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(Monika)

auktorial

Empfohlene Beiträge

Als Herr W. die anderen Herren bedenkenlos zu sich einlud, ahnte er noch nicht, welche Konsequenzen er damit heraufbeschwören würde. Denn eben jene Herren planten bereits, diese Veranstaltung zu einem wahrhaft unvergeßlichen Erlebnis werden zu lassen.

 

Zumindest glaube ich das :)

 

Gruß

Matt

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Oh, danke.

Wie schön, dann schreibe ich das nicht  :)

 

Wieder etwas dazugelernt.

Vielleicht sollte ich mir doch mal diesen "Stein und Frey" ?? besorgen.

 

Fall noch jemand ein Beispiel hat, wäre ich sehr dankbar.

 

Liebe Grüße

Monika

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Monika,

es gibt zu diesen allgemeinen Formalfragen eine wunderbare Lehrseite, die ich mal in unsere Recherchedatenbank gestopft habe. Das schöne daran: man lernt nicht nur theoretisch, sondern an Beispielen aus der Literatur.

Warum ich mich damit so schön vor einer Antwort drücke? Naja... ich weiß das auch nie so recht und schreib nach Gefühl ;)

 

Schöne Grüße,

Petra

 

PS: Damit wollte ich allgemein natürlich auch mal wieder auf unsere Recherchedatenbank hinweisen, weil hier oft viele hilfreiche Links untergehen, wenn man sie dort nicht hineinstopft - und weil dort wahre Schätze lagern. Lasst sie wachsen, Leute!

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Als Herr W. die anderen Herren bedenkenlos zu sich einlud' date=' ahnte er noch nicht, welche Konsequenzen er damit heraufbeschwören würde. Denn eben jene Herren planten bereits, diese Veranstaltung zu einem wahrhaft unvergeßlichen Erlebnis werden zu lassen.[/i']

 

 

Matts Beispiel finde ich einfach vorbildlich :-)

 

Der Erzähler weiß, dass Herr W. nichts ahnt: Er kann also in Herrn W. hineinblicken.

Er weiß auch, was die anderen Herren planen: Er kann also auch in andere Figuren außer Herrn W. hineinblicken. Damit ist er in jedem Fall schon mal auktorial, also allwissend; es sei denn, er würde von Kapitel zu Kapitel wechseln und einmal in Herrn W., dann in die "anderen Herren" hineinblicken; dann hättest du eine personale Erzählsituation mit wechselnden Perspektiven.

Zusätzlich weiß der Schlaumeier, was in Zukunft passieren wird: dass die Veranstaltung zu einem unvergesslichen Erlebnis wird. Das weiß auch nur einer, der in der Zeit vor und zurück switchen kann, der mit Andeutungen spielen kann, weil er das Ende der Geschichte kennt.

Der auktoriale Erzähler steht - wenn das gewünscht ist - gottgleich über den Ereingissen. Ihm bleiben keine inneren oder äußeren Entwicklungen verborgen und er gibt dem Leser im besten Fall nach dramaturgischen Gesichtspunkten die Informationen, die ihn bei der Stange halten. Er weiß, was auf der Feier passieren wird, hält uns aber nur die Mohrrübe vor - dass es ein "wahrhaft unvergessliches Ereignis" werden wird -, und wir traben hinterher, weil wir den gleichen Wissensstand erlangen wollen wie der Allwissende.

 

Liebe Grüße

 

Tin

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Danke, ich glaube nun weiß ich, wovon hier immer gesprochen wird.

 

Aber ( Danke Tin ) nun weiß ich auch, dass ich autorial nicht mag.

 

Nach Andreas Beispielen  ( Danke für den Link ) vermute ich mal, dass ich personal schreibe.

 

Ist doch schön, wenn alles einen Namen hat :)

Man muss nur wissen, was sie bedeuten.

 

Das Leben als Autodidakt ist machmal hart und wenn ich dann lese, auktorial sei verpönt, dann frage ich mich doch gleich, ob ich vielleicht unwissentlich Verpöntes schreibe.

 

Liebe Grüße

Monika

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Das Leben als Autodidakt ist machmal hart und wenn ich dann lese, auktorial sei verpönt, dann frage ich mich doch gleich, ob ich vielleicht unwissentlich Verpöntes schreibe.

Liebe Monika,

lass dich von solch dämlichen Pauschalaussagen bloß nicht irre machen! Ich empfehle dazu den wunderbaren Beitrag von Lisa:

(Link ungültig)

 

Schöne Grüße,

Petra

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Wer schreibt, dass auktorial verpönt sei, hat wohl einige der erfolgreichsten Bücher aller Zeiten noch nicht gelesen. Mah, immer diese Modetrends, denen ein paar Literaturyuppies hinterherhüpfen *matschker-und-raunz*

 

lg/Peter

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Lisas Beitrag habe ich gelesen, der ist wirklich sehr gut :)

 

Tatsächlich habe ich aber doch manchmal Schwierikeiten mit einigen Fachbegriffen. ( Bin eben nur "mittelreif" )

Deshalb musste ich hier auch mal ganz blöd nachfragen :s18

 

In "Der kleine Ritter Trenk" verwendet Kirsten Boje auch den allwissenden Erzähler und - was ich persönlich gar nicht mag - sie lässt ihn die Leser ansprechen.

 

"Dir ist doch sicher auch schon aufgefallen, dass ..."

 

Ebensowenig wie Passagen die, die "Mohrrübe hinhalten"

Das nimmt eher die Spannung, als dass es diese steigert.

 

Das ist natürlich mein ganz persönliches Leserempfinden. :)

 

Liebe Grüße

Monika

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(Peter_Dobrovka)

Lisas Beitrag habe ich gelesen, der ist wirklich sehr gut :)

Auf meinen Beitrag verweist niemand. :

 

In "Der kleine Ritter Trenk" verwendet Kirsten Boje auch den allwissenden Erzähler und - was ich persönlich gar nicht mag - sie lässt ihn die Leser ansprechen.

 

"Dir ist doch sicher auch schon aufgefallen, dass ..."

 

Ebensowenig wie Passagen die, die "Mohrrübe hinhalten"

Das nimmt eher die Spannung, als dass es diese steigert.

 

Das ist natürlich mein ganz persönliches Leserempfinden.  :)

Vorneweg: Wenn DU das beim Lesen eines dir fremden Buches als schlecht empfindest, dann solltest du es auch nicht verwenden.

Aber tust du das wirklich?

Ich habe in diesem Forum auch lange Zeit gesagt, daß ich auktorial nicht mag und diese Mohrrüben-Vorausdeutungen á á "er wußte noch nicht, was Schlimmes passieren würde" schon gar nicht. Bis irgendwann Quidam kam und mir nachwies, daß ich das in meinen Texten sehr wohl selbst verwende. - Und daß es - so billig und durchschaubar der Trick jedesmal war - die Spannung gesteigert hat.

 

Peter

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Auf meinen Beitrag verweist niemand. :

Darfst halt nicht wie ein Wilder so aufräumen, dass man die Threads nicht mehr findet :s22

Bin ja schon wech, musste einfach sein, hat so Spaß gemacht...

Petra :p

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Hallo Peter,

 

deinen Beitrag habe ich auch nicht gelesen  :(

Sorry, aber ich schüttel mir bei dem Supersommerwetter zur Zeit täglich 10-12 Seiten aus dem Ärmel und husche hier immer nur kurz vorbei.

Gerade habe ich die 610. Seite geknackt und es ist noch kein Ende in Sicht.

 

Diese Buch wird ein Monster  :s07

200 Seiten über Plan, kein Wunder, dass das jeden Termin sprengt.

 

Tatsächlich aber werden mir Sätze wie: "Es wusste noch nicht, dass er es morgen bitter bereuen würde" gnadenlos von den Lektoraten (und das verlagsübergreifend) herausgestrichen.

So konsequent, dass ich sie inzwischen schon nicht mehr schreibe, denn sie überleben das MS-Stadium ohnehin nicht.

 

Liebe Grüße

Monika

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(Peter_Dobrovka)

Tatsächlich aber werden mir Sätze wie: "Es wusste noch nicht, dass er es morgen bitter bereuen würde" gnadenlos von den Lektoraten (und das verlagsübergreifend) herausgestrichen.

So konsequent, dass ich sie inzwischen schon nicht mehr schreibe, denn sie überleben das MS-Stadium ohnehin nicht.

Dann eben so.

Ist ja kein wirklicher Verlust, auch wenn ich es inzwischen zunehmend für "Hilfe, das könnte Spannung killen" Paranoia halte. Warum diese Sätze oft so furchtbar sind, liegt daran, daß der Autor nicht nur Erwartungen mit ihnen weckt, sondern meist auch verrät, was passieren wird. Und das killt die Spannung dann tatsächlich.

Eine ganz hervorragende Diskussion darüber gab es hier (Link ungültig) (Link ungültig). Der Link ist jetzt weniger für dich, Monika, da deine Lektorin dir das eh wegstreicht, aber die anderen können da gerne noch mal reinlesen (und ggf. den Thread fortsetzen, wenn sie was dazu zu sagen haben).

 

Peter

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