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(Pyranha)

Ist ein Vorwort sinnvoll und was sollte es enthalten?

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Hallo!

 

Mir stellt sich die Frage, wann macht ein Vorwort Sinn?

Was sollte ein Vorwort beinhalten und worauf kann ich getrost verzichten?

 

MlG Marco

 

[red]Titel in Frage umformuliert - THOT[/red]

 

Edit: 1000 und einen Dank, ach, 1000 und zwei Dänke ;)

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Meinst du ein richtiges Vorwort, im Sinne einer an den Leser gerichtenen Ansprache - durch den Erzähler, den Chor oder einen Protagonisten-, oder meinst du auch jede andere Art von Einleitung, eine der eigentlichen Erzählung vorangestellte Passage, die lediglich die implizite Aufgabe eine Prologes übernimmt?

 

Gründe, etwas zu tun oder sein zu lassen gibt es immer. Pauschal kann man das wohl kaum beantworten. Interessant wäre, zu erfahren, welche Überlegungen dich ein Vorwort erwägen zu lassen. Gibt es einen bestimmten Grund? Aus dir selbst heraus, aus der Geschichte heraus, oder weil es in dem Genre zu "Usus" ist?

 

Andreas

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Ja, es gibt einen Grund. Mein Manuskript spielt in einer Zeit, die ca. 200 Jahre in der Zukunft spielen soll. Erde kaputt, Menschheit ist stark geschrumpft in der Anzahl und Länder / Regierungen gibt es nicht mehr. Nun will ich das irgendwie einleiten. Na ja, jetzt nicht, später einmal.

Aber mich beschäftigt die Frage, wann und wie sollte man ein Vorwort schreiben?

Unter anderem will ich auch das in meine Übungen mit einbeziehen.

 

MlG Marco

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Bei "Vorwort" habe ich zunächst an ein Sachbuch gedacht.

Dort ist es fast immer angebracht, um das Thema kurz anzureißen.

 

Bei Romanen redet man von Prolog (es sei denn, der Autor meint, er müsse ein "echtes" Vorwort schreiben, z. B. etwas über die Entstehungsgeschichte seines Romans. Ein solches Vorwort steht dann aber ganz für sich).

 

Mehr zum Thema findest Du unter Textkritik / Prolog Unterhaltungsroman - da sind sicher interessante Infos dabei.

 

(Link ungültig)

 

Gruß

Jan

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Das "Problem" haben sicher die meisten SF-Geschichten - und Fantasystories mit Sicherheit auch. Wie versetzt man den Leser möglichst in die gewünschte Welt? Das Beste aus meiner Sicht: einfach reinfallen lassen. Was es zu erklären gibt, ergibt sich von selbst auf der Strecke.

 

Ich habe vor kurzem von Richard Morgan "Das Unsterblichkeitsprogramm" und "Gefallene Engel" gelesen (ja, sowas lese ich auch... <hüstel> :-[ - und gerade der Erste war gar nicht mal schlecht... hard boiled SF im Bladerunner-Stil) und dort hat man es so gehalten, dass der Protagonist (die Bücher sind in der Ich-Perspektive geschrieben) einzelne Dinge jeweils nebenbei erklärt, eben ganz so, als erzähle er die Geschiche seinem Enkel, der einige Begriffe oder Erfindungen nicht (mehr) kennt.

 

Übersetzt in unsere Zeit klänge das dann etwa so: "Ich setzte mich also in meinen Benz - das war eines der besten Automobile, die man im Outer Rim zu der Zeit bekommen konnte, ohne dafür sein Haus verkaufen zu müssen und dabei noch wie ein Zuhälter auszusehen; mehr PS als auf irgendeiner Straße der Welt auzufahren erlaubt war, aber man fühlte sich wie der verdammte Gott der Straße. Und damit einem die scheiß Bullen am Checkpoint mit ihren halbautomatischen Waffen nicht das Gehirn an die Heckscheibe klatschten, hatte er fast zwei Zentimeter dickes Panzerglas..."

 

Also hier: nix Vorwort, alles en passant. Geht das nicht auch ein deiner Story?

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Zu dem Link von Jan, sehr informativ :)

Wer suchet... der findet! Gedankensplit bei mir -.-

 

 

Ich denke schon, das ich ein Vorwort dazu brauche. Die Umgebungsbeschreibung im Text paßt nicht auf die heutige Zeit. Zumindest wäre es sinnvoll, die Situation der Erde im Vorfeld zu klären, denke ich jetzt mal. Also beschreiben, warum die Erde so heruntergekommen ist.

 

MlG Marco

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(Peter_Dobrovka)

Irgendwo gab es diesen Thread schon mal ... - aber möglicherweise nicht in diesem Forum.

 

Vorwort ist häufig verpönt, aber eigentlich zu Unrecht, es bietet einen gewissen Mehrwert und wird grundsätzlich immer nur lobend erwähnt.

Bei Anthologien ist es praktisch ein Muß.

 

Bei Romanen findet sich ein Kommentar des Autors in der Regel am Ende, nach dem Text, ist also ein Nachwort.

 

Letzten Endes entscheidet das der Verlag.

 

Was drinstehen soll, nun, das ist unterschiedlich. In der Regel wünscht man sich als Leser eine Art Making-Of, also Hintergründe, warum man dieses Buch geschrieben hat, Anekdoten, Pannen, Skurilles, Hinweise darauf, was an dem Roman gar nicht erfunden sondern echt ist, historische Hintergründe ...

Bei Anthologien kommt manchmal auch eine Vorschau auf die Geschichten vor, was einen erwarten wird, sozusagen. Oder die Beliebtheit solcher Geschichten in den USA und auf den Fidschi-Inseln, was weiß ich.

 

Peter

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(Peter_Dobrovka)

Ich denke schon, das ich ein Vorwort dazu brauche. Die Umgebungsbeschreibung im Text paßt nicht auf die heutige Zeit. Zumindest wäre es sinnvoll, die Situation der Erde im Vorfeld zu klären, denke ich jetzt mal. Also beschreiben, warum die Erde so heruntergekommen ist.

Das ist kein Vorwort, das ist bereits Teil des Romans!!

Meinetwegen betitele es als "Prolog" oder "Vorgeschichte"

Da "Vorwort" drüber zu schreiben wäre TÖDLICH, denn viele lesen keine Vorworte. Und irgendwie wäre es auch Etikettenschwindel.

 

Wenn ich mir aber die Bemerkung erlauben darf: Das wird kein guter Roman so. Bau diese Infos irgendwie anders ein. In die Handlung.

 

Peter

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Ich verstehe leider noch nicht so ganz, weshalb du es dennoch nicht im Verlauf der Geschichte einflechten kann... immerhin hast du ja gefragt, ob es Vorwort sinnvoll ist, und nun beantwortest du die Frage selbst... werde doch mal konkret, womit hast du Schwierigkeiten? Ist eher sowas wie: in deiner Geschichte heisst Hamburg nicht mehr Hamburg, sondern Polis-D4 und ist eine Permafrost-Forschungsstation, seit dem das Klima gekippt ist, sich die Magnetpole verstauscht haben, die Ozonschicht fort ist, der Golfstrom einen anderen Kurs nimmt un halb Europa unter Eis liegt? Sowas in der Art?

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Hmm... ich würde schreiben (Manuskriptbeispiel), warum die Erde so arg zerzaust ist. Die Vergangenheitswanderung direkt in der Geschichte wollte ich nicht machen, ich denke, das nimmt sie auseinander an dieser Stelle. Viele Erklärungen machen das Vorwort aber schon langweilig, deswegen bin ich mir da nicht so sicher.  :-/

 

MlG Marco

 

Edit: Welt zu einem viertel unbewohnbar, eine Handvoll Menschen noch übrig und Perspektiven werden gesucht. So jedenfalls der Anfang.

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Ich plädiere - wie Peter - auch eher gegen ein Vorwort. Du kannst den Leser ruhig einfach hineinwerfen - jeder SF- und Fantasyleser weiß, dass er sich mit jedem Buch auf eine möglicherweise völlig neue Welt einlässt und ist bereit, dem Autor eine Weile lang zu vertrauen und sich das Weltbild wie ein Puzzle stückweise zusammenzusetzen.

 

Du kannst Dinge dann auch einfach gar nicht erklären, und es dem Leser überlassen, die Bedeutungen oder Zusammenhänge selbst zu erkennen. Das kann ein Stilmittel sein, so wirkt vieles am Text dann authentischer, weil es selbstverständlich 'rüberkommt - natürlich darf man es mit fremdartigen Begriffen und Zuständen nicht überfrachten, sonst wirkt es gewollt.

 

Oder aber du machst es, wie oben vorgeschlagen, indem du immer mal wieder einzelne Brocken im Verlauf der Story erklärst. Der vorhin erwähnte Richard Morgan hält auch eine Kugel im Flug auf, um kurz etwas zu erklären, und das macht seinen Text interessant und spannend.

 

Andreas

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Die "Kugel im Flug" kann ich sicherlich nicht aufhalten. :)

Dein erster Absatz ist gut erklärt, ich werde dieses vorerst vorziehen ;D

 

MlG Marco

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Bei einem Roman ist es wichtig, den Leser möglichst sofort, schon auf Seite 1, zu packen!

 

Wenn Du dagegen in einem Prolog oder Vorwort die Romanwelt oder die Situation, in der dieser Roman spielt, erklärst.... ich weiß nicht, wie viele dann weiterlesen (oder zumindest dieses Vorwort überblättern, und dann kannst Du es Dir gleich sparen).

 

Möglich wäre: zeig die Situation mit Hilfe irgendeiner prägnanten Szene!

Oder flick die Informationen, wie Andreas geraten hat, nach und nach ein.

Leser sind nicht so dumm, die setzen sich dann schon das richtige Bild zusammen.

 

Gruß

Jan

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Also wäre es in meiner Geschichte interessant, wenn eine Plünderergruppe gleich mal am Anfang versucht die Hauptpersonen zu killen (rein theoretisch)?

 

MlG Marco

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Das wäre ein echt "knackiger" Anfang - und dabei könntest Du elegant schon mal die eine oder andere Information einstreuen.

 

Gruß

Jan

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