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(ElisabethM)

Wie lange bleibt ein Plagiat ein Plagiat?

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Hallo Leute,

euer Thread Ideenklau kommt dem hier ziemlich nahe. Denn Ideenklau gibt es ja tatsächlich in beide Richtungen. Dort ging es mehr um die Beraubten, mir geht es mehr um die ‚Räuber’, also um das Plagiat. Ich habe mich zwar schon belesen, aber manches bleibt mir trotzdem unklar. :-?

Deshalb jetzt meine Frage, ab wann ist ein Plagiat keins mehr? Wie viel eigenes muss drin stecken?

Das war das eine und jetzt wäre ich schon beim zweiten. Wenn man die Quelle nennt, was weiß ich, bei mir ginge es konkret um das Traumfresserchen, und schreibt: ‚Nach einer Geschichte von Michael Ende’, ist das dann noch ein Plagiat, oder nicht mehr? Gibt es dann stattdessen Stress mit dem Urheberrecht? :s16

Und wie ist das, wenn man die Hauptpersonen geändert hat, (habe ich, auch das Ende und zwar entscheidend) und ‚nur’ die quasi `märchenhafte’ Struktur übernimmt, die ja irgendwo auch ein feststehendes Erzählmuster im Märchen ist, läuft das dann unter Plagiat? (Michael Endes Traumfresserchen hat ja sehr märchenhafte Züge, finde ich. Die Suche= Prüfung, drei Fragen, die Lösung des Konflikts, das glückliche Ende)

Das war es, was meint ihr, soll ich lieber ganz die Finger von meiner Traumfee lassen? Oder soll ich jemanden draufschauen lassen, der das Traumfresserchen kennt?

 

Nur noch eins, ich tummele mich zwar zwischendurch ziemlich viel im Forum und lese, aber meist nur kurze Zeit. Alles kann ich beim besten Willen nicht durchackern, sonst komme ich gar nicht mehr zu meinen Sachen. Wenn ihr also irgendwo in einem anderen Thread mehr dazu stehen habt, dann sagt mir einfach, wo ich schauen muss, dann hat sich das hier erledigt.

Danke :s17

Elisabeth

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Hallo Elisabeth,

 

bei Michael Ende könnte man im Zweifelsfall bei der Agentur AVA nachfragen, die den Nachlass von Michael Ende verwalten.

Allgemein: Ein Geschichte ist dann ein Plagiat, wenn nicht nur einzelne Ideen, sondern

Sinnzusammenhänge übernommen werden, sowie darüber hinaus noch Namensähnlichkeiten bestehen, keine Eigenständigkeit der Geschichte zum Orginal besteht, und ganze Teil der Geschichte wörtlich oder fast wörtlich übernommen werden.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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Es gibt einen Anwalt, der sich allein um die Wahrung der Urheberrechte von Michael Ende bemüht.

Ein Fachmann auf dem Gebiet, wie ich aus aktuellem Anlass gerade hörte.

 

Wenn es dir wirklich ernst ist könntest, du bei ihm direkt nachfragen, in wie weit deine Geschichte dem Werk von Michael Ende ähnlich ( oder zu ähnlich ) ist.

 

Ich glaube, er ist der einzige, der dir die Frage wirklich beantworten kann.

 

Liebe Grüße

Monika

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Hallo Elisabeth,

eine Freundin von mir vertont Ende - das ist formal etwas ganz anderes, aber auch sie hat vorher die Rechte abklären müssen (muss man auch bei dem Zusatz "nach einer Geschichte...). AVA und dieser Anwalt sind also die erste Empfehlung, je näher du an den Stoff willst, desto eher brauchst du Fachberatung. Und was vorher abgeklärt ist, kann nachher nicht schiefgehen.

 

Die Suche= Prüfung, drei Fragen, die Lösung des Konflikts, das glückliche Ende

Wenn du dagegen nur solche Strukturen verwendest, so hat das mit Michael Ende nicht mal mehr etwas zu tun, das ist nämlich eine uralte Märchenstruktur, die man sogar in Urmythen nachweisen kann. Also eine Urform des Erzählens.

 

Wenn du "Plagiat" googelst, findest du jede Menge Hinweise zur Definition, als Einstieg:

(Link ungültig)

(Link ungültig)

(Link ungültig)

 

Schöne Grüße,

Petra

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Hallo Monika, Hallo Thomas!

Bevor ich euch antworte, zuerst noch etwas zu meiner Ehrenrettung: Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich vor den Computer setzen, die Finger knacken lassen, eine Datei anklicken, copy und pace machen, x durch y ersetzen, sich dann zurücklehen und denken, hach was war ich wieder kreativ.

 

Also Thomas, das meiste von dem, was du geschrieben hast, ist mir klar, aber gerade der Punkt Sinnzusammenhag ist für mich schwer fassbar. :s01

Bleiben wir bei der Traumfeee. Sagen wir, man sitzt am Kaffeetisch, die Sprache kommt auf Kinder und Schlafstörungen und dann sagt eine, da gibt es doch dieses Buch von Michael Ende, findet ihr, dass man das als Einschlafgeschichte hernehmen kann? Allgemeines Kopfschütteln und dann sagt jemand seufzend, so ein schönes Buch, warum kann keiner etwas Ähnliches schreiben, nur nicht so gruselig.

Und dann fängt es in einem an zu rattern. Ganz klar, ich würde ein nette Fee nehmen und dann geht es los, ein Mädchen kannst du nicht nehmen, also einen Jungen, ein Königsschloss kannst du nicht nehmen, also ein Haus, und dann kommt das, was man selbst in die Geschichte reinsteckt: Aber das ist ein besonders Haus, ein goldgelbes Haus, das lacht, und alle Menschen, die daran vorbeigehen werden gut gelaunt... und irgendwann ist das Ganze so weit gediehen, dass man die Geschichte aufschreibt.

 

Ist das der Sinnzusammenhang, von dem die Rede ist? Sinnzusammenhage, was ist das überhaupt genau? Für mich klingt das ein bisschen Wischi Waschi.

Aber noch mal zurück zur Quelle der 'Inspiration'. Klingeln bei euch schon die Alarmglocken, wenn es von anderen heißt, 'So eine tolle Idee, aber könnte das nicht einer besser machen', und ihr denkt Recht hat sie/er und ihr euch dabei ertappt, also ich würde das so und so... Lasst ihr dann gleich die Finger davon? Ist das eurer Meinung nach keine echte Inspiration, sondern der Keim eines Plagiats? :s16

Euch nochmals herzlichen Dank für eure Antworten

Viele Grüße

Elisabeth

 

P.S. Die Traumfee, liegt schon eine ganze Weile in meiner Schublade und ich denke, am besten bleibt sie dort.

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Hallo Petra!

Deine Antwort hat sich mit meiner Antwort an Monika und Thomas überschritten, aber auch dir herzlichen Dank für die Hinweise. Dummerweise komme ich jetzt wegen einer Veröffentlichung doch wieder ins Grübeln, weil es sich tatsächlich um die formale Strunktur handelt. (Z. B. wo bei Ende das Mädchen zum Schluss das Traumfresserchen ruft, ist mein Junge aktiv, wird durch einen kleinen Hilfe stark und vertraut auf sich selbst.) Das war das eine.

Und jetzt kommt die Frage, die vielleicht auch für andere von Interesse ist, das Abklären der Rechtslage ist sicher nicht umsonst, weiß jemand, was da für Kosten auf einen zukämen? :-/

Dir viele liebe Grüße

Elisabeth

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Hallo Elisabeth,

es gibt ein Problem: Wer Endes Text nicht kennt (ich z.B.) und deinen auch nicht, wird dir hier nichts Konkretes sagen können, zumal wir keine Rechtsberatung machen können.

Wenn du nur eine formale Struktur veränderst, die eine Urstruktur des Erzählens ist, wird deine Struktur deckungsähnlich mit tausenden von Büchern sein und ganz normal. Wenn du aber die Struktur bis in kleinere Details nur etwas variierst, wird es schon wieder schwieriger, weil man dann sagen kann: Das ist der blaue Ende in Grün. Die Gefahr besteht schon bei der extremen Nähe von "Das Traumfresserchen" und "Die Traumfee".

 

Meine Freundin hat damals einfach angefragt: Ich will das und das mit Endes Texten machen, darf ich das? Daraufhin musste sie es nur noch detailliert beschreiben, das war alles, hat nichts gekostet. Sie beauftragt ja selbst keinen Anwalt, sondern fragt nur die Rechteinhaber um Erlaubnis. Und wenn die einen Anwalt antworten lassen, ist das deren Sache.

 

Das ist der gleiche Vorgang, wie wenn ich ein Gedicht in einem Buch abdrucken lassen will, das woanders veröffentlicht wurde. Dann frage ich den Rechteinhaber um Abdruckrechte. Solche Rechtevergaben können allerdings Honorar (Lizenzhonorare) kosten.

Mehr Infos zu solchen Vorgängen bekommst du sicher auch via VG Wort und Mediafon.

 

Schöne Grüße,

Petra

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