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(AndreaG)

Thriller im Fantasy-Gewand

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Hallo Hef,

 

ich weiß nicht einmal, wer den internationalen Sprachgebrauch definiert. Du musst mich auch nicht berichtigen, denn meine Defintion stammt aus der Richtung Literaturwissenschaften, und wird meines Wissens nach auch international in dieser Disziplin so angewandt.

 

Nach deiner Definition wären übrigens einige der Jack-Ryan-Romane von Tom Clancy keine Thriller, weil Jack Ryan nach Auftrag handelt, während Miss-Marple-Romane keine Krimis wären, weil die häufig von sich aus handelt. Das erscheint mir recht seltsam.

 

Aber eine Diskussion darum ist müßig: Wer sich über diese Definition informieren will, kann das problemlos im Internet tun.

 

Lieben Gruß,

 

Christoph

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Hallo und pmfji -

 

die Definition bzw. der Unterschied zwischen Krimi und Thriller beschäftigt mich auch zur Zeit (ich habe einen SF-"Krimi" in der Schublade, den mein Agent eher für einen Thriller hält - was eh wurscht ist, weil das "SF" davor ohnehin ein Verkaufskiller ist ... *g*)

 

Aber in dem Zusammenhang habe ich die Definition gelesen: "Der Krimi fragt 'wer hat es getan' und der Thriller fragt 'was geschieht als nächstes'" - und die fand ich erstaunlich gut brauchbar. Jedenfalls für den internen Gebrauch *g*.

 

Zur Frage "Fantasy und Thriller" - anscheinend ist es auf dem deutschen Markt immer noch schwierig, Genre-Mixes unterzubringen. Davor, in einem Thriller Fantasy-Elemente unterzubringen, bin ich gewarnt worden, das würde sich nicht verkaufen lassen. Wie das umgekehrt aussieht - keine Ahnung. (Ich persönlich finde den Gedanken mehr als reizvoll, ich _liebe_ Genre-Mixes!)

 

LG

 

Susanne

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Hi Susanne,

 

ich war auch erstaunt, als ich einer Diskussion von Lektoren verschiedener Verlage beiwohnen durfte, dass sich die für den Verkauf zuständigen Leute über die Definition, was denn nun wo einzordnen ist, die Köpfe heiß geredet haben.

Dabei kam die Definition heraus, die ich eingangs benannt habe.

 

Das Problem scheint im Verkauf zu liegen, weniger im Genremix.

 

Schau dir mal die Ordnung in den Buchhandlungen (oder auch im Net) an.

Ein Genremix brächte die ganz schön ins Schwitzen. Die Ordnung würde auf den Kopf gestellt.

...ist das jetzt ein Krimi oder was...?

 

Bei meinen Büchern mischt sich auch alles, daher hat der Verlag kurzerhand nur "ROMAN" drunter geschrieben.

Und siehe da, ich bin weder in der Krimi noch in der Thrillerabteilung zu finden.

Stehe "gemütlich" zwischen Harry Potter und Pilcher rum.

 

Ob das so ne dolle Idee ist, wage ich erst bei der nächsten Abrechnung zu beurteilen.

 

dein hef

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(off Topic: Hi Susanne, schöne HP, da gibt es ja viel zu stöbern)

 

Herzlichst: jueb

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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Hi Hef,

 

Das Problem scheint im Verkauf zu liegen, weniger im Genremix.

 

Schau dir mal die Ordnung in den Buchhandlungen (oder auch im Net) an.

Ein Genremix brächte die ganz schön ins Schwitzen. Die Ordnung würde auf den Kopf gestellt.

 

Ja, klar. Der Flaschenhals sind die Vertreter und die Buchhändler. Ich war in meinem ersten Leben auch mal Buchhändlerin - und das Problem "Wohin stelle ich das jetzt" ist in dem Umfeld kein kleines ::).

Und die Vertreter wissen auch gerne, unter welcher Flagge sie ihren Buchhändlern einen Titel verkaufen sollen - man darf nicht vergessen, dass es gerade _die_ sind, die einen Titel in Wirklichkeit verkaufen.

 

Aber was mir gerade bei diesem Thread aufgeht wie ein Kronleuchter: Eigentlich ist die Fantasy in der Lage, jedes andere belletristische Genre in sich abzubilden. Ich kann mir alles vorstellen: Fantasy-Krimis (gibt es ja), Fantasy-Lovestories, Fantasy-Historienschinken, Fantasy-Entwicklungsromane ... okay, bei Fantasy-Chicklit geht mir die Fantasie aus. Aber ansonsten - kein Problem. Und so, wie es aussieht, sind auch die Verlage nicht mehr ganz so fixiert auf Tolkieneske High Fantasy.

 

LG

 

Susanne

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(off Topic: Hi Susanne, schöne HP, da gibt es ja viel zu stöbern)

 

Hi Jueb,

 

danke! :s18

 

(Ebenfalls OT: ist das dein Mops? - Edit: ja klar, das ist dein Mops. Gottchen, nee, ist der schnucklig!)

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Hallo Susanne,

 

Aber in dem Zusammenhang habe ich die Definition gelesen: "Der Krimi fragt 'wer hat es getan' und der Thriller fragt 'was geschieht als nächstes'" - und die fand ich erstaunlich gut brauchbar. Jedenfalls für den internen Gebrauch *g*.

 

Im englischen nennt man die klassischen Krimis auch Whodunits. Hier mal eine Erklärung im Wiki (Link ungültig)

 

Für mich sind Krimis auch die klassischen Polizei- und Detektivgeschichten, wo es einen Mord oder zumindest ein schweres Verbrechen gegeben haben muss, das nun aufgeklärt wird, wohingegen ein Thriller durchaus auch mal ohne ein Verbrechen auskommen könnte. Natürlich wird das auch oft vermischt. Und ich überlege gerade ob es auf dem englischen/amerikanischen Markt überhaupt die Unterscheidung gibt oder ob einfach bei allem, was Spannung beinhaltet, Thriller draufsteht.

 

 

Viele Grüße,

 

Michelle

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Hi Susanne

Hi Koko

 

ich habe heute in dieser Richtung, was nun was ist, mit dem Verlag gesprochen.

 

Mein Genere wird im "Amerikanischen" von der Lizenzabteilung als "mysterie Thriller" angeboten (was ich auch definitiv schreibe) aber von der deutschen Verkaufsleitung, da Zwitter, nur als Roman definiert, der in keine bekannte Kategorie des Verkaufes passt.

 

Zur Definition: die englischsprachigen Verlage kennen eigentlich diese Unterscheidung von Krimi und Thriller nicht. Reiner Werbegag auf der Verkaufsebenen. Worin Tote vorkommen, ist es ein Thriller.

Nur wir Deutschen scheinen uns da (mal) wieder nicht entscheiden zu können.

 

 

euer hef

 

Also schreibe ich weiter, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Was vorne drauf steht, darauf habe ich ohnehin keinen Einfluss.

Oder gibt es im Forum einen Autor, der an seinem Cover mitarbeiten darf? Würde mich interessieren.

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Es gibt einige, die das dürfen und auch sehr erfolgreich tun, z.B. TT und Andreas. Die haben aber ihr grafisches Handwerk auch gelernt.

 

Gruß

Matt

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Danke Matt,

 

wusste nicht dass mein großer Verlagskollege Andreas da mitbestimmen kann.

 

Aber, was soll's? Ist schon recht, wie es ist. So alt kann ich nicht mehr werden um Andreas Verkaufszahlen zu erreichen. Und professionelle Hilfe könnte ich in dem Bereich ohnehin nicht geben.

 

 

dein hef

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Andreas Wilhelm - ob AndreasE auch an seinen Covern feilen darf' date=' weiß ich nicht.[/quote']

 

AndreasE unterlässt alle Versuche in diese Richtung, weil er nicht glaubt, dass sie seinen Covern zum Vorteil gereichen würden. Covergestaltung ist was für Profis, und die muss man machen lassen.  8-)

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Hi Hef,

 

Zur Definition: die englischsprachigen Verlage kennen eigentlich diese Unterscheidung von Krimi und Thriller nicht. Reiner Werbegag auf der Verkaufsebenen. Worin Tote vorkommen, ist es ein Thriller.

Nur wir Deutschen scheinen uns da (mal) wieder nicht entscheiden zu können.

 

Ich finde diese (typisch deutsche?) Kleinteiligkeit und Kleinkariertheit bei der Definition von Literaturgenres auch reichlich behämmert. Ehrlich, wen interessiert das alles? Die Leser doch wahrscheinlich als allerletzte. (Und die vielbeschimpften BuchhändlerInnen sind imho auch nicht die Verursacher des Übels - die müssen halt zusehen, wie sie all die Kategorien und Unterkategorien einigermaßen sinnvoll in die Regale kriegen ...)

 

Also schreibe ich weiter, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Was vorne drauf steht, darauf habe ich ohnehin keinen Einfluss.

Womit du schlicht recht hast. Solange du deine Sachen verkauft bekommst, ist es ja auch eigentlich wurscht, was der Verlag meint, draufschreiben zu müssen. (Vorausgesetzt, deine Leser finden das Buch auch, wenn sie es suchen!)

 

LG

 

Susanne

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Hi Susanne,

 

ich kann dir nur zustimmen. An den armen Buchändlern kann es nicht allein liegen.

Bei 80.000 Neuerscheinungen, kann kein Mensch mehr wissen, was er denn beim Verlagsvertreter bestellen soll...und wo er letztendlich damit in seiner begrenzten...und teuren Verkaufsfläche hin soll.

 

Ich denke, dass hier die Autoren etwas mehr gefragt sind, sich einen Namen zu machen.

Frau X, Herr Y sucht im Buchhandel etwas für.... (oder im Net)

 

Wer nicht weiß, wonach er suchen soll, der findet auch nicht...es sei denn, der Autor ist in aller Mund...siehe Dan Brown oder Harry Potter.

 

Mir liegt eine Statistik vor, die besagt, dass ein Autor, wenn er denn Jahr für Jahr ein qualitativ hochwertiges Buch liefert, das einem bestimmten Genre entspricht, erst ab dem vierten Buch einen Namen...und somit Marktwert hat.

Umkehrschluss, lässt er ein einziges Jahr aus, dann ist er weg vom Fenster.

 

Bestes Beispiel mom. Dan Brown. Er hat vollmundig nach seinem Millionseller Sakrileg

den neuen Roman angekündigt.

Nur der kommt nicht. Er hat alles zurückgezogen. Vertragsstrafen ohne Ende...aber der kann es noch aus der Portokasse bezahlen.

 

Also...es ist auch stark vom Autor abhängig, was er mit und seinem Namen macht.

 

euer hef

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Aber was mir gerade bei diesem Thread aufgeht wie ein Kronleuchter: Eigentlich ist die Fantasy in der Lage, jedes andere belletristische Genre in sich abzubilden. Ich kann mir alles vorstellen: Fantasy-Krimis (gibt es ja), Fantasy-Lovestories, Fantasy-Historienschinken, Fantasy-Entwicklungsromane ... okay, bei Fantasy-Chicklit geht mir die Fantasie aus. Aber ansonsten - kein Problem. Und so, wie es aussieht, sind auch die Verlage nicht mehr ganz so fixiert auf Tolkieneske High Fantasy.

 

Hi Susanne,

 

ich glaube, Du hast völlig recht, wenn ich so darüber nachdenke.

Das Oberlabel 'Fantasy' sollte gut als Regalbeschriftung für alle Subgenres funktionieren. Und tut es ja im Grunde auch. Unter dem Label gibt es ein breites Spektrum zu kaufen. Da muss ich mir nur mein eigenes Bücherregal ansehen, und dort die Fächer, in denen Fantasy im weitesten Sinne steht.

 

Schöne Grüße,

Andrea

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Umkehrschluss, lässt er ein einziges Jahr aus, dann ist er weg vom Fenster.

 

Bestes Beispiel mom. Dan Brown.

 

Du meinst, sein Verlag würde sein nächstes MS gar nicht mehr nehmen? O je, das Geschäft ist wirklich knallhart. :( [/ironie]

 

Sabine

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Du meinst' date=' sein Verlag würde sein nächstes MS gar nicht mehr nehmen? [/quote']

Vielleicht nicht zwangsläufig, aber wenn das Manuskript überzeugt, wieso nicht? Ich lese jedenfalls öfter Bücher, deren Autoren nur alle paar Jahre etwas veröffentlichen. Das ist dann aber gut und verkauft sich fein. Warum sollte sich ein Verlag so ein Manuskript entgehen lassen?

 

Allenfalls bei Serientiteln mit festgelegten Erscheinungsterminen ist man wahrscheinlich raus, wenn man nicht pünktlich abgeben kann.

 

Liebe Grüße

Beate

Man gräbt keine goldenen Halsbänder aus dem Boden. (John Vorhaus "Handwerk Humor")

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Nein...einen Dan Brown wird man wieder nehmen.

 

Aber nicht mehr zu den Konditionen, die er gewöhnt ist. Und das kann verdammt weh tun, wenn man schon ein Dutzend Rechercheure bezahlen muss...

 

hef

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Na, na, jetzt mal langsam. Wird Dan Browns Verlag sein nächstes Manuskript "nehmen"? Was für eine Frage! Den roten Teppich ausrollen werden sie ihm, und rechts und links davon werden andere Verlage bereitstehen, nur für den Fall... auch wenn es noch das eine oder andere Jahr dauern sollte. Der Mann hat den erfolgreichsten Thriller aller Zeiten abgeliefert und steht nun etwas unter Streß, ist doch klar. Das verstehen sogar Verleger. Und es wird nicht jeder so gut mit Erwartungsdruck fertig wie Mrs Rowling.

 

Also, ich denke, der nächste Dan Brown kommt bestimmt, und abräumen wird er auch wieder... :s19

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Selbstverständlich wird er das! Dan Brown ist längst in der Riege der Gelddruckmaschinen angekommen, zusammen mit Grisham, Follet, Crichton und wie sie alle heißen.

 

Gruß,

 

Andreas

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[ Es zählt bei den Verlagen ausschließlich nur noch die Statistik. Es war einmal' date= dass sich jemand hinsetzte und ...was schrieb... [/quote]

Hef hat nicht ganz unrecht, wenn auch ein Schuss Originalität, so ein bischen gegen den Schubladentrend löken, durchaus angesagt ist.

 

Ich erinnere mich an den Ratschlag eines Agenten an uns, der unseren damaligen HR als unverkäuflich bezeichnete: Schreiben Sie einen Roman wie 'Die Päpstin'.

 

Es wurde keine Päpstin, sondern eine 'Kastratin'. :s22

 

Gruß Sysai (etwas OT)

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