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(Huutini)

Lesepausen...

Empfohlene Beiträge

Hallo, ihr Lieben!

 

Also, angesteckt von der allgemeinen Schreibwut hier hab ich, neben meiner noch zu überarbeitenden Kurzgeschichte, mich endlich mal aufgerafft, meinen Roman, oder besser Novelle, anzupacken.

 

Und bin prompt auf ein klassisches Problem bei mir gestossen.

 

Wie handhabt ihr das, wenn ihr dem Leser im Text eine kurze Pause sugerrieren wollt? Ich hab hier mal wieder eine Stelle, an der ich mich nicht zwischen einem Gedankenstrich, drei Punkten oder einem Semikolon entscheiden kann...

 

Gibt's da feste Regeln?

 

Gruß, Marco! :s17

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(Peter_Dobrovka)

Gedankenstrich ist immer gut. Manchmal auch ein Absatz.

3 Punkte mache ich nur dann, wenn etwas unvollendet bleibt.

Ein Semikolon ist nicht geeignet, es ist zwar pausiger als ein Komma, aber immer noch schwächer als ein Punkt.

 

Peter

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Hallo Marco,

ich entscheide das nach Gefühl beim Vorlesen, wie in der Musik. Ein Semikolon steht zwischen Komma und Punkt. Es hat also nicht nur Pausenfunktion, sondern entscheidet auch darüber, wie Satzfetzen miteinander zusammenhängen oder nicht. Ich setze es also auch, wenn zu viele Kommas im Satz vorkommen und die Trennung an einer Stelle deutlicher sein muss, ich aber noch nicht mit Punkt trennen möchte.

 

Gedankenstriche sind meist gut für Einschübe, Variationen, Fortführungen.

 

Drei Punkte (für die mich manche Hassen) setze ich gerne, um anzudeuten, dass da etwas noch nicht zu Ende ist... der Satz klingt nach, es ist für mich der Platz, nachzudenken, im Dialog auch leiser zu werden, zu verklingen. Die mache ich also immer, wenn der Text vor den drei Punkten im Kopf bleiben soll - ander der Gedankenstrich, der einfach umschaltet.

 

Was ich damit sagen will: Diese Zeichen sind nicht einfach nur Pausen, sie wirken sich auch aufs Beziehungsgeflecht im Text aus.

Regeln kann ich dir nicht sagen, das ist nur mein Gefühl, das da spricht.

 

Schöne Grüße,

Petra

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Ich muss zugeben, dass ich mitunter auch ganz schnöde auf die Abwechslung achte und nicht nur auf "das richtige Zeichen für die richtige Gelegenheit". Wenn auf einer Seite fünf Gedankenstriche stehen, frage ich mich schon, ob der sechste unbedingt nötig ist. Das heißt nicht unbedingt, dass ich dann drei Punkte mache, wo eigentlich ein Gedankenstrich passt - ich ich opfere notfalls auch eine Pause komplett, wo ich eigentlich gern eine hätte. Oder ich entscheide mich im Zweifel für die Variante, die noch nicht so oft vorkam. Oder ich versuche, die Pause durch andere dramaturgische Mittel zu ersetzen. Grundsätzlich denke ich immer erst dreimal nach, ehe ich überhaupt einen Gedankenstrich oder drei Punkte verwende, denn oft genug ist es auch unnötig, und der Text und die Absätze und die normale Interpunktion geben schon automatisch den gewünschten Rhythmus vor.

 

Drei Punkte halte ich allerdings nicht nur dann für zulässig, wenn etwas formal unvollendet bleibt, sondern auch, wenn der betreffende Satz inhaltlich eine Lücke auftut, wenn also sozusagen eine unausgesprochene Frage im Raum stehenbleibt. Vermutlich läuft es auf dasselbe hinaus, was Petra mit dem "Nachklingen" meint.

 

Und mit den Semikolons muss ich als Übersetzer immer sehr aufpassen, weil die englischen Texte sehr verschwenderisch damit umgehen und ein Semikolon auch dort setzen, wo im Deutschen einfach nur ein Punkt stehen sollte. Man gewöhnt sich also leicht an, selbst auch zu viele davon zu machen. Aber grundsätzlich würde ich ein Semikolon setzen, wenn eigentlich ein Punkt stehen sollte und könnte, ich aber deutlich machen will, dass die Hauptsätze/Aussagen doch dichter zusammenhängen. Oder natürlich in langen Aufzählungen, die noch einer differenzierteren Binnengliederung bedürfen. Mit einer Pause hat ein Semikolon wenig zu tun, außer natürlich mit den normalen Sprechpausen, die durch die Interpunktion gesetzt werden.

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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Hallo,

 

... wenn wir schon beim Thema sind:

 

Wie wird ein Satz, der mit drei Punkten endet, abgeschlossen?

 

- Leerzeichen, drei Punkte und Punkt (bzw. Satzschlusszeichen)?

(Ein unvollendeter Satz ... .)

 

- Leerzeichen und drei Punkte?

(Ein unvollendeter Satz ...)

 

- Drei Punkte ohne Leerzeichen?

(Ein unvollendeter Satz...)

 

 

haarspalterische Grüße

Freddy

"ROCKY, DIE GANGSTER UND ICH oder: Wie Mathe mir das Leben rettete (echt jetzt!)", Kinderbuch ab 9, Magellan, Jan. 2018

"ROCKY, DER BANKRAUB UND ICH oder: Wie mich ein stinkender Turnschuh reich machte (fast!)", Kinderbuch ab 9, Magellan, Jan. 2020

 

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(Peter_Dobrovka)

Variante 2.

 

Variante 1 ist falsch und Variante 3 benutzt man, wenn das letzte Wort unvollständig ist.

 

Peter

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