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(Petra)

Massenveranstaltung

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Liebe Leute,

Lust auf Brainstorming?

Kennt ihr das: In einem Roman mit äußerst übersichtlicher Figurenzahl sollen ziemlich plötzlich sehr viel mehr Personen eingeführt werden. Die spielen zwar eine recht tragende Rolle, aber nur ein paar Kapitel lang. Sie ganz als Nebenpersonen abzutun, funktioniert zumindest zeitweise nicht, weil sie Geschichte und Hauptpersonen verändern.

 

Wie löst ihr das am elegantesten, dem Leser plötzlich, sagen wir mal, fünf bis acht Leute vorzustellen und plastisch vor Augen zu führen?

Mit plötzlich meine ich: nicht über Kapitel hinweg... die meinen sitzen z.B. auf einem Haufen an einer langen Tafel in einem Restaurant...

 

Neugierige Grüße,

Petra

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Hm... du beschreibst die Situation leider etwas abstrakt. Vielleicht lässt es sich über eine Art "Vorstellungsrunde" lösen, jemand, der herumgeführt wird, oder später hinzukommt, und dem die Personen einzeln vorgestellt werden, und aus dessen Perspektive man sie auch optisch taxieren kann?

 

Andreas

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Also konkret: Meine drei Hauptpersonen wollen in einem Restaurant feiern. Derweil wird an einer Tafel der Dorfaufstand ausgeheckt. Und wie das in Frankreich so ist: meine Hauptpersonen einbezogen.

 

Genau die Vorstellungrunde will ich vermeiden, denn für mich als Leser gibt es nichts Öderes als dieses "Da sitzt Frau Hering, unsere Fischverkäuferin, sie hat als einzige keinen Kropf, prügelt aber den Bürgermeister ständig mit faulen Makrelen!"

 

Ich habe auch schon überlegt, dass die Hauptfiguren zwei, drei Leutchen vorher im Dorf kennenlernen und dann am Abend wiedererkennen, aber das kommt mir so künstlich konstruiert vor.

 

Schöne Grüße,

Petra

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Liebe Petra!

 

Ich würde für eine Aufteilung innerhalb der Szene plädieren. Wenn Deine drei Hauptfiguren im Wirtshaus sitzen, beobachten sie die Leute an der Tafel - da fallen zwei oder drei vielleich besonders auf, die könnte man anhand ihrer äußeren Erscheinung oder Art des Auftretens charakterisieren. Später (?) werden die Protagonisten in die Planung des Aufstands hineingezogen - Gelegenheit, die äußerlich bereits bekannten Aufständischen genauer und mit Namen kennenzulernen, sowie wiederum zwei oder drei neue Gesichter vorzustellen. Alles häppchenweise, statt in einem großen Rundumschlag.

 

Ich bin überzeugt, vom Handwerklichen her schaffst Du das - Du wirst nur ausreichend Raum für die Szene brauchen.

 

Liebe Grüße

Ursula

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(Peter_Dobrovka)

Also konkret: Meine drei Hauptpersonen wollen in einem Restaurant feiern. Derweil wird an einer Tafel der Dorfaufstand ausgeheckt. Und wie das in Frankreich so ist: meine Hauptpersonen einbezogen.

Äh, was? In Frankreich ist es üblich, Hauptpersonen in Dorfaufstände zu verwickeln?

 

Genau die Vorstellungrunde will ich vermeiden, denn für mich als Leser gibt es nichts Öderes als dieses "Da sitzt Frau Hering, unsere Fischverkäuferin, sie hat als einzige keinen Kropf, prügelt aber den Bürgermeister ständig mit faulen Makrelen!"

Das ist nicht öde, das ist sehr witzig. ;D

 

Ich habe auch schon überlegt, dass die Hauptfiguren zwei, drei Leutchen vorher im Dorf kennenlernen und dann am Abend wiedererkennen, aber das kommt mir so künstlich konstruiert vor.

Du willst also acht Personen in dieser Resaturant-Szene vorstellen?

ACHT?

Also der beste Tipp, den ich dir geben kann, ist, nicht soviel drüber nachzudenken, WIE du das tust, sondern es einfach gar nicht zu tun. Schreib, was die drei Hauptpersonen an dem Abend erleben, und wenn dann Szenen folgen, in denen die acht neuen vorkommen, kannst du kurz was über sie schreiben, während sie einzeln agieren.

 

Peter

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Petra, ich muss leider arbeiten ...

Aber mein Kopf ist jetzt leider von deiner Tafelrunde besetzt, ich sehe sie vor meinen Augen, statt der fleißigen Christen in Budberga.

 

Ich finde, du hast schon geschrieben, wie es abläuft, was gibt es da noch auszudenken? Deine Hauptpersonen erleben anfangs die erhitzte Runde der Aufständischen als Zuschauer mit. Diese sitzen am Nachbartisch und sind laut genug, um nicht überhört zu werden. Du hast in einem anderen Thread Beispieldialoge gebracht, in denen du die Personen durch Nebensätze schön charakterisiert hast. Im Dialog können ja auch die Namen fallen.

Bei fünf bis acht Personen wird es so oder so erst einmal schwierig sein, sich alle gleich zu merken, egal, ob sie feierlich reihum vorgestellt werden oder sich auf die Schulter klopfen und den Nachbar necken.

Ein-zwei können ja tatsächlich später kommen, wenn man sich von den ersten schon ein Bild gemacht hat. Vielleicht hat man sie auch schon erwähnt, weil man auf sie wartet ... Da hast du die Personen vorgestellt und der halbe Aufstand ist auch schon geplant.

 

Maaja

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Liebe Petra!

 

Wenn zumindest einer Deiner drei Hauptpersonen so ein Beobachter-Typ ist, dann könnte das ja zu einem Spiel gehören (ich gestehe, ich mach das total gerne  8))

Sie sitzen im Restaurant und checken die anderen Restaurant-Besucher ab - à la "Schau mal, das Pärchen dort drüben - er fällt ihr dauernd in den Ausschnitt, während sie offensichtlich versucht, geistreich zu wirken..." Dann lästern sie noch ein bisschen über jeden - und schon sind sie dem Leser bekannt  ::):p

 

Oder ist das zu platt???

 

Mit einem vergnügten Grinser

Gabi

Schachzüge, Störfaktor, Grenzenlos nah, Infinity/ alle bei Thienemann, &&http://www.gabriele-gfrerer.at&&http://teamor61.blogspot.com/

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Leute, ihr seid herrlich und habt mir sehr geholfen.

Ich hab das alles bei zwei Stunden Wald- und Wiesenlauf gewälzt, dann habe ich es nach Sibis Tipp an anderer Stelle gezeichnet (ich gäb was drum, wenn es der selige Goscinny hätte zeichnen können) und folgendes ist herausgekommen:

 

- Meine drei sitzen erst am Nebentisch und beobachten, geben also ihre Kommentare über die aktivsten Gestalten. Da ich mal wieder in diesem ätzenden Ich-Ton schreibe, kann die Protagonistin sich genug Gedanken machen.

- Da am Tisch zum Schluss ungefähr 20 Leute sitzen, spalte ich ein paar Personen weiter weg sitzend ab. Meine Hauptpersonen können sie sehen, aber nicht hören, werden sie aber später in einer anderen Szene wiedertreffen. So reduziert sich die Zahl der Gesprächspartner.

- den Rest arbeite ich dann in der Szene ab ;-)

 

Peter schrieb:

Äh, was? In Frankreich ist es üblich, Hauptpersonen in Dorfaufstände zu verwickeln?

Wenn du es in Frankreich auf dem Lande schaffst, mit hängendem Magen in ein Restaurant zu kommen, in dem bereits ein halbes Dorf sitzt, bekommst du in der Regel erst mal deren Menu und nichts anderes. Spätestens nach dem Hauptgang hat dann die Mehrheit Mitleid mit der Minderheit, die so einsam dasitzt und nötigt die Minderheit, mitzumachen. Auf die Art habe ich schon mit der Bauern-Cooperative gegessen und mit der Generalversammlung der Bank getanzt. Asterix ist Kult, weil Asterix die Wirklichkeit ist. (Soviel zum Thema Klischee...)

 

Schöne Grüße aus dem Land der Hinkelsteine,

Petra

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