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Nati

Auf was muss man als Autor bei Vertragsverhandlung

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Hallo Leute,

 

auch ich habe mal eine Frage an die Profis unter den Montsegurlern.

Auf was muss man besonders achten, wenn es zu ersten Vertragsverhandlungen mit dem Verlag kommt? Ich meine wie sollte man sich als Greenhorn verhalten, wenn es ernst wird?

 

unsichere Grüße

Nati

Wer die Flinte ins Korn wirft sollte aufpassen, dass er kein blindes Huhn damit erschlägt.

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(Peter_Dobrovka)

Die Frage ist sehr allgemein formuliert.

Was genau interessiert dich?

- Geld?

- Termine?

- Sonderkonditionen?

- Was darf man fordern?

- Was ist üblich und was nicht?

- Gibt es Fallen?

 

Peter

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Hallo Nati,

 

bei meinen ersten Verträgen gab es keine Verhandlungen, sonderen einen Standart-Autorenvertrag, an dem nicht gerüttelt werden konnte.

Womit sollte ich auch verhandeln?

Ich war doch froh, überhaupt veröffentlichen zu dürfen.

 

Natürlich waren die Konditionen schlechter als heute, aber auf ein paar % mehr oder weniger kam es damals nicht an. Wichtig war es, ein Buch zu haben und den Fuß in der Tür zur Bücherwelt.

 

Dass die Autorenverträge keine Fallen oder Knebelverträge waren, davon bin ich bei den großen Verlagen einfach mal ausgegangen.

Und dem war auch so.

 

Richtig hart verhandelt wird erst jetzt, wo ich einen Agenten habe und einige Bücher am Markt, die ganz gut laufen. Da können die Verlage mit Mindestumsätzen kalkulieren und kommen einem schon mal entgegen, denn anders als in den ersten Jahren gibt es jetzt immer mehrere Verlage die Interesse an Büchern von mir haben.

 

Aber das mache ich nicht selbst, sondern der Agent.

 

Liebe Grüße

Monika

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Also ich denke schon, daß man selbst als dankbarer Erstveröffentlicher ein bißchen an den Verträgen feilen kann.

In der Regel weniger bei den Prozenten, aber bei solchen Sachen wie Nebenrechten und Dauer der Bindung an den Verlag.

 

Für mich hat das zum Glück mein Agent R. Wekwerth geregelt, was auch total super war, da ich in blinder Dankbarkeit vermutlich auch einfach alles unterschrieben hätte. Was nicht heißt, daß der Vertrag sonst ein mieses Angebot war, bestimmt nicht, aber daß ich jetzt z.B. noch die Rechte an der Nebenverwertung habe, freut mich durchaus.

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aber daß ich jetzt z.B. noch die Rechte an der Nebenverwertung habe' date=' freut mich durchaus.[/quote']

Aber das ist doch schon eine schwierige Frage: Wenn ich keinen Agenten habe, der die Nebenrechte dann für mich verkauft, und selbst keine erstklassigen Kontakte zu ausländischen Verlagen, Taschenbuchverlagen, Filmproduzenten habe - dann sind die Nebenrechte beim Verlag ja vielleicht besser aufgehoben als bei mir? Ich finde nicht, dass man da pauschal einen Rat geben kann.

 

Falls kein Vorschuss angeboten wird, kann man versuchen, einen auszuhandeln. Oder die Höhe nach oben zu korrigieren. Und alles, was eine Bindung über diesen Roman hinaus bedeutet (Optionen), sollte man sich gut überlegen. Aber im Prinzip sehe ich es ähnlich wie Monika: Beim Erstling wird man nicht viel bewirken können.

 

Schöne Grüße

 

Barbara

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Hallo Nati,

ja, du müsstest schon präzisieren, worauf es dir ankommt. Pauschal kann ich nur sagen: du solltest darauf achten, dass der angebotene Vertrag nicht hinter den Normvertrag geht, den man beim VS oder Mediafon einlesen kann. Leider ist es nicht immer so, wie Monika das Glück hatte, auch sehr etablierte Verlage bieten Newcomern oft arge Gummiparagraphen an, die sich dann je nach Verhandlungsgeschick stark unterscheiden können. Und zum Verhandlungsgeschick gehört auch, zu entscheiden, ob ich den Vertrag unbedingt möchte oder durch Forderungen auch Risiken eingehe.

 

Beispiel Nebenrechte: Da würde ich als Laie nur dran herumbasteln, wenn ich wirklich fit und zuständig in einer Sache wäre. Wenn du also längst Fernsehkontakte hast und auch Drehbücher schreiben kannst, würde ich die Option dafür behalten. Oder wenn dein Onkel in Moskau schon das Buch im eigenen Verlag eingeplant hat, dann lässt man die Lizenz dort herausnehmen.

 

Du siehst, im Endeffekt beschränken sich die Verhandlungen für Newcomer ziemlich stark... auf Gummiparagraphen und etwaige üble Brocken (dazu muss man aber die Paragraphen auch verstehen oder sich beraten lassen), auf Vorschüsse oder die Höhe der Tantiemen.

 

Schöne Grüße,

Petra

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Danke erstmal für Eure ehrlichen Antworten.

 

Die Frage ist sehr allgemein formuliert.

Was genau interessiert dich?

- Geld?

- Termine?

- Sonderkonditionen?

- Was darf man fordern?

- Was ist üblich und was nicht?

- Gibt es Fallen?

 

Ja, Peter das ist es, was ich meinte.  Sory für die schwammige Frage. Ich habe einfach Angst davor, was falsch zu machen. Ich erwarte als Neuling nicht das große Geld. Ich bin sehr froh, über das Interesse, was mir für meine Arbeit entgegen gebracht wird.

 

LG

Nati

Wer die Flinte ins Korn wirft sollte aufpassen, dass er kein blindes Huhn damit erschlägt.

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Wenn es um die erste Veröffentlichung geht (und man keinen Agenten hat (hätte man einen, stellte sich die Frage nicht)), hat man für gewöhnlich wenig Verhandlungsspielraum und ist auch seelisch nicht für eine Argumentation "entweder so oder ich unterschreibe nicht" gerüstet: Das glaubt einem keiner, daß man wegen einem Prozent hin oder her oder dergleichen vom Tisch aufstehen wird. In dem Stadium geht es vor allem darum, einen Fuß in die Tür zu kriegen.

 

Was man trotzdem nicht unterschreiben sollte, sind fragwürdige Optionsklauseln. Eine Passage wie "Der Verlag erhält eine Option auf das nächste Buch zu den gleichen Konditionen" kann einen Autor im schlimmsten Fall in den Selbstmord treiben: Da man dann NIE über die (gewöhnlich eher miesen) Konditionen des ersten Vertrages hinauskäme - die nächsten Verträge enthielten ja wieder diese Option, und so weiter.

 

Ich weiß nicht, ob Verlage heute noch so unterwegs sind. Mein erster Vertrag enthielt so einen Passus - aber da ich die Verträge zum Gegenzeichnen zugeschickt bekam, konnte ich ihn in aller Gemütsruhe in allen Ausfertigungen streichen... ;D

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Da werden Erinnerungen wach ... Den hatte ich ja auch und brav unterschrieben. Aber da die nächsten zwei MS abgelehnt wurden (zum Glück, möchte ich heute sagen), löste sich der Passus in Luft auf. ;D

 

Sabine

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:-/

 

Das Wort "Gemütsruhe" trifft meine damalige seelische Verfassung auch nicht wirklich...  :s21 Im Grunde habe ich die Luft angehalten und erst wieder ausgeatmet, als das Buch in der Vorschau angekündigt war.

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Hallo Andreas!

 

Huch das sehe ich ja jetzt erst. Sorry Andreas, dass ich Deine Antwort so übersehen hab. :-/

Ich bin sehr glücklich darüber, einen Fuß in der Tür zu haben. Hab ja auch lange daraufhin gearbeitet. ;) Und das mit einer Geschichte von der ich es nicht mehr erwartet hätte, weil es sich um ein Kindermärchen handelt. Und gerade im Kinderbuchbereich ist es sehr schwer einen Verlag zu finden. Nun bin ich auch schon etwas ruhiger und nicht mehr ganz so hibbelig, da ich fast täglich mit den netten Leuten vom Verlag in Kontakt stehe und festgestellt habe, dass die Verlagsleute da alle samt sehr nett zu mir sind. Ich habe ein sehr gutes Gefühl, was die anstehende Veröffentlichung angeht und kann es nun kaum noch abwarten, bis die Wuddelbucks endlich als Hörbuch zu haben sind.(Dezember 07) :D Und der Vertrag kommt auch für mich mit der Post, so das ich genug Zeit habe ihn zu prüfen.

Vielen Dank nochmal für Eure Antworten.

 

LG

Nati

 

Ps. Du hast mir mal vor langer Zeit ne Mail geschrieben, in der Du sagtest: Man muss sich durch einen riesigen Reisberg fressen, um ins Schlaraffenland zu kommen. Und ich solle nie aufhören an mich zu glauben. Ich habs mir zu Herzen genommen und he Andreas: Du hattest Recht. Vielen Dank für die motivierenden Worte. :D

Wer die Flinte ins Korn wirft sollte aufpassen, dass er kein blindes Huhn damit erschlägt.

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