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(DirkG)

Hörbuchmanuskript<-->Romanmanuskript?

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen.

 

Ich habe heute eine Anfrage von einem Kollegen erhalten, die mir doch ziemlich interessant erscheint. Da er überwiegend Fantasy schreibt ist er kein Mitglied unseres Forums hier.

 

Ich überlege gerade, wie ich mein Hörspielmanuskript vernünftig in ein Romanmanuskript umbauen kann. Ich will (und darf vom Label aus) das Thema unabhängig vom Hörspiel rausbringen, aber natürlich die Veröffentlichung des Hörspiels als Aufhänger/Pusher/Empfehlung nutzen.

Es ist ein komplettes Hörspielmanuskript inkl. Erzähler (der aber nur die Überleitung zur nächsten Szene schafft und nichts über den Inhalt sagt), Regieanweisungen und Stimmung der Figuren. Also gut 95 % Dialog.

Es wird ab Dezember im Studio bearbeitet und soll im nächsten Jahr erscheinen. Daher würde ich gerne parallel dazu den Roman aufziehen.

Wenn du in Montsegur fragst, dann schau doch bitte, ob du auch was über die Verlags-/Lektorenmeinung zu so einem Projekt herausfinden kannst.

Normalerweise kommt ja erst der Roman und dann das Hörspiel/-buch dazu.

 

Vorab meinen Dank für eure Mühen und Antworten,

 

LG

 

Dirk

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Ah, sorry.

 

Wie das funktioniert ist wohl die wichtigere Baustelle.

 

Ob es funktioniert ist ja dann wohl eher die Sache des Autoren, obwohl die Meinung des einen oder anderen, der schon einmal ähnliches versucht hat, auch nicht unwichtig wäre.

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Hallo Dirk,

 

ich hab sowohl Hörspiele wie auch Romane geschrieben, auch Romane nach Drehbüchern, und kann deinem Freund hoffentlich ein wenig weiterhelfen.

 

Wenn es um das Wie geht: Natürlich hängt die Umsetzung zum Roman von der Art des Hörspiels ab, aber wie es sich für mich anhört, scheint es eher traditionell aufgebaut und gemacht zu sein. Damit lässt sich die Dramaturgie für den Roman übernehmen, im Prinzip gilt das auch für die Dialoge. Roman und Hörspiel sind sich ja insofern recht nah, dass die Bilder (im Gegensatz zum Film) in beiden Medien im Kopf des Lesers/Hörers entstehen. Der Roman hat den Vorteil, sich eine größere Komplexität erlauben zu dürfen, weil der Leser das Tempo bestimmt, ggf. auch zurückblättern kann. Andererseits steht halt nur die Sprache zur Verfügung. Was im Hörspiel an Emotionalität, Psychologie und Atmosphäre durch Musik, Stimme, Geräusche usw. transportiert wird, muss sprachlich dargestellt werden. Sofern man das Handwerk des Romanschreibens beherrscht, dürfte die Übertragung keine Schwierigkeit (über das Übliche hinaus) aufwerfen. (Umgekehrt wäre es schwerer.) Falls man Roman-Neuling ist... na ja, dann muss man es halt lernen. (Leicht gesagt, schwer getan, wie wir alle hier wissen.) Mehr gibt es dazu kaum zu sagen.

 

Ich hoffe, ich konnte ein weiterhelfen!

 

AndreasG

"Wir sind die Wahrheit", Jugendbuch, Dressler Verlag 2020;  Romane bei FISCHER Scherz: "Die im Dunkeln sieht man nicht"; "Die Nachtigall singt nicht mehr"; "Die Zeit der Jäger"

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Hallo Andreas,

 

vielen Dank für deine Antwort. So in etwa habe ich mir das auch gedacht.

 

Die Dialoge und Regieanweisungen hat er ja bereits. Ebenso einen Erzähler, der zwischen den Szenen die Überleitungen schafft. Im Grunde hat er also den Plot, schon sehr gut ausgearbeitet, und muss ihn eben um die Nuancen erweitern, die im Hörspiel per Geräusche und Stimmlagen transportiert werden. Dazu noch ein feiner ausgearbeitetes Setting und fertig wäre (salopp gesagt) der Roman.

 

Das klingt jetzt wahrscheinlich einfacher als es ist, aber so könnte ich mir die Umsetzung ebenfalls vorstellen.

Da ich in solchen Dingen aber ziemlich unbedarft bin, habe ich mich hier mit Vorschlägen lieber zurück gehalten ;)

 

Da es diese Story bereits als Hörspiel gibt (bzw. in Planung oder Arbeit ist) sehe ich auch keine Probleme, warum ein Lektor oder Verlag gegen dieses Projekt sein sollten?

 

Danke dir nochmal recht herzlich,

 

Gruß

 

Dirk  :)

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Da ich dieses Jahr zum ersten Mal ein (Auftrags-)Hörspiel geschrieben habe, sind mir die Unterschiede zwischen Hörspiel und Roman sehr bewusst geworden.

Als erstes fällt mir dazu ein: Ist denn der Plot so umfangreich, dass es für einen Roman ausreicht? Bei den meisten Hörspielen habe ich da so meine Zweifel, wenn man sie einfach 1:1 umschreiben würde. Und es bietet sich ja auch an, in einem Roman viel mehr über die Vorgeschichte zu erzählen und Nebenhandlungen zu nutzen.

Das Zweite wäre, dass Hörspieldialoge oder gar Monologe für mein Empfinden selten einfach so in einen Roman passen. Denn beim Hörspiel muss ja fast alles an Information durch das Gesprochene der Figuren transportiert werden, was die Dialoge tendenziell "unrealistisch" macht. Es kommt manchmal zu Selbstgesprächen, die kein normaler Mensch in dieser Form führt, oder zu Mauerschau-Dialogen, die etwas beschreiben, das im Roman schöner im Erzähltext ausgeführt werden kann als in der (gezwungenen) wörtlichen Rede.

 

Zwei Aspekte, die ich jetzt einfach mal als Anregung in den Raum stelle, da ich das fragliche Hörspiel ja nicht kenne.

 

Liebe Grüße

 

Daniela

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Hallo Daniela,

 

auch an dich ein herzliches Danke dir für deine ausführliche Antwort.

 

Der betreffende Kollege hat mir gestern gemailt, dass er sich nun ein etwa ein Bild machen konnte, was da auf ihn zu kommt.

 

Bin jetzt auch sehr gespannt, wie er das angeht. Vielleicht kann ich ihm ja einen Erlebnisbericht aus den Rippen leiern, sobald er das MS fertig gestellt hat?

 

Liebe Grüße,

 

Dirk  :)

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