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(Roman)

Wie gehts nun weiter ?

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Erstmal ein paar Worte vorweg:

Ich bin mir durchaus über die Ambivalenz dieses Posts im Klaren ... einerseits hat natürlich jeder mal als unveröffentlichter Autor angefangen, andererseits gibt es sicherlich genug Träumer, die sich über die Güte ihres Werks Illusionen hingeben.

In letzterem Falle würde ich es ebenso begrüßen, mir die schonungslose Wahrheit zu offenbaren.

 

Nun zu meiner Situation:

Habe vor etwa einem Jahr die Überarbeitung meines ersten Romans abgeschlossen (Brücke der Mühen, ich poste auch noch einen weiteren Ausschnitt in dem entsprechenden Forum, einer liegt ja schon dort). Alle meine Bekannten fanden es sehr gut (was natürlich völlig wertlos ist), aber mein Therapeut hat mir die Adresse eines pensionierten Lektors von Kiepenheuer & Witsch vermittelt und der hat das Buch ebenso gelesen (ohne mich zu kennen). Ich zitiere : "Ich fand ihren Text höchst faszinierend, beklemmend aber auch *das wort kann ich nicht lesen* und wollte ihren gedachten Welten fast entfliehen".

Er hat es dann an den Kiwi-Verlag weitergeleitet, von dem ich dann eine Absage erhielt.

Ich zitiere: "blablabla ... Aussschlaggebend für unsere negative Entscheidung war vor allem auch der Umstand, dass wir in unserem Frühjahrsprogramm mit Jean-Christophe Rufins Roman "Globalia" einen Text veröffentlichen werden, der ebenso wie Ihr Roman, in der Tradition von Aldous Huxleys "Brave New World" stehend, eine negative Zukunftsutopie ...blablabla ... Einerseits wollen wir diesen Vergleich als Kompliment an Sie verstanden wissen, andererseits bietet "Die Brücke der Mühen" unserer Ansicht nach aber auch noch einige Verbesserungsmöglichkeiten. Nicht komplett überzeugt hat uns der nicht immer stingente Aufbau und es müsste sprachlich noch einmal gründlich überarbeitet werden." blablabla

 

Desweiteren habe ich eine Absage von Piper erhalten: "Ein dystopisches Stück Literatur, das es in sich hat und von beklemmender Suggestivität ist. Leider blablabla".

 

Weiter habe ich noch ein paar Absagen gesammelt von Bastei/Lübbe, Heyne, Klett-Cotta (Standardbriefe, vermutlich Manuskript ungelesen)

 

Nun zu meiner Frage: Wie gehe ich am besten weiter vor ...

- gibt es noch mehr große Verlage, die ich anschreiben kann ?

(suhrkamp werd ich noch anschreiben, von Fischer fehlt mir noch eine Antwort)

- oder sollte ich es besser aufgeben (irgendwie scheint mir aber jedoch der button mit "cancel writing" grau unterlegt zu sein und wenn ich drauf drücke, passiert einfach nix)

- Kleinverlage anschreiben ?

 

Außerdem dachte ich mir, ich mach mal bei 2-3 "Awards" mit, die ich gestern im i-net gefunden habe.

 

Es fällt mir nicht leicht, hier um Hilfe zu bitten, aber was solls ... ich sag mir dann immer, wer die Scham nicht überwindet, ist ein Feigling.

Ich poste direkt im Anschluss wie gesagt noch eine weitere Passage aus dem Roman unter "Brücke der Mühen" im Forum Textkritiken zusammen mit dem Exposé, das mein Cousin (Theaterregisseur) für mich geschrieben hat.

 

Unverblümte Meinungen sind erwünscht ;)

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Lieber Roman!

 

Aufgeben? Auf keinen Fall!

Und schämen brauchst Du Dich auch nicht - hier kann jeder gut nachempfinden, wie's Dir geht.

 

Daß sich Lektoren aus renommierten Verlagen die Mühe gemacht haben, sich mit Deinem Text zu beschäftigen und Dir nicht einfach den Standard-Absagebrief geschickt haben - darauf kannst Du Dir schon mal was einbilden.

 

Aber ich will ganz brutal sein  ;D

... und es müsste sprachlich noch einmal gründlich überarbeitet werden."
 Da liegt meiner Ansicht nach der Hase im Pfeffer!

 

Als unbekannter Autor solltest Du schon einen sprachlich möglichst astreinen Text vorlegen.

 

Du hast ja gestern gesehen, was z. B. Peter noch zu monieren hatte...

 

Ich würde an Deiner Stelle jetzt mal aufhören damit, das Manuskript weiter auszusenden - und Dir womöglich unnötig spätere Chancen zu verbauen, und mich stattdessen erneut dransetzen, in Ruhe, ohne innere Hetzerei - wenn's geht mit kritisch-distanziertem Blick, als sei es der Text von einem Fremden.

Mein Patentrezept ist immer: sich selbst laut vorlesen!

 

Und wenn Du mit dem Feinschliff zufrieden bist, dann erneuten Großangriff auf die Verlage.

 

Gruß

Jan  

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(Peter_Dobrovka)

Hätte Jan das über mir nicht geschrieben, hätte ich es jetzt geschrieben.

 

Und auch wenn's komisch klingt: ich finde die Absagetexte ausgesprochen ermutigend.

 

Peter

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also was genau ist eurer meinung jetzt zu tun ? Den ganzen Text noch einmal überarbeiten (*würg* ... kann ihn nicht mehr sehen *g*), aber hab gestern schon verstanden, was peter angesprochen hatte ... ich glaub in der letzten Zeit hatte sich mein Stil ohnehin schon in diese Richtung bewegt, wobei mir Eure Anregungen noch einen weiteren Schub in diese Richtung gaben.

 

Stellt sich mir nur grad noch die Frage nach dem Sinn ... also ich meine, nochmal überarbeiten ... und dann ?

 

Ps

Tu mich schwer überhaupt irgendwo Gutes rauszulesen, glaub ich wär selbst mit dem Akzeptieren des MS eines Verlags noch unzufrieden ;)

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und danke für die Mühe derer, die das alles lesen ... es ist mir ein wenig peinlich und ich weiß das wirklich sehr sehr zu schätzen - vielen lieben Dank.

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Hallo, Roman,

 

an dieser Stelle ein Willkommen an dich, und nun komm mal aus der Schäm-Ecke heraus ;)

 

Die Absagen sind tatsächlich, wie Peter schon sagte, ermutigend.

 

Ich würde dir raten, dir einen freien Lektor zu suchen, der sich deines Werkes annimmt. Schau mal bei (Link ungültig) oder (Link ungültig). Am besten wählst du natürlich einen, dessen Profil dir passt - der also Ähnliches schon bearbeitet hat. Dabei solltest du nicht mehr als 2-3 Euro pro Seite bezahlen - aber nach dem, was du hier schilderst, scheint mir das eine sinnvolle Investition zu sein.

 

Gruß,

 

Tin

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Aber ich will ganz brutal sein  ;D

... und es müsste sprachlich noch einmal gründlich überarbeitet werden."
 Da liegt meiner Ansicht nach der Hase im Pfeffer!

 

Als unbekannter Autor solltest Du schon einen sprachlich möglichst astreinen Text vorlegen.

 

 

Hallo zusammen,

 

dies ist mein erstes Posting hier, und ich möchte Jan hiermit gleich mal Recht geben. Ein Text muss sprachlich überzeugen. Das habe ich mit meinem ersten Roman (kommt im Herbst bei Rowohlt raus) selbst erlebt. Als der Lektor den Text von meinem Agenten bekam, rief er fast umgehend an und sagte mir, wie begeistert er sei, dass das Manuskript schon so geschliffen sei und die Sprache so flüssig und ausgefeilt, wie er es selten erlebt hätte, selbst nicht bei bereits mehrfach veröffentlichten Autoren. Das soll nun keine Selbstbeweihräucherung sein, sondern zeigen, dass die Lektoren wohl arg geplagt sind von Texten, die der Autor besser noch ein-, zwei-, dreimal überarbeitet hätte.

 

Deshalb auf die Frage, wie es weitergehen soll: Immer vorausschauen und an dir arbeiten! Die meisten Autoren kassieren Ablehnungen, vor allem am Anfang. Aber wenn du schonmal Aufmerksamkeit erregt hast, kann der Text so schlecht nicht sein. Feile daran und versuch es weiter!

 

Liebe Grüße

Petra S.

Petra Schier / Mila Roth: Zwei Namen, eine Autorin - Lesefutter für (fast) jeden Geschmack

 

www.petra-schier.de +++++++ www.mila-roth.de

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