Zwei Protagonisten?

[Gerswid]

Guten Morgen zusammen,

ich komme zur Zeit mit meinem Buch nicht recht weiter. (Kinderbuch ab 7/8).

Ich glaube es liegt daran, dass ich für mich folgendes Problem nicht lösen kann.

Das Buch startet in einer Fantasiewelt, die ich anhand des Lebens und der Probleme meiner Figur, einer Hexe vorstelle. Das geht über zwei Kapitel. Das dritte Kapitel spielt dann in der Menschenwelt, das ich aus der Sicht eines Jungen schreibe. Dann treffen die beiden Personen aufeinander und gehen gemeinsam weiter in der Geschichte. Wobei sie nicht immer zusammen sind, sondern auch mal was getrennt in der einen bzw. der anderen Welt erledigen. Und da schlüpfe ich dann kapitelweise mal in die eine und mal in die andere Person.

Habe ich nun 2 Protagonisten, ist das alles zu kompliziert für die Altersgruppe, soll ich mich besser nur auf eine Person beschränken?

Kann man aus der Sicht zweier Personen schreiben, aber nur eine davon ist die Hauptfigur? Erreiche ich das, indem ich ihre Problematik mehr in den Vordergrund stelle und die zweite Person weniger deutlich beleuchte? Oder kann es zwei Hauptfiguren geben?

Vielen Dank und viele Grüße

Gid

[(9Rabem)]

Hi Gid,

also Kinder kommen durchaus mit zwei Hauptfiguren klar (zumindest meine Tochter 5J).

Aber es kommt ja darauf an, was sie bei den Verlagen GLAUBEN, was den Kindern zugemutet werden kann. Da ich sogar schon bei Erwachsenen-Büchern die Kritik gehört habe, dass nicht eindeutig sei, wer der Protagonist ist, wird das bei Kinderbüchern eher noch enger gesehen werden. Das soll heißen, dass ich an deiner Stelle einen Schwerpunkt setzen würde und zwar mit der Figur, die anfängt. Alles andere wird die Kinder verwirren, sagen wahrscheinlich die Lektorinnen.

Rabe

[AstridV]

Hallo Gid,

 

ich sehe bei zwei Hauptfiguren überhaupt kein Problem. Sobald die Beziehung zwischen den beiden einmal klargestellt ist, kann auch jeder für sich mal kapitelweise etwas unternehmen, ohne dass Kinder dabei durcheinanderkommen.

 

Gruß

 

Astrid

[(Monika)]

Hallo Gid,

 

ich sehe es wie Astrid.

Zwei Protas sind auch für Kinder in dem Alter nicht zu viel.

Solange sie getrennt sind, würde ich am Beginn jeden Kapitels (also wenn der Prota wechselt) allerdings sofort klar machen, wo (bei wem) man sich nun befindet, damit die Kinder nicht denken, es läuft nahtlos weiter.

 

Ansonsten habe ich es bei meiner "Geheimnisvollen Reiterin" auch so gemacht.

Das Buch beginnt bei Mailin in der Elfenwelt und springt dann zu Julia in unsere Welt. Die Kapitel wechseln in jedem Buch so lange, bis die beiden sich treffen. Aber auch danach werden sie mal wieder getrennt und erleben eigene Dinge.

Das Buch ist ab 10 Jahre aber auch jüngere hatten damit nie ein Problem.

 

Welche der beiden nur der "richtige" Prota ist, darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht. Rückblickend würde ich sagen, dass beide einen gleichen Anteil an der Story haben.

Wobei ich mich, wenn die beiden zusammen waren, immer für die Julia-Perspektive entschieden habe, weil die Elfe sich in unserer Welt nicht auskennt und sich auf Julia verlassen musste.

 

Insofern ist vielleicht Julia dann doch die dominantere Protagonistin.

 

Ich denke, du solltest entscheiden, welche der Beiden die Perspektive übernimmt wenn sie zusammen sind. Da noch zu springen, könnte vielleicht verwirrend werden.

 

Ansonsten sehe ich keine Probleme mit der Zielgruppe.

 

Ermunternde Grüße

Monika

[Gerswid]

Schön ihr Lieben,

jetzt fühle ich mich wieder sicherer. Zum Glück seht ihr es genauso, wie ich es mir gewünscht habe.

Danke fürs Zweifel-Ausräumen und viele Grüße

Gid

[(RenateA)]

Liebe Gid,

 

die echten Lesezwerge sind heute so schlau! Mein Enkelkind liest die Bücher nur wenn sie für zwei Jahre älter gedacht sind.

 

Gruß Renate