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(AndreaG)

Political Correctness im Roman

Empfohlene Beiträge

Es gibt eine Geisel-Geiselnehmer-Konstellation im Script. Die Geisel ist eine Frau, der Geiselnehmer ein Mann, und zwar der Protagonist (also der Held). Er übt Gewalt gegen sie aus. Das wurde als schwierig empfunden.

Ich dagegen denke, dass es nur der Realität entspricht. Wenn jemand unter Druck steht, schert er sich nicht um Ritterlichkeit. Aber es scheint ein pc-Thema zu sein, wenn der Held eine Frau bedroht.

Ich würde das nicht als pc-Problematik betrachten, das kommt viel zu häufig in der Unterhaltungsliteratur vor. Wenn Du seine Handlung plausibel darstellst, ihn möglicherweise später darüber refektieren lässt, ist das okay.

 

Bei dem Israel-Palästina Konflikt wäre ich allerdings auch vorsichtig.

HIER gibt es politische Tabus, insbesondere in Deutschland. Und die muss nicht der Schriftsteller oder Schrifstellerin  beachten, das tun die Verlage für sie schon. Denn die sind es, die veröffentlichen und sie wollen sich nicht in die Nesseln setzen, sondern ein unproblematisch vermarktbares Produkt verkaufen.

Ich habe nun gelernt, dass das politisch unkorrekt ist. Wenn man sich überhaupt in dieses politische Minenfeld wagt, dann müssen die Israelis die Guten sein. Punkt.

Ich stimme Dir zu, Andrea, dass ich mich dadurch auch gegängelt fühle und habe für mich beschlossen, Israel und die Juden schlichtweg in meinen Romanen zu ignorieren.

 

Gruß

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Nein. Kindesmißhandlung und Pädiphilie gibt es' date=' und irgendwas wird in den Köpfen dieser Menschen schon vorgehen. Du würdest das Tabu brechen, wenn du eine Geschichte schreibst, in der eine erfüllte sexuelle Beziehung zwischen einem Erwachsenen und einem Kind stattfände. Damit würde die Romanrealität nämlich dem Tabu zuwiderlaufen, daß es so etwas nicht gibt. Nicht geben darf.[/quote']

Aber dazu gibt es doch Bücher. Lolita - Tatjana - Die Tote von Beverly Hills fallen mir auf Anhieb ein, und ich kenne garantiert nicht viel auf der Strecke. Ok, die gehen alle nicht gut aus, vielleicht macht das das Thema möglich?

Aber andererseits, wenn man lange genug dranbleibt, gehen die meisten Liebesbeziehungen nicht gut aus. ;)

 

Liebe Grüße

Beate

Man gräbt keine goldenen Halsbänder aus dem Boden. (John Vorhaus "Handwerk Humor")

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Hallo zusammen.

 

Vielleicht etwas O.T., aber ich bin Testleser für Andreas Roman.

Spannend und atmosphärisch dicht geschrieben, braucht er sich meiner Meinung nach nicht hinter Internationalen Werken zu verstecken.

Beim Lesen habe ich das Gefühl, das ich an Andreas Hand die Schauplätze besuche.

 

Und jetzt das!

 

Es stimmt mich traurig, dass wegen der deutschen Vergangenheit gewisse Themen bzw. einige TATSÄCHLICHE politische Gegebenheiten, nicht in einem Roman verarbeitet werden dürfen. Und dann noch von einer Frau? Von einer Deutschen?

 

Ich empfinde das schon als beschämend, vor allem wenn ich mir all die Bücher oder Filme ins Gedächtnis rufe, wo der irre Wissenschaftler oder Gangster ein Deutscher ist, der sich verhält wie das Urbild eines Nazis.

 

Da war er wieder. Der Spruch von den Balken und den Splittern.

 

Traurig wenn alle Welt nur die Splitter in unserem Auge findet,

 

Dirk  

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Es gibt eine Geisel-Geiselnehmer-Konstellation im Script. Die Geisel ist eine Frau, der Geiselnehmer ein Mann, und zwar der Protagonist (also der Held). Er übt Gewalt gegen sie aus. Das wurde als schwierig empfunden.

Ich dagegen denke, dass es nur der Realität entspricht. Wenn jemand unter Druck steht, schert er sich nicht um Ritterlichkeit. Aber es scheint ein pc-Thema zu sein, wenn der Held eine Frau bedroht.

 

Wenn der Held Gewalt gegen eine Frau ausübt, landet das Buch bei mir sofort bei ebay oder der nächsten Sammlung zur Wohltätigkeitstombola.

Ein Mann, der Frauen schlägt oder wie auch immer ihnen Gewalt zufügt, ist alles andere als ein Sympathieträger und somit ganz sicher nicht der Held eines Buches.

 

LG

Maren

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Wenn der Held Gewalt gegen eine Frau ausübt, landet das Buch bei mir sofort bei ebay oder der nächsten Sammlung zur Wohltätigkeitstombola.

Ein Mann, der Frauen schlägt oder wie auch immer ihnen Gewalt zufügt, ist alles andere als ein Sympathieträger und somit ganz sicher nicht der Held eines Buches.

 

:-? Müsste so ein Buch dann nicht eher im Müll landen...?

 

Notiz: Wohltätigkeitstombolas meiden! ;)

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Bücher in den Müll schmeißen kann ich nicht ;)

Lediglich nicht mehr aktuelle Ausgaben vom Duden kommen bei mir ins Altpapier, aber normale Bücher verschenke oder verkaufe ich; egal, wie grottig ich sie fand, wegwerfen kann ich sie nicht.

 

Und da hätten wir gleich die Kurve zum Thema; Bücherverbrennung wäre etwas, das ich auch in keinem Roman lesen möchte ;)

 

LG

Maren

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Wenn der Held Gewalt gegen eine Frau ausübt, landet das Buch bei mir sofort bei ebay oder der nächsten Sammlung zur Wohltätigkeitstombola.

Ein Mann, der Frauen schlägt oder wie auch immer ihnen Gewalt zufügt, ist alles andere als ein Sympathieträger und somit ganz sicher nicht der Held eines Buches.

 

Siehst Du, da haben wir das Problem :).

Männer, die Frauen schlagen, sind als Helden nicht akzeptabel, weil hier ein Grundprinzip des humanistischen Moralkodex verletzt wird - nämlich Gewalt gegen Schwächere.

Aber wie verhält es sich, wenn die Frau durchaus wehrhaft ist, und wenn sie unserem Helden im vollen Bewußtsein des Risikos, das sie da eingeht, zu schaden versucht?

Da driften wir nämlich gleich in das nächste pc-Problem - und zwar die Sache mit dem Feminismus. Oder falsch - eigentlich der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Wenn nun also ein moderner Killer und eine moderne Agentin aufeinandertreffen, dürfen sie dann nicht gleichberechtigt aufeinander einschlagen? Muss er Ritterlichkeit üben, wenn sie es auch nicht tut?

Wie ritterlich ist jemand - egal ob Männlein oder Weiblein - in Extremsituationen, wenn der Selbsterhaltungstrieb das bestimmende Element wird? Und wie verhält es sich da mit pc?

 

LG, Andrea

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(Peter_Dobrovka)

Bei dem Israel-Palästina Konflikt wäre ich allerdings auch vorsichtig.

HIER gibt es politische Tabus, insbesondere in Deutschland. Und die muss nicht der Schriftsteller oder Schrifstellerin  beachten, das tun die Verlage für sie schon. Denn die sind es, die veröffentlichen und sie wollen sich nicht in die Nesseln setzen, sondern ein unproblematisch vermarktbares Produkt verkaufen.

Ich habe nun gelernt, dass das politisch unkorrekt ist. Wenn man sich überhaupt in dieses politische Minenfeld wagt, dann müssen die Israelis die Guten sein. Punkt.

Ich stimme Dir zu, Andrea, dass ich mich dadurch auch gegängelt fühle und habe für mich beschlossen, Israel und die Juden schlichtweg in meinen Romanen zu ignorieren.

Für mich ist es schwer zu entscheiden, inwieweit es sich hier um ein Neurosenproblem handelt. D.h. ob da tatsächlich irgendein politisches Problem oder schleppende Verkäufe die Folge wären, wenn man das druckte.

Nun ja, der letzte, der sich mit diesem Thema öffentlich beschäftigte, dessen Fallschirm ging nicht auf ...

 

Peter

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Für mich ist es schwer zu entscheiden, inwieweit es sich hier um ein Neurosenproblem handelt. D.h. ob da tatsächlich irgendein politisches Problem oder schleppende Verkäufe die Folge wären, wenn man das druckte.

Nun ja, der letzte, der sich mit diesem Thema öffentlich beschäftigte, dessen Fallschirm ging nicht auf ...

 

Obwohl ich nicht mehr aus Flugzeugen springe und auch nicht Auto fahre, werde ich zu DIESEM Punkt auch nichts mehr sagen ;)

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Hier bei Montségur Anklänge an dubiose Verschwörungstheorien zu entdecken, finde ich etwas befremdlich (siehe Peter - Zitat: "Nun ja, der letzte, der sich mit diesem Thema öffentlich beschäftigte, dessen Fallschirm ging nicht auf ...").

 

Es gibt unzählige Romane, in denen Juden vorkommen, die nicht "gut" sind – da muss nur bei Google recherchiert werden. Das fängt bei spannenden Krimis und Thrillern an, über historische Romane hin zu faszinierenden Entwicklungsromanen, Familiengeschichten und so weiter und so fort.

Auch Romane, in denen der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern, bzw. der arabischen Welt thematisiert wird, gibt es genügend.  

 

Juden sind weder bessere noch schlechtere Menschen.

Über einen "bösen" Juden zu schreiben, ist weder untersagt noch haben Verlage "Angst" davor.

 

Im Übrigen ist auch Fassbinders Theaterstück "Der Müll, die Stadt und der Tod" in Israel aufgeführt worden, ohne jegliche Proteste…

 

Schöne Grüße – Elisabeth

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Hallo Elisabeth,

 

du hast da den Zusammenhang etwas fehlinterpretiert,...es ging nicht darum, nicht über Juden zu schreiben.

 

Sondern, es geht um den Staat Israel. Es gibt Menschen, die sagen, jede negative Äußerung die man über den Staat Israel macht, sei auch automatisch ein negatives Bekenntnis gegen die Juden an sich.

 

Das ist in der Tat ein Konfliktstoff, vor dem viele zurückschrecken.

 

LG Irena

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(Peter_Dobrovka)
Hier bei Montségur Anklänge an dubiose Verschwörungstheorien zu entdecken, finde ich etwas befremdlich (siehe Peter - Zitat: "Nun ja, der letzte, der sich mit diesem Thema öffentlich beschäftigte, dessen Fallschirm ging nicht auf ...").

Die Verschwörungstheorie spielt sich allein in deinem Kopf ab. Ich brachte nur Fakten.

 

Es gibt unzählige Romane, in denen Juden vorkommen, die nicht "gut" sind – da muss nur bei Google recherchiert werden. Das fängt bei spannenden Krimis und Thrillern an, über historische Romane hin zu faszinierenden Entwicklungsromanen, Familiengeschichten und so weiter und so fort.

Was muß man denn da bei Google eingeben, um das zu finden?

 

Auch Romane, in denen der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern, bzw. der arabischen Welt thematisiert wird, gibt es genügend.

Und da sind auch mal die Araber die Guten?

So ein Buch habe ich noch nie gesehen, aber ich kann natürlich nicht alle Bücher kennen, die erscheinen.

 

Über einen "bösen" Juden zu schreiben, ist weder untersagt noch haben Verlage "Angst" davor.

Das erlebe ich aber ganz anders.

 

Im Übrigen ist auch Fassbinders Theaterstück "Der Müll, die Stadt und der Tod" in Israel aufgeführt worden, ohne jegliche Proteste…

Wir reden aber über Deutschland und nicht über Israel. In Israel ist der Jude der ganz normale Alltagsmensch.

Hier in D wurde das Stück bis heute nicht aufgeführt.

Woran man sieht, daß es eine Neurose ist. Wenn es sogar in Israel aufgeführt wird, warum dann hier nicht?

 

Peter

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Rainer Innreiter

Ein sehr interessanter, wichtiger Thread!

Mir geht PC ehrlich gesagt auf den Senkel. Erst gestern musste ich den Kopf über diese Meldung schütteln:

(Link ungültig)

 

Der deutsche Bookmark-Dienst Mister Wong hat sein Logo entfernt. Der lachende Asiate Wong ist verschwunden - amerikanische Nutzer hatten sich über die Darstellung empört und den deutschen Betreibern Rassismus vorgeworfen.

[...]

Er werde "unglaublich wütend", wenn er dieses Logo sehe, schrieb Hsiung. "Stereotypen" seien das, der Werbeslogan "ping pong, king kong, Mister Wong" komme möglicherweise aus einem Land, wo die "Menschen nicht so feinfühlig gegenüber politischer Korrektheit seien wie in Nordamerika".

 

Ich glaube, früher nannte man das "vorauseilender Gehorsam" - heute ist das PC und firmiert paradoxerweise unter dem Banner der Toleranz.

Der Vorteil, den man als reiner Hobby-Autor hat, ist, dass man auf keine Gefühle Rücksicht nehmen muss, und das setze ich konsequent um. Ich überlege nie: "Huh! Darf ich das jetzt schreiben?" - ich schreibe es einfach, denn wenn ich darüber nachzudenken anfingen, hätte mich der PC-Virus bereits fest in seiner Hand.

 

Die Absicht hinter PC mag ja edel sein - leider schränkt sie extrem ein bzw. verzerrt die Wirklichkeit, denn die Wirklichkeit sieht nun mal so aus, dass viele Menschen rassistisch sind oder homophob. Diese Ausblendung im Sinne von: "Schöner leben, durch Erzeugen einer Märchenwelt" halte ich für gefährlich. Probleme müssen ausgesprochen werden!

Dieser Eiertanz, nur ja nicht Gefühle von bestimmten Personengruppen zu verletzen, erinnert mich an die Diskussionen über Horrorfilme: Darf man das, aufgeschlitzte Leiber zeigen? Folter? Tod? Und wie pervers muss man sein, um solche Filme zu genießen? Anscheinend total, wie mir ein Diskutant in einem anderen Forum bescheinigte. Nachdem ich ihm gestand, dass ich sogar solche Geschichten schreibe war er ein wenig befremdet...

Und im Gegensatz dazu zerfetzen Landminen, die bei uns hergestellt werden, in Kriegsländern Menschen, "befrieden" westliche Truppen Länder, indem sie sie zerstören.

Der wahre Zynismus wird natürlich nicht zensiert. Vor einem Monat flog die US-Luftwaffe einen Angriff gegen - natürlich - Terroristen, die sich in einer Moschee aufgehalten haben sollen. Dabei starben ua. sieben Kinder. Der Militärsprecher konnte die Gemüter aber wieder beruhigen, denn: "an der Moschee sei nur geringer Schaden entstanden."

Ah, aber menschenverachtend sind nicht solche Aussagen oder das reale Vernichten tausender Menschenleben, sondern Filme wie "Hostel"!

 

Ich halte PC für ausgemachten Käse und werde sie niemals akzeptieren oder in meine Geschichten einfließen lassen. In der Kunst (nicht, dass ich mich als Künstler verstehen würde) darf es keine (geistigen) Grenzen geben. Sie muss auch mal weh tun, verletzen, schockieren. Wer damit nicht zurecht kommt, möge ein solches Buch einfach nicht lesen oder einen solchen Film nicht anschauen.

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Hier bei Montségur Anklänge an dubiose Verschwörungstheorien zu entdecken, finde ich etwas befremdlich (siehe Peter - Zitat: "Nun ja, der letzte, der sich mit diesem Thema öffentlich beschäftigte, dessen Fallschirm ging nicht auf ...").

Die Verschwörungstheorie spielt sich allein in deinem Kopf ab. Ich brachte nur Fakten.

Diese Art von suggestiver und rhetorischer Argumentation halte ich ebenfalls für unangebracht. Wie wiederholt betont, ist das hier ein Autorenforum und kein Politikforum.

 

Danke,

 

Andreas

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(Peter_Dobrovka)

Diese Art von suggestiver und rhetorischer Argumentation halte ich ebenfalls für unangebracht. Wie wiederholt betont, ist das hier ein Autorenforum und kein Politikforum.

Es wird nicht ganz klar, wessen Meinung du dich damit jetzt anschließt. Aber es wäre schön, wenn wir das Thema beenden könnten, bevor es anfängt. Denn: Daß dies kein Politikforum ist, dem stimmt natürlich jeder zu.

 

Peter

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Es wird nicht ganz klar, wessen Meinung du dich damit jetzt anschließt.

Keiner, würde ich sagen. Und das ist in seiner Position als Thot auch nur richtig so und unterstreicht die Aussage.

 

Gruß

Matt

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Aber es wäre schön, wenn wir das Thema beenden könnten, bevor es anfängt. Denn: Daß dies kein Politikforum ist, dem stimmt natürlich jeder zu.

Dito!

LG, Andrea

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HI, alle zusammen.

Bin auf Thots Linie. Beendet das Thema. Es dokumentiert nämlich genau das, worüber ihr euch hier beginnt aufzuregen und die Israelis nur noch Kopfschüttelnd lächeln.

Die halten uns nämlich langsam für verrückt, immer und immer wieder das alte Thema aufzuarbeiten.

Ich darf mal zum Ablschluss ein paar Fakten als ehemaliger Korrespondent und Offizier in der israelischen Armee nennen...

Das Land Israel hat ca 5 Mio Einwohner. Davon sind mal eben 1 Mio Juden! die anderen sind Israelis, wie wir Deutsche und nicht Katholiken sind.

Davon sind permanent 300.000 Männer und Frauen unter Waffen. Jeder Israeli hat bis zu seinem (Männer 50 Lebensjahr- Frauen bis zum 35 Lebensjahr) einen Monat im Jahr Dienst an der Waffe zu schieben.

Statistisch bedeutet das, dass permanent die Hälfte dieser Jahrgänge sofort einsatzbereit sein muss innerhalb 5 Stunden.

Das bedeutet aber auch, dass nur die Hälfte der Bevölkerung für die andere arbeitet.

Wenn es nicht in den USA ca. 10 Mio Glaubensbrüder gäbe, die mit ihren Finanzmitteln den Staat unterstützen, wäre Israel schon längst von der Karte verschwunden

Also glaubt mir, diese Diskussion ist wirklich rein Deutsch und Hausgemacht und wird von den Betroffenen nur belächelt.

 

euer hef

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(Peter_Dobrovka)

Bin auf Thots Linie. Beendet das Thema.

1. ICH war der, der um Ende bat.

2a. Das Thema war schon zu Ende.

 

Ich darf mal zum Ablschluss ein paar Fakten als ehemaliger Korrespondent und Offizier in der israelischen Armee nennen...

2b. Das Thema wird nicht zu Ende gehen, wenn jeder hier noch seinen Senf dazu gibt.

 

Zurück zum Thread-Thema. Im nächsten Posting.

 

Peter

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(Peter_Dobrovka)
Ein sehr interessanter, wichtiger Thread!

Mir geht PC ehrlich gesagt auf den Senkel. Erst gestern musste ich den Kopf über diese Meldung schütteln:

(Link ungültig)

Der deutsche Bookmark-Dienst Mister Wong hat sein Logo entfernt. Der lachende Asiate Wong ist verschwunden - amerikanische Nutzer hatten sich über die Darstellung empört und den deutschen Betreibern Rassismus vorgeworfen.

Da sind nun Dinge, die man sich fragen kann:

 

a) War der Vorwurf berechtigt? Dazu haben die ja gleich eine Umfrage gemacht:

(Link ungültig)

Ich fand da jetzt auch nichts dran auszusetzen. Nun ist es aber so, daß das relativ ist. Wenn sich eine genügende Anzahl von Asiaten sich beleidigt fühlt, dann ist das eben so. Führt zur nächsten Frage:

 

b) Wie rücksichtsvoll soll man denn sein? Irgendwer wird sich ja immer beleidigt fühlen, aber ist das wichtig? Die Frage ist ernst gemeint. Inwieweit muß man auf jedes Bedürfnis von jedermann eingehen? Man kann es ja umgekehrt sehen: Inwiefern ist es nicht eine Einschränkung der persönlichen Entfaltung und der Kunstfreiheit, wenn jeder Beleidigte das Recht hat, Verbote durchzusetzen? Wieviel Recht auf Beleidigtsein gestehen wir den anderen Leuten zu?

Meine Augen und Ohren und auch meine Person werden jeden Tag durch irgendwas beledigt/verunsichert/verängstigt. Aber bis zu einem gewissen Grad ist das MEIN Problem. Ich muß nicht jeden Wunsch erfüllt bekommen, denn ich bin nicht allein auf der Welt.

Irgendwie läuft es bei mir auf den ollen Kant heraus. Ich versuche, wenn ich mich beleidigt oder benachteiligt fühle, in den hineinzuversetzen, der mir das zugefügt hat. Und wenn ich seinen Standpunkt billigen kann (an seiner Stelle ähnlich handeln würde), dann behalte ich mein Beleidigtsein für mich. Umgekehrt wenn ich jemanden beleidige, frage ich mich, ob ich an seiner Stelle beleidigt/aufgebracht/rasend wäre. Wenn nicht, gebe ich mir grünes Licht.

Keine Ahnung, wie genau man das anders machen könnte. Manche fragen ihre Frau, manche wollen es allen recht machen, manche gehen keinem Streit aus dem Weg. Aber der wahre Jakob ist das doch alles nicht. Weder Rücksichtslosigkeit noch Duckmäusertum finden mein Placet.

 

c) Die Amerikaner beschweren sich quasi als Anwalt der Asiaten. Das finde ich immer ganz besonders problematisch, wenn selbsternannte Anwälte lauter schreien als das vorgebliche Opfer, das selbst gar kein Problem hätte, wenn man die Sache in Ruhe ließe. Woher kommt das?

 

d) Hätten die Amerikaner irgendein amerikanisches Logo entfernt, wenn ein paar deutsche Blogger sich echauffiert hätten?

 

e)

Er werde "unglaublich wütend", wenn er dieses Logo sehe, schrieb Hsiung. "Stereotypen" seien das, der Werbeslogan "ping pong, king kong, Mister Wong" komme möglicherweise aus einem Land, wo die "Menschen nicht so feinfühlig gegenüber politischer Korrektheit seien wie in Nordamerika".

Aha. Interessant. Der Sprecher der beleidigten Fraktion ist selber Asiate. Das gibt der Sache ein größeres Gewicht bzw. nimmt Punkt c) etwas den Wind aus den Segeln.

 

f) Was würdet ihr eigentlich tun, wenn euch euer Verlag oder Leser Rassismus vorwerfen würden und um Abänderung von irgendwas bäten, obwohl ihr selbst euch keiner Schuld bewußt seid?

Ich muß gestehen, daß ich da nicht ganz so standhaft wäre wie Rainer, da ich natürlich erstens veröffentlichen will und mir das einen Tacken wichtiger ist als meinen Kopf durchzusetzen.

Desweiteren habe ich immer ein wenig Sorge, daß zu viele Leute zu schlecht von mir denken könnten.

 

Peter

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Rainer Innreiter

@ Peter

 

Wenn sich eine genügende Anzahl von Asiaten sich beleidigt fühlt, dann ist das eben so

 

Interessanterweise waren die Beschwerdeführer US-Amerikaner, die lediglich asiatischer Abstammung sind.

 

Wie rücksichtsvoll soll man denn sein? Irgendwer wird sich ja immer beleidigt fühlen, aber ist das wichtig? Die Frage ist ernst gemeint. Inwieweit muß man auf jedes Bedürfnis von jedermann eingehen? Man kann es ja umgekehrt sehen: Inwiefern ist es nicht eine Einschränkung der persönlichen Entfaltung und der Kunstfreiheit, wenn jeder Beleidigte das Recht hat, Verbote durchzusetzen? Wieviel Recht auf Beleidigtsein gestehen wir den anderen Leuten zu?

 

Ich muss gestehen, mich mit PC nie befasst zu haben und deshalb nichts über seine historschen Wurzeln und Verfechter zu wissen.

Die Auswüchse halte ich auf jeden Fall für wahnwitzig, denn tatsächlich müsste sich zwangsläufig jeder Mensch von irgendetwas oder irgendjemandem "beleidigt" fühlen. Vor einigen Jahren gab es bei uns Aufregung, weil McDonald's Werbung für irgendwelche asiatischen Produkte machte und dabei ebenfalls auf Klischee-Japaner (oder -Chinesen) zurückgriff: Sehen lustig aus, lächeln immer und können kein "r" sprechen. McD musste die Kampagne einstellen - nicht, weil sich Asiaten beschwert hätten, sondern, wenn ich mich recht erinnere, die Jugendgruppe der sozialdemokratischen Partei... auch dies ein Beispiel dafür, wie sich sozusagen "Nicht-Betroffene" selber zum Sprecher der "Betroffenen" ernennen.

 

Würde man nun PC konsequent durchziehen, müsste die Kunst völlig verstummen - deshalb müssen wir sie meiner Ansicht nach ebenso konsequent ablehnen. Wenn man einmal anfängt nachzugeben, wird die eigene Freiheit immer weiter aufgeweicht. Aktuell sieht man das ja in der Islam-Frage. Auf Grund von Drohungen einiger Bekloppter, die zudem eine Milliarde Menschen in Verruf bringt, wird bei uns Zensur betrieben bzw. in einigen Fällen darüber nachgedacht.

 

Problematisch wird es für mich, wenn tatsächlich Personengruppen mit dem Ziel, Hass zu erzeugen, verunglimpt werden. Dort endet für mich die Freiheit der Kunst definitiv.

 

Umgekehrt wenn ich jemanden beleidige, frage ich mich, ob ich an seiner Stelle beleidigt/aufgebracht/rasend wäre

 

Ist es nicht irgendwie Sinn der Sache, jemanden durch eine Beleidigung zu kränken? ;D

 

Ich muß gestehen, daß ich da nicht ganz so standhaft wäre wie Rainer, da ich natürlich erstens veröffentlichen will und mir das einen Tacken wichtiger ist als meinen Kopf durchzusetzen.

 

Ja, siehst du: Wenn ich in deiner Lage wäre, würde ich auch so denken. Doch wie gesagt: Da ich nur Hobby-Autor bin, muss ich mir da keinen Kopf drum machen.

 

Desweiteren habe ich immer ein wenig Sorge, daß zu viele Leute zu schlecht von mir denken könnten.

 

Für eine meiner Geschichten wurde ich in einem Forum ins rechts-extreme Eck gestellt. Ja, hat mich natürlich geärgert, aber da muss man einfach drüber stehen, wenn manche Leute nicht zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden wissen.

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(Peter_Dobrovka)

@ Peter

Umgekehrt wenn ich jemanden beleidige, frage ich mich, ob ich an seiner Stelle beleidigt/aufgebracht/rasend wäre

Ist es nicht irgendwie Sinn der Sache, jemanden durch eine Beleidigung zu kränken?  ;D

Hoppla, da habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt.

Wenn ich jemanden bewußt beleidige, will ich natürlich, daß er sich mies fühlt.

Ich sprach aber gar nicht von diesem Fall. (Es kommt sehr selten vor, daß ich will, daß jemand beleidigt ist.) Ich meine die Situation, wo ich dabei bin, etwas zu schreiben und mir denke "davon könnte X beleidigt sein". Dann überlege ich kurz, ob X ein Recht darauf hat, daß ich es nicht schreibe. Und wenn ich zum Schluß komme, daß er dieses Recht nicht hat, dann schreibe ich es und hoffe zwar, daß X nicht beleidigt ist, aber wenn er es doch ist, nehme ich es billigend in Kauf.

Manchmal versagt dieser Mechanismus. Dann schreibe ich etwas und stelle später fest, daß er doch ein Recht hatte. Dann fühle ich mich in der Pflicht, mich zu entschuldigen. ebenfalls, wenn ich beim Schreiben an überhaupt nichts Böses dachte, aber im Nachhinein sehe, daß da eine unrechte Beleidigung von mir ausging.

 

Peter

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(Peter_Dobrovka)

Ergänzend zu dieser Mr. Wong-Sache:

In einem "Architekturwettbewerb" für ein Mr.-Wong-Gebäude wurde ausgerechnet dasjenige mit dem politisch unkorrekten Gesicht in Großaufnahme Sieger:

(Link ungültig)

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AngelikaL - Laura Albers

Angeregt durch eine Bemerkung von AnnaS und meiner PN, die ich daraufhin an sie schrieb, geht mir dieses Threadthema nicht aus dem Kopf. Anna hatte geschrieben, dass sie immer noch nicht weiß, was an dem Wort Neger so schlimm ist.

 

Damit bringe ich also wieder die Hautfarben ins Spiel. Vor etlichen Jahren klärte mich ein schwarzer Bekannter wegen des Wortes "Neger" auf. Er (und vermutlich viele Schwarze) empfinden es als Beleidung wegen der Assoziationen an die Sklavenzeit und die Missachtung und Unterdrückung der Schwarzen in damaliger Zeit. Für sie beweist, wer dieses Wort - oder erst recht die Negativ-Steigerung davon, "Nigger" - benutzt, eine Geisteshaltung, die Missachtung und Diskriminierung ausdrückt. Seit ich das weiß, ist das Wort aus meinem Wortschatz verbannt. Seitdem sprach ich immer von Schwarzen, wenn ich extrem Dunkelhäutige meinte. So weit so gut. Das Wort Neger ist für mich also ein Tabu. Und zwar eines, dass ich hundertprozentig nachvollziehen kann. Dazu gehört auch, dass ich das Wort "Negerkuss" wie auch "Mohrenkopf" umgehe, indem ich stattdessen "Schokoküsse" esse.

 

Nun zum Thema political correctness: Vor ein paar Monaten fuhr mir ein zehnjähriges Mädchen erbost über den Mund, als ich einen Afroamerikaner als "Schwarzen" bezeichnete, und sagte, ich solle doch bitte von "Farbigen" und nicht von "Schwarzen" sprechen. Das sei diskriminierend. DAS ist für mich ein Auswuchs von pc. Denn die Farbbezeichnung an sich hat für mich nichts Negatives. Und ist es mir nicht mehr gestattet, Afroamerikaner von anderen Dunkelhäutigen bzw. Farbigen zu unterscheiden? Sollten wir dann nicht dazu übergehen, nur noch von ethnischen Gruppen der und der Herkunft zu sprechen? Das wäre doch Humbug. Oder sehe ich das falsch?

 

Sehr nachdenkliche Grüße

Angelika

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Hi Leute,

ich dachte der thread sei beendet.

 

Wollt ihr schon wieder nen Krieg in der Richtung anzetteln? Es scheint wirklich einen selbstzerstörerischen Kollektivismus in unserer Kultur zu geben.

Ich steige aus.

 

hef

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