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Ruth

1001 Frage zu freien Lektoren

Empfohlene Beiträge

Liebe Runde,

 

ich frag mich grad so allerhand:

 

-Wer braucht eigentlich einen freien Lektor? (Ich vielleicht!?)

-Wann wendet man sich an einen? Schon während des Schreibens, oder erst, wenn man eine Rohfassung fertig hat? Oder erst, wenn man völlig verzweifelt ist, weil 738 Verlage abgesagt haben?

-Wie (um Himmels Willen!) findet man den richtigen Lektor für sein Werk?

-Wat kost dat? (so Pi mal Daumen...)

-Wer hat Erfahrungen gemacht und würde einen Lektor empfehlen oder davon abraten? (keine konkreten, sondern allgemein)

 

So, das waren jetzt nicht ganz 1001, aber mir reicht's an Unklarheit...

 

Bitte um Antwort oder Links,

 

Ruth

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Die leselupe bietet ein kostenloses Lektorat an. Ob es was nützt, kann ich nicht sagen, aber zumindest kostet es nichts:

(Link ungültig)

 

LG

Maren

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Hallo Ruth!

 

Zu einem freien Lektor würde ich nur greifen, wenn alle anderen Möglichkeiten zur Verbesserung ausgeschöpft sind, und ich die Tastatur auch mal gerne an die Wand nageln würde.

 

Selbiges zu verhindern habe ich erstens Testleser, die mir unverblümt und ehrlich ihre Meinung sagen, diverse Portale im Internet, wo man eventuell schon mal Aufmerksamkeit erregen, zumindest aber Reaktionen erhalten und Erfahrung sammeln kann (Romansuche, PEENAE etc.), und VOR ALLEM eine Großfamilie, in der Bestsellerautoren ebenso wie Neulinge mir sagen, woran es bei meinen Texten krankt, nämlich die TEXTKRITIK hier in Montsegur.

 

Ich sehe für mich persönlich keinerlei Grund, für einen freien Lektor Geld auszugeben, das ich ohnehin nicht habe.

 

Aber diese Meinung ist nur meine, und erhebt keinerlei Anspruch auf allgemeine Gültigkeit. ;D

 

Ich denke aber, dass es gerade für Unveröffentlichte genug unentgeltliche Möglichkeiten gibt, ihre Schreibe zu verbessern.

 

Liebe Grüße,

Ed

 

P.S.: eine Verlagsabsage ist ein Ansporn, härter an sich zu arbeiten, aber nie ein Grund zu verzweifeln. Es liegt ja nicht immer am Unvermögen des Autors, aber zu diesem Thema gibt es hier im Forum eigene Threads.

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Hallo Ruth,

ob unser goldener Archivar noch den Thread findet, wo Leute von ihren Erfahrungen mit solchen Lektoraten berichteten? Da war mal was...

-Wer braucht eigentlich einen freien Lektor? (Ich vielleicht!?)

Verlage, die ihre festen Lektoren an die Luft gesetzt haben? ;)

 

-Wann wendet man sich an einen? Schon während des Schreibens, oder erst, wenn man eine Rohfassung fertig hat? Oder erst, wenn man völlig verzweifelt ist, weil 738 Verlage abgesagt haben?

Ich würde mal sagen: wenn man das dringende Bedürfnis hat und dem Lektor auch Text geben kann. Und wenn man der Meinung ist, alle anderen Möglichkeiten ausgereizt zu haben? Wenn das Projekt so fest ist, dass weder Testleser noch Lektoren es kaputt machen können (siehe den Thread kürzlich von Charlie zu den Außenmeinungen).

-Wie (um Himmels Willen!) findet man den richtigen Lektor für sein Werk?

Wie einen Zahnarzt und Gynäkologen? Sprich... über die Kombination Fachverzeichnisse, intensives Vergleichen und intensives Herumhören / Empfehlungen. Achten auf Vorlieben des Lektors an Textarten.

-Wat kost dat? (so Pi mal Daumen...)

Fundgrube für alle möglichen Honorare (Link ungültig) (Link ungültig)- unter "Geld und mehr" schauen - VfLL

Der Verband freier Lektoren (VfLL) müsste auch so etwas haben.

-Wer hat Erfahrungen gemacht und würde einen Lektor empfehlen oder davon abraten? (keine konkreten, sondern allgemein)

Da gab es mal diesen Thread... und einige im Forum arbeiten als freie Lektoren.

 

Schöne Grüße,

Petra

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ob unser goldener Archivar noch den Thread findet, wo Leute von ihren Erfahrungen mit solchen Lektoraten berichteten? Da war mal was...

 

Warum fühl ich mich jetzt bloß angesprochen?  ;D

 

Gut, ich schau nachher mal (und lösch dann dieses sinnfreie posting wieder) - auf Anhieb kommt mir da im Moment nix in den Sinn...

 

Gruß

Jan

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Da ich als freier Lektor arbeite (und des Oefteren auch Auftraege von Autoren bekomme) kann ich dazu - aus meiner Sicht - Senf dazu geben (nur eine Meinung von vielen!):

 

Einen Text - gar Roman - der von zahlreichen Verlagen abgelehnt wurde oder gar sich im Rohzustand befindet, wuerde ich nur professionell lektorieren lassen, wenn ich Kroesus waere und kein Platz fuer mein Geld mehr haette.

Als Normalverbraucher waere mir das Geld zu schade.

 

Lektorieren lassen wuerde ich unter Umstaenden:

 

a) einen Text, der bereits unter Vertrag ist, fuer den ein hoher Vorschuss gezahlt wurde und den man in bestmoeglichem Zustand einhaendigen moechte.

b) einen Text, an dem Interesse besteht/der von Fachleuten bereits als hochwertig und chancenreich bewertet wurde und dem man zusaetzlichen Schliff geben lassen moechte, um diese Chancen zu erhoehen.

c) einen Text, der von einem Verlagsaussenlektor so unzumutbar lektoriert wurde, dass die Hinzuziehung einer zweiten kompetenten Meinung sinnvoll sein kann.

 

In solchen Faellen kann sich ein Lektorat - das die Welt nicht kostet (zu Preisen gebe ich nur privat Auskunft) - lohnen. Wenn man sich dafuer entscheidet, sollte man m.E. einen Lektor waehlen, der einem von zuverlaessigen Kollegen empfohlen worden ist und der entsprechende Referenzen benennen kann (im Romanbereich - das waere mir wichtig). Fuer mein Geld wuerde ich dem Lektor genau sagen wollen, worum es mir geht (also durchaus auch z.B. den Zielverlag o.ae. nennen, angeben, ob ich ein vor allem sprachliches Lektorat wuensche etc.).

 

Ich persoenlich wuerde einen Text, der mir nicht hundertprozentig vielversprechend erscheint, von einem Privatkunden uebrigens ablehnen. Ich haette ein schlechtes Gewissen dabei.

 

Keinesfalls wuerde ich auf einen Gratis-Service von lauter unveroeffentlichten und zu groessten Teilen nicht entsprechend ausgebildeten selbst ernannten Lektoren (Leselupe) zurueckgreifen.

Dann engagiere lieber einen Gratis-Testleser von hier, da hast Du mehr davon.

 

Und um nicht falsch verstanden zu werden: In aller Regel wird ein guter Profi-Autor als Testleser, der hart an Deinem Text arbeitet, alles Noetige leisten koennen. Ich wuerde ein Lektorat immer nur dann in Anspruch nehmen, wenn ich schon recht sicher sein kann: Da kommt wieder Geld zurueck.

 

Charlie.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Hallo Ruth,

 

wenn dein MS von einem Verlag angenommen wird, durchläuft es ohnehin noch einmal ein Lektorat - völlig unabhängig davon, ob er vorher schon bearbeitet wurde oder nicht.

Wenn du glaubst, dass dein Text noch nicht überzeugend genug ist, dann lass dir doch erstmal von der Graswurzel an helfen. Dazu gibt es viele Möglichkeiten - Schreibgruppen, Coaching, VHS-Kurse und die hiesigen Textkritiken, alles günstiger als ein Vollllektorat.

Du solltest nicht vergessen: Auch die Möglichkeiten der Textredaktion sind begrenzt; zuallererst musst du einen Text verfassen, der deine Leser mitnimmt.

Ich nehme z.B. gar keine Redaktions-Aufträge von Privatkunden an, auch, weil ich nicht wüsste, wie ich mit den Erwartungen der Autoren umgehen sollte. Nicht jeder Text wird durch ein Lektorat veröffentlichungsreif.

 

Liebe Grüße,

Natalja

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Wenn man aus bestimmten Gründen einen freien Lektor einschalten will, fängt das Drama meist erst an, nämlich den richtigen zu finden und sich einen guten auch leisten zu können.

Billige kommen meist zu teuer, diese Erfahrung habe ich beim Ersten gemacht, der hat nicht nur kaum Fehler gefunden und nur wenige Verbesserungsvorschläge unterbreitet, dafür hat er noch mehrere Fehler neu in den TExt eingebaut.

Gruss

herby

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Vielen Dank,

 

das war ziemlich erhellend! Das ist es wohl nicht, wonach ich suche.

 

Das Mentoring kommt meinen Wünschen da viel näher, aber die alte Kiste mit der Hemmschwelle...

 

Ich arbeite dran. Euch allen nochmal herzlichen Dank!!!

 

 

Ruth

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Mentoring ist zweifellos eine tolle Sache, aber jemanden darum zu bitten, wuerde ich auch nicht wagen.

Stattdessen koenntest Du einen Aufruf ans Schwarze Brett heften, wie Lionne das gemacht hat.

Das wuerde ich aber - glaube ich - auch nicht wagen.

Bei einem Angebot auf Gegenseitigkeit - ich betreue Deins, Du betreust meins - komme ich persoenlich mir weniger dreist vor. Und es ist auch ein ungeheuer bereicherndes Erlebnis, einem anderen Roman, den man gern mag, beim Wachsen zuzusehen.

 

Fuer alle, die das nicht wollen, sondern wirklich einen Mentor wuenschen, aber an ihren Hemmungen scheitern, finde ich nach wie vor das von Tin mal angedachte Prinzip und daraus folgend eine "zentrale Vermittlung" ueber ein Unterforum nicht schlecht.

Ich weiss jetzt auch gerade nicht mehr so genau, warum wir das nicht gemacht haben.

 

Palmsonntagsgruesse von Charlie.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Also, da ich ja so was mache, hier ein paar Dinge, die ich gegenüber Interessenten immer betone:

- man muss sich nicht gleich für ewig binden, nicht mal für eine dreistellige Summe, am besten erst mal die Probierpackung, bei der keiner ein großes Risiko eingeht.

- Lektorat bedeutet *nicht*, dass das Manuskript danach von einem Verlag genommen wird, nur dass es danach besser ist (Vorsicht vor Leuten, die gegenteilige Versprechungen machen!)

- Wer nicht selbst bereits Vollprofi ist, kann eine Menge davon lernen. Setzt voraus, dass der Lektor nicht nur korrigiert, sondern auch begründet warum, eventuell sogar mehrere Änderungsmöglichkeiten vorschlägt und für Diskussionen offen ist.

- Man lernt nicht nur aus der Verbesserung von Manuskripten, die schon sehr gut sind, ganz im Gegenteil. Auch schlechte Texte lassen sich verbessern, dabei lernt man oft mehr - und manchmal zeigt der verbesserte Text danach ganz ungeahnte Qualitäten. Aber auch dafür gibt es natürlich keine Garantie.

- Ein Lektor braucht andere Fähigkeiten als ein Literaturagent!

 

Ich habe mehrere Seminare in Wolfenbüttel und anderswo besucht. Mit Fahrtkosten sind das auch leicht 250 Euro. Und obwohl anschließend die Verlagsvertreter nicht bei mir auf der Fußmatte standen, hielt ich das keineswegs für rausgeschmissenes Geld. Alles nur unter dem Blickwinkel zu sehen: Bekomme ich für mein Geld dann einen Verlagsvertrag, ist eine Denkweise, die DKZ-Verlage und unseriöse Literaturagenten freut, die spielen perfekt auf diesem Klavier.

 

Das Geld soll sich rentieren, richtig, aber dadurch, dass Manuskript und Autor danach besser sind. Weitergehende Hoffnungen und Versprechungen sollte man mit Vorsicht betrachten. Ein Tennistrainer, der sagt: Buchen sie bei mir Tennisstunden, dann werden sie Wimbledon-Sieger, würde ich nicht für seriös halten.

 

herzliche Grüße aus dem heute sonnigen Schwarzwald

 

Hans Peter

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Hi,

 

da es Montségur noch nicht gab, als ich meinen ersten Roman (den für die Schublade, wo er heute noch liegt) geschrieben habe, wusste ich nicht, wo ich einen qualifizierten Testleser herbekomme und habe mich damals (ist ca. 7 Jahre her) an eine freie Lektorin gewendet, die ich gebeten habe, das Manuskript zu lesen und mir zu sagen, was nicht stimmt. Klingt reichlich naiv, war es auch. Trotzdem hat es mir was gebracht. Ich habe danach ein vollkommen neues Manuskript angefangen, mit dem ich heute veröffentlicht bin.

 

Von einem normalen Lektorat, das ich auch einmal genutzt habe, kann ich allerdings nur abraten, das ist in der Regel sehr teuer und bringt nicht wirklich was für die Qualität des Romans, weil die Kriterien der Lektoren sehr unterschiedlich sein können. Hier bei Montsegur findest du aber vielleicht qualifizierte Testleser (im Tausch mit Testlesearbeit für diese Autoren), die dir genauso sagen können, was wo nicht stimmt, oder was sie besonders gut finden. In der Regel ist es ja das Verlagen nach Feedback, dass uns an einen Lektor denken lässt. Oder eine grauslige Rechtschreibung, Unsicherheit in grammatikalischen Fragen, Kommasetzung etc. ;) Im Verlag wird aber eh lektoriert und korrigiert. Ein mehrfach lektoriertes Manuskript wird nicht unbedingt besser und was der eine Lektor ändert, hätte ein anderer gelassen. Also würde ich mich eher auf Testleser stützen als auf einen Lektor.

 

Ich hoffe, ich konnte helfen und wünsche viel Glück...

Katia

Kritik anzunehmen heißt nicht gleich alles zu ändern, aber zumindest darüber nachzudenken.

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In der Regel ist es ja das Verlagen nach Feedback' date=' dass uns an einen Lektor denken lässt. [/quote']

 

Voll erwischt, Katja.

 

Das und die Tatsache, dass alles, was ich im Roman bisher geändert habe (womit ich sehr zufrieden bin) von außen angestoßen wurde. Ich hab einfach das Gefühl, Testleser (oder eben auch ein Lektor, in dem ich so eine Art Profi-Testleser sehe) würden mir beim Schreiben einen besseren Boden bereiten, als wenn ich so ganz allein vor mich hin kritzel.

 

Aber jetzt pinnt ja mein Testleser-Gesuch am Schwarzen Brett, die Lektor-Idee habt Ihr mir erfolgreich ausgetrieben.

 

Auch dir, Katja, vielen Dank für die Antwort!

 

Liebe Grüße

 

Ruth

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Liebe Ruth, liebe "Mit-Monséguer",

 

seit meinem dritten Roman arbeite ich mit einer freien Lektorin zusammen. Die Dame war Lektorin in dem Verlag, der meine ersten beiden Romane veröffentlich hat. Dann wurde der Verlag geschlosssen und seitdem arbeitet sie als freie Lektorin.

Ich mache es grundsätzlich und ja, ich zahle auch dafür, und ich zahle gerne.

Warum?

 

1. Meinen eigenen Texten gegenüber bin ich "betriebsblind". Nach dem 4. oder 5. lesen übersehe ich Fehler, so sehr ich mich auch konzentriere.

2. Wenn ich schreibe, dann bin ich ganz tief in der Geschichte drin und mir persönlich ist natürlich alles klar und verständlich. Aber wie wirkt es auf einen Fremden, der die Geschichte zum ersten Mal liest? Der evtl. auch gar keine Ahnung von den äußeren Umständen (Historie, Politik usw.) hat? Habe ich es so geschrieben, dass sich jemand, der sich in dem Land und der Zeit nicht auskennt, es nicht zur versteht, sondern auch mit Vergnügen liest?

3. Es spart mir Zeit! Ein professioneller Lektor braucht viel weniger, um einen Text zu korriegieren, als ich das kann. Und ich nutze die Zeit, die ich mit Korrektur spare, um zwei, drei Kurzgeschichten zu schreiben (diese lasse ich aber nicht lektoriieren!). Damit "hole" ich dann das Geld für das Lektorin wieder rein.

 

Gut, Punkt 3. ist bei einer Erstveröffentlichung schwierig, außer man hat vorher bereits bei diversen Verlagen Shortstories veröffentlicht.

 

Natürlich erfolgt in jedem Verlag auch ein Lektorat, aber meine Denke geht in diese Richtung:

Wenn ich ein relativ fehlerfreies Manuskript abliefere, dann erhöht das meine Chance in diesem Verlag gleich wieder einen Folgevertrag zu erhalten. Ich weiß, dass es Verlage gibt, die nehmen zwar ein Manuskript an, wenn dieses jedoch zu fehlerhaft ist, verzichten sie auf eine weitere Zusammenarbeit mit dem Autor.

 

Zum Testlesen untereinander:

Habe ich - wenn ich Zeit hatte - hin und wieder gemacht und dabei leider nur negative Erfahrugnen machen müssen. Vor ca. einem Jahr las die ein Manuskript, dass bereits von allen namhaften Verlagen abgelehnt worden ist. Bereits auf der ersten Seite musste ich über 20 Tipp-/Orthographie-/Grammatik- und Zeichensetzungs-Fehler anstreichen. So ging es dann lustig munter weiter.

Die Reaktion der Verfasserin:

"Das kann gar nicht sein, meiner Freundin hat es doch sooooo gut gefallen!"

Die Dame hat nicht verstanden, dass Verlage - ganz besonders bei unverlangt eingesandten Manuskripten und/oder Textproben - ruck-ruck ablehnen, wenn bereits auf den ersten Seiten viele Fehler sind. Der Stil und Inhalt kann noch so gut sein - es wird einfach ein beinahe fehlerfreier Text erwartet.

 

Zusätzzlich bin ich der Meinung, dass man inhaltlich nicht als Testleser fungieren kann. Wenn jeder von uns ganz genau wüsste, was die Verlage möchten, dann wären wir doch alle Bestsellerautoren ... ;) Die Geschmäcker sind verschieden, und es kann durchaus sein, dass mir eine Story so gar nicht gefällt, ich damit den Verfasser frustiere, dabei gibt es zahlreiche Verlage, die genau so eine Story schon seit Monaten suchen.

Andersrum genauso - ich bin von Sprache, Stil und Story begeistert, und trotzdem lehnen die Verlage ab. Damit ist der Frust beim Verfasser vorprogrammiert.

 

Ab dem 1.Mai werde ich mit neuen Agentinnen zusammenarbeiten. Als ich denen meine Arbeitsweise mit der Lektorin erzähle, meinten sie:

"Das ist eine sehr professionelle Einstellung, die man leider viel zu selten findet."

 

Zu den Kosten:

Seriöse Lektoren halten sich an eine Art "Gebührenordnung" (ich weiß nicht, wie dass korrekt heißt) und veröffentlichen diese auch auf ihrer Website oder geben es natürlich vorher bekannt. Es gibt zwei unterschiedliche Modell:

a. entweder nach Seitenzahl - dann X Euro pro Seite oder

b. nach Stundenzahle - dann X Euro pro Stunde

 

Ups, das war jetzt länger als geplant ... :) und ich höre jetzt besser auf ...

 

Ruth - Du musst die für Dich richtige Entscheidung treffen.

 

Liebe Grüße

Rebecca

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Zum Testlesen untereinander:

Habe ich - wenn ich Zeit hatte - hin und wieder gemacht und dabei leider nur negative Erfahrugnen machen müssen. Vor ca. einem Jahr las die ein Manuskript, dass bereits von allen namhaften Verlagen abgelehnt worden ist. Bereits auf der ersten Seite musste ich über 20 Tipp-/Orthographie-/Grammatik- und Zeichensetzungs-Fehler anstreichen. So ging es dann lustig munter weiter.

Schade, dass du das so erlebt hast, Rebecca - es muss nicht so sein. Wenn man sich unter erfahrenen Profis ernsthaft zusammentut, kann das durchaus die Qualität eines Lektorats haben. Es dauert nur vielleicht ein wenig länger, sich zusammenzuraufen.

 

Schöne Grüße,

Petra

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geld für einen freien lektor ausgeben??

hmm, dass käme mir vor, wie mich selbst subventionieren

 

herzlichst: jueb

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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Liebe Petra,

 

irgendwie haben sich halt immer Leute mit mir in Verbindung gesetzt, die ihr erstes "Werk" beurteilt haben wollten, aber natürlich erwartet haben, dass ich total begeistert und der Meinung bin, das wird ein Megabestseller. Sobald ich wagte, auch nur die kleinste Kritik zu üben (z.B. viele Rechtschreibfehler oder falsches Seitenformat), waren sie beleidigt.

 

Das Schöne hier in diesem Forum ist ja, dass sich solche Leute, denen es nur um Selbstbeweihräucherung geht, nicht gibt.

 

Und zu jueb (sorry, ich bekomme das mit den Zitatel nicht hin ...):

Ja, ich subventioniere mich! Denn ich zahle auch Geld für einen anständigen Rechner, Drucker, Papier, Tinte, Fachbücher rund ums Schreiben, Bücher zur Recherche ect.. Ein (fast) fehlerfreies Manuskript abzugegeben, gehört zu meiner Arbeitsstrategie. Schlussendlich muss das jeder für sich selbst entscheiden, ob man es möchte, oder - was vielleicht noch wichtiger ist! - ob man es sich leisten kann.

 

Liebe Grüße

Rebecca

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Hallo Rebecca,

 

ich würde von jemandem, der mir ein Manuskript zum Lesen gibt, grundsätzlich erwarten, dass er zumindest die gröbsten orthographischen Fehler beseitigt hat.

 

Wenn schon das fehlt, dann (so sehe zumindest ich das) fehlt es dem Autor meistens überhaupt an der Bereitschaft, sich eingehend mit seinem Text zu beschäftigen, denn es bedeutet für mich, dass die erste, irgendwie hingepfuschte Fassung zum Testlesen weitergereicht wurde.

Ich denke, wenn Du es nicht mit jemandem zu tun hast, der eine ausgeprägte Rechtschreibschwäche hat und Dir das vorher am besten auch mitteilt, dann sagt ein sehr fehlerhafter Text oft auch schon ziemlich viel über dessen Qualität aus.

 

Das Problem, da würde ich mich Petra anschließen, bestand wahrscheinlich einfach darin, dass Du an die falschen Textaustauschpartner geraten bist.

 

Liebe Grüße

Anna

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