Roman mehr als 1 Mal erwähnt habe. Witzig, war mir noch nie aufgefallen.

 

LG

Joy

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Was die Menstruation angeht - wahrscheinlich haben die Heldinnen so einen empfindlichen Zyklus, der sich gleich verschiebt, wenn sie in Schwierigkeiten sind  :s22. Man darf die äußeren Umstände nicht vernachlässigen.

 

Das mit dem angeketteten Prota im Kerker stört mich auch, sofern er sich dort länger als ein paar Stunden aufhält (solange könnte er sich's ja noch verkneifen).

 

Gruß, Melanie

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Ich denke auch - wenn es der Handlung dient oder irgendwie "besonders" ist, sollte es rein. Muss ja nicht im kleinsten Detail sein.

Gertraude brachte mich gerade darauf, dass meine Schreib-Lust-Geschichte zum Thema passt, wer schauen mag: hier (Link ungültig) (Link ungültig) geht es zu einem reinen Klotext - mit runtergelassener Hose.  ;)

 

Lieben Gruß,

Julia

www.julia-breitenoeder.de

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