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(Maaja)

Wie schreibt man eine gelungene Kampfszene?

Empfohlene Beiträge

Stefan Mühlfried

- Teilweise finde ich den Einsatz von Comicsprache recht wirkungsvoll. Ein richtig platziertes RUMMS!, KNIRSCH! oder KAWUMM! ist doch ein netter, billiger Effekt um mehr Dramatik und Körperhaftigkeit in die Szene zu bringen.

 

Meint ihr das kann man so machen?

 

[...]

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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(Peter_Dobrovka)

Alles eine Frage der Gewohnheit.

Ich glaube, die Mehrzahl der Leser ist vielleicht noch nicht reif für diesen avantgardistischen Stil.

 

Die Mehrzahl der Lektoren jedenfalls ganz gewiß nicht.

 

Peter

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Hallo, Stefan! Hallo, Rocker!

 

Ich denke, das kommt stark auf das Genre an - aber generell würde ich sagen: eher nicht.

 

Es hat so ein bißchen den Beiklang von: der Autor ist zu faul, um es in einem Satz zu beschreiben, also macht er sich's leicht und nimmt einen typischen Comic-Ausdruck.

 

Gruß

Jan

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Das mag stimmen. Aaaaber ... wenn ich mir beim Schreiben die Zeit nehme, in allen Einzelheiten zu schildern, wie sich das Geräusch im Kopf des Helden anhört, wenn er ebendiesen von einem Feind gegen eine Stahltür geballert kriegt, dann nehme ich doch das Tempo aus der Szene und falle von atemloser Dramatik in eine analytische Schilderung. Will ich das? Ich meine, ich setze solche lautmalerischen (Un-)Worte auch nicht gerne ein, aber manchmal in meiner anfängerhaften Unbeholfenheit greife ich ganz bewusst zu diesem Stilmittel. Klar klingt es unterschiedlich ob ein Kopf mit einiger Geschwindigkeit auf Blech, Holz oder Fliesen trifft, aber wenn der Leser weiß, ob der Kampf in einer kleinen Kabine, im Wald oder in der Dusche stattfindet, kann er sich die Akustik doch selbst ausmalen.

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Das mag stimmen. Aaaaber ... wenn ich mir beim Schreiben die Zeit nehme' date=' in allen Einzelheiten zu schildern, wie sich das Geräusch im Kopf des Helden anhört, wenn er ebendiesen von einem Feind gegen eine Stahltür geballert kriegt, dann nehme ich doch das Tempo aus der Szene und falle von atemloser Dramatik in eine analytische Schilderung. Will ich das? Ich meine, ich setze solche lautmalerischen (Un-)Worte auch nicht gerne ein, aber manchmal in meiner anfängerhaften Unbeholfenheit greife ich ganz bewusst zu diesem Stilmittel. Klar klingt es unterschiedlich ob ein Kopf mit einiger Geschwindigkeit auf Blech, Holz oder Fliesen trifft, aber wenn der Leser weiß, ob der Kampf in einer kleinen Kabine, im Wald oder in der Dusche stattfindet, kann er sich die Akustik doch selbst ausmalen.[/quote']

Hallo Rocker,

 

ich würde lautmalische Worte (WUMM, KRACH, ZACK, etc, wie oben erwähnt) auf keinen Fall verwenden, denn ich will ja das Niveau der Sprache zu erhalten. Ich spreche so nicht, wenn ich mich unterhalte, da werde so etwas erst recht nicht schreiben.

Wie schon erwähnt, es kommt natürlich auch auf das Genre an, und wenn es ein eher dreckiges, zynisches, schnelles Buch ist, ein bisschen Suburban Punk, ein bisschen Hard Boiled und am besten noch in der Ich-Perspektive, dann mag das schon mal funktionieren.

Grundsätzlich würde ich jedoch ausweichen. Schließlich nun, du hast immer noch die Möglichkeit, es in einem Nebensatz zu umschreiben oder Vergleiche zu nehmen, ohne Geschwindigkeit rauszunehmen. Zudem benötigt man nicht unbedingt Informationen über den Klang, wenn es darum geht, um zu beschreiben, wie Schädel mit voller Wucht gegen eine Betonwand geschmettert wird. Oder meinst du etwa dieses böse Knirschen, mit dem der Knochen bricht, den schrillen Schmerz, der im Kopf explodiert und das dumpfe Klatschen mit dem das Ohr an der Steinwand zerschlagen wird? ;D

 

Andreas

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Siehst du Andreas, das ist genau der Unterschied: Ich spreche auch so! Nun versuche ich ja, durch mein Schreiben etwas kultivierter zu wirken als ich eigentlich bin und setze, wie schon geschrieben, solche Mittel auch nur sehr ungern ein. Bin gerade in einem Dean Koontz über ein lautmalerisches "Bum" gestolpert und muß zugeben, es hat mich wirklich beim Lesen gestört. Und ich hasse es, beim Lesen mag gestört zu werden. :s08 Andererseits, wenn sogar so ein berühmter Ami das macht, dann wird es ja wohl doch irgendwie legitim sein.

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