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(SiskianHerbstblatt)

Petition gegen Abmahnwelle - ein Schlag ins Gesicht des Urhebrrechts ?

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(SiskianHerbstblatt)

Derzeit gibt es eine Online-Petition, in der der Deutsche Bundestag ein Gesetz beschließen soll, dass man erst dann jemanden abmahnen darf, wenn dieser vier Wochen vor der Abmahnung ein Schreiben mit dem Hinweis auf die Abmahnung bekommt:

 

(Link ungültig)

 

Auch wenn sich diese Petition vorsätzlich an Abmahnvereine und Anwälte richtet, die sich ihr Zubrot mit dem Abmahnen von Webseiten beschäftigen, sehe ich persönlich eine Gefahr dadrin, dass damit auch das Urheberrecht zum Teil ausgehebelt wird.

Jemand stellt einen selbstverfassten Text ins Netz, Klemm und KLau kopieren diesen und setzen ihn ins eigene Forum, man muß diesem Menschen schreiben, dass er nach 4 Wochen eine Abmahnung bekommt, sollte der Text nicht verschwinden.

Am 27. Tag schmeisst er den Text raus.

Und packt ihm am 29. Tag wieder rein.

 

Gruß

 

Siskian

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Entschuldigung, aber was für ein Unsinn!

 

Im Moment wird das System der Abmahnung definitiv im großen Stil aus reinem Kosteninteresse von einigen Anwälten sowie von ein paar wohlbekannten Firmen, die lästige Konkurrenz beseitigen wollen, ausgenutzt. Wenn jemand eine Urheberrechtsverletzung begeht, dann kann und sollte er dafür vor Gericht gebracht werden. Selbst wenn das System der Abmahnung komplett abgeschafft würde, hätte das auf das Urheberrecht nicht den mindesten Einfluß - der Weg vor Gericht stünde weiterhin offen. Und bei einer nachweisbaren Urheberrechtsverletzung muß sich auch kein Geschädigter um Kosten oder Mühen eines Gerichtsverfahrens Sorgen machen.

 

Daß die Informationspolitik interessierter Kreise es tatsächlich geschafft hat, daß der uninformierte Bürger glaubt, Abmahnungen und Urheberrecht hätten auch nur ansatzweise etwas miteinander zu tun und das Urheberrecht könnte nur gewahrt werden, wenn Anwälte weiterhin für Abmahnungen mehrere hundert bis tausend Euro kassieren könnten, bringt meinen Blutdruck gehörig in Wallungen. Lieber Himmel! Die Petition unterschreibe ich als "kreativ Schaffender" sofort mit Begeisterung.

 

Gruß

Matt

 

[EDIT] Hier (Link ungültig) (Link ungültig) noch ein recht aktueller Artikel, der die Risiken des Abmahnwesens und den grassierenden Mißbrauch darlegt. Es sollte allerdings nicht schwer sein, im Internet noch mehr Negativbeispiele zu finden ...

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Da muss ich mich Matt anschließen.

 

Ich selbst wurde schon einmal abgemahnt, weil ich damals bei einer Hobbyseite für Katzen das Impressum wegen Neuorganisation der Seite für 24 Stunden off gestellt hatte..

 

Dubiose Anwälte und Abmahnvereine warten nur auf solche Gelegenheiten. Ich sollte innerhalb von zwei Tagen EUR 5.000 „Strafe“ zahlen. (Strafe ist natürlich nicht der richtige Ausdruck, solche Kosten werden immer als Anwaltskosten, Aufwandsentschädigungen, etc. deklariert…)

 

Man drohte mir mit gerichtlichen Konsequenzen, falls der Betrag nicht rechtzeitig auf das Konto des Anwaltes eingehen würde.

 

Gegen solche miesen Machenschaften ist die Petition gedacht und sollte dementsprechend unterstützt werden.

Homepage: www.martin-s-burkhardt.de Online-Fernlehrgänge: Akademie Modernes Schreiben

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Hallo Petra,

 

nein, musste ich nicht. Ich habe mir am darauf folgenden Tag ebenfalls einen Anwalt genommen, der ein gepfeffertes Schreiben entwarf und seinerseits seine „Gehaltsforderungen“ entsprechend des Streitwertes bei der Gegenseite geltend machte.

Wir haben nie wieder etwas von dem abmahnenden Anwalt gehört…

 

Aber ärgerlich war es trotzdem. Man hat halt immer ein ungutes Gefühl, wenn man abgemahnt wird. Außerdem kostete die Zeit und das Schreiben „meines“ Anwaltes auch 400 Euro, die ich lieber für etwas Sinnvolleres ausgegeben hätte…

Homepage: www.martin-s-burkhardt.de Online-Fernlehrgänge: Akademie Modernes Schreiben

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Die einzig richtige Reaktion, Martin! Und das "Schwanz einkneifen" der Gegenseite zeigt dann wohl auch deutlich, was für eine Absicht hinter der Geschichte stand - schnelle Kohle ohne Gegenwehr. Mit 5000 Euro wären die aber auch vor keinem Gericht der Welt durchgekommen, glaube ich. Naja. In Hamburg vielleicht schon (wer dieses Thema verfolgt, wird wohl wissen, was ich meine) :)

 

Gruß

Matt

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Diese Petition ist eine herausragend sinnvolle, die ich auch sofort unterschrieben habe!

 

Dass Petitionen funktionieren können, zeigt auch diejenige vom Autorenhaus Verlag, die mit "nur" knapp eintausend Unterzeichnern immerhin schon den nächsten Sprung in der Bürokratie unserer Regierung geschafft hat.

 

Gruß,

 

Andreas

 

PS: Mehr Infos zum Abmahnwesen findet man übrigens auf Abmahnwelle.de

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Sprach's und unterzeichnete tatsächlich prompt - brav, dafür bekommst Du nächstes mal einen Pommes von mir ;)

 

Der Widerstand gegen das derzeitige System ist in kleinen und mittelständischen Betrieben und der Bevölkerung (zumindest dem Teil, der im Internet aktiver ist) mittlerweile sehr groß, aber an den Schaltstellen sitzen halt leider Anwälte, die sich ihre potenziellen Geschäfte ungern kaputtmachen. Unsere nicht unbedingt auf jedem Gebiet fachkundige Bundesjustizministerin ("was war denn nochmal ein Browser?") hat ja schon letztes Jahr auf einer Veranstaltung ihren Vorschlag unterbreitet, die (erste) Abmahnung bei 50 Euro zu deckeln. Dafür wurde sie von den anwesenden Juristen gehörig ausgepfiffen. Das dürfte als Erklärung reichen, weshalb die Mühlen hier sehr, sehr langsam mahlen. Aber es wird sich in absehbarer Zeit ändern. Das System zerfrißt derzeit einen wichtigen Teil unserer Wirtschaft, das Risiko für Unternehmer im Internet ist unkalkulierbar geworden. Irgendwann wird es auch den größten Betonköpfen in unserer Regierung klarwerden, daß das nicht so ganz mit den hehren Träumen einer wettbewerbsfähigen (Internet-)Wirtschaft zusammengeht.

 

Die einzige Befürchtung, die ich habe, ist die, daß etwas Neues kommt, wenn dieses Problem beseitigt ist. In den USA rühren einige Leute derzeitig fleißig die Werbetrommel dafür, daß man doch Patente auf Filme, (Dreh-)Bücher (Link ungültig) (Link ungültig) und auch Computerspiele (bei einer Halbwertszeit von wenigen Monaten pro Produkt und einer Patentdauer von 20 Jahren ...) einführen müsse. Was in den Köpfen dieser Leute vorgeht, wüßte ich zu gern. Ich tippe auf so etwas (Link ungültig) (Link ungültig).

 

Gruß

Matt

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Anwälte verdienen sich daran dusselig, suchen gezielt nach solchen Sachen. Das ist völlig hirnrissig.

Liebe Grüße, Susanne

 

"Books! The best weapons in the world!" (The Doctor)

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Da ich auch unbedingt eine Pommes will :s21, habe ich auch unterschrieben :s17

Petra

 

... und schade um die 400 Euro - die sollte man diesem 5000 Euro - Anwalt in Rechnung stellen!!!!! :s08

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Rainer Innreiter

Unterscheidet sich das Urhebrrecht eigentlich vom Urheberrecht? ;D

 

Zum Thema: Witzig ist es eigentlich nicht, eher im Gegenteil. Zwar gibt es diese Auswüchse in Österreich nicht, dennoch halten mich die eher undurchschaubaren, teilweise (bewusst?) schwammigen Bestimmungen (Impressum-Pflicht, die selbst bei Juristen für Uneinigkeit sorgte) davon ab, zB ein Blog zu betreiben. Ich habe einfach zu viel Angst, irgendwas "falsch" zu machen, und lasse es daher lieber, obwohl ich gerne meine Ansichten darlegen oder den alltäglichen Wahnsinn auf Erden dokumentieren würde.

Völlig verrückt erschien mir auch dies:

(Link ungültig)

Da wird ein ebay-Käufer zum Hehler erklärt, weil er aus Polen (Ui! Da hätten ja alle Alarmglocken schon läuten müssen!) viel zu billig (das kann ja nicht der Sinn von ebay sein) ein Navi-Gerät ersteigerte.

Klare Gleichung des Richters: Billig + Polen = Diebesgut

 

Ich bewundere die Betreiber dieses Forums für ihren Mut, es überhaupt noch zu betreiben. Siehe den Fall Niggemeier.

 

Da fragt man sich schon, wie weltfremd der deutsche Rechtsstaat geworden ist (immer noch ist?) und warum Politiker, die sich sonst mit jedem umgefallenen Reissack solidarisieren und eine millionenschwere Untersuchung fordern, wer den Reissack umgeworfen hat, in solchen Fällen, die potenziell tausende Normalbürger betreffen können, schweigen.

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Da fragt man sich schon, wie weltfremd der deutsche Rechtsstaat geworden ist (immer noch ist?) und warum Politiker, die sich sonst mit jedem umgefallenen Reissack solidarisieren und eine millionenschwere Untersuchung fordern, wer den Reissack umgeworfen hat, in solchen Fällen, die potenziell tausende Normalbürger betreffen können, schweigen.

Polemisch, aber halt offenbar doch immer wieder wahr: was interessiert den Politiker denn heute noch der Normalbürger? Auch hierzulande scheint sich unter Politikern doch schon längst die Geisteshaltung breitgemacht zu haben, die George W. Bush mit seinem legendären Ausspruch bei einer Wahlkampfveranstaltung vor reichen weißen Republikanern deutlich machte: "manche nennen euch die Elite, ich nenne euch meine Basis". Na, danke schön. So ist es doch kein Wunder, daß drei Großkonzerne grundsätzlich gegenüber 1500 Kleinunternehmen bevorzugt werden.

 

Gruß

Matt

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@Matt: ich auch Pommes ....

 

Ich finde es ein Unding, dass Leute bestraft werden, wenn der Gesetzgeber gar nicht in der Lage ist, für klare Richtlinien zu sorgen. Da wird auf den Kleinen herumgehackt, derweil die ganz ganz großen nur noch mauscheln und Milliarden vor der Steuer verstecken.

Liebe Grüße, Susanne

 

"Books! The best weapons in the world!" (The Doctor)

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