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(Peter D. Lancester)

Verunsichernde Fragen von Lektoren und schlagfertige Antworten

Empfohlene Beiträge

(Peter_Dobrovka)

Im Gespräch wird man ja häufig mit Fragen konfrontiert, auf die man keine rechte Antwort weiß, oder sie fällt einem erst nach dem Gespräch ein.

Häufig hemmt einen die Erziehung: (Eigenlob stinkt) oder Unsicherheit (ich könnte jetzt meine Anthologie-Publikationen aufzählen, aber zählt das überhaupt, mache ich mich damit nicht lächerlich)

 

Ich schlage vor, daß wir diese Fragen mal in einem Topf sammeln und darüber diskutieren, was die besten Antworten darauf sein können.

 

Ich mach mal den Anfang:

 

"Sie sagen, sie haben schon für den X und Y Verlag geschrieben. Warum wollen Sie nun zu uns wechseln?"

 

Meiner Ansicht nach ist es eine gute Antwort, wenn man sagt, daß man sich bessere Konditionen erhofft. Dann sind die literarischen Qualitäten schon mal nicht das Thema, und es impliziert den Eindruck, daß man Profi ist und seinen Wert kennt, ohne das aussprechen zu müssen.

 

Peter

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Hallo!

 

Mit einem Gespräch bin ich fast nie konfrontiert. Aber ich bin erstaunt über Deine angebotene Antwort auf die Frage, warum man wechselt. Ich persönlich habe gedacht: gerade das ist abschreckend, da der Verlag sofort denkt, ich möchte nur Geld haben.

 

Aber in meinen kurzen Anschreiben (die früher so oder so totaler Blödsinn in Buchlänge waren ;)) erwähne ich knapp, dass ich mir in dem angeschriebenen Verlag ein besseres Umfeld für meine Bücher erhoffe. Ich müsste nachsehen, was ich genau schreibe...

 

Gruss

Lars :s13

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Ich persönlich habe gedacht: gerade das ist abschreckend' date=' da der Verlag sofort denkt, ich möchte nur Geld haben.[/quote']

 

Dürfte aber der naheliegendste gemeinsame Nenner sein...

DAMIT kann er sich identifizieren.

 

Klingt vielleicht komisch, is' aber so.

 

Roy

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(Peter_Dobrovka)

Ächz, und das soll in 3 Monaten dann der interessierte Leser wiederfinden?

Kopieren wir es mal hier rüber.

Ich persönlich würde Peters Telefonat modifizieren, indem ich den Kunden und mein Interesse in den Vordergrund stelle.

"Ich bin auf Ihren Verlag aufmerksam geworden, als ich X und Y in Ihrem Programm sah. Das ist genau die Thematik meines Spezialgebietes. Ich bearbeite sie aber in völlig neuer Weise und wollte deshalb nachfragen..."

 

Absolutes DON'T im Verkauf: Vergleich mit anderen Firmen / Verlagen.

 

Insofern ist Peters letzter Satz auch sein killing argument... der neue Verlag wird Danke sagen und auflegen. Weil er weiß, Peter würde ihn auch ganz schnell wieder verlassen, wenn der dritte mit Geld winkt. Und weil er weiß, Peter würde nur wegen des Geldes arbeiten.

 

Wichtig: Wenn einem das Wasser noch so sehr bis zum Hals steht, beim Verkaufsgespräch gelassen und souverän bleiben! Sagt euch vorher ein: Ich brauche den Abschluss eigentlich nicht, um zu überleben. Aber ich will diesen Abschluss, weil das meine Traumarbeit ist, mein Traumverlag, weil ich so etwas schon immer arbeiten wollte. Selbstsuggestion hilft.

 

Also statt dessen:

"Ich bin so begeistert von der Art Ihrer Darstellung / der Qualität Ihrer Bücher etc.pp., dass es mir eine Freude wäre, für Ihren Verlag arbeiten zu können (den alten nicht erwähnen)."

oder

"Ich suche neue Herausforderungen in Sachen / Ich will mich entwicekeln können ... und habe das Gefühl, in Ihrem Verlag kann ich diese Herausforderung finden"

Ja, das ist in der Tat viel besser als mein Vorschlag.

Gut, daß wir drüber gesprochen haben ;D

Lars, hör auf Petra!

 

Peter

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(Peter_Dobrovka)
Geld ist ein schlechtes Argument.

Wohl wahr, aber immer noch ein besseres, als daß man sonst nirgends mehr unterkommt, und ich hätte das auch mit einem gewissen selbstironischen Tonfall rübergebracht, also nicht auf Jammern oder auf Gier gemacht.. Gut, ich hab mir das jetzt mal situativ bedingt schnell aus den Fingern gesaugt, ohne über eine NOCH BESSERE Alternative nachzudenken.

 

Aber frei nach dem Motto "es gibt kein Patentrezept", gebe ich noch eins zu bedenken:

Den Verlag in Grund und Boden zu loben und deswegen ein Buch bei mir unterbringen zu wollen, würde bei mir persönlich weit weniger wirken, weil das nämlich alle so machen. Währenddessen umgekehrt, wenn man mir mit einem gewissen Selbstbewußtsein klarmacht, daß man kein Idiot ist und mich auch nicht für einen hält, bringt das einen Sympathiebonus.

 

Ich kriege ja manchmal Anrufe, da fallen mir vor peinlicher Verkrampftheit die Ohren ab, und ich male mir aus, Rhetorikkurse für Autoren einzurichten oder den Trash des Monats auf Audiofiles zu erweitern.

 

Peter

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(Peter_Dobrovka)
dann lag ich anfangs ja doch richtig! Aber dafür sind wir auch hier  :D

 

Lars

 

 

Meinst du damit dieses hier?

 

Ich kann mir nicht vorstellen, einen Brief an einen Verlag zu schreiben (ans Lektorat) in dem steht: "Ich bin Schriftsteller auf der Suche nach neuen Tätigkeitsfeldern bla bla bla bla und möchte anfragen, welche Themen Ihr Haus gerne abdecken möchte.."

 

Peter

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ne, das:

 

"Ich persönlich habe gedacht: gerade das ist abschreckend, da der Verlag sofort denkt, ich möchte nur Geld haben. "

 

Gruss

Lars :s13

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Da habe ich doch mal eine allgemeine Frage zu diesem Thema hier: Sprecht Ihr mit Euren Lektoren grundsätzlich Euer Projekt durch?

Das habe ich bisher nie getan. Entweder kam eine Absage, oder das (fertige) Buch wurde genommen, wie geliefert. Fragen wurden dann geklärt, wenn ich das MS vom Lektor zurück bekam.

Dann standen da paar Kommentare im Text, die sich aber hauptsächlich auf irgendwelche inhaltlichen Aussagen oder Fehler drehten.

Ich habe hier auch noch seit 5 Jahren ein fertiges Buch, das nimmt mein Stamm-Verlag sofort. Muss es nur hinschicken.

Allerdings habe ich bei einem Buch in löblicher Art und Weise mit dem Lektor an dem Projekt gearbeitet. Beide zeigen "voll den Einsatz". Nachdem der Vertrag schon unterschieben war.

 

Gruss

Lars

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Hallo Lars,

kommt drauf an. Bei meinem zweiten Buch musste ich auf ein neues Zielpublikum umschreiben, das leider keines war. Hat dem Buch und mir nicht gut getan. Beim Elsassbuch, weil es eine Reihe ist, kam zuerst das genaue Verlagsbriefing und daraufhin habe ich das Buch entworfen und mich beworben. Bei meinem satirischen Sachbuch habe ich ebenfalls eine Reihenvorlage und Vorschreiber, an denen ich mich orientieren muss, bin aber frei, mein Thema zu bearbeiten. Auch frei, zu scheitern ;-) Zwei andere Sachbücher sind reine Auftragsarbeiten.

Ja, ich pflege immer intensiven Kontakt zum Lektorat, zumal ich ja nicht nur einmal mit den Betreffenden zusammenarbeiten will.

 

Schöne Grüße,

Petra

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