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Ruth

Karlsson vom Dach

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Hallo,

 

hat vielleicht jemand Lust, mit mir über Karlsson vom Dach zu sprechen?

 

Ich lese das Buch gerade meinen Kindern vor und finde es noch merkwürdiger als damals, als ich es vorgelesen bekommen habe.

 

Zunächst einmal die Sprache. Im Gegensatz zu allen anderen Lindgren-Texten verheddere ich mich beim Vorlesen ständig. Vielleicht liegt es ja an der Übersetzung, aber ich glaube nicht so recht daran. Den Satzbau empfinde ich oft als irreführend.

 

Und dann die Figur des Karlsson. Vermutlich der merkwürdigste Kamerad, der die Welt der Kinderbücher bevölkert, oder? Sollen wir den irgendwie nett finden? Was ist seine Bedeutung für den Protagonisten, Lillebror? Manchmal kommt es mir so vor, als habe er die Funktion eines Kindes (Sohnes), manchmal scheinen mir liebesbeziehungsähnliche Strukturen zwischen Lillebror und Karlsson durchzuscheinen. Ich kann Karlsson und die Gefühle, die ich für ihn entwickeln soll, einfach nicht einordnen. Ich weiß nicht, was das Buch von mir (und von den Kindern) "will".

 

Viele Passagen erscheinen mir zudem langatmig, sogar langweilig. Die Figur des Fräulein Bock etwa und die seitenlangen "Jagdszenen" zwischen ihr und Karlsson haben für meinen Geschmack zu wenig Leben, keine Relevanz.

 

Überhaupt gibt es so wenig Sympathieträger in dem Buch, nur lauter fiese Möppe: Fille und Rulle, die Diebe, das bereits erwähnte Fräulein Bock, das allerdings sympathische Ansätze zeigt, hier und da, der unausstehliche Onkel Julius - na ja, und eben Karlsson selber.

 

Der Text verwirrt mich. Ich wollte Euch nach Euren Leseeindrücken fragen, sicher kennen viele von Euch das Buch. Vielleicht habt Ihr den ein oder anderen philosophischen Ansatz parat, der Licht ins Dunkel bringen kann?

 

Als totaler Lindgren-Bewunderer stehe ich ein bisschen wie der Ochs vorm Berg beim guten Karlsson...

 

gespannt

 

 

Ruth

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Das ist total interessant. Ich liebe Astrid Lindgren und meine Kinder kennen jedes ihrer Bücher.

Karlsson habe ich schon als Kind nie leiden können, ich kann ihn heute nicht leiden und meine Kinder mögen ihn auch nicht.

Früher haben mich seine Einfälle genervt, dass er dem armen Lillebror immer alles weggenommen und eingebrockt hat.

Heute kommt er mir vor wie ein quengeliges bockiges Kind, das man am liebsten auf den Mond schießen möchte :s08

Ist Karlsson vielleicht einfach die "dunkle Seite" in Lillebror.. du weißt schon, diese Weihnachtsmaus aus dem Gedicht, die immer die Kekse klaut und keiner ist es gewesen? Macht in Wahrheit Lillebror all die Sachen kaputt und nervt und stört und hat sich Karlsson quasi erfunden? Ich muss das Buch dringend mal wieder lesen.

Aber interessant fand ich, dass ich wirklich auch nie mit ihm warm geworden bin.

 

Gruß

Jutta

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Ich zitiere hier für dich mal etwas aus einer Astrid Lindgren Biografie von Vivi Edström, Professorin für Literatur, Spezialgebiet Kinder- und Jugendliteratur, erschienen 1997 im Oetinger-Verlag:

 

Karlsson ist in seinem grenzenlosen Egoismus und seiner Selbstzufriedenheit eine ziemlich einzigartige Figur, die in erster Linie ihre eigene Begierde zufrieden stellen will. Er stopft alles in sich hinein, besonders Sahnetorte, Fleischklöße und Sahnebonbons. Karlsson ist wie ein sehr verwöhntes Kind, nur schlimmer. Wie eine gestopfte Wurst kurz vor dem Platzen verkörpert er all unsere Unarten. Er ist habgierig, tyrannisch, angeberisch und verlogen, kurz ein "Ungeheuer".

Ist Karlsson eine Manifestation unserer heimlichen Träume, verkörpert er, was wir verdrängen, nicht an die Oberfläche treten oder sichtbar werden lassen, ist er anders gesagt eine Manifestation unseres Unterbewussten? ...

Er trät in sich auch unseren Traum, verantwortungslos, nachlässig und rücksichtslos egoistisch sein zu dürfen, den Traum, unser Ich zu einer großen Blase aus Sahnebonbons und Limonade aufblasen zu dürfen. Der Machttraum, die Genusslust, die Fluglust, das Bedürfnis, herauszufordern und genau das zu tun, was man will, unser Wunsch, am größten, besten und schönsten zu sein - hier wird dies alles sichtbar. ...

Beruht Karlssons Siegeszug durch die Welt darauf, dass er als Sicherheitsventil der Kinder fungiert? Werden wir selbst freier, wenn Karlsson dieses unser Begehren auf sich nimmt, zu expandieren und aufzuschwellen? Möglicherweise schon. ...

 

Interessanter Denkansatz, oder?

Gruß

Jutta

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Hallo,

 

auch ich schätze die Bücher von Astrid Lindgren sehr, mag Pippi Langstrumpf, Ferien auf Saltkrokan, die Kinder von Bullerbü und ganz besonders die Brüder Löwenherz, aber mit Karlsson habe ich mich nie anfreunden können. Ich fand und finde ihn immer noch unausstehlich. Lillebror tat mir richtig Leid mit so einem kleinen, dicken, eigensüchtigen Wesen geschlagen zu sein. Und Karlsson ist auch so ziemlich das einzige Buch von Astrid Lindgren, das ich meinen Kindern nicht vorgelesen habe. Ich mag ihn immer noch nicht...

 

Beruht Karlssons Siegeszug durch die Welt darauf, dass er als Sicherheitsventil der Kinder fungiert?

 

Vielleicht sind es aber auch eher Eltern, die zu diesem Buch greifen, um ihren Kindern zu zeigen, wie nervig und abstoßend es ist, wenn man so selbstsüchtig wie Karlsson ist. Ich finde, dass dieses Buch besonders deutlich hervorhebt, welche "Unarten" wenig liebenswert sind und "vermieden" werden sollten. Es zeigt sehr deutlich, finde ich, was "gut" ist (Lillebror hat ja ein ausgeprägtes Gefühl dafür) und was "böse" ist (so ziemlich alles, was Karlsson macht...)

 

Oder sehe ich das zu oberflächlich?

 

Viele Grüße

Corinna

Website: corinna-wieja.de, Instagram: @corinnawieja

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Liebe Corinna,

 

ich will nicht sagen, dass deine Sichtweise oberflächlich ist. Ich glaube aber auf keinen Fall, dass es Lindgrens Intention war, in Karlsson eine negative Vorzeigefigur zu schaffen. Dazu wird er von Lillebror zu positiv aufgenommen. Überhaupt ist Lillebrors Liebe zu Karlsson ja manchmal bis an die Schmerzgrenze unbegreiflich. Und Lillebror aber so normal und "gut", dass wir nichts weiter tun können als kopfschüttelnd diese Liebe zu akzeptieren.

 

Auch mit der Interpretation, Karlsson sei eine Überzeichnung der eigenen "Unarten" habe ich so meine Probleme. Das würde bedeuten, dass wir alle uns insgeheim mit Karlsson identifizieren sollen, oder? Das wird mir aber unmöglich gemacht, dadurch wie durchgehend abstoßend er beschrieben ist. Wenn ich von Wurstfingern und dicken, schmutzigen Zehen lese, die aus löchrigen Socken lugen, mal ganz abgesehen von den unflätigen, ungerechten, egoistischen Statements und Aktionen - da bin ich meilenweit hinter den sieben Bergen.

 

Ich glaube, das Geheimnis dieses Textes muss in der Beziehung zwischen Karlsson und Lillebror liegen. Vielleicht kommen wir ja auf eine Deutung dieses Verhältnisses, die Sinn macht und unsere - wie ich sehe bin ich da scheinbar kein Einzelfall - Verwirrung etwas beschwichtigt.

 

immer noch gespannt

 

 

Ruth

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Hi,

 

hattet ihr als Kinder nicht so Freunde, die irgendwie so waren wie Karlsson? Ich kann mich da gut dran erinnern: Kinder, die ein paar Jahre älter waren als man selbst, oder einfach nur gewitzter und skrupelloser, die einen hemmungslos ausgenutzt haben, aber die man trotzdem irgendwie gut fand, weil sie eben cool waren oder etwas konnten, was man selber noch nicht konnte/durfte? Da konnten die Erwachsenen einem noch so oft sagen "der nutzt dich doch nur aus" oder "die ist gar keine wirkliche Freundin", das verpuffte relativ wrikungslos. Der- oder diejenige kam mir dann zumindest für eine Zeit vor wie das Beste seit Erfindung der Luftschokolade. Mindestens. Solche "Freunde" hatten eine unglaubliche Macht. Der magische Satz "mit dir spiel ich nie mehr" wurde zum Druckmittel mit dem ich mich zu fast allem erpressen ließ, egal ob es verboten war oder von vorne herein klar war, dass ich am Ende als Idiotin dastehen würde. Klar, irgendwann habe ich das dann auch geschnallt und diesen "Freundschaften" dann auch nicht mehr groß nachgetrauert, aber so im Alter von 6 bis 10 Jahren war ich ziemlich anfällig für sowas. Ich glaube, um so eine Erfahrung geht es bei "Karlsson vom Dach". Ich mochte Karlsson nie, natürlich nicht, er ist ein Arschloch. Aber die Bücher mochte ich als Kind trotzdem (wenn auch nicht ganz so gerne wie die meisten anderen Lindgren-Bücher), weil ich mich in Lillebror ziemlich wiedergefunden habe.

 

Gruß,

Capella

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Hi,

 

hattet ihr als Kinder nicht so Freunde, die irgendwie so waren wie Karlsson? Ich kann mich da gut dran erinnern: Kinder, die ein paar Jahre älter waren als man selbst, oder einfach nur gewitzter und skrupelloser, die einen hemmungslos ausgenutzt haben, aber die man trotzdem irgendwie gut fand, weil sie eben cool waren oder etwas konnten, was man selber noch nicht konnte/durfte? Da konnten die Erwachsenen einem noch so oft sagen "der nutzt dich doch nur aus" oder "die ist gar keine wirkliche Freundin", das verpuffte relativ wrikungslos.

 

Diese Einschätzung von Karlsson hat mir bisher mit Abstand am Besten gefallen und es ging mir als Kind ähnlich wie Capella. Ich hatte eine etwas ältere Freundin, die eigentlich eine "verbotene" Freundin war, ein weitgehend sich selbst überlassenes Kind, das entsprechend großzügig beim Übertreten von Regeln vor ging.

Diese Freundin hatte eine eigene kleine Hütte auf einem Grundstück, sie hatte (welch Traum!!) im Kindesalter bereits ein eigenes Feuerzeug, mit dem sie Lagerfeuer gemacht hat, sie luchste mir jeden Pfennig Taschengeld ab, um "uns" Schokolade zu kaufen, die sie dann meistens alleine gegessen hat und sie überredete mich oft, dieses oder jenes Spielzeug aus meinem gutbetuchten und gutbehüteten Elternhaus mitzubringen, dass dann oft bei diesen Aktionen zu Bruch ging. Sie hatte schon viel von Karlsson mit seinen Dampfmaschinen, so habe ich das noch nie gesehen.

Und es stimmt, ähnlich wie Lillebror von Karlsson, war auch ich von diesem "Gör" (O-Ton meine Eltern) fasziniert, sie war so eine Art Mischung von der unabhängigen Pippi Langstrumpf und dem fiesen Karlsson für mich. Hat sich Sachen getraut, von denen ich kaum zu träumen wagte und lebte aus traurigen Gründen, die ich als Kind aber noch nicht als solche wahrnahm, mehr auf der Straße als in einem Zuhause. Sie durfte immer länger draußen bleiben als ich, musste sich kaum an feste Essens- und Schlafenszeiten halten und ich habe sie oft um ihre vermeintlichen Freiheiten beneidet.

Nur fliegen konnte sie leider nicht.

 

Gruß

Jutta

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Ja,

 

das gefällt auch mir super!

 

Wobei ich sagen muss, dass ich die stilistische Überhöhung dieser "großen, bösen Freunde" in der Figur des "fliegenden Bürovorstehers" Karlsson doch - na ja, sagen wir sehr kreativ finde ;).

 

Es stimmt schon Einiges an diesem Bild: Karlsson lebt allein, er kann fliegen, er hat ein eigenes Haus, er hat "eigenes" Geld (auf zweifelhafte Weise in seinen Besitz geraten, aber immerhin) er bestimmt über sich selber und - und ich denke das ist ein ganz wesentlicher Punkt - er scheint außer Lillebror keine anderen sozialen Kontakte zu haben. Lillebror hat also rein logisch das Recht, sich geehrt zu fühlen, dass Karlsson ihn erwählt hat. Auch wenn Karlsson nicht müde wird, sich selber darüber kolossal zu wundern, dass er ausgerechnet mit dem "kleinen dummen Jungen" seine Zeit verbringt.

 

Karlsson ist also "groß" und unabhängig, verkörpert in vielen Dingen das Verbotene, das gesellschaftlich nicht Akzeptierte, ohne allerding dadurch Lillebror aus seinen eigenen moralischen Bahnen zu werfen - im Gegenteil! Durch Karlssons Verstöße gegen Lillebrors Gefühl von Anstand wird dieses eher sicherer.

 

Was mir nicht so recht ins Bild passen mag, sind die vielen Sorgen, die Lillebror sich um Karlsson macht: Dass er sich daneben benehmen könnte ist ja nur ein Stressfaktor in Lillebrors Leben. Es kommt dazu, dass Karlsson geschnappt und an die Zeitung verkauft werden könnte, oder dass man ihn entdeckt und ihn ins Fernsehen bringt, wodurch es mit der Ruhe im Vasaviertel ein für allemal aus wäre.

 

Aber Karlsson - und hier kommt der einzig positive Aspekt an dem Knaben zum Vorschein - fegt jegliche Bedenken, die sich nicht darauf beziehen, dass er nicht satt werden könnte, mit einer Leichtigkeit vom Tisch, die ihresgleichen sucht. Er kennt keine Sorgen, er kennt nur Spaß. Dabei ist er aber trotzdem so vorsichtig und bedacht mit allem, dass ihm tatsächlich nichts geschieht, obwohl Lillebror regelmäßig Blut schwitzt. Karlsson ist also auch in einem positiven Sinne groß: Er hat die Kontrolle. Er spielt damit, aber am Ende zeigt sich immer wieder, dass er sehr genau kalkuliert und alles im Griff hat.

 

Und immerhin - die Doofen kriegen von Karlsson regelmäßig eins ausgewischt!

 

Vielleicht soll Karlsson uns einen Blick für die richtigen Maßstäbe vermitteln? Scheiß drauf, ob einer dreckige Zehen hat und nur an seinen eigenen Magen denkt. Lass ihn unverschämt werden, wenn das Essen nicht schmeckt oder zu wenig ist. Lass ihm das letzte Sahnebonbon, obwohl er schon 28 hatte und du eins. Solange er die Diebe verscheucht und den unausstehlichen Onkel für die Märchenwelt öffnet, ist es das alles wert. Solange er zu dir hält. Weil er immer wieder kommt. Weil er ein Klingelzeichen mit dir vereinbart, mit dem du ihm sagen kannst: Du bist der Guteste der Welt. Weil er dich ausgesucht hat, sein bester Freund zu sein.

 

Und hey! Wen mag Karlsson aus der Familie Svantesson noch? Die Mutter. Und wieso? Weil sie mit ihm redet, als wäre er ein kleiner Junge, der keine Ausnahemregeln braucht. Weil er ihr gehorchen muss. Und er gehorcht ihr mit einem so offensichtlichen Hochgenuss, dass es einem fast schon wieder leid tut, dass er das offenbar in seinem bisherigen Leben vermisst hat.

 

So, öhm, ich stoppe mich an dieser Stelle mal selber und gebe die Bühne wieder frei.

 

Herzliche Grüße

 

Ruth

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Hallo Ruth,

 

du nimmst mir meine Antwort aus dem Mund (Tastatur?). Ich bin ein Riesenfan von Karlsson (ja, auch heute mit 41 Jahren noch) aus eben den Gründen, die du oben aufgezählt hast.

Ich würde also sagen: Jetzt hast du es.

 

Liebe Grüße

Es ist unsinnig die Geschwindigkeit zu erhöhen, wenn man in die falsche Richtung läuft

 

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Hallo,

 

stimmt, auch ich habe früher immer Kinder bewundert, die sich mehr trauten, mehr durften, sich nicht um die Meinung der anderen scherten. So, habe ich das noch nie gesehen. Vielleicht, weil mir Karlsson immer so unsympathisch war, und ich als Außenstehende sehr gut sah, dass er Lillebror in Schwierigkeiten brachte, anlog und herumkommandierte. Das war das, was mich eigentlich immer an ihm gestört hat. Und es hat mich sehr geärgert, dass Lillebror so mit sich umspringen ließ und es Karlsson nie mal „zurückgezahlt“ hat. Manchmal wäre ich am liebsten selbst ins Buch gesprungen, um Karlsson anstelle von Lillebror mal "ein auszuwischen".

 

Allerdings gebe ich zu, dass Karlsson Lillebror auch dazu gebracht hat, die Initiative zu ergreifen und er hat ihn dazu gebraucht, sich mehr zuzutrauen.

 

Ja, Astrid Lindgren erhebt nie den pädagogischen Zeigefinger und das liegt ihr auch völlig fern. Gerade deswegen schätze ich ihre Bücher auch so sehr. Dennoch schafft sie es, auf ihre ganz eigene Art, Werte zu vermitteln. Eben auch solche Sachen wie, Lügen ist nicht schön und es ist nicht nett, seine Freunde herumzukommandieren. Das wird mir bei Karlsson besonders deutlich.

 

Vielleicht soll Karlsson uns einen Blick für die richtigen Maßstäbe vermitteln?

 

Ja, das denke ich auch. Und vielleicht ist es deshalb auch so wichtig, dass Karlsson ein richtiger Antiheld ist. Der weltbeste Antiheld, sozusagen.

 

Viele Grüße

Corinna

Website: corinna-wieja.de, Instagram: @corinnawieja

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Hallo Ihr Lieben,

 

danke, danke für Eure Ideen und Gedanken zu Karlsson!!!

 

Ich lese nämlich meinen beiden Jungs auch gerade die Bücher vor und habe auch so meine Probleme mit Karlsson. In gewisser Weise widerstrebt es mir, ihnen Abend für Abend wieder einen Jungen zu zeigen, der sich von einem egoistischen Kerl, der alles so verdreht, dass es in seine verquere Weltsicht passt, tyrannisieren lässt und das mit ungebrochener Liebe.

Meine Jungs gehören nämlich auch eher zu denen, die sich anpassen, nicht zu denen, die andere anführen. Da frage ich mich natürlich: Sollte ich ihnen nicht ein anderes Vorbild präsentieren?

 

Andererseits finde ich Astrid Lindgren und ihre nicht konformen Kinderbuch-Figuren (zu denen Karlsson ja auf jeden Fall zählt) einfach großartig, phantastisch, genial.

Und ich möchte meinen Kindern auf keinen Fall Karlsson vom Dach vorenthalten.

 

Eure Gedankengänge und Erörterungen haben mir sehr dabei geholfen, mich mit Karlsson etwas zu versöhnen, obwohl ich ihn persönlich immer noch ziemlich abstoßend finde.

Vielen Dank!

 

Liebe Grüße von Alice

Mal wider ist Somer

im Teich Plet Schan im Wasser

auch du Krts Aein Fisch! (Jakob, 7)

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